Wie soll man als Eltern damit umgehen, wenn ein Familienmitglied sterben wird? Wie sehr wird ein Kind einbezogen, wenn es um Krankheit, Tod und Abschiednehmen geht? Einige Familien haben Verluste von geliebten Menschen erleiden müssen und beschreiben, wie sie damit umgegangen sind.
Ein Tipp vom urbia Team

Wieviel Tod ist OK für ein Kind? Opa liegt im Sterben...

Hallo!
Hab mal eine Frage an euch…
Mein Vater hat Krebs im Endstadium. Noch geht es ihm so gut, dass er die Welt um sich herum noch wahrnimmt.

Mein Sohn (knapp 5) weiß, dass Opa schwer krank ist und bald sterben wird. Er hat leider auch immer wieder Angst, dass auch wir bald sterben könnten… Aber ich denke, das hat jedes Kind wenn es vom Tod hört.

Habe immer wieder Diskussionen mit meinem Mann und meiner Schwiegermutter. Beide sind der Meinung, dass unser Sohn zu sensibel ist und ich ihn besser nicht mehr mit zu meinen Eltern nehmen sollte.
Wir wohnen ca 90 Minuten auseinander. Das heißt, ich kann nicht mal kurz für ne Stunde rübergehen, sondern ich bleibe auch den ganzen Tag dort.
Mein Sohn ist gerne bei meinen Eltern und sie freuen sich sooo riesig auf ihn. Er bringt etwas Licht in diese dunkle Zeit.

Aber was soll ich tun?
Bin ich eine Rabenmutter wenn ich ihn mit zu meinem kranken Vater nehme und er mitbekommt wie traurig wir sind und dass es Opa immer schlechter geht?

Gehört der Tod nicht auch irgendwie zum Leben dazu?
Bin ich eine Rabentochter wenn ich nicht mehr zu meinem Vater fahre, weil ich meinem Sohn sein Schicksal nicht zumuten kann?

Ich fühle mich hin und her gerissen.

Meine Eltern bitten mich mit meinem Sohn zu kommen. Mein Mann und meine Schwiegermutter sagen, ich soll ihn nicht mehr mitnehmen.

Was soll ich tun? Was ist der richtige Weg?
Ich möchte gerne gemeinsam mit allen zusammen sein und trauern. Ich finde es OK wenn Kinder mitbekommen dass man um einen geliebten Menschen weint. Wir haben zumindest die Chance uns von meinem Vater (in Ruhe) zu verabschieden. Warum sollten wir sie dann nicht auch nutzen?

Keiner kann uns sagen wie viel Zeit mein Vater noch hat. Evtl. kann ich dann vielleicht monatelang nicht mehr zu ihnen oder nur noch allein ohne meine Familie zu ihnen fahren… Und was erzähle ich dann meinem Sohn warum er nicht mit darf?

Bitte sagt mir, wie ihr euch in meiner Situation verhalten würdet.
Ich liebe meine Familie und möchte niemanden verletzen und auf gar keinen Fall, dass mein Sohn ein Trauma bekommt…

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Guten Morgen!

Ich denke, das ist eine Sache zwischen dir, deinem Sohn und deinen Eltern.

Kinder können das aushalten und leisten, was wir ihnen vorleben und zutrauen. Kinder können Sterbebegleitung sogar besser als Erwachsene, die sich viel zu sehr durch ihre eigenen Ängste leiten lassen, wie z.B. deine Schwiegermutter und dein Mann.

Ich würde die Schwiegermutter und deinen Mann völlig wertfrei fragen, was sie denn wollen würden, wären sie so sterbenskrank. Soll man ihnen den Kontakt zu den Kindern vorenthalten, weil sie krank und elend aussehen? Denken sie, dass das dem Kind wichtig ist, wie sie aussehen oder wie viel Kraft sie haben? Schränkt man den Kontakt zu den Großeltern ein, wenn sie 70 oder 80 Jahre alt sind, weil ja wohl klar ist, was demnächst passieren wird? Oder weil sie eben nicht mehr so tatkräftig und mobil und vielleicht ein bisschen wir sind uns kein so schöner Anblick?

Dein Sohn erlebt den Prozess gerade MIT DIR ZUSAMMEN. Ich denke, das ist ein großer Schatz, den er für sein eigenes Leben gut nutzen kann. Irgendwann sterbt ihr als Eltern. Was soll er dann machen? Weg bleiben, weil es ihm so vorgelebt und beigebracht wurde oder da bleiben, begleiten und aushalten, dass man auch mal traurig sein muss?

