1. Trimestertest sinnvoll und wie sicher ist das Ergebnis?

Hallo,

bin jetzt wieder da und war gestern das erste Mal bei meinen neuen Gyn und der hat mir den 1. Trimester Test wegen Trimosie 21 empfohlen da ich 28 Jahre alt bin. Der kostet 65 Euro und ich müsste ihn selber bezahlen. Ich habe bereits 4 Kinder und die sind alle gesund. Mein Gyn meinte das er letztes Jahr wohl zwei 28 Jährige Frauen hatte wo die Trimosie aufgetreten ist, ich bin jetzt Anfang 10/ 11 Woche.

Nun habe ich habe gehört das der Test allein nicht aussagekräftig ist und das man wenn etwas auffälliges gefunden wird eine Fruchtwasseruntersuchung oder noch eine andere Untersuchung gemacht werden muß.

Wie sicher kann es den dann festgestellt werden das das Kind Trisomie 21 hat und würden sie den Test empfehlen? Warum werden die Test eigentlich nicht mehr von den Krankenkassen übernommen? In der ersten und 2. Schwangerschaft wurde es bei mir noch kostenlos gemacht.

Ich bin schon verunsichert da ich auch gehört habe das selbst eine Fruchtwasseruntersuchung nicht eindeutig ist und das schon mal gesunde Baby abgetrieben wurden... Eigentlich dachte ich auch das erst ab 35 ein erhöhtes Risiko für Trimosie 21 besteht oder?

Habt ihr einen Test machen lassen? Mein Fa meinte das er mir aufgrund des Alters den Test empfiehlt und sonst würde er nichts extra nehmen für Untersuchung usw. Ich habe auch zwei Ultraschallfotos bekommen die ich nicht bezahlen brauchte. Wird bei euch jedes Mal Ultraschall gemacht und müsst ihr für eure Fotos etwas bezahlen?

Vielen Dank für eure Antworten

LG maibaby-2008

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Pfeif auf den Test und am besten auch gleich auf den Arzt, denn der sieht lieber Euros als kompetent zu beraten!

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hallo

ich finde das unmöglich. du bist erst 28, da ist noch keine erhöhte gefahr für die trisomie 21 . und dass sie dir noch dazu sagt, dass sie grade zwei frauen in deinem alter hatte, die das hatten, finde ich unmöglich, macht dir auch noch angst. ich habe eine ganz genaue frauenärztin, die macht wirklich alles, ich bin noch sehr frisch ss, aber meine freundin ist schon weiter, sie hat keinen solchen test gemacht. aber alles andere, meine freundin musste für nichts bezahlen, weder für den nackenfaltentest noch für das 3d ultraschall.

die will verdienen. ich würde den arzt wechseln.

mach dri keine sorgen, du hast kein risiko dazu.


liebe grüsse anni

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Hi,

also zu aller erst: Die Krankenkassen sparen ein, wo es nur geht. Deshalb muss man jetzt fast alles selbst bezahlen, u. a. gibt es nur 3x Ultraschall. Wenn man mehr will, muss man eine Pauschale von 100,- zahlen.
Ich finde nicht, dass Du mit 28 zu einer Risikogruppe gehörst...
Also die Nackenfaltenmessung ist nur eine Wahrscheinlichkeitsrechnung, inwieweit das Baby Trisomie haben könnte.
Wenn das Ergebnis kleiner ist als 1:300 dann ist eine weitere Untersuchung , wie Fruchtwasserpunktion oder Amniozentese sinnvoll.
1:2000 ist z.B. ein super Wert.
Die Frage, die Du Dir jedoch stellen solltest, ist, wie ist Deine Reaktion auf ein schlechtes Ergebnis?
Kommt für Dich eine Abtreibung aufgrund einer Behinderung in Frage?
Wenn nicht, dann kannst Du Dir die Tests sparen.
Lass Dich nicht verrückt machen.
LG,Astrid

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Ich glaube, Dein Arzt hat die Pfanne heiß!!! (Sorry)
Was soll denn daran schlimm sein, mit 28 Jahren schwanger zu sein? Da gehört man doch noch lange nicht zur Risikogruppe! Ich glaube, Dein Doc möchte sich seinen Geldbeutel aufpolieren!

