silvester wie soll ich damit umgehen?

Hallo ihr lieben
ich brauche mal euren Rat!Meine Mutter ist letztes Jahr am 31.12.2009 von uns gegangen.Ich weiss nicht ob ich es schaffe den Tag mit silvesterraketen und mit feiern zuverbringen.Ich hab eine 20monate alte tochter und einen fast 5monate alten sohn.Manchmal sitze ich hier vor dem pc und dann laufen mir die tränen.Als ich mit unserem Sohn schwanger war und meine Mutter von uns ging war ich gerade mal in der 21ssw und konnt nicht richtig trauern weil mir jeder gesagt hat ich soll an den kleinen denken.Da hab ich meine ganze trauer verdrängt :(
und mitlerweile kommt der Tag silvester immer näher.Ich hab richtig angst davor,ist das normal?was würdet ihr machen den Tag feiern ?
Meine Mutter starb ganz plötzlich und unerwartet :( wenn man sich was wünschen könnte dann würd ich sie wieder lebendig machen.

Ich weiss bis Silvester sind es noch einige wochen,aber ich möchte doch nicht an dem Tag heulend zusammen brechen .

lg vanessa die gerade weinend am pc sitzt

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Hi,

die Oma von meinem Mann ist damals am 30.12 von uns gegangen. Das erste Jahr war es auch schwer für uns , aber wir haben uns gesagt: Wir feiern nicht Silvester, sonder sie!
Wir haben uns Photos angeschaut von ihr und viel geredet.

Ich denke die Angst ist normal.
Ich finde es nicht schlimm, wenn Du an diesem Tag weinst. Vielleicht hilft es Dir sogar endlich richtig zu trauern. Und es geht Dir danach besser. Mach Dir nicht so viele Gedanken.

Viel Glück

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ich denke jeder todestag ist schwer zu ertragen,egal wann er ist.das soll dich trösten.
#blume

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Hallo Vanessa.

natürlich ist das ganz normal, dass dir dieser Tag Angst bereitet. Erst Recht, wenn man die besonderen Umstände berücksichtigt.

Wenn viele Ereignisse gleichzeitig passieren dauert es länger, bis man alles verabreitet hat. Bei dir war es die Schwangerschaft, Geburt und der Tod. Du schreibst selber, dass du die Trauer verdrängt hast. (ich finde es übrigends unmöglich, dass man, dir dass so gesagt hat. Man sollte sich nie für seine Kinder verbiegen, sie merken, so klein sie auch sind, das etwas nicht stimmt.) Dann ist es natürlich auch noch der Schock, denn du konntest dich nicht vorbereiten auf den Tod der Mutter.

Ich habe mein 3. Kind kurz vor der Geburt verloren, es kam nicht plötzlich, aber du kannst dir vorstellen, dass auch viel aufeinander prallt. 2 Kinder zu Hause, frisch entbunden, eine Beerdigung organisieren, verstehen, was passiert, und den Kindern, die mit 4 schon alles mitbekamen, durch ihren Schmerz helfen, während der eigene ja auch da ist.

Ich persönlich habe ein Jahr später die letzten Tage, Stunden und den Abschied bewust Revue passieren lassen. Es hat mir sehr gut getan. Ich habe mich ausgeklinkt, aus dem normalen Leben, soweit das geht, und es mir erlaubt und gegönnt, traurig zu sein.

Wenn du selber das Gefühl hast, nicht getrauert zu haben, und der Sterbetag dann auch noch so ein "Pflicht Spaß haben Tag" ist, kann ich dir das nur raten.

Es kommen sicher wieder Jahre, in denen du wieder Silvester feiern wirst. Das würde deine Mutter doch auch wollen? Natürlich wirdst du immer an sie denken, aber es wird irgendwann weniger weh tun und auch mit einem Glas Sekt auf einer Party gehen. Warum setzt du dich dem Druck aus, schon nach einem Jahr wieder "normal" funktionieren zu müssen?

Wenn dir dieses (oder auch nächstes) Jahr nicht danach ist, dann mach doch was ruhiges mit deiner Familie. Die Kinder sind eh klein, dann Mann wird hoffentlich mit dir fühlen? Du nimmst niemandem etwas weg, wenn Silvester dieses Mal anders wird. Wenn du dir jetzt den Druck wegnimmst, "etwas machen zu müssen" wird auch die Angst vor dem Tag kleiner.

Glaub mir, auch ein trauriger Abend kann im nachhinein sehr schön sein. Du kannst dich deiner Mutter sehr nahe fühlen, und das wird dir Kraft geben. Solche Abende sind gut dazu, alle Tränen laufen zu lassen, die sich angesammelt haben. Irgendwann müssen sie raus.

