Was ist Nackenfaltenmessung?

Hallo,

hab hier im Forum schon öfter was von Nackenfaltenmessung gelesen. Was ist das genau und wofür ist das gut?

#danke

Ally, 10.SSW mit #ei + #ei

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da wird die Nackenfalte und das Nasenbein gemessen, so kann man feststellen, ob das Kind evtl. am Down syndrom leidet oder andere Krankheiten hat. Diese Messung macht man zw. der 11. und 14. SSW. muß man aber selber zahlen, da das die KK nicht übernimmt, aber es lohnt sich!!!

LG Julia mit Mia Sophie (2) und #ei 12+0

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Man kann damit NICHT "feststellen", ob das Kind Downsyndrom o.ä. hat, es kommt NUR eine Wahrscheinlichkeitsrechnung raus. Gewißheit bringt nur eine Fruchtwasseruntersuchung, die allerdings ein Fehlgeburtsrisiko mit sich bringt.

"Lohnen" tut sich das nur, wenn Du ein Kind mit einer solchen Behinderung unbedingt abtreiben willst. Heilen kann man da nämlich nichts.

Ich habe die Nackenfaltenmessung in beiden Schwangerschaften bewußt nicht machen lassen.

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deswegen hab ich ja geschrieben EVTL. es ist nur eine wahrscheinlichkeitsmessung...

ich hab die messung bewußt gemacht, damit ich mich darauf vorbereiten kann, wenn es die krankheit hätte.. ich wäre mehr geschockt, wenn ich es erst bei der geburt erfahren würde! so hat man wenigstens noch ein paar monate zeit um sich damit zu befassen und darauf vorzubereiten, abtreiben würde ich es auch nie!

aber das muß jeder selbst wissen!

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Natürlich muss das jeder selbst wissen, da hast du Recht.

Aber warum in aller Welt sollte man denn mehr geschockt sein, wenn man es bei der Geburt erfährt? Dann hat man doch in aller Regel ein süßes Baby auf dem Arm.
Nach einer Fruchtwasseruntersuchung ist der Schock genauso groß und die Tatsache genauso sicher, aber man hat noch kein Baby, das einen darüber wegtrösten könnte und kann sich in den weiteren Monaten noch viel ausmalen, wie schlimm es werden könnte; man kann ja mit DS schwer oder nur leicht behindert sein und viele oder wenige oder keine Zusatzkrankheiten haben.

Bei dir ist ja zum Glück alles gut gelaufen. Aber die Vorstellung vom "Vorbereiten" halte ich für bedenklich, wenn man sicher ist nicht abtreiben zu wollen.

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Hallo!
Um die 12.SSW hat ein Embryo eine kleine Wasseransammlung unter der Nackenhaut. Diese kann man im Ultraschall sehen und vermessen (das ist mit Nackenfalte gemeint). Je nach dem wie stark diese Wasseransammlung ausgeprägt ist, kann man auf ein Risiko für Gentefekte (Trisomie) schließen. Bei Kindern mit einem Down-Syndrom ist die Nackenfalte nämlich deutlich verdickt.
Allerdings gibt die NFM nur eine grobe Risikoabschätzung. Um das Risiko noch genauer abschätzen zu können, wird noch das Blut der Mutter untersucht, und beide Ergebnisse mit dem Alter der Mutter in Korrelation gesetzt. (Triple-Test, Ersttrimester-Screening). Daraus ergibt sich dann ein individuelles Risiko für Trisomie 21 und Trisomier 18. Sollte das Risiko erhöht sein, wird i.d.R. eine Fruchtwasseruntersuchung empfohlen, um beides auszuschließen bzw. sicher zu diagnostizieren.
Liebe Grüße!

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Hallo dentanus,

vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. So weiss ich schon, dass ich das nicht "brauche". Egal was dabei raus kommt - ändern kann man eh nix. Und ich würde mein Kind auch lieben, wenn es behindert wäre!

Viele Grüße und eine schöne Woche!
Ally

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Vielleicht interessant zum Thema Nackentranzparenzmessung bzw. First-Trimester-Screening:
http://www.urbia.de/forum/index.html?area=thread&bid=2&tid=1972362&pid=12633549


In etwa läuft das so ab:

Ultraschall, Blutabnahme

Je nach den Möglichkeiten der Praxis
* ziemlich bald Mitteilung eines Wahrscheinlichkeitsergebnisses für bestimmte (nie alle!!) Besonderheiten, z.B. Trisomie 13, 18, 21
* oder erst in ein paar Tagen Mitteilung eines Wahrscheinlichkeitsergebnisses für bestimmte (nie alle!!) Besonderheiten, z.B. Trisomie 13, 18, 21


Dann stellt sich je nach Wahrscheinlichkeitsergebnis
* entweder ein Gefühl der Beruhigung ohne Gewissheit ein
* oder es stellt sich ein Gefühl der Sorge ohne Gewissheit ein.


Dann je nach dem, welches Gefühl sich eingestellt hat trifft man
* eine Entscheidung für diagnostische Folgeuntersuchung(en)
* oder eine Entscheidung gegen diagnostische Folgeuntersuchung(en)


Dann je nach dem, für was man sich entschieden hat und was ggf. bei einer diagnostischen Folgeuntersuchung rausgekommen ist, erwartet einen im Anschluss
* Freude und relativ beruhigte Weiterführung der Schwangerschaft mit dem Ziel, das Kind anzunehmen
* oder Schock, Tränen, Besinnung auf z.B. bestimmte Werte, Erfahrungen anderer, Suche nach Infos usw. und Weiterführung der Schwangerschaft mit dem Ziel das Kind anzunehmen
* oder Schock, Tränen, Besinnung auf z.B. bestimmte Werte, Erfahrungen anderer, Suche nach Infos usw. und Austragen des Kindes mit dem Ziel der Abgabe des Kindes in eine andere Familie
* oder Schock, Tränen und Abbruch der Schwangerschaft mit dem Ziel, einen neuen Versuch zu starten


Man sollte sich nichts vormachen: Nackentransparenzmessung bzw. First-Trimester-Screening sind eben nicht einfach „Baby-TV“ und ein kleiner Piecks zum Blutabnehmen.... Sie können der Beginn einer nervenaufreibenden und belastenden Diagnostikspirale sein, in die man schneller geraten kann, als einem lieb ist. Dagegen hilft auch kein „Ich denke einfach positiv!“... Mit der „guten Hoffnung“ kann es schnell vorbei sein.


Liebe Grüße
Sabine

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Liebe Sabine,

vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.

Wir haben uns dazu entschlossen, diese Untersuchung nicht durchführen zu lassen. Denn egal, welche Krankheit das Kind hat, wir werden es annehmen, wie es ist. (Und das ist nicht so dahergeredet - ich arbeite in einem Krankenhaus und hab schon viel gesehen!)
Mit so einer Untersuchung würde ich mich nur (und vielleicht auch umsonst) verrückt machen. Das will ich mir nicht antun. Wenn es später wirklich so sein sollte, dann kann ich mir immernoch Gedanken darum machen.

Viele Grüße
Ally