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Das ist eine Wahrscheinlichkeitrechnung anhand der ausgemessenen Werte. Wenn du jetzt bedenkst das man sich auch mal vermessen kann, kannst du dir selber ausrechnen wie sinnig das ist oder nicht.

Soweit mir bekannt ist sind Fruchtwasseruntersuchungen aussagekräftig, aber durch die kann eine FG ausgelöst werden.

Ich habe keinen Test und keien FU gemacht es wurde eine Feindiagnostik gemacht in der alles unauffällig war und die hatte mich nichts gekostet.

Dabei wäre in meinem Alter die Trisomiewahrscheinlichkeit ja wohl deutlich höher als bei dir.

Die Frage ist ja grundsätzlich ob man zwingend ein Trisomiekind vermeiden will oder nicht. Wer bereit ist in der 20.-22. Woche noch abzutreiben um kein behindertes Kind zu bekommen für den sollte eine Fruchtwasseruntersuchung sinnig sein.

Der Test wird von der Krankenkassen nicht bezahlt, weil die darin wenig Sinn sehen, darum muss man den selber zahlen.

Die Ultraschallsache ist von Arzt zu Arzt verschieden, ich habe einen der jedesmal schallt und kein Geld dafür nimmt.

LG
Doreen

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Hallo,

ab 35 steigt das Risiko stärker an - aber treffen kann es trotzdem jede Frau. Ich kenne eine 18-Jährige, die ein Kind mit Down-Syndrom bekommen hat.

Zum Test selbst:
Ich hab ihn in meiner 3. Schwangerschaft machen lassen. US war unauffällig - aber nach den Blutwerten hatte ich plötzlich ein Down-Risiko von 1:26. #schock

Einen Tag später hab ich ne Chorionzottenbiopsie machen lassen, am Tag drauf gab es Entwarnung. Numerisch unauffälliger Chromosomensatz.

Für uns drei Tage absolute Hölle wegen nichts und wieder nichts.

Dieser Test ist eine Wahrscheinlichkeitsrechnung, nicht mehr und nicht weniger. Du kannst mit nem super Ergebnis trotzdem ein Kind mit Trisomie bekommen und mit nem schlechten ein "gesundes" Kind.

In meiner 4. Schwangerschaft hab ich dieses Screening nicht mehr machen lassen.

lg dimi

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Hallo,

ich werde auf den test verzichten da ich mir nicht vorstellen könnte das baby abzutreiben wenn es evtl. an Trisomie leidet. Aber mit 28 hast du eigentlich auich kein erhötes Risiko. Was wäre denn wenn sich heraustellt das dein kind evtl.an Trisomie leidet?

LG sandra

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Danke euch für die Antworten.

Für meinen Mann und mich kommt eine Abtreibung nicht in Frage und daher werden wir dann die Untersuchung ablehnen. Mir kam es halt auch komisch vor warum ich mit 28 zur Riskikogruppe gehören soll...



Lg maibaby-2008

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"...Wie sicher kann es denn dann festgestellt werden dass das Kind Trisomie 21 hat?..."

Durch das First-Trimester-Screening? Also durch Nackentransparenzmessung und Untersuchung deines Blutes? --> Gar nicht! Du bekommst durch diese Tests volle 0 % (!) Gewissheit darüber, ob dein Baby eine Trisomie hat oder nicht

Denn weder im Ultraschall der Nackentransparenzmessung noch bei der Untersuchung deines Blutes können die Chromosomen deines Kindes begutachtet werden.

Dafür muss anderes Material her. Zum Beispiel kindliche Zellen aus dem Fruchtwasser. Entsprechend müsste eine Fruchtwasseruntersuchung gemacht werden.


Vielleicht sind diese Infos für dich interessant (Achtung, lang #schwitz! Aber eben umfassend #aha ):

Allgemein ist immer folgendes sehr wichtig: Um vorgeburtliche Untersuchungsverfahren (diagnostische ebenso wie nicht-diagnostische) dahingehend zu hinterfragen, ob sie für einen selbst und das Ungeborene nützlich sein können, sollte man sich mit jeder einzelnen Untersuchung genau beschäftigen.

