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Ich glaube, ich hätte es so wie du gemacht.
Wir haben uns aber mal mit einer uns bekannten bestatterin unterhalten als meine oma starb. Sie meinte, dass es oft sinnvoll ist, wenn sich die kinder verabschieden können. Ich verstehe das auch irgendwie. Da kommt jemand und sagt die oma sei tot. Aber was tot bedeutet und ob das wirklich stimmt, weiss das kind dann nicht. Wenn es aber die oma dann sieht, versteht es eher. Als der 2.mann meiner schwiegermutter starb, (war für die grosse der opa) hat meine tochter erst verstanden, dass er nicht mehr kommt, als die urne in die erde kam. Sie stand dann am grab und fing ganz arg zu weinen an. Ich denke weinen ist wichtig.
Du kennst aber deine kinder am besten. Wie würden sie es verkraften? Vielleicht wird die oma im leichenhaus aufgebahrt, dann können auch die kinder schauen.
Mein beileid
Lg kleinmausi25

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Ich was 8 Jahre, als meine Oma starb und Jugendlich, als mein Opa starb. Beide habe ich nicht noch einmal gesehen. Bei Oma bin ich nicht einmal zur Beerdigung, einfach weil es zu ‚krass‘ gewesen wäre. Opa war aufgebahrt... in einem extra Raum. Mein Papa meinte zu mir, dass es nicht schön wäre Opa noch einmal so zu sehen. Sondern so in Erinnerung zu behalten wie er war... und so sehe ich ihn immer noch: in der Küche sitzend, mit einem Unterhemd und Hosenträger. Ich glaube ich hätte nie das Bild von meinem geliebten -toten- Opa aus dem Kopf bekommen.


Daher ist deine Entscheidung vollkommen richtig!

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Dein Opa hat tot aber wahrscheinlich gar nicht schlimm ausgesehen....

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... wenn der eigene Vater aber sagt, dass es kein ‚schöner‘ Anblick war. Dann hört man darauf und zur Info... mein Vater hat immer noch das Bild von seinem toten Vater vor Augen....

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Ich denke, wenn man als Kind die Möglichkeit hat, "Erfahrung zu sammeln" was tote Menschen angeht (Alte Menschen friedlich zu Hause im Bett verstorben) dann hilft es einem den Tod besser zu "verkraften" bzw. sich mit dem Tod auseinander zu setzen. Der Tod gehört nun mal zum Leben dazu und wird in unserer Gesellschaft oft tabuisiert bzw. nur in Filmen/Fernsehen/Nachrichten gezeigt. Es ist etwas natürliches, einen toten Menschen zu sehen und wenn er nicht entstellt ist, dann kann es für Kinder eine starke Erfahrung sein.

Ich würde die Kinder immer selbst entscheiden lassen, ob sie das wollen. Man hat nicht nur das letzte Bild von einem toten Menschen im Kopf, sondern verliert durch den Anblick des Toten nicht die Erinnerungen an den lebendigen Menschen.

Ich finde, dass es hilft die Angst vor dem Tod zu verringern, wenn man sieht dass ist nur noch die Hülle, die da liegt. Die Seele ist bereits weitergezogen. Man sollte natürlich den Trauerprozess der Kinder dann auch entsprechend begleiten.

Meine kindliche Erfahrung damit: ich hatte einen Hasen, den habe ich mit 5 Jahren bekommen, als er starb war ich 12. Meine Eltern haben es mir verheimlicht. Ich habe es erst gesehen, als ich zum Stall ging und dieser bereits leer war.... die Trauer wird ja nicht kleiner, wenn man den toten nicht sieht, aber irgendwie ist es weniger real.

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Hallo,

ich denke, das darfst Du entscheiden und die Familie muß das auch so akzeptieren.
Ich würde sicher auch so handeln. Zur Beerdigung meines Opas war meine damals 11-jährige Tochter mit, sie wollte es und er war auch nicht noch mal zu sehen, bevor er beerdigt wurde. Vielleicht fragst Du die Großen, ob sie mit möchten? Ansonsten soll das jeder so entscheiden, wie er es für richtig hält.