Dein Sohn wird schon wissen, wie viel er sich zutrauen kann. Er wird ja die Möglichkeit haben, den Raum zu verlassen oder einfach zu weinen, wenn es ihm mit der Situation nicht gut geht, oder?

Der schlimmste Satz, den man zu hören bekommen kann, ist meiner Meinung:

Ich kann nicht sehen, wie er/sie leidet. Ich möchte ihn/sie in Erinnerung behalten wie er/sie war.

Ja, super, dann bleibt man weg und derjenige leidet trotzdem, man weiß es und ist dennoch lieber feige und verzieht sich.

Du hast jetzt die Möglichkeit, eurem Sohn etwas anderes zu zeigen. Noch kannst du ihn begleiten. Irgendwann wird allein in solch einer Situation stehen.

Für deinen Vater wäre es überhaupt superschlimm, wenn du ihm die Begegnung mit dem Enkel versagst.

LG

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Meine Enkelin war 4, als sie die schwere Krankheit ihres ersten Opas miterlebte, das war nicht einfach, da er auch mal beängstigend reagierte, dann nahmen die Eltern sie nicht mehr mit ins Krankenhaus. Zur Beerdigung nahmen wir sie - auch nach Rücksprache mit den Kita- Erziehern- nicht mit. Gingen erst später ans Grab und erklärten alles.
Hat schon eine Weile gedauert, bis sie alles verarbeitet hatte.
Vor einem Jahr starb mein Mann, da war sie sogar "hautnah" dabei, sie saß in der Küche und hörte am Babyfon, dass er nicht mehr atmete im Schlafzimmer. Sie hatte ihm ein wunderschönes Bild gemalt und ihm noch auf die Bettdecke gelegt. Aber da war sie nun immerhin schon acht Jahre alt und hat es nach und nach miterlebt, wie er immer schwächer wurde. Sie suchte nach seinem Tod sogar die Urne für ihren Opa aus......
Jedes Kind ist anders und das Alter spielt eine große Rolle. Was für einen Vierjährigen beängstigend wirken kann, kann man einem Kind später eben besser erklären.
Hast Du ein kindgerechtes Buch, aus dem Du Deinem Sohn vorlesen könntest?
http://www.amazon.de/Abschied-von-Opa-Elefant-Bilderbuchgeschichte/dp/3770742923/ref=pd_sim_14_2?ie=UTF8&dpID=51ck5WmoeEL&dpSrc=sims&preST=_AC_UL160_SR143%2C160_&refRID=19AFZW45C99KEWN28REC

http://www.amazon.de/wohl-lieber-Dachs-Susan-Varley/dp/3219102832/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1458599048&sr=8-2&keywords=kinderbuch+sterben (das hatte meine Tochter)
Mein Mann wäre unendlich traurig gewesen, wenn ihn sein Goldschatz nicht mehr besucht hätte - wir haben halt sehr viel mit ihr gesprochen und erklärt - aber wie geschrieben, ist war halt doch einige Jahre älter.
Du kennst Deinen Sohn am besten, wenn ihr viel mit ihm redet und alles erklärt, dürfte er es schon verkraften. Vielleicht kann man das momentan auch garnicht so planen, einfach mal sehen - und dann reagieren. Wissen die Kindergartenerzieher Bescheid? Die können euch auch gut unterstützen.
Ich wünsche Dir viel Kraft für diese schwere Zeit.
LG von Moni

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Ich würde mein Kind mitnehmen, erst ganz am Schluß (wenn er wirklich im Sterben liegt oder sich sein Zustand rapide verschlechtert) würde ich die Situation neu überdenken.
An erster Stelle würde für mich stehen, ob mein Kind dort gerne ist und es bisher auch war.

Behalte dein Kind im Auge, schau wie es mit den Veränderungen umgeht und handele dann entsprechend.

Ich würde deinem Vater und auch deinem Kind die letzte gemeinsame Zeit ermöglichen. Es klingt jetzt ja nicht danach, das er vor sich hin dämmert und nichts mehr mitbekommt.

Ein Problem könnte dann allerdings dein Mann und deine Schwiegermutter werden, sie können anscheinend nicht mit der Situation umgehen. Wann haben sie ihnd as letzte Mal gesehen? Können sie sich überhaupt ein reales Bild der aktuellen Situation machen? Insbesondere die Schwiegermutter? Mach doch ein paar Fotos wenn ihr dort seid, zeig ihr das sie falsch liegt. Die Meinung der Beiden würde mich nicht davon abhalten, den Kontakt zu ermöglichen. Ausschließlich dein Sohn trifft diese Entscheidung!