Es sollte immer geprüft werden, ob sich die eigene Erwartungshaltung an die Untersuchung realistisch betrachtet mit den tatsächlichen Möglichkeiten des Verfahrens deckt und ob die eigene Entschlossenheit ausreicht, um mögliche (negative) Konsequenzen langfristig zu (er)tragen. Ganz wichtig: Niemand MUSS eine Untersuchung machen, nur weil der Arzt, der sich ja gerne nach allen Seiten absichern will, meint, es wäre zu empfehlen ;-) Ein MUSS gibt es in der Pränataldiagnostik nicht. Es sind immer eigene und freie Entscheidungen für oder gegen Untersuchungen.


Nicht zuletzt beinhaltet die Entscheidungsfindung zu pränatalen Untersuchungen auch das Einholen von aktuellen und zeitgemäßen Informationen über mindestens die häufigsten Behinderungen und Erkrankungen, um die es bei den in Frage kommenden Verfahren geht. Das wären beispielsweise die drei häufigsten Formen der Trisomie (Trisomie 13, 18 und 21) und die Spina bifida aperta. Denn möglicherweise ist manches Bild, was man zu der ein oder anderen Behinderung im Kopf hat, gar nicht mehr zeitgemäß.

Leider wird dieser Punkt von den meisten Ärzt/innen nicht in Gespräche einbezogen; sie sehen es mehrheitlich nicht als Teil ihrer Aufgabe und sind in der Thematik „Behinderungsbilder“ in der Regel auch gar nicht auf dem neusten Stand. Da man aber nur aufgrund von aktuellen Informationen Entscheidungen treffen sollte, sollte man sich ein Herz fassen und sich selbst um aktuelle Informationen bemühen. Das Internet kann dabei eine Unterstützung sein, ebenso der Kontakt mit z.B. Eltern betroffener Kinder.

Zurück zur Pränataldiagnostik:

Ich habe in Bezug auf die Nackentransparenzmessung bzw. das First-Trimester-Screening den Eindruck, es kommt hier sehr darauf an, was sich die einzelne von dieser Untersuchung verspricht.

In Deutschland ist diese Untersuchung eine sogenannte IGeL-Leistung. Das ist eine Individuelle Gesundheitsleistung, also sozusagen eine Leistung auf persönlichen Wunsch. Sie muss zumindest von gesetzlich versicherten Schwangeren selbst gezahlt werden und kann im Zeitrahmen der 11.+0 und der 13.+6 Schwangerschaftswoche vorgenommen werden.

Wie das beim Ultraschall so üblich ist, wird der Körperbau des Babys begutachtet und (sofern das in einem so frühen Stadium erkennbar ist) auf Fehlbildungen wird geachtet. Es ist aber KEINE diagnostische Untersuchung, sondern eine Wahrscheinlichkeitsberechnung, ausgedrückt in einer individuellen Risikoziffer (1:x). Man muss mit diesem Ergebnis gucken, ob einem das genügt oder ob man größtmögliche Sicherheit will. Dann müsste man weiterführende Untersuchungen in Anspruch nehmen, die teils nicht risikolos sind (z.B. die Amniozentese / Fruchtwasseruntersuchung in der etwa 16. Woche oder das Abwarten des Feinultraschalls ab der etwa 20. Woche).

Es hängt viel vom persönlichen Umgang mit dem Ergebnis und der individuellen Einstellung ab, ob Nackentransparenzmessung bzw. First-Trimester-Screening als hilfreich eingestuft werden oder nicht.

Ich persönlich bin nicht so ein großer Freund der Nackentransparenzmessung bzw. des First-Trimester-Screenings (Combined Test / Bluttest + Nackentransparenzmessung mit Ultraschall, Alter der Schwangeren).