LG

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Als mein Opa gestorben ist bin ich mit meinem Bruder und meinem Vater nochmals dorthin gefahren. Aber ich wäre nie auf die Idee gekommen meine Kinder da mitzunehmen. #kratz Meinem Mann habe ich die Wahl gelassen. Er war dann bei den Kindern. ;-) Und es war ok für alle!

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Hallo,
Menschen und kinder sind sehr unterschiedlich.

Ich wollte mich immer verabschieden und habe es auch bei nächsten Angehörigen so gemacht. Meine Schwester ist komplett anders.
Als neulich die oma eines Freundes meines Kindes starb, riet ich ihr, ihn zu fragen.

Er wollte sich verabschieden und es passte. Er ist 12.

Du hast intuitiv gehandelt. DAs ist okay. Trotzdem würde ich es meinen Kindern vorschlagen. Es soll nie ein muss sein. Aber es ist eben auch gut, wenn man die Gelegenheit hätte.

LG

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Hallo,

Aus gegeben Anlass folgender Rat. Frage deine Kinder ob sie mitmöchten und wenn nicht dann geht das auch.
Unsere omi ist auch gestorben und es gab ordentlich Stress weil ich es meinen Kindern 13, 12 &7 Jahre selbst überlassen habe mitzugehen.
Im Endeffekt wollte nur unser großer Sohn mit und ich habe mit den zwei kleinen Kindern zu dem Zeitpunkt der Beerdigung Luftballons steigen lassen mit gemalten Bildern.
Unserem großen Sohn wurde es auf der Beerdigung noch schwindlig.
Meine Schwiegermutter war stinkesauer weil ihr wichtig war was die restliche Trauergemeinschaft denkt. Die fand das alles gar nicht so schlimm zumal mein Schwiegervater absolut hinter mir und dem Entschluss stand es den Kindern selbst zu überlassen.

Viele Grüße geli

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Ich persönlich würde meinen Kindern immer die Chance geben sich zu verabschieden, denn ich habe die Erfahrung gemacht, dass meine Kinder den Verlust so besser verarbeiten können und die Situation besser verstehen. Erst war die Oma noch da und jetzt liegt sie im geschlossenen Sarg oder die Asche in der Urne. Da fehlt der Schritt dazwischen. Kinder müssen sehen und anfassen können um zu begreifen. Es ist natürlich jedem selbst überlassen und keiner hat das Recht jemandem deshalb einen Vorwurf zu machen. Wir lassen unsere Kinder einfach die freie Wahl und wenns zu viel wird dürfen sie jeder Zeit den Raum/Friedhof verlassen und auch wieder zurück kommen wenn sie es wollen - natürlich mit einer vertrauten Person an ihrer Seite

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Wir haben es immer die Kinder entscheiden lassen. Der Große war mit vier bei seiner kleinen Schwester und mit acht bei seinem Opa dabei, die Oma und die Großtante hat er nicht mehr gesehen, die beiden jüngeren haben noch keine Verstorbenen gesehen.

Ich finde wichtig, dass die Kinder selbst entscheiden, rausgehen dürfen, wenn sie wollen und nur so nahe herangehen, wie sie wollen.

Und der häufig gelesene Spruch "ich will jemanden in Erinnerung behalten wie er war" ist in meinen Augen Unsinn. Das tut man doch sowieso. Ich habe alle Menschen, die ich bisher tot gesehen habe, in Erinnerung wie sie gelebt haben.

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Ich denke das muss jeder für sich entscheiden. Meine Söhne haben sich damals von ihrem Opa verabschiedet auf eigenen Wunsch und es hat nicht geschadet. Aber auch wenn sie nicht dabei gewesen wären wäre das ok gewesen.