Schade das du dich jetzt auch noch mit ihnen "rumärgern" mußt, versuch trotzdem die noch verbleibende Zeit mit deinem Vater zu genießen...ich sehe es genauso wie du.
Ich wünsche euch noch eine schöne Zeit mit ihm.

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Hallo,

also wir machen zur Zeit genau dasselbe durch.
Bei mir ist es meine Mutter die mit Darmkrebs und vielen Metastasen vermutlich dieses Jahr noch von uns gehen wird.
Meine zwei Kinder (Junge 10, Mädchen 5) lieben ihre Oma abgöttisch.
Beide Kinder sind bei mir sehr sensibel und setzen sich auch sehr mit Thema Gesundheit auseinander.
Meinem Großen kann ich das alles schon sehr gut erklären, er redet auch nicht soviel darüber, aber wenn Fragen kommen, dann weiche ich Ihnen auch nicht aus.
Meine Tochter hat da eine andere Art mit umzugehen, sie hat auch oft Angst das wir sterben.
Aber in anderem Moment möchte sie wieder jeden abend für die Omi beten und sie hat auch den Glauben das sie alle unsere anderen Verwandten im Himmel trifft. Ich weiss nicht ob ihr gläubig seid. Mein Großer ist es auch nicht.
Dennoch nehmen wir unsere Kids bei jeder Gelegenheit mit zu Omi, ausser in der Chemowoche wo es ihr auch wirklich immer sehr schlecht geht. Aber die Kids sind gute Ablenkung für sie. Natürlich sehe ich auch zu das die Kids nicht alleine diese Aufgabe übernehmen. Das habe ich mit ihr vorher ausgemacht, das meine KIds z.Bsp. wissen wenn Omi sagt das sie müde ist, das sie sie auch mal schlafen lassen, aber ansonsten das Thema Krebs von ihr nicht thematisiert wird vor den Kids.

Wie ich es mache wenn es wirklich in die Richtung geht das sie bettlägerig ist und es in die Endphase geht, das weiss ich auch noch nicht. Ich weiss nur das ich beide mit zur Beerdigung nehme. Der heissgeliebte Uropa ist erst vor einem halben Jahr gestorben, da waren sie auch mit und haben es verkraftet. Meine Tochter hat sogar laut bei der Beerdigung gesagt, das wir alle nicht weinen sollen, der Uropa ist doch jetzt im Himmel bei Uroma.

Aber an deiner Stelle würde ich auch eher situativ reagieren. Du wirst merken wenn es für deinen Sohn zuviel wird. Ich selbst bin Erzieherin, und weiss das in diesem Alter oft auch die Ausseinandersetzung mit dem Theam passiert bei Kinder, ob da nun gerade so ein Fall in der Familie ist oder nicht.

Gute Bücher gibt es auf jeden Fall auch darüber um es vielleicht ein wenig zu unterstützen.

Ich weiss, vielleicht konnte ich dir jetzt auch nicht viel weiterhelfen.
Wünsche dir für die bevorstehende schwierige Zeite dennoch alles Gute.

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Hallo,

ich denke auch, dass die Kinder es viel einfacher verpacken als wir Erwachsene. Wir machen uns viel zu viel Gedanken "Ach der arme Kleine." ect.

Der Tod gehört zum Leben dazu. Ich finde, dass soll man den Kindern nicht vorenthalten. Leider kann man sie nicht vor allem bewahren, auch wenn man möchte.

Als erstes würde ich mit deinem Mann und dessen Eltern reden, wie sie sich fühlen würden, wären sie an der Stelle deines Vaters. Sorry, er lebt noch, bekommt alles mit. Deine Eltern wünschen es. Man sollte auch an deine Mama denken, für die der Kleine in der schwierigen Situation ein Trost ist.
Als zweites finde ich es falsch "jetzt schon zu trauern". Sorry, das ist mir irgendwie aufgefallen. Dein Papa lebt noch. Macht euch schöne Stunden, lacht auch, nutzt die Zeit nicht mit trauern. Mir ist klar, dass es nicht einfach ist, aber viele Sterbende möchten die verbleibende Zeit nicht nur traurig erleben. Diese schönen Momente wird dein Sohn dann auch im Herzen behalten, wenn Opa tot ist. Versucht es wenigstens.