Diese Untersuchung(en) werden sehr häufig deshalb gemacht, weil man sich davon eine gewisse Sicherheit verspricht. Im Grunde möchte man danach hören: „Alles ok mit Ihrem Kind.“ Das ist so aber nicht möglich. Man bekommt nur zu hören, mit welcher Wahrscheinlichkeit bestimmte Dinge vermutlich ok sind beim Kind. Keine Diagnose, kein Ausschluss einer Diagnose, keine Garantie für irgendetwas.

Viel zu oft für meinen Geschmack gehen Schwangere bzw. Elternpaare die Nackentransparenzmessung bzw. das First-Trimester-Screening mit dem Gedanken an, dass ja „nur mal schnell geguckt wird, dass es dem Baby auch gut geht“ und man ja außerdem so schönes Baby-TV geboten bekommt. Die Untersuchung wird oft als harmlos eingestuft. Meist wird dies darauf bezogen, dass ein Ultraschall und eine Blutabnahme bei der Schwangeren ja keine Gefahr für das Ungeborene darstellt.

Vergessen wird dabei allerdings die Möglichkeit, dass die Untersuchung möglicherweise Auffälligkeiten zeigen wird, die dann jedoch nicht diagnostisch bewertet werden können. Dadurch bringt eine „harmlose“ Untersuchung die Schwangere bzw. das Elternpaar in eine Situation extremer Beunruhigung und psychischer Belastung. Denn verlangt werden nun durch ein „auffälliges“ Ergebnis Entscheidungen über die Inanspruchnahme oder Ablehnung zwar diagnostisch sehr sicherer, aber teils für das Baby risikobehaftete Folgeuntersuchungen (z.B. Amniozentese, Feinultraschall). Und der Gedanke, dass das Kind behindert sein könnte, ist nun sehr nah, obwohl man sich eigentlich eine „Entwarnung“ gewünscht hatte.

So stehen viele Schwangere nach der Inanspruchnahme der „harmlosen“ Nackentransparenzmessung bzw. dem „harmlosen“ Erst-Trimester-Screening plötzlich tief verunsichert da durch vermeintlich schlechte Ergebnisse, lassen nach bangen Tagen oder sogar Wochen des Wartens diagnostische Folgeuntersuchungen machen (auch oft mit viel Angst) und nach weiteren stressreichen Tagen oder Wochen, in denen sich manche werdende Mami die Freude an der Schwangerschaft und die Vorfreude auf das Baby verleidet durch die Angst, stellt sich die ganze Aufregung in vielen Fällen als falscher Alarm heraus. Viele nehmen sich dann vor, diese Untersuchung in einer Folgeschwangerschaft nicht nochmal machen zu lassen, weil sie den Eindruck gewonnen haben, nur relativ viel Geld für Sorgen, Verunsicherung und Stress bezahlt zu haben und sich darüber im Nachhinein doch ärgern (z.B. http://www.urbia.de/forum/index.html?area=complete&bid=2&id=1337394 / http://www.urbia.de/forum/index.html?area=complete&bid=2&id=1694264 / http://www.urbia.de/forum/index.html?area=complete&bid=2&tid=1875882).

Es ist tendenziell so, dass Schwangere, die unauffällige Werte bescheinigt bekommen haben, die Untersuchung häufig weiterempfehlen und solche, die auffällige Werte hatten und dadurch an die Grenzen der Aussagekraft und in den Entscheidungszwang über Folgeuntersuchungen geraten sind, eher von der Inanspruchnahme abraten. Aber auch hier gilt wie bereits geschrieben: Es hängt viel vom persönlichen Umgang mit dem Ergebnis und der individuellen Einstellung ab, was als hilfreich eingestuft wird und was nicht.

Es gibt Fallbeispiele, in denen die Nackentransparenz- bzw. First-Trimester-Screening-Werte auffällig sind, aus diesem Grund diagnostische Folgeuntersuchungen in Anspruch genommen werden und sich dadurch nach einigen Tagen oder auch erst Wochen herausstellt, dass das Kind eine körperliche Fehlbildung (z.B. einen Herzfehler) oder eine chromosomal bedingte Behinderung hat (z.B. eine Form der Trisomie). Diese Diagnosen sind jedoch erst durch weitere Untersuchungen möglich und nicht (!) durch die Nackentransparenzmessung bzw. das First-Trimester-Screening. Deren Werte können lediglich Anlass für die Entscheidung der Schwangeren zu weiteren Untersuchungen mit hoher diagnostischer Sicherheit sein, diese Verfahren jedoch nicht (!) ersetzen.

