Ich will kein Ersttrimesterscreening

Hallo ihr Lieben,

wir haben lange überlegt und mein Mann und ich haben uns gegen das Ersttrimesterscreening entschieden.

Wir möchten dies nicht, weil es keine Konsequenzen für uns hätte. Wenn wir ein behindertes Kind bekommen, dann soll es halt so sein. Klar, das wäre nicht einfach, aber ich könnte, glaube ich, nicht damit umgehen, ein Kind abgetrieben zu haben, ob behindert oder nicht. Außerdem sind wir der Auffassung, dass es auch Menschen mit Behinderungen geben muss.

Naja, das muss ja jeder für sich entscheiden. Dies sind halt unsere Haltungen zu dem Thema. Irgendwie habe ich aber das Gefühl, dass wir komisch angeschaut werden, wenn wir diese Meinung äußern. Vor allem meine Frauenärztin und deren Vertreterin waren irgendwie anscheinend nicht ganz einverstanden, obwohl unsere Argumente sie wohl überzeugt haben (sie haben auf jeden Fall nicht weiter nachgefragt). Meine FÄ fragt mich aber jedesmal, wenn ich da bin, ob ich bei meiner Entscheidung bleiben will. (Ja klar will ich und wenn nicht würde ich es schon sagen:-[)

Ich wollte das nur mal los werden und mir von der Seele schreiben. Ich bin jetzt nicht verunsichert oder so, dafür habe ich mich viel zu intensiv und gewissenhaft mit dem Thema auseinander gesetzt, es nervt mich einfach nur#augen

Bitte nicht falsch verstehen, ich verurteile auch keinen Menschen, der dieses Screening macht und auch niemanden, der eine Abtreibung durchführen lässt. Es ist halt nur für uns keine Alternative.

Ui, ist ziemlich lang geworden.#hicks

LG, Michelle

1

Hallöle

also so wie ich das mitbekommen habe macht mein FA keinen ersttrimesterscreening mehr. Ich möchte aber gern das er eines macht. Und werde es auch drauf ansprechen wenn ich am 29.5 wieder zur Vorsorge muss...

2

Aber das Ersttrimesterscreening ist doch nur ein ganz normaler Ultraschall? Oder bin ich da jetzt falsch- habe auch keine Zusatzuntersuchungen wie Nackenfaltenmessung und Fruchtwasseruntersuchung etc. machen lassen, aber mal sehen wollte ich das Krümel schon und weißt du, wie bezaubernd es war, als es einmal beim US seine Hand Richtung Schallkopf gestreckt hat und es aussah, als ob es uns winkt? Oder wie süß der kleine Fuß aussah- lass dir das nicht entgehen!

LG Steffi

3

Hi Michelle,

ich verstehe Deine Grundhaltung. Verstehe aber nicht ganz was Du mit Ersttrimesterscreening meinst. Das, welches ich kenne, ist eine der drei US-Untersuchungen, die von der KK gezahlt werden. Dort wird die Größe vermessen, evtl. Korrekturen vom ET eingetragen etc. Ich wurde hierzu nicht befragt und hätte eine Verweigerung als Schmarrn angesehen.
Was ich auch verweigert hab war eine NFM, ein FU etc, also Untersuchungen, die speziell darauf aus sind eine evtl. Behinderung zu erkennen.

Aber ich freue mich auf jeden Fall, das es Menschen gibt, die es schaffen sich gegen Ihren Arzt durchzusetzen. Sind leider viel zu wenige.

LG
Tanja

4

Huhu!!

Also eine Untersuchung in dem Ausmaß stand bei mir zwar nicht zur Debatte, aber ich hätte das auch nicht gemacht. Bei uns gibt es keine Indikation und daher wäre alles für mich unötig...
Ich bin da vielleicht ziemlich alleine mit, aber ich zahle auch nicht jeden US extra, die 3 die`s so gibt reichen mir.
Dass das niemand hier um mich rum versteht, muss ich Dir ja jetzt sicher nicht sagen....
Aber, ich habe 2 gesunde Kinder ohne jegliche Zusatzuntersuchung, warum sollte es nun anders sein.... ich bin, auch wenn sich das doof anhört, einfach der Meinung, dass man erstens seinem Körper vertrauen sollte und zweitens, wenn was schief geht, dann hat das so sein sollen und wäre auch mit den extra US schief gegangen.....
Ich möchte meine Schwangerschaft so natürlich wie möglich geniesen dürfen, ohne diesen ganzen Stress von "wir warten auf irgendein Ergebnis, zitter!"
Ich verstehe Deine Entscheidung also wirklich gut und wünsche Dir alles Gute für die Schwangerschaft.

LG, Sandra mit Zwerg, 29.SSW

5

Hi,

ich dachte immer, dass das eine ganz normale Sache ist. Da wird eben geschaut ob alles normal entwickelt ist...damit meine ich besonders auch, ob eine Gefahr fürs Kind oder gar für die Mutter besteht. Meinst Du damit den Ultraschall der dabei gemacht wird. Möchtest Du allgemein keinen?
Darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht.

