Wenn wildfremde Leute bei der Planung der Trauerfeier mitreden wollen

Hallo zusammen!

Vor ca 3 Wochen ist meine Mutter gestorben. (Urplötzlich und ohne "Vorwarnung")

Nächste Woche ist die Urnenbeisetzung mit medialer Verabschiedung. Einen Pfarrer habe ich als einzige Tochter nicht bestellt, da ich der Meinung bin das meine Mutter eh keine Beziehung zur Kirche hatte. Sie ging auch nie aufs Grab meiner Großeltern obwohl der Friedhof ca 200m von ihrer Wohnung entfernt war.

Jetzt ist es so das sich eine Nachbarin meiner Mutter ständig einmischen will. Als sie erfahren hat das ich keinen Pfarrer dabei haben will, meinte sie das das so doch nicht ginge und das wäre ja kein würdiger Abschied etc. Ich blieb aber auf meinem Standpunkt und erklärte ihr diesen. Ausserdem bekam sie wohl irgendwie auch noch raus das ich keine "richtige" Trauermusik laufen lassen werde, sondern Lieder von Helene Fischer die meine Mutter ganz toll fand.

Nun dreht diese Frau komplett durch. Sie rief mich gestern Abend (22.30 Uhr) an und plapperte mir auf die Mailbox. Sie und die anderen Nachbarn hätten gerne einen Pfarrer bei dieser Bestattung und sie würden auch die Kosten dafür tragen. Und es SOLLE doch lieber klassische traurige Musik laufen.

Ich finde das unmöglich. Auch wenn meine Mutter und ich nie das typische Mutter-Kind-Verhältnis hatten, so nimmt mich die ganze Angelegenheit doch wesentlich mehr mit als ich je gedacht hätte. Ausserdem bin ich mir zu 100% sicher, dass sie es so wie die Nachbarn sich das vorstellen, nicht gewollt hätte.

Wieso müssen manche Leute ihre Nase in Angelegenheiten stecken die sie nichts angehen? Gerade bei dem Thema Tot und letzte Verabschiedung. Das ist doch Charakterlos. Oder wie seht ihr das? Hat vieleicht jemand von euch schon mal ähnliches erlebt? Wie seid ihr damit umgegangen?

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Mein Gott, das ist ja fast wie in unserem Dorf! Bleib bei Deiner Planung und gut ist, da hat absolut NIEMAND anderes mitzureden (außer Geschwister und Vater, wenn es die gibt!).
Ich finde übrigens gut, dass Du die Lieblingslieder Deiner Mutter nehmen möchtest - das ist einfach ein persönlicher Abschied. Wenn es den Nachbarn nicht passt, dann machst Du einen Abschied "im engsten Familienkreis" und die können zu Hause bleiben!
Herzliche Grüße und alles Gute!

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Ich sehe das ganz genauso! Unerhört, diese Einmischung - auch, wenn sie vielleicht aus bestem Wissen und Gewissen erfolgt. Du hast als Tochter das letzte Wort - und ich finde es ganz prima, daß Du Dir so viel Mühe gibst und Dir wirklich ÜBERLEGST, was zur Beerdigung Deiner Mutter passen würde......das ist nicht selbstverständlich, zumal, wenn ihr kein enges Verhältnis hattet. Laß Dich nicht aus dem Konzept bringen: wen der Rahmen stört, der soll zu Hause bleiben!

Lg, babs

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Warum diskutierst du dann mit ihr?

lg

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Hallo und mein herzliches Beileid,

wir hatten an der Trauerfeier von meinem Vater (2.12.2010) und auch bei der Trauerfeier von meinem Mann (19.04.2011) KEINEN kirchl. Vertreter sondern einen ganz tollen Trauerredner. Der hatte uns zu Hause aufgesucht, sich von uns erzählen lassen, wie die Verstorbenen ihr Leben gelebt hatten und hat aus unseren "Erzählungen" eine supertolle Trauerrede zusammengestellt / gehalten.

Auch die Musikwünsche, die wir hatten (bei meinem Vater waren es: time to say god bye, die Abendglocken und Weißt du wohin -Schiwago Melodie-) und bei meinem Mann war es noch außergewöhnlicher: Somethin´ stupid, Glenn Miller mit in the mood und Abba: thank you for the Music) Und bei uns wurde auch keine Erde bei der anschl. Urnenbeisetzung "nachgeworfen" sondern es stand ein großer Korb mit Rosenblättern da.
Wir haben NUR positive Rückmeldungen von der großen Anzahl von Freunden und Verwandten bekommen.

Plane die Trauerfeier so, wie DU der Meinung bist, dass es DEINER Mutter gefallen hätte. Es geht die Nachbarn und andere Außenstehende schlcihtweg NICHTS an, die können machen, wie sie wollen und du machst, wie DU es willst PUNKT.

LG

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Nachtrag:

Mein Enkelsohn (da war er 2 Jahre alt) hat vor dem Bild von seinem Opa in der Trauerhalle getanzt, zur Orgelmusik, na und?????
Es hat auch Niemand unterbunden, im Gegenteil, dem Opa hätte es sehr gefallen und allen Anwesenden hat es ein Lächeln bereitet.