Dann gibt es diejenigen Schwangeren, die unauffällige Werte bescheinigt bekommen, durch die Ergebnisse beruhigt sind, sich gegen diagnostische Untersuchungen entscheiden und ein Regelkind bekommen. Wichtig hierbei ist, dass Nackentransparenzmessung bzw. First-Trimester-Screening KEINE Vorsorgeuntersuchungen sind. Eine Prävention von Behinderungen und Fehlbildungen ist dadurch NICHT möglich, sodass es für den Zustand des Kindes keinen Unterschied macht, ob das Untersuchungsangebot wahrgenommen wird oder nicht.

Bei anderen Schwangeren, die sich für die Untersuchung entschieden haben, kommen ebenfalls statistisch gesehen unauffällige Ergebnisse heraus, die Beruhigung verschaffen und die Entscheidung gegen diagnostische Untersuchungen bestärken oder begründen. Aber ihre Kinder sind keine Regelkinder, sondern Beispiele für die Möglichkeit einer sogenannten „falsch-negativen“ Prognose. Zwei Beispiele sind Eric und Louis:

Die Nackentransparenz von Eric, dem Sohn einer Freundin, war vorbildlich im Normbereich, ebenso wie die Blutwerte seiner Mutter. Im August 2004 kam der kleine Fratz #liebe mit Freier Trisomie 21, einer der vier Formen von Down-Syndrom, zur Welt ( http://www.ericmagnus.de #blume). Ähnlich lief es bei Louis #sonne , der im März 2006 geboren wurde und im First-Trimester-Screening ebenfalls unauffällige Werte hatte (http://www.urbia.de/forum/index.html?area=thread&bid=2&tid=1322965 / http://www.louisgrossewelt.de). Soviel zur Zuverlässigkeit dieser Untersuchung(en), die die Möglichkeit falscher Prognosen einschließt. Sicherheit, hohe Aussagekraft und vor allem Diagnostik sind einfach was anderes, denn Eric und Louis sind nicht die großen Ausnahmen.

Ein weiterer Punkt ist die Ausbildung der ÄrztInnen: Sie können je nach erworbener Lizenz nach Methode und Qualitätsstandard der deutschen oder der englischen FMF (Fetal Medicine Foundation) arbeiten. Entsprechend hat das Labor, das beim First-Trimester-Screening die Wahrscheinlichkeit für ein Kind mit Behinderung für eine Schwangere errechnet, zwei verschiedene Auswertungsprogramme. Und leider unterscheiden sich beide insofern, als das die errechneten Wahrscheinlichkeiten bei ein und der selben Schwangeren mitunter ganz erheblich voneinander abweichen. Eben je nach Programm: http://www.urbia.de/forum/index.html?area=complete&bid=2&tid=1052808

„...Ich hätte auf die warnenden Stimmen hier hören sollen. Das habe ich nicht gemacht und schwups hatte ich das Theater...“ (ein werdender Vater): http://www.urbia.de/forum/index.html?area=complete&bid=2&id=1926338

