NFM und negativer Bluttest, was würdet ihr machen?

Hallo ihr Lieben,

eigentlich wollte ich nicht so gerne darüber reden, aber ich brauche jetzt einfach mal ein paar Meinungen oder eure Erfahrungen.

Ich hatte letzte Woche die NFM machen lassen, diese lag nur bei 1,3 mm was ja eigentlich im "normalen" Bereich liegt. Auch sonst gibt es bei unserem Baby absolut keine Unauffälligkeiten, alles ist normal angelegt und funktioniert wie es sein soll.

Allerdings haben die Blutwerte der Hormone nicht so gut ausgesehen. Das Risiko eines Down Syndroms lag bei 1:83 :-( #heul
Wir wurden deshalb nochmal zu einem anderen FA überwiesen der bessere Geräte hat und auch für Fruchtwasseruntersuchungen spezialisiert ist. Hier wurden wieder im US keine Auffälligkeiten entdeckt, alles sieht total super aus, so dass das Risiko auf 1:250 gesunken ist.
Klar, das Risiko das ein Kind bei der Geburt etwas hat, was vorher nicht im US festgestellt wurde hat jede Schwangere. Trotzdem mache ich mir jetzt 1000 Gedanken.... :-(

Für uns steht fest das wir auf jeden Fall das Kind behalten wollen und wenn in der 20.Woche ein US gemacht wird und wieder nichts Auffälliges ist, werden wir auch keine FU machen lassen.

Wie habt ihr diese Situation überstanden? Mein Kopf ist voller Gedanken und ich habe Angst die ss nicht mehr so geniessen zu können, weil man immer diese sch... Werte vor Augen hat...

Danke und Grüsse
Sonja

1

Hallo,

ich kann deine Gedanken verstehen #liebdrueck

Wenn ihr das Kind auf alle Fälle behalten wollt, dann würde ich keine zustätzliche Untersuchung machen lassen und das Risiko von 1:250 ist zwar nicht so besonders gut aber ich find das ist kein großes Risiko.

Drück dir die Daumen #klee

LG
Sandra

2

Hallo Sonja,

wäre ich in der gleichen Situation, würde ich es abklären lassen (Amniozentese) - aber sicher nicht, weil ich das Kind haben wollen würde, sondern:

- weil ich vorbereitet sein möchte
- weil ich definitiv bis zur Geburt keine Ruhe finden würde

Das mag alles egoistisch klingen, aber es hat nunmal jeder seine individuelle Art mit Dingen umzugehen.

Ich bin jemand der Gewissheit braucht, alles andere würde mich nervlich auffressen - auch wenn das Ergebnis nicht ganz so schlecht ist - allein die Tatsache, dass es nicht gut ist, würde mir reichen.

Die 0,5% FG-Rate nach einer Amniozentese basieren auf Zahlen, von denen man noch nicht einmal weiß, ob jede dieser Fehlgeburten überhaupt in einem kausalen Zusammenhang mit der Untersuchung stehen.

Ganz ganz liebe Grüße, Du musst für Dich entscheiden - oder Ihr für Euch - ich drücke die Daumen und wünsche viel Glück #klee

Bine 33.SSW
http://www.unsernachwuchs.de/die-bauchmaus/home.html

3

Ich habe damals den TripleTest machen lassen und habe gelitten wie ein Hund, bis wir das zum Glück gute Ergebnis hatten.

Da ich mittlerweile weiß, das diese Tests keine genaue Diagnose liefern, laß ich es nicht mehr machen und halte wenig davon.

Die NFM+Blutuntersuchung hat nur eine Genauigkeit von 85%.
15% sind ne ganze Menge Spielraum und das wäre mir einfach zu viel.

Ich würde an Deiner Stelle die FU machen lassen. Je früher du 100%ig Bescheid weißt, desto früher kannst Du Dich darauf einstellen, falls euer Baby wirklich nicht gesund ist.

Die FU soll gar nicht sooo schlimm sein, natürlich etwas unangenehm.
Aber dafür hast Du Gewissheit und brauchst nicht ewig mit dieser Ungewissheit rumlaufen.

LG und alles Gute!

Linda

4

Hallo,

Ich habe hier mittlerweile schon soooo oft von Fehldiagnosen gelesen. Entweder war die NF zu dick oder die Blutwerte waren nicht ganz okay und bei der FU stellte sich dann raus, dass alles in Ordnung ist.

Diese Untersuchung ist ja auch nur die Berechnung des Risikos und kein Befund.

Wenn Du bis zur 20.SSW warten kannst würde ich keine FU machen sondern die FD abwarten. Bzw. kann man bei sehr guten Geräten schon in der 16.SSW eine FD machen lassen.