Wir haben drei Kinder, mittlerweile 6, 9, 12 Jahre alt. Wir haben sie nie von solch "letzten Momenten" ausgegrenzt. Meist sind sie viel unbekümmerter mit der Situation (klar, sie überreisen nicht das ganze Ausmass). Aber das steckt an. Macht die ganze Situation etwas erträglicher.

Auch unbedingt dann bei der Beerdigung. Bestes Beispiel dafür, dass Tod und Leben nah beieinander stehen und es weitergeht.

Ich wünsche dir alles Liebe!
D.J.

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Hallo

Als meine Mutter erkrankte war ihr größter Wunsch Ihre Enkelkinder und Kinder noch sooft wie möglich zu sehen.
Sie raffte sich Sonntags auf und setzte sich in den Fernsehsessel um uns zu empfangen.
Es war für meinen 5 jährigen voll ok.

Zur Beerdigung war er nicht mit und als ich die Kinder aus dem Kiga abholte (der kleine bekam das alles noch nicht so mit und durfte den Tag als Gastkind in den Kiga) sagte mein Großer

Opa, Oma und ichj fahren im Sommer wieder an die Nordsee
Ich schluckte und meinte das Oma doch nun tot ist

Er sagte das er das weiß aber sie kommt im Himmel eben mit.
Die Erzieherin die das mitbekam und die ich ansah sagte
Wenn er es so verarbeitet ist es ok und gut.

Nimm dein Kind mit

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Ich finde es traurig das dein Mann dir nicht den Rücken stärkt, sondern das Kind davon fernhalten mag. Was dein Schwiegereltern angeht, meine Mutter ist genauso, als ich sie in ähnlicher Situation gefragt habe ob sie auch auf ihre Enkel verzichten würde wenn sie so krank wäre , gab es nur das es etwas anderes wäre. Nein mein kleiner (damals3)war fast bis zum schluß immer mit bei seinem Opa, der große hatte für sich selber entschieden ab wann er nicht mehr hinwollte.

Warum sollte dein kind ein Trauma bekommen? Das wäre bei einem Verkehrsunfall den ihr unmittelbar seht viel eher der fall. Wichtig ist ihm zuzuhören über leben und Tod zu reden, immer ein offenes Ohr zu haben und auch vermehrt damit zu rechnen das der Knirps auch mal weint was vollkommen normal ist.
LG und viel Kraft

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Vielen Dank für die vielen lieben Worte! Ihr bestätigt mein Bauchgefühl! Danke!

Die Erzieherinnen im Kiga wissen Bescheid und wollen in nächster Zeit dieses Thema auch behandeln. Ein anderer Opa ist vor kurzem auch gestorben.

Werde mir die vorgeschlagenen Bücher bestellen. Vielen Dank für die Empfehlungen.

Ich wünsche allen, die auch in Trauer und Sorge sind ganz viel Kraft! #liebdrueck

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Hallo,

Ich kann dir nur aus meiner beruflichen und teils auch eigenen Erfahrung erzählen. (Krankenschwester im Palliativteam)

Als unser Sohn letztes Jahr in der 33 Woche verstorben ist, war unsere Tochter (damals 2,5) dabei als wir die traurige Nachricht bekamen. Sie sah genau wie wir dass das Herzchen nicht mehr schlägt, und war danach bei den Gesprächen mit den Ärzten zur Einleitung dabei.

Sie war von Anfang der Schwangerschaft bei allem dabei und sollte, wenn sie wollte auch beim Rest dabei sein. ( außer zur Geburt)

Sie war bei mir im Krankenhaus bis ich in den Kreissaal ging ( so gegen 19:00) und kam gleich am nächsten morgen mit dem Papa ihren Bruder anschauen. Wir haben ihr zuerst Fotos gezeigt und sie dann gefragt ob sie ihn sehen will. Sie wollte.

Mein Mann und ich haben Sie die ganze Zeit über begleitet und ihr auf alle Fragen geantwortet. Sie hat lange mit ihrem Bruder gekuschelt, sie hat ihm viel erzählt, sie hat ihn berührt und geküsst, und hat verstanden dass er tot ist.

Für sie war das nie schrecklich. Sie hat meiner Meinung nach sogar trotz ihres Alters ein sehr gutes Verständnis vom Tod. Sie war mit zur Beerdigung und dürfte als sie es wollte, sogar das Grab sehen in das der Sarg gelegt wurde. Nur beim Zuschaufeln waren wir nicht dabei. Sie hat ihm Geschenke mit ins Gab gelegt.