Wer größtmögliche Sicherheit (...und Sicherheit ist relativ!! http://lifestyle.t-online.de/c/15/20/17/40/15201740.html ) über bestimmte körperliche Besonderheiten möchte, sollte sich meiner Meinung nach besser für den Feinultraschall entscheiden, wer größtmögliche Sicherheit bezüglich bestimmter Chromosomenbesonderheiten will, muss sich wohl oder übel in den Bauch pieksen lassen und die damit verbundenen Risiken (u.a. eventuell das einer Fehlgeburt) in Kauf nehmen. Auch weil es ohne eine anständige Diagnose, deren individuelle Tragweite es dann im konkreten Fall abzuwägen gilt, nicht erlaubt wäre, eine Schwangerschaft abzubrechen (http://www.regenbogenzeiten.de/abbruch.html).
Diese Entscheidung könnte dann auf einen zukommen, wenn man diagnostische Untersuchungen in Anspruch nimmt. Ob man es sich und seiner Familie zutraut, es psychisch unbeschadet zu überstehen, sich gegebenenfalls für den Tod des eigenen Kindes zu entscheiden, sollte man bei seinen Überlegungen zur Untersuchungswahl nicht außeracht lassen. Ebenso wie allgemein die unverrückbare Tatsache, dass es durch kein Verfahren möglich ist, eine Garantie für ein gesundes, nichtbehindertes Kind zu bekommen. Auch ist es bei den meisten Handicaps nicht möglich die tatsächliche Schwere einer (geistigen) Behinderung vorgeburtlich sicher einzuschätzen. Auch die Auswirkungen körperlicher Beeinträchtigungen sind vorgeburtlich oft nicht sicher vorherzusagen.

Ein Schwangerschaftsabbruch wäre jedenfalls erst nach einer richtigen Diagnose erlaubt (dann aber prinzipiell bis zum Einsetzen der natürlichen Eröffnungswehen). Und eine richtige Diagnose bekommt man weder bei der Blutuntersuchung noch bei der Nackentransparenzmessung und auch nicht bei der Kombination aus beidem (= First-Trimester-Screening), sondern insbesondere was die häufigsten (aber längst nicht alle!) Chromosomenbesonderheiten angeht eben nur eine statistische Wahrscheinlichkeitsangabe. Sonst nichts, denn Chromosomen sind nunmal schlicht und einfach nicht im Ultraschall zu sehen. Und eine diagnostische Untersuchung des Blutes der Mutter ist in Deutschland (noch) nicht möglich.

Alles, was bei der Nackentransparenzmessung bzw. beim First-Trimester-Screening herausgefunden wird, müsste daher im Grunde durch weitere Untersuchungen auf seine Richtigkeit hin überprüft werden. Und – wie die Beispiele von Eric und Louis zeigen – eben eigentlich auch, wenn die Werte unauffällig sind. Denn es sind eben nur Wahrscheinlichkeiten, die auf Statistiken basieren und keine Diagnosen oder Ausschlüsse von möglichen Diagnosen.


Mehr dazu kann man z.B. hier nachlesen:
http://www.regenbogenzeiten.de/nt.html


Meinungen / Erfahrungen von Schwangeren:
http://www.urbia.de/forum/index.html?area=complete&bid=2&tid=615362

http://www.urbia.de/forum/index.html?area=complete&bid=2&tid=646810

http://www.urbia.de/forum/index.html?area=complete&bid=2&tid=977737


„Glücksspiel mit hohem Einsatz“ - Blut- und/oder Nackentransparenzwerte auffällig:
http://www.urbia.de/forum/index.html?area=complete&bid=2&tid=609251

http://www.urbia.de/forum/index.html?area=complete&bid=2&tid=1052808

Wie anhand der Erfahrungsberichte in den Links zu erkennen ist, ist die ganze Aufregung durch vermeintlich schlechte Werte in den meisten Fällen unbegründet. Aber eben auch nicht immer. Das sollte einem im Vorfeld bewusst sein und die Gedanken dürfen ruhig auch in Richtung „Kind mit Behinderung“ gehen. Was bei diesen Gedankengängen rauskommt, ist sehr unterschiedlich. Hier mal das Zitat einer Schwangeren, die aufgrund bestimmter Blutwerte und der Werte der Nackentransparenzmessung eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für ein Kind mit Trisomie 21 errechnet bekommen hat:

„Ich bin mir durchaus im Klaren, dass es nicht ``gut gehen´´ muss - und wenn unser Baby das Down-Syndrom haben sollte, ist es dann schlecht gegangen?????“

Nö, eigentlich kann das Leben mitunter sogar ziemlich nett werden :-) : http://www.regenbogenzeiten.de/LinksErfahrungsberichte.html


Pränataldiagnostik (Video)
http://www.lexi-tv.de/lexikon/thema.asp?InhaltID=3302
Ein netter kleiner Film. Am Ende steht hier zwar ein auf Hilfsmöglichkeiten gerichteter Ausblick auf den tieferen Sinn der Sache, der in der Praxis jedoch mittlerweile echten Seltenheitswert hat. Weitaus häufiger ist der Abbruch der Schwangerschaft.


Auf der Website http://www.regenbogenzeiten.de sind u.a. ausführliche Texte zum Thema Pränataldiagnostik zusammengestellt. Eingegangen wird unter anderem auf einige der gängigsten derzeit möglichen Untersuchungen (Was wird gemacht? Was sind die Vorteile, wo liegen Risiken? Welche Konsequenzen könnten sich durch das Ergebnis ergeben?), die Untersuchungszeitpunkte sowie auf die Erkennbarkeit verschiedener Formen von Behinderungen und Fehlbildungen. Die Texte sind auch für medizinische Laien gut verständlich; schwierige Begriffe werden z.B. erläutert. Die Texte geben keine persönliche Meinung wieder, sondern es sind Sachinfos, die allgemeine Informationen bieten, nach denen man selbst entscheiden kann, was für einen persönlich sinnvoll und langfristig tragfähig erscheint.

Liebe Grüße
Sabine

P.S. Für Interessierte hier ein paar Bilder von Nackentransparenzmessungen:

unauffällige Nackentransparenz
http://www.praenatal.de/cms/uploads/pics/ersttrimester.jpg
http://www.iwan-thein.de/images/leistungen/normale-nackentransparenz.jpg

Nackentransparenz 5mm
http://9monate.qualimedic.de/bilder/9monate/nackenfalte_5mm.gif

Nackentransparenz 8mm
http://www.thieme.de/fz/ultraschall/images/titel995.jpg

...und weil es um Wahrscheinlichkeiten geht, hier mal noch eine: Es ist mit einer Wahrscheinlichkeit von 95% anzunehmen, dass es von dem Kind mit der 8mm-Nackentransparenz nicht viele andere Bilder gibt. Bei ihm wurde durch eine invasive Folgeuntersuchung (wahrscheinlich Amniozentese) ein Down-Syndrom (Trisomie 21) diagnostiziert. Die Wahrscheinlichkeit, dass es danach immer noch erwünscht war und es von ihm Bilder gibt, wie es mit Mama schmust, von Papa gefüttert wird, sitzen, krabbeln, stehen und laufen lernt, wie es lacht, wie es in den Kindergarten und in die Schule kommt...., liegt bei 5%.

Auch viele Mütter bzw. Elternpaare, die die Untersuchung eigentlich nur machen lassen wollten, „um es vorher zu wissen um bessere Vorbereitungen zu treffen“ entscheiden sich im Falle einer tatsächlichen Diagnose gegen ihr Kind, weil es auf einmal ganz viel Druck von allen Seiten gab und es dann „plötzlich doch anders war in der Situation.“ Schade auch, dass so viele sofort und pauschal meinen „es“ nicht zu schaffen :-( Aber mal ehrlich: Woher will man seine Grenzen kennen, wenn man sich nichtmal zutraut, sie überhaupt zu suchen? Eltern von Kindern mit Behinderung sind auch keine Übermenschen sondern genauso normal wie alle anderen Mamis und Papis auch :-) Siehe z.B. http://www.urbia.de/forum/index.html?area=complete&bid=2&id=1550957 oder auch http://www.urbia.de/forum/index.html?area=complete&bid=42&id=1459795#9414463

„Man müsste Eltern einfach mehr aufklären über die Trisomie 21. Uns wurde das Ergebnis einfach an den Kopf geschmissen und wir wurden nicht aufgeklärt. Es wurde nur gesagt, wie schlimm es ist, ein Kind mit Trisomie 21 zu bekommen. Es ist alles Quatsch.“ [S., Mutter von Melissa (*1998), Verena (*2000) und Jann (*2006, schon vorgeburtlich wurde bei ihm ein Down-Syndrom diagnostiziert]

