Was denkt der sich da oben?

Ja,das frage ich mich!
Meine Tochter hatte mir von einem 17jährigen jungen Mann erzählt,der Karneval,wie meine Tochter auch ,hier im Nachbarort mit in einer Karnevalsgruppe mitgegangen ist.ER hatte wohl anschließend zuviel getrunken,ist zuhause so unglücklich gefallen ,dass er gestern an den Folgen gestorben ist....
Das geht mir gar nicht mehr aus dem KOpf....da wünscht man den KIndern einfach nur Spaß,macht ihnen das womöglich finanziell möglich und dann passiert soetwas furchtbares und unberechenbares!Klar hat er zuviel getrunken,aber warum mußte er so unglücklich fallen??Seine Mutter bleibt alleine zurück....
Als meine Tochter vor neun Jahren starb,hatte ich wenigstens meine KInder,meinen Mann....wie kann diese Frau das nur aushalten?
Was denkt der da oben sich dabei??
Ich für mich weiß,meiner Tochter geht es gut da wo sie ist und diesem jungen Mann auch...aber seine Angehörigen ,Freunde müssen damit weiterleben.....
Ich habe gelernt,das Leben ist nicht planbar.....
Wie hat mir einmal jemand hier so passend geschrieben......Ich fühle mich nicht mehr sicher auf der Sonnenseite des Lebens......
traurige GRüße Iris

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"Was denkt der da oben sich dabei??"
Schon mal darn gedacht, dass es "den da oben" gar nicht gibt?

"Ich für mich weiß,meiner Tochter geht es gut da wo sie ist und diesem jungen Mann auch"

Diese beiden jungen Menschen sind tot!!! Sie existieren nicht mehr. Sie SIND nicht mehr, wie soll es ihnen da irgendwo gutgehen? Warum belügst du dich so?

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Und Du kannst beurteilen ,dass das eine Lüge ist?

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Woher weißt du dass es "den da oben" nicht gibt?
Nimmst du das an oder warst du schon tod und weißt es daher?

Ja die beiden Menschen sind tod- ihr Körper ist ohne Funktion bzw existiert nicht mehr.
Das ist aber auch das Einzige was für uns sicher, sichtbar und fühlbar ist.
Aber was nach dem Tod kommt, dass weiß keiner auch die Wissenschaft nicht!

Es gibt viele Theorien und Überzeugungen und jede ist erlaubt, wenn es die Hinterbliebenen tröstet und es ihnen ermöglicht ihr noch verbleibendes Leben wirklich leben und ertragen zu können.

Auch ich habe immer alles sehr rational mir zu erklären versucht und auch getan.
Ich habe durch einen Menschen der genauso rational war wie ich , an seinen neuesten Erfahrungen teilhaben dürfen und da ich das nicht glauben konnte, was er mir da erzählte, habe ich es einfach ausprobiert und er hatte recht.
Es gibt Dinge die können wir nicht erklären und auch nicht beweisen , manchmal nicht mal bezeichnen und dennoch gibt es sie.

Mein Mann der größte Skeptiker den ich kenne, hat diese Erfahrung auch gemacht.

Also bitte, auch wenn es nicht deine Sichtweise der Dinge ist, stelle die deines Gegenübers nicht so empathielos in Frage!
Ihre Sichtweise gibt ihr Trost, Halt und Kraft!

LG
Karna

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Liebe Iris,

das ist wirklich ganz ganz furchtbar traurig und erscheint so derart sinnlos, dass einem die Worte fehlen. Die arme Mutter.

Mein Sohn (16 1/2) hat auch dieses Jahr Fasching ausgiebig mit Freunden gefeiert, ich hatte jede Nacht Angst, aber alles ist gut gegangen.

Für diese andere Frau nicht.

Das wird mir jetzt auch eine Weile nicht aus dem Kopf gehen, wo ich es gelesen habe.

Nein, auf der Sonnenseite des Lebens ist es nicht sicher. Jeder Tag, der gut läuft, ist ein Geschenk.

Herzlich und für Dich alles Gute.

liki

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Ja,es erscheint sinnlos,aber da ist jemand ,der so entscheidet!
Ich habe nach dem Tod meiner Tochter niemals daran gezweifelt,dass es einen Sinn hat,dass sie so früh gehen mußte.Ich glaube daran,dass es ihr gut geht.....
Die Mutter tut mir so furchtbar leid.....
Zwei meiner Kinder waren Karneval auch mit den Zügen unterwegs und auch ich hatte Angst,dass etwas passieren könnte.Auf der anderen Seite freue ich mich über jeden schönen Tag,den meine Kinder erleben dürfen!Wer weiß was noch kommt und was sie an schönen Dingen erlebt haben ,kann ihnen niemand mehr nehmen....
Mona hat mir erzählt,dass sie den JUngen noch gesehen hatten und sie es noch lustig fanden ,dass er so gut drauf war wegen dem Alkohol...Niemand konnte ja ahnen was noch passieren würde....auch mein Sohn war nicht mehr nüchtern an dem Abend!
Da wird einem wieder bewust,wie zerbrechlich das Glück ist,das man hat...
Liebe Grüße Iris

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Liebe Iris,

ich denke oft an dich. Und ich weiß, wie zerbrechlich das Glück ist - meine Tochter hatte letztes Jahr einen schweren Autounfall, den sie wie durch ein Wunder (oder durch die Entscheidung von jemandem?) überlebt hat. Die Unfallzeugen und auch die Ärzte konnten nicht glauben, dass sie nur mit ein paar Brandwunden aus dem Auto geholt werden konnte.

Seither bin ich für jeden Tag dankbarer als ich es vorher schon war.

Wenig später starb eine Gleichaltrige bei uns aus dem Ort, an dem nahezu gleichen Unfallhergang - seither ist alles wieder da und ich denke immer und immer wieder an diese arme Familie.

ich habe keine Ahnung, was es ist, dass die einen Glück haben dürfen und die anderen von so schweren Schicksalsschlägen heimgesucht werden wie ihr.

Ich hoffe jeden Tag, dass weiterhin alles gut geht für meine Kinder - und ich leide mit denen, von denen ich höre, dass es nicht gut gegangen ist.

Viel Kraft weiterhin für Euch und möge von nun an bei Euch alles glücklich verlaufen.

liki

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Dazu braucht es nicht mal eine Party ... in meiner Schule ist damals ein Junge an einem Schädelbasisbruch gestorben, als er im Bad ausgerutscht ist. Schlichtweg Pech ...

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Pech...naja...auch eine Sichtweise...
nicht meine,dafür weiß ich zu gut wie wertvoll das Leben eines Kindes ist!

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Ich meinte "Pech" jetzt im Sinne von "keiner ist schuld, niemand ist ein besonderes Risiko eingegangen".

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Hallo,
vor ca. 12 Jahren, ging der Sohn meiner Arbeitskollegin von einer Faschingsfeier heim. Die Cousine und ein Freund waren dabei, auch ein bißchen betrunken, klar.

Ihm wurde schlecht, wollte über das Geländer brechen, und hatte so viel Schwung, daß er runter auf die Bahngleise fiel, und vom Zug überfahren wurde, der da ankam.

Alles Fasching wurde selbstverständlich im Ort und Nachbarort abgesagt.

Das ist auch so ein Unglück, da fehlen einem die Worte.

Gruß Claudia

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Hallo Claudia!
Ja,da hast Du Recht...da fehlen die Worte....
Ich denke,so einen Unfall wie bei meiner Tochter,den kann man ja noch irgendwie erklären.,nicht angepasste Geschwindigkeit,Blitzeis...aber wie soll man soetwas nachvollziehen?
Warum mußte der junge Mann so unglücklich fallen,oder jemand fällt übers Geländer gerade als ein Zug kommt??
Wie können die Hinterbliebenen damit weiterleben??Aber...irgendwie muß es ja gehen ,sowie bei uns damals....
Wir denken immer wir können unser Leben planen....aber da plant jemand anders...
Liebe GRüße Iris

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Hi Iris,
es geht weiter. Wir rechnen nur anders, vor und nach.

Ich hatte einen Bruder, er war 6 Jahre älter als ich. Er kam mit seinem Kollegen vor 16 Jahren von der Spätschicht.

Ein anderer, leider aus unserem 1100 Seelen Ort, stinkbesoffen, mit 3 angetrunken Mädels, war auch unterwegs Richtung McDonalds. Mein Bruder kam ihm leider entgegen.

Frontal zusammenstoß, der andere ist auf seiner Seite um die Kurve gerast und ihn in rein.

Sein Kollege konnte über die Rückbank raus, aber er bekam die Fahrertür nicht auf. Der Motorblock war im Innenraum und mein Bruder kam nicht raus. Das Auto ging in Flammen auf, mit meinem Bruder.

Unsere Eltern waren 500km weit weg in Urlaub.

Mein damaliger Freund und ich fuhren nachts um 5 Uhr los, sie abzuholen, meine Schwester bereitete sie telefonisch vor.

Seitdem ist die Zeitrechnung nur vor Oliver und nach Oliver.

Bei meiner Mutter wurde es langsam besser, als nach 6 Jahren der erste Enkel kam. Bei meiner Kollegin, half die ganze Verwandtschaft. Da wurde nicht geschwiegen, da wurde zusammen geweint.

Ich habe auch Deine Geschichte hier gefunden, und auch wie tapfer Du weitermachst. Den Sohn ins Ausland lassen usw.

Meine Eltern sind 10 Jahre nicht in Urlaub gefahren, es könnte ja was passieren.

Liebe Grüße claudia

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Oje, das tut mir so leid für die Mutter dieses Jungen!

Nein, planbar ist das Leben wirklich nicht! Man darf gar nicht darüber nachdenken, was alles passieren könnte!

Vor kurzem ist nicht allzu weit von uns ein Junge, ich glaube er war 9 Jahre, während des Fußballtrainings von einer Heizung erschlagen worden, die von der Wand in der Halle fiel.

Das Ding hätte ja auch runterfallen können, wenn er nicht grade drunter gestanden hätte! Vielleicht nur zwei Sekunden früher, oder später - und der kleine wäre noch da! Oder er hätte das Training verpasst, oder wäre mal aufs Klo...

Mein ältester geht auch ins Fußballtrainig und diese Sache geht mir nicht merh aus dem Kopf. Mir kommen grade wieder die Tränen...

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Mein Gott,ich hatte davon gelesen....
Man muß als Mutter doch verrückt werden bei dem Gedanken ,wäre...hätte...soetwas kann doch einfach nicht sein!! Und trotzdem ist dieser JUnge tot und die Eltern müssen damit weiterleben...unfassbar!!
Meine Jüngste ist neun Jahre alt....
Ich habe immer furchtbare Angst um meine KInder,sehr die verrücktesten Gefahren...aber ich kann sie ja nicht in Watte packen...
Trotzallem bin ich mir sicher ....IRGENDETWAS denkt sich der da oben!! Seltsamerweise habe ich daran nie gezweifelt....
Liebe Grüße Iris

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Wir glauben nicht an Gott, aber das ist ein anderes Thema. Aber ich bin überzeugt davon, dass es so etwas wie Schicksal geben muss.

Die Frage nach dem WARUM, bleibt so oder so und wir können nur hoffen, dass wir uns diese Frage niemals stellen müssen.

Liebe Grüße, Miriam.

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Ja auf der Sonnenseite des Lebens ist nichts sicher ...
Mein Bruder hat offensichtlich ein Heer an Schutzengeln zur Seite. Er überlebte einen Sturz als Kleinkind aus dem 4. Stockwerk, Als Jugendlicher überlebte er einen schweren Unfall. Die Feuerwehr glaubte damals nicht, dass sie ihn lebend aus dem Auto ziehen werden. Er trug nur einen Armbruch und blaue Flecken davon.
Meine Einstellung Leben hat sich komplett geändert, als mein Sohn mit dem Fahrrad unterwegs war und mit einem Jeep kollidierte.
Ich werde es nie vergessen, wie eine Bekannte vor der Tür stand und sagte:" Euer Kind ist eben am Spielplatz von einem Auto angefahren worden."
So schnell sass ich noch nie in meinem Auto, barfuss und an sich nicht strassentauglich.
Dann sah ich den Jeep und das Fahrrad war unter dem Jeep begraben
Ich glaube ich war nie so glücklich als ich sah, dass mein Sohn sass. Er sass , also war er nicht schwer verletzt.
Und so paradox es klingt, ich war der Unfallfahrerin dankbar, dass sie nicht schneller unterwegs war und dass sie meinen Sohn dadurch nicht schlimmer verletzt hat.
Irgendwann tat sie mir auch furchtbar leid.
An dem Tag haben wir gemerkt wie unsicher und schnell vergänglich Glück ist.

Es gibt keine Sicherheiten im Leben. Aber wir können dankbarer werden und bewußter genießen.
Ich hoffe dass mich meine Kinder wenn ich uralt,grau und die Welt verlassen habe zu Grabe tragen und ich nie eines meiner Kinder zu Grabe tragen muss.
Denn das auszuhalten kann ich mir nicht vorstellen . Das bedarf Stärke und Mut wieder ins Leben zu finden- ich weiß nicht ob ich diese Stärke besitze.

Mona fühl dich umarmt!
Du hast meinen Respekt wie du dein Leben meisterst!
Einen wunderschönen sonnigen Tag wünsche ich dir!
Karna

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DANKE für Deine lieben Worte!
Liebe Grüße Iris#liebdrueck