LG

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Hallo

Erstmal mein Beileid zum Verlust deiner Mama :-(.

Ganz ehrlich... es ist DEINE Sache.. ganz allein.
Ich würde mich auf keine weiteren Diskussionen einlassen und ihr das auch unmissverständlich mitteilen!
Das geht sie einen Sch..dreck an, wie, was und wann du was geplant hast.

Aber so sind sie.. die "guten Christen"!
Wir haben auch so ein paar Exemplare in der Familie und in der Straße wohnen.
Das juckt mich reichlich wenig.

Die olle Trulla gegenüber trägt den Pfarrbrief aus und tratscht aber über jeden in der Nachbarschaft rum.
Ich hab ihr das mal gesagt. "Den Pfarrbrief austragen, Samstags in der Kirche in der ersten Reihe sitzen, aber ansonsten ein ganz unchristliches Verhalten an den Tag legen. Das sind mir die liebsten!"

Im Notfall würde ich die Dämlichkeiten von der Trauerfeier ausschließen.
Sollen sie sich Mittags mit dem Pfarrer treffen und ihren eigenen, für sie angemessenen, Trauer-Kaffee-Kranz veranstalten!

LG

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Hallo,

erst einmal mein herzliches Beileid!

Es ist wirklich unglaublich,was manche Menschen sich raus nehmen!woher nehmen die nur so eine Dreistigkeit?
Lass dich aber davon bitte nicht verunsichern.Wenn Du der Überzeugung bist,dass Deiner Mutter das so gefallen hätte,dann mach das auch so.Ein ehrwürdiger Abschied ist es,wenn es dem Verstorbenen gerecht wird und zu ihm passt.

Wir haben gestern meinen Onkel beerdigt.Er starb auch völlig unerwartet und viel zu früh.
Beim Einzug in die Trauerhalle lief auch keine schwere Orgelmusik,wie sonst üblich,sondern "American Pie"(das Original von Don Mc Lean,nicht die blöde Version von Madonna;-))
Da würden auch viele sagen,dass das nicht geht.Aber es war sein Lied.Und es war unheimlich passend.Wir saßen alle mit laufenden Tränen da und trotzdem mussten wir mit dem Fuß mit wippen.Wir sahen ihn vor uns,wie er tanzend in der Ecke stand und Spaß hatte.
Wir hatten auch keinen üppigen Blumenschmuck.Es war eine Leinwand hoch gezogen mit der Aufschrift "danke für die schöne Zeit mit Dir!"
Es war alles etwas anders als "normal",aber es passte zu ihm und zu uns und deshalb war es perfekt!Einen Pfarrer hatten wir übrigens auch nicht,aber einen sehr netten Redner.

Ich wünsche Dir alles Liebe und lass dich bitte von so frechen Menschen nicht verunsichern!

LG

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Die Nachbarn sind übergriffig. Ich würde gar nicht mit ihnen reden und sie auflaufen lassen.
Entweder kommen sie zur Beisetzung oder nicht, aber diese Trauerfeier wird nach deinen Plänen laufen. Fertig.

gruß
Susanne

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...dann ignoriert man diese. (Nur, um Deine Überschrift zu vervollständigen.)

Liebe sammy-camillo,

es ist absolut pietätlos von diesen Leuten, Dir in der akuten Trauerzeit derart zuzusetzen und Du solltest ihnen nicht mit höflicher Zurückhaltung, sondern mit einer lauten und deutlichen Ansage klar machen, was Du von ihrer Einmischung hältst.

Selbstverständlich arrangierst Du die Beisetzung so, wie es Dir vorschwebt. Die Anderen kennen Deine Mutter sicher nicht so gut wie Du. Als Tochter bist Du die Einzige, die bestimmt, wie der Abschied gestaltet wird.

Viel Kraft wünsche ich Dir nicht nur bei diesem letzten gemeinsamen Gang, sondern auch dabei, Dich gegen diese empathielosen Hyänen durchzusetzen. Man sollte nicht ahnen, wie geschmacklos die Leute sein können.

Liebe Grüße,
liebelain

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ich würde ganz klar sagen das es der Nachbarin und ihren Konsorten egal sein kann welche Musik und welche Rede gehalten wird - da die Trauerfeier ausschliesslich im engsten Verwandenkreis abgehalten wird!
Du kannst ihr ja anbieten das sie nach der familiären Trauerfeier gern noch Abschied nehmen kann

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Mein Beileid.

Hattest du eine Traueranzeige in der örtlichen Zeitung?

Falls nein, würde ich das nachholen- und unten drunter den Satz: von Beileidsbekundungen bitten wir Abstand zu nehmen. Auf Wunsch der Verstorbenen finden die Trauerfeierlichkeiten im engsten Familienkreis statt.

Trauerfeierlichkeiten beinhaltet die Beisetzung und das Kaffee trinken.

Basta.

Solltest du schon eine Traueranzeige in der Zeitung geschaltet haben, sag der netten Dame: meine Mutter wünschte sich eine Trauerfeier im engsten Kreis der Familie. Wußten sie das nicht? Sie können aber gerne später zum Grab gehen, wenn wir dann fertig sind.

sparrow