Ein Anfang, sich zu informieren, könnten diese Erfahrungsberichte sein. Es ist kein Weltuntergang, ein Kind mit Down-Syndrom zu bekommen, anzunehmen, großzuziehen und einfach zu lieben, weil es in erster Linie „Kind“ ist und nicht „Kind mit Down-Syndrom“. Klar würde es einige ungewohnte Lebenshürden geben #schmoll , aber auch viele ungewohnt warme Lebenssonnenstrahlen #sonne (http://www.regenbogenzeiten.de/LinksErfahrungsberichte.html)

Und sollte es Fragen zum Thema Down-Syndrom (Trisomie 21) geben, lohnt es sich bestimmt, einfach mal in der DS-Mailingliste von http://www.down-syndrom.de vorbeizuschauen und mutig zu fragen ;-) Die Mailingliste ist kostenlos und absolut unverbindlich. Auch im Urbia-Club kann man seine Fragen an Eltern von Kids mit Zusatzchromosom 21 stellen ;-)
#aha http://mein.urbia.de/club/Kinder+mit+Down+Syndrom #aha

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"...der hat mir den 1. Trimester Test wegen Trimosie 21 empfohlen da ich 28 Jahre alt bin. ... Mein Gyn meinte, dass er letztes Jahr wohl zwei 28 Jährige Frauen hatte wo die Trisomie aufgetreten ist..."

Ich frage mich immer, was einem sowas sagen soll: Toll! Zwei 28jährige, die mit einem Kind mit Down-Syndrom schwanger waren, waren bei meinem Gyn in Behandlung!

Na und? #kratz

Ich bin sicher, dein Arzt hat keinen Einfluss auf die Chromosomenzahl der Kinder seiner Patientinnen ;-) Eine Freundin von mir hat einen Sohn mit Trisomie 21 bekommen, da war sie auch noch keine 30 Jahre alt. Das bedeutet für alle anderen Frauen in ihrem Alter absolut gar nichts ;-) Es ist kein Omen, kein Wink des Schicksals, es ist nichts weiter als --> natürlicher Zufall #blume!

Denn die Tatsache, dass prinzipiell jede Frau in jedem Alter mit jedem familiären Hintergrund und jeder Art, schwanger geworden zu sein, ein Kind mit z.B. Down-Syndrom erwarten kann, ist nichts außergewöhnliches. Nur die Wahrscheinlichkeit ist statistisch gesehen unterschiedlich:

Denn Wahrscheinlichkeit dafür, ein Kind mit Down-Syndrom zu erwarten, steigt statistisch gesehen mit zunehmendem mütterlichen Alter an. Hier lässt sich die Entwicklung ganz gut ablesen:

Die allgemeine Wahrscheinlichkeit für eine Frau im Alter von 25 Jahren mit einem Kind mit Down-Syndrom (Trisomie 21) schwanger zu werden, liegt statistisch gesehen bei weniger als 0,1 %, im Alter von 35 Jahren bei 0,3 % und im Alter von 40 Jahren bei 1 %. Die Wahrscheinlichkeit für andere Chromosomenbesonderheiten wie z.B. Trisomie 8, 9, 12, 13, 18, 20, X ist deutlich geringer als die Wahrscheinlichkeit für ein Kind mit Down-Syndrom, denn die Trisomie 21 kommt weltweit am häufigsten vor (in Deutschland derzeit durchschnittlich 1x bei 500 bis 600 Geburten).

Eine Garantie für ein gesundes, nichtbehindertes Kind kann und wird es nicht geben. Lebenslang nicht. Formulierungen wie „Ihr Kind ist kerngesund“ sind eigentlich unhaltbar, denn es gibt so unendlich viele Erkrankungen und Behinderungen, auf die pränatal gar nicht getestet wird oder auf die gar nicht getestet werden kann. Sicherheiten sind was für den Autokauf, aber nicht für die Entscheidung, ein Kind zu bekommen. Da gibt es keine 100%tigen Sicherheiten und das muss man einfach so akzeptieren.

Liebe Grüße
Sabine