Liebe Grüße von Kristin(37.SSW)

6

Hallo,

ich kann Dich sehr gut verstehen! Wir lassen zwar jedesmal einen US machen (und zahlen dafür richtig Kohle), aber weniger wegen der medizinischen Indikation sondern vielmehr, weil wir unseren Krümel so oft wie möglich sehen wollen!

Weitere diagnostische Untersuchungen wie FU, NFM oder Sonstiges stand bei uns überhaupt nicht zur Debatte! Wir wollten niemals vor eine so schwierige Entscheidung gestellt werden! Wir haben uns bewusst für ein Kind entschieden, und werden es kompromisslos lieben , ob mit oder ohne Behinderung!
Gott sei Dank zeigt unser komplettes Umfeld Verständnis dafür und bestärkt uns in unserer Entscheidung!

Aber jeder muss das ganz alleine für sich entscheiden, und niemand sollte sich ein Urteil erlauben. Meine persönliche Meinung!

LG schnecke1176

8

Mhmm, vielleicht habe ich da einige Begrifflichkeiten verwechselt#kratz.

Ich meine damit natürlich nicht die ganz normalen US- Untersuchungen (auch nicht die zuätzlichen), sondern die Nackenfaltenmessung und die Bluttests, anhand derer man eine mögliche Behinderung feststellen kann. Und die Feindiagnostik.

Sorry, wenn ich da etwas durcheinander geworfen habe#hicks

11

Achsoooooooooooooooooooo, neee das haben wir auch nicht machen lassen, bis auf die Feindiagnostik. Unsere Kleine hat Eierstockzysten und die sollte man kontrollieren damit sie nicht unkontrolliert wachsen und eventuell gefährlich werden könnten.
Zusätzliche Sachen kamen nicht in Frage. Mir ging es immer super und die US vom Frauenarzt waren unbedenklich. Meine Ärztin hat mich auch nie zu etwas "überreden" wollen und das hat mein Vertrauen noch gestärkt.
Mein Umfeld reagiert nicht erstaunt darüber aber ich wüsste ehrlich gesagt nicht wie ich reagieren würde wenn etwas auffällig gewesen wäre...ich bin überzeugt, dass ich mein Kind genauso lieben würde aber ich denke, dass ich in dem Falle schon mehr Untersuchungen gemacht hätte um zu wissen was eventuell auf mich/uns zukommen würde.

Liebe Grüße

7

Verstehe irgendwie gar nicht Dein Problem. Das Screening ist eine ganz simple Ultraschalluntersuchung, wo geschaut wird, ob es dem Baby gut geht. Wie groß es ist, etc. pp.

Das ganze wird 3 x in der SS gemacht. 1, 2 und 3 Trimester. Was ich persönlich noch viel zu wenig finde.

Willst Du in Deiner SS überhaupt kein Ultraschall machen lassen?

13

Nein, ein Ersttrimesterscreening ist eben nicht das sogenannte "erste Screening", das wirklich einfach nur die erste von der Kasse bezahlte normale Ultraschalluntersuchung ist.

Das Ersttrimesterscreening beinhaltet hauptsächlich die Nackenfaltenmessung und eine Blutuntersuchung und daraus wird dann eine Wahrscheinlichkeit für die Trisomien 21, 13 und 18 errechnet. Diese Untersuchung muss normalerweise selbst bezahlt werden und "lohnt" sich meiner Ansicht nach nur, wenn man sich eine Fruchtwasseruntersuchung und gegebenenfalls einen Schwangerschaftsabbruch vorstellen kann.

9

Hallo Michelle,

meine Einstellung ist ähnlich wie deine (ich hatte schon ein Kind mit Down-Syndrom, das leider als Baby gestorben ist und würde ein Kind wie meine Tochter nie abtreiben wollen).
Aber als ich bei meinen beiden Folgekindern das ETS abgelehnt habe, hatte ich außer bei einer blöden Vertretungsärztin nie das Gefühl, dass mich deswegen jemand komisch angeschaut hätte. Mein FA meinte danach sogar, er sähe das ja selbst auch wie ich, aber er müsste es halt anbieten;-).

Alles Gute!

10

Hut ab, Michelle!!
Endlich mal jemand, der sich vorher schon Gedanken macht und zu seiner Entscheidung kommt und steht...ich wünsch Dir alles Gute! Liebe Grüße, Hebamme Nette

14

Der Umkehrschluss wäre also, dass derjenige der das Screening macht, sich keine Gedanken gemacht hat und zu seiner Entscheidung nicht stehen würde?
Sorry, ich hab mir auch vorher Gedanken gemacht und bin zu einer Entscheidung gekommen und hätte dazu gestanden und habe das Screening (US und Blut) trotzdem machen lassen.

Genau wegen solcher Aussagen habe ich meiner ersten Hebamme den Laufpass gegeben, die wollte nämlich dass ich mich dafür rechtfertige, dass ich überhaupt US machen lasse und warum nicht einfach sie die komplette Vorsorge übernimmt.

Kristina

15

Da mißverstehst Du mich. Da es meist keine gute Aufklärung in der Richtung gibt, haben die werdenden Eltern meistens gar keinen Gedanken an mögliche Folgen verschwendet....daher können sie vorher keine Stellung beziehen. Davon kenne ich genügende!