Alles Gute,
Lieke



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hallo,

mach dir bewusst, dass der jahrestag zwar ein jahrestag ist, aber nur, weil es der kalender dazu macht. es ist nicht der tag, an dem deine mutter gestorben ist, sondern 'nur' ein tag 12 monate später. die 12 monate machen den tag nicht besonderer als den gleichen tag 11 monate später.
ausserdem solltest du nicht solche erwartungen an dich haben. sicherlich musstest du letztes jahr jeden tag neu angehen. mach es jetzt genau so. geh die tage davor, diesen tag und die tage danach jeden für sich an. erwarte nicht, dass du wahnsinnig traurig bist, aber auch nicht, dass du dich besonders zusammenreißen musst. lass die erwartungen einfach sein. wenn du traurig bist, dann sei traurig. ist dir nicht so schlimm zu mute, ja dann hab kein schlechtes gewissen.
mein vater ist seit 16 jahren tot. und ich werde zu ganz ungewöhnlichen zeiten traurig. nicht an seinem todestag. man mag es kaum glauben, aber vor lauter dran denken, habe ich schon zweimal gar nicht daran gedacht. und mein vater hätte dazu gesagt: gut so!
ich werde traurig, wenn ich bestimmte lieder höre, wenn ich etwas bestimmtes sehe oder höre. aber selten an bestimmten daten.
gib deiner trauer genug raum, aber verlier dich nicht darin. halte dir vor augen, was du hast und wieviel dir das bedeutet.

lg

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Hallo

von meinen Mann die Oma ist am Heiligen Abend also den 24.12. gestorben und wir haben das erste Weihnachten danach bewusst ihr "gewidmet" und haben Weihnachten gefeiert und ihr Foto und eine grosse Kerze stand mit am Tisch und da ich weiss das sie das so wollte werden wir es weiterhin so machen!

Aber eigentlich solltest du es vielleicht nicht im vorhinein planen sondern einfach auf die zukommen lassen!

Vielleicht hilft es dir wenn du einen Luftballon mit einer Botschaft an deine Mum in den Himmel steigen lässt, während die anderen Raketen knallen!
Das habe ich gemacht als ein guter Kumpel von mir starb und ich mich nicht von ihm verabschieden konnte!
So könntest du ja ein "SilvesterRitual" draus machen und vielleicht doch mit einem "lachendem" Auge versuchen Silvester zu feiern.

Schick dir auch ein grosses #paket Kraft mit und vorallem Lass deine Trauer zu, das ist wichtig!

mfg manu#winke#winke

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Hallo Vanessa,
ich kann dich gut verstehen. Mein Papa ist am 25. Dezember 2009 gestorben und ich habe auch Angst vor diesem Tag. Meine Kinder sind 7 und 3 Jahre alt und für sie ist Weihnachten und nicht der Todestag ihres Opas.

Mal schauen wie es wird....
Jemand hat geschrieben "wir haben Fotos angeschaut und viel über sie gesprochen" das finde ich eine sehr schöne Idee.

Viel Kraft für dich !

LG Sandy

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Hallo Vanessa,

vielleicht wird es einfacher, nicht auf das neue Jahr anzustoßen sondern ihr einen Gruß zu schicken, auf sie anstoßen und die Raketen als Grüße von Dir und den Kindern zu ihr zu senden...

Das ist für die Kinder vielleicht auch mal ein schönes Ritual und für Dich ist es einmal im Jahr für Deine Mama Grüße hochzuschicken.

;-) Ich finde das auch sehr romantisch, es ist doch ein schöner Augenblick, wenn man genau dann denken kann, Mama sieht die wunderschönen Raketen, die wir ihr senden ;-)

Ich wünsche Dir viel Kraft für diesen Tag, versuche ihn positiv zu sehen für die Zukunft.

LG Coco

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Hallo Vanessa

Mein Vater ist in diesem Jahr schon 11 Jahre tot und es war damals der 30.12.1999. Es sollte für uns eine ganz grosse Party ins neue Jahrtausend werden und es wurde das schrecklichste Silvester was man sich nur vorstellen kann.

Mein Vater hatte einen tödlichen Verkehrsunfall und somit kam es bei uns auch ganz unverhofft. Er war sofort tot und wir fielen hier alle in ein tiefes Loch. Ich sehe mich nachts noch am Fenster stehen - die ganze Welt hat gefeiert und ich hätte mir gewünscht, dass irgendjemand diesen Wahnsinