Meine Oma wird ihr Enkelchen nie kennenlernen

Hallo

wie oben steht wird meine über alles geliebte Oma ihr Enkelchen nie kennen lernen denn sie starb schon 1997.#heul

Ich habe heute genau noch 5 Tage bis zum Entbindungstermin und ich könnte nur noch heulen. Die ganze Schwangerschaft hatte ich immer mal wieder Tage wo ich unendlich traurig war. Und jetzt kann ich die tränen nicht mehr anhalten. Sie laufen einfach nur noch...

Ich liebe meine Oma und durfte nur 6 Jahre mit ihr haben an die ich mich noch nicht mal richtig erinnern kann. Bis auf ein paar erinnerungen.

Im moment weiß ich gar nicht wie ich mich freuen soll? Ich weiß nicht wie ich damit im moment umgehen kann. Meine Familie versteht mich und nimmt sich die zeit mit mir zu sprechen, mir von ihr zu erzählen. Mein Papa (es war seine Mama) hat mir sogar ermöglicht noch mal vor der Geburt ans Grab von ihr zu fahren (meine Familie kommt ausm Ruhrpott und wir wohnen in Hessen). Und er hat sogar die ganzen Erinnerungsstücke von ihr rausgekramt. Und angefangen alles aufzuschreiben wie sie war. Alles in allem sind alle für mich da. Und ich weiß ich kann mich an jede Schulter lehnen und heulen das tut mir auch sehr gut.

Ich habe auch einen Therapeuten mit dem ich auch genau das mache Trauerarbeit. Und er wird auch das erste mal nach der Geburt mit ans Grab kommen. Denn ich möchte meiner Oma mein Kind zeigen ihr vorstellen.

Und genau da ist das Problem. Nicht meine Familie oder die Familie meines Mannes wettert dagegen. Nein es sind unsere Freunde. Sie finden das unverantwortlich das ich das machen möchte. Sie sagen alle das es falsch ist. Sie machen mir ein schlechtes Gewissen. Was sie auch nicht verstehen können ist wie ich erst "jetzt" mit der Trauerarbeit beginne... Sie wissen nicht das das seit 2 Jahren der fall ist. Ich habe jetzt einen Weg gefunden meine Trauer zu verarbeiten und bin auch dabei. Zur zeit sind die Wunden wieder seeeeehr tief.

Weil ich eben so traurig bin das meine Oma ihr Enkelchen nie kennen lernen wird...

Ich musste das jetzt einfach mal alles aufschreiben.

Oma wo immer du da oben bist ich vermisse dich!

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Hallo,

ich hab den Tod meines Vaters auch zuerst verdrängt (ist gute 22 Jahre her) und erst vor 5 Jahren aufgearbeitet. es ist eben so.

von daher: lass dich nicht verunsichern ! dass dir deine Familie den Rücken stärkt ist toll ! lass die "Freunde" reden ! und dass du nen Therapeuten zu Rate gezogen hast, spricht auch nur für dich. trauer jetzt, weine und verarbeite es so lange, wie du es brauchst !

Grüßle

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Danke das bestärkt mich :) Ja ich trauere solange wie ich das brauche das habe ich für mich gelernt. Irgendwann kommt der Punkt wo ich es verarbeitet habe. An dem bin ich aber noch lange nicht.

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Hallo,

deine Freunde meinen es gut mit dir, aber sie wissen es wohl nicht besser.

Ihr seid sehr jung, bestimmt haben viele von ihnen noch keinen nahestehenden Menschen verloren. Oder sie haben noch keine eigenen Kinder. Oder beides.

Eine Schwangerschaft und die damit verbundene Zukunft mit einem Kind, verändert die Sichtweise enorm.

Ein junger Mensch, der vorgestern (sinnbildlich geschrieben) noch ein Kind war, und gestern noch ein Teeny, gründet eine eigene Familie.

In dieser Zeit der Vorbereitung wird die eigene Familie (Eltern, Grosseltern) plötzlich in einem anderen Licht gesehen.

Genauso schwanger wie du jetzt bist, war deine Mutter mit dir. Das hast du selbstverständlich schon seit Jahren gewusst, aber du wusstest nicht, wie sich das anfühlt und welche Emotionen das hervorruft.

Nun bekommst du bald ein Baby und deine Mutter wird sich an deinem Baby erfreuen, wie deine Oma sich an dir als Baby erfreut hat und dabei daran gedacht hat, wie es war, als sie deiner Mutter das Leben geschenkt hat.

Der Kreislauf des Lebens.

Nur natürlich, dass du traurig bist, dass nun deine Oma ihr Urenkelchen nicht kennen lernen kann.

Ich verstehe dich.
Ein bischen musst du aber auch verstehen, dass das Leben eben so passiert, da kann man nichts machen.

Deine Oma hat mit Sicherheit dich in ihre Armen gehalten und ihr eigenes Baby (deine Mutter) gesehen.

Verderb deiner Mutter nicht das Enkelglück mit einer Uroma, die das schon hatte.
#klee

Alles Gute!

vg

#liebdrueck

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Hallo,

Äh naja ich bin "jung" mit 23 Jahren mein Mann ist allerdings 29 (wird 30). Unsere Freunde sind bis auf ein paar Ausnahmen (die die mir noch geblieben sind aus meiner teeniezeit) alle Anfang 30 bis mitte 30. Also haben dem entsprechend schon Familie bzw. haben viele auch schon Freunde oder Familienangehörige verloren. Nur eben nicht in meinem alter wie ich damals.

Aber was zum teufel hat jetzt bitte meine Mutter mit meiner Oma zu tun? Was willst du mir damit sagen? Es geht mir doch gar nicht um meine Mutter. Den zusammenhang Verstehe ich so überhaupt nicht. Zumal ich zu meine Mutter damit doch gar nix zu tun hat in dem sinne. Sie bestärkt mich in dem tun was meine Trauerarbeit angeht. Sie ist sogar die jenige gewesen die mich zum Therapeuten geschleift hat (ich wollte mir erst nicht helfen lassen erst nach dem gespräch habe ich begriffen das ich von außen hilfe brauche), aber das ist hier ja auch nicht das Thema. Insofern kapiere ich nicht was das jetzt mit meiner Mutter zu tun hat.

Was hat das den damit zu tun das ich unendlich traurig darüber bin das meine Oma ihr Urenkelchen nicht kennen lernen wird?

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Hallo,

Sei mal lieb gedrückt #liebdrueck

Es ist nicht schlimm wenn die Trauer erst jetzt durch kommt. Jeder ist anders und jeder trauert anders. Ich finde es toll dass deine Familie so für dich da ist. Richtige Freunde sollten sowas auch akzeptieren, auch wenn sie es nicht unbedingt verstehen.

Du solltest nicht all zu traurig sein, dass deine Oma ihr Enkelkind nicht mehr persönlich kennenlernt. Sie weiß bestimmt, dass sie Uroma wird und wünscht sich mit Sicherheit, dass du nicht vor lauter Trauer um sie, kein Gedanke mehr für das positive (dein Baby) frei hast.
Vielleicht ist dieses Baby ein Geschenk deiner Oma, da sie weiß wieviel sie dir noch heute bedeutet.... Vielleicht entdeckst du nach der Geburt auch ein paar Dinge an deinem Baby, was deiner Oma ähnelt...?

Lg und viel Kraft #liebdrueck

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Danke für deinen Post.

Irgendwie hast du ja recht nur zur zeit ist eben wieder eine welle der Traurigkeit da...

Ich hoffe ja das irgendwas auch von meiner Oma mein Kind hat den ich hab sehr viel von ihr. Vielleicht ja Löckchen? Oder die Nase? Ach das wär schön.

Ich werde heute abend den Sternenhimmel schauen und eine Kerze anmachen und zu ihr hoch schaun. Ich weiß das sie da oben ist (ist meine Vorstellung halt) und hoffe das sie ein Zeichen schickt am Tag der Geburt. Denn an unseren beiden Hochtzeitstage war es so pünktlich zu beiden Ja-Worten (standesamt und Kirche) fing die Sonne an zu scheinen durch die Fenster.