Mach Dir nicht so viele Sorgen!
Alles Gute!

Liebe Grüße
Kerstin mit #stern + #blume 31.SSW

5

SONJA!

ich habe tausende Geschichte gelesen, wobei Bluttests nicht so gut waren.. dann mussten die Frauen den test in 2 Wochen wiederholen und dann waren alles ok!

es ist häufig so, dass Bluttest am Anfang nicht gute Ergebnisse hat...

keine 1000 Gedanken!... nur positiv denken, und du wirst sehen, ... die naechte untersuchung wird prima sein!

Maria 13+2

6

Hey Sonja,

lass dich erst mal #liebdrueck

Das ist wirklich ne nerven aufreibende Sache, die du da mit dir durchmachen musst. Alleine schon deine Vorgeschichte in der VK.
Ich habe diese Untersuchung auch machen lassen, war aber von Anfang an nicht in deiner Situation.
Was ich sehr schön finde, dass ihr das Kind auf jeden Fall behalten wollt!!! Wenn das wirklich euer Entschluss ist, dass würde ich die Fruchtwasseruntersuchung auch nicht machen lassen. Versuche daran zu denken, dass es dem Kleinen gut geht und es gesund zur Welt kommt. Wenn du Unterstützung hast, dann denke nicht daran und versuche die SS zu genießen. In ständiger Angst zu leben ist ja auch nicht das wahre.

Alles Gute für den weiteren Verlauf

Ganz feste*daumendrück*

Faany mit Yannick Noah inside(22+5)

7

Hallo,

Du musst Dich darauf konzentrieren, dass das nur prognostische Werte sind.

Wichtig finde ich auch, sich darauf zu konzentrieren, was so ein Wert bedeutet. Stell Dir Deine Abschlussklasse in der Schule, der Ausbildung oder im Studium vor. Die Zahl der Mitschüler liegt irgendwo zwischen 85 und 249. Für wie hoch hältst Du die Wahrscheinlichkeit die Jahrgangsbeste/-schlechteste zu sein. Wahrscheinlich wirklich gering. Und so ist es hier auch. Selbst wenn die Zahlen stimmen würden, stehen 249 gesunde Kinder gegen 1 Kind mit Trisomie. Darauf solltest Du Dich ganz doll konzentrieren.

LG,
die Landmaus

8

#danke euch allen für eure offene und ehrliche Meinung!

Wollen wir mal hoffen das alles gut geht, solange man im US nichts auffälliges entdeckt, glauben wir ganz fest daran, das alles normal und unser Baby gesund ist.

LG
Sonja

9

Vielleicht interessant:

„Glücksspiel mit hohem Einsatz“ - Blut- und/oder Nackentransparenzwerte auffällig:
http://www.urbia.de/forum/index.html?area=complete&bid=2&tid=609251

http://www.urbia.de/forum/index.html?area=complete&bid=2&tid=1052808


Wichtig ist auf jeden Fall sich klar zu machen, dass eine Amniozentese einem auch ein Ergebnis bringen kann, was man so nicht wollte. Und dass man danach in einem Schockzustand ist, in der Regel alles in einem "NEIN!!!!!!!!" brüllt und nur wenige Menschen wirklich fähig sind, in diesem Ausnahmezustand einen kühlen Kopf zu bewahren. Egal was sie sich vorgenommen hatten. Wenn die Diagnose einer Behinderung kommt und man noch die Wahl hat, das Kind "wegmachen" zu lassen, entscheiden sich viele Frauen / Paare für eine Abtreibung, obwohl sie "es eigentlich nur vor der Geburt wissen wollten" um sich drauf einzustellen". Ist so. Schockzustand, Ablehnung, "Ich hätte nie gedacht, dass mir das passieren würde..." usw. Da gibt es auf einmal ganz viel Druck von allen Seiten und dann war es „plötzlich doch anders in der Situation.“

Mal ein Erfahrungsbricht:

„Rein theoretisch stand für mich immer fest: Ich würde niemals ein Kind abtreiben, auch kein behindertes. ... Ich brach mein Tabu: Damit alle ganz genau wissen, dass mein Kind gesund ist, willigte ich in eine Fruchtwasseruntersuchung ein. ... Von diesem Augenblick an traf ich alle Entscheidungen gegen meine Gefühle. Ich heulte beim Vorgespräch („Ich brauche das nicht, weil ich nicht abtreibe!“), ich heulte, während das Fruchtwasser über die Nadel abgesaugt wurde („Das Kind bleibt immer mein Kind!“). Die Ärzte und Schwestern sagten, ich würde Sicherheit bekommen. Sicherheit! Das klingt so, als ob die Amniozentese eine Vorbeugemaßnahme wäre. 14 Tage später stand fest, dass mein Kind mit Sicherheit behindert sein würde. Trisomie 21, Down-Syndrom. ... Ich sollte entscheiden. ... Ich bekam Angst: Ich hatte noch zwei Kinder. Könnte ich ihnen weiterhin gerecht werden? Meine Ärztin und der Genetiker warnten mich, daran zu denken. Und an die möglichen Spätfolgen der Behinderung, Operationen, Therapien. Ein Wochenende zur Entscheidung. Ich suchte einen Anwalt für das Kind. Jemand sollte es beschützen, weil ich das nicht mehr konnte. Ich rief im Keller hockend den Pastor an (die Kinder sollten nichts mitbekommen). Wählte die Nummer einer Selbsthilfegruppe für Eltern behinderter Kinder. Keiner da. Als ob es so sein sollte. In der 20. Woche sagte ich meinem Kind, dass ich es nicht mehr beschützen könne. ... Wehenmittel wurden mir über einen Ballon in die Gebärmutter geblasen. Kreislaufzusammenbruch, Schocklage, Infusionen, Blasenkatheter, Schmerzen, Schmerzmittel, Zittern, Valium, zwölf Stunden. Ich hielt mich nur an einem Gedanken fest: „Ich tu` das ganz allein für meine Familie!“ Die Austreibung blieb meinem Bewusstsein erspart, weil ich nach dem Blasensprung eine Vollnarkose bekam. Es war ein Junge. Sven sah ihn, ihm wurde bewusst, dass er ein Mensch war. Ich sah ihn am nächsten Morgen in einer Plastikdose. Winzig. Wie ein Prinz von einem anderen Stern. Unser Sohn. Noch im Krankenhaus bekam ich einen Milcheinschuss und eine Brustentzündung. Wir durften unseren Sohn beerdigen. ... Er hat einen Namen und einen Grabstein. Wir besuchen ihn oft. Ich habe getan, was ich nie wollte. Monatelang ertrug ich keine Dunkelheit. Meine Entscheidung gegen das Kind empfand ich als Schwärze und Dunkelheit. Ich schlief bei voller Beleuchtung – wenn ich schlief. Trauer konnte ich mir nicht erlauben. Schließlich hatte mir nicht irgendein Schicksal mein Kind genommen. Ich hatte es mir genommen. In mir war nur Schuld. ... Kategorien wie gut/schlecht oder gesund/krank wurden mir zuwider. Ich war ständig krank. Sven stand zu seiner Entscheidung, obwohl ihn der Blick auf unseren Sohn erschüttert hatte: „Es gibt kein Zurück“, sagte er. Aber er ist es, der oft zum Friedhof fährt und das Kindergrab pflegt. Es war falsch, dass ich nicht zu meinen Gefühlen gestanden habe. Ganz sicher hatte das mit meiner schlechten Verfassung zu dieser Zeit zu tun. Und damit, dass mich diese Untersuchung überrumpelt hatte. Ich habe viel zu spät drüber nachgedacht, was eine Amniozentese bedeutet. Dass man – bevor man sich dazu entscheidet – beide Möglichkeiten bedenken muss: Das Kind kann gesund, es kann aber auch krank sein! Ich wünschte, ich hätte mir Zeit genommen, mich mit dem Gedanken an eine Behinderung auseinander zu setzen, darüber zu lesen, vielleicht mit betroffenen Eltern zu sprechen. Aber ich dachte nur daran, eine Bestätigung zu bekommen, dass mein Kind gesund ist. Kira hat alles mitbekommen. Es muss sie sehr gekränkt haben. Sie wollte diesen Bruder. Sie hatte mir vor dem Abbruch ein Buch über ein Kind mit einer behinderten Schwester hingelegt. Kira war der Anwalt des Ungeborenen, nach dem ich mich gesehnt hatte. Ich habe es damals nicht gesehen. Jetzt, drei Jahre später, bin ich wieder in der 21. Woche. Kira hat sich lange nicht gefreut.. Sie wartet, ob dieses Kind bleibt. Erst in den letzten Tagen hat sie ein kleines bisschen Freunde gezeigt. Wahrscheinlich, weil mein Bauch weiterwächst. (Lena, 39, Abbruch in der 20. Schwangerschaftswoche, zitiert aus der „Eltern“-Zeitschrift, 01/1997, Seite 134 bis 136)


So oft wird hier im Forum gesagt "Das kann man erst in der Situation wirklich wissen". Wenn du dein Kind liebst und jetzt sagst, dass es so wie es ist willkommen ist, überlege dir gut, ob du eine Untersuchung wählen solltest, deren Ergebnis deine Einstellung vielleicht völlig verändern könnte, weil sie dich in einen Ausnahmezustand versetzt.

Liebe Grüße
Sabine