Sie spricht auch heute noch sehr viel von ihrem Bruder, der verstorben ist. Wenn sie ihm nahe sein will, gehen wir Zusammen zum Friedhof. Sie fragt öfters mal dass wir ihm Blumen bringen sollen. Zur Zeit gehe ich etwa 1-2x im Monat gemeinsam mit ihr hin.

Meinen Patienten und den Angehörigen rate ich immer die Kinder Kindgerecht einzubeziehen soweit es möglich ist und vom Kind erwünscht ist. Der Opa sieht ja jetzt nicht schrecklicher aus als sonst auch. Vielleicht verändert... Aber Kinder nehmen sowas anders wahr als wir Erwachsenen.

Frag ihn doch einfach ob er mit zum Opa möchte und wenn ja, nimm ihn ruhig mit.

du musst ihm halt nur erklären wie es um den Opa steht und ihm erklären dass Oa evtl anders aussieht. Jetzt habt ihr noch die Chance tolle Erinnerungen mit dem Opa zu schaffen, auch gemeinsame Fotos etc zu machen um ihn später an die Gemeinsame Zeit mit Opa zu erinnern.

Vielleicht hat der Opa ja auch noch das eine oder andere was er an seinen Enkel weitergeben möchte.

Klar ist, dass man deinen Sohn nicht zum Opa setzen kann und ihn dann mit seinen Fragen und Gedanken alleine lässt. Es muss von euch Erwachsenen Gesprächsbereitschaft bestehen und ihr müsst ihm ehrlich aber Kindgerecht auf seine Fragen antworten. Er wird auch nur das Fragen was er bereit ist zu wissen. Er wird nur das Fragen, welche Infos er zu dem Moment zum Verarbeiten braucht. Vielleicht wird er gar keine Fragen stellen, dann ist es auch ok.

Im ganz allgemeinen haben Kinder noch eine ganz andere Relation zum Leben und Tod wie wir Erwachsenen.

Wenn er jetzt in seinem jungen Alter mit dem Tod in Verbindung kommt und dabei gut begleitet wird, wird er es auch später als Erwachsener einfacher haben mit Verlusten umzugehen.

Auch wenn du ihn nicht mehr mitnimmst, wird dein er dennoch trauern und sich vielleicht die Situation noch schlimmer vorstellen als sie ist.

Bisher waren noch alle Familien die ihre Kinder mitgebracht haben, froh, dass die Kinder sich verabschieden konnten. Zumindest bei unseren Patienten, gab es auch im Nachhinein noch nie ein Feedback dass die Kinder nicht damit zurecht kamen. Kinder haben einfach weniger berührungsängste und der Tod hat für sie noch nicht dieses Angstbehaftete und Schreckhafte was er für uns erwachsene hat.

Meine Schwiegermutter hat mich auch verteufelt, dass wir unserem Kind den Tod unseres Sohnes "angetan" haben und sie den Kleinen sogar halten, und küssen und kuscheln ließen. Dass wir sie mit zur Beerdigung nahmen war für Schwiegermutter der Tropfen der das Fass zum Überlaufen brachte.

Jetzt, 9 Monate später findet sie es super dass unsere Kleine ganz genau weiß wo ihr Bruder nun ist, dass sie jedem ganz stolz erzählt, dass sie schon einen Bruder hat und nun noch eine Schwester bekommt und dass sie so gut mit dem Tod zurecht kommt. Inzwischen gibt sie uns in unserer Handlungsweise zu 100 Recht.

Ich würde es jederzeit wieder genau so machen. Unsere Tochter hat in der Zeit viel gelernt, wurde auch "reifer" aber hat absolut nichts von ihrem Kindsein verloren.
Sie ist genauso fröhlich wie vorher , spielte und lachte zu jederzeit genausoviel wie vorher.

LG und alles gute für euch

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Oh, es tut mir sooo unendlich leid zu lesen, was euch passiert ist. #heul
Es gibt sicherlich nichts schlimmeres als sein Kind zu verlieren und es auch niemals kennen lernen durfte! Da bekomme ich schon ein schlechtes Gewissen, dass ich um einen alten kranken Vater weine...
Ich hoffe, ihr könnt das alles gut als Familie verarbeiten! Ich finde es auch gut, wie ihr mit dem Thema umgegangen seid. Erst Foto zeigen und sie dann mit ihm kuscheln lassen. Ich bin echt total traurig! Ich wünsche euch, dass ihr bald das erlebte verarbeitet habt und einen neuen Versuch startet. Es gibt nichts schöneres als Geschwisterliebe. #verliebt Meine 2 Söhne (Nr. 2 ist knapp 2) lieben sich über alles. Und gerade die Mädels sind noch süßer zu ihren kleinen Geschwistern...

Ich wünsche euch alles erdenklich Gute!!! #liebdrueck#klee#klee#klee

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Danke für dein Mitgefühl.

Du brauchst auf keinen Fall ein schlechtes Gewissen wegen deiner Trauer zu haben. Deine Situation sowie die Trauer wiegen genauso schwer wie unsere. Ich finde Trauer kann man nicht gegeneinander aufwiegen und sagen einer hat "mehr" Recht auf Trauer als ein anderer.

Jeder spürt seine Situation und jeder Verlust ist schlimm. Egal wie alt oder nicht die Person ist.

Besonders ein Elternteil ist immer hart zu verlieren. Man verliert ja nicht nur seinen Vater oder Mutter, sondern auch irgendwie eine Art Verbindung zur Kindheit.

Obwohl man es sicher nicht vergleichen kann, muss ich sagen, dass ich auch vor knapp einem Monat bei meinem Überfahrenen Kater sass zu heulen wie ein Kleinkind. Es war ein Tier aber er gehörte zu uns und auch um ihn haben wir getrauert, obwohl es eine Andere Art Trauer ist als die um unseren Sohn.

Wir konnten den Verlust unseres Sohnes gut als Familie verarbeiten. Es hat uns noch näher zueinander gebracht. Dieser kleine Schatz den ich knapp 8 Monate im Bauch hatte, wird immer zu uns gehören und immer unser erster Sohn sein.

Den Nächsten Versuch haben wir schon gestartet und wenn alles gut läuft dürfen wir im July unser zweites Töchterchen im Arm halten. Et ist nur 7 Tage vom Eigentlichen Et unseres Sohnes letztes Jahr auseinander.

Unsere Maus freut sich jetzt schon enorm. Sie ist so liebevoll zu Babys. Wir hatten letztes Jahr einen Richtigen babyboom im Familien und Bekanntenkreis. Alles Kamen in den Wochen kurz vor oder nach Geburt unseres Sohnes zur Welt, so dass unsere Maus sich da schon etwas austoben konnte.

Schon jetzt sucht sie Klamotten für ihre Schwester ????

Ich wünsche dir und auch deiner Familie viel Kraft und Mut für die schwierige und steinige Zeit die vor euch liegt. Vor allem wünsche ich euch liebe Menschen um euch die euch unterstützen und auffangen.

Wenn du mal ne Frage hast kannst du mich auch gerne über Pn anschreiben.

Lg

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Hallo Milka,

meine Mutter ist vor 3 Jahren verstorben. Sie war vorher ein Pflegefall, über Jahre hinweg und wurde sowohl zu Hause als auch im Altersheim gepflegt. Sie bekam aber immer alles altersgemäß mit.

Unser damals 5-jähriger Sohn hat auch alles mitbekommen, bis auf das Sterben an sich.

JA, ich finde, dass der Tod, so schrecklich das auch ist, zum Leben - halt als Ende - hinzugehört. Und dass nicht nur im engen Familienkreis... tagtäglich sehen/hören auch die Kids davon... (TV etc.).

Ich hatte meinen Sohn IMMER mit, bis auf die Nacht im Krankenhaus, als meine Mutter verstarb. Ich kann Dir zumindest von unserer Seite her versichern, dass Kinder mit dem Thema viel offener und besser umgehen als wir (ach so großen) Erwachsenen.

Als Oma starb tröstete mein Sohn mich und meinte, dass es ihr doch jetzt viel besser ginge! Da bräuchte ich nicht zu weinen.... (Er hat es so schön und richtig gesehen....).

Und das "die andere/Schwiegereltern-Seite" das anders sieht, ist (m. M. nach ) auch (leider, aber Gott sei Dank nicht bei allen) klar. Ich denke, dass Deine Schwiegermutter und Dein Mann das ganz anders sehen würden, wennn es sich um Deinen Schwiegervater handeln würde. Hiermit möchte ich nicht polarisieren..... wer in dieser Situation drin steckt, sieht vieles halt anders.

Entscheide Du, was Du für richtig hälst. Ich würde auf jeden Fall immer wieder mit meinem Kind hinfahren - und da könnte mich (ausser meinem Kind) nichts und niemand dran hindern.#nanana

Hab' Mut hierzu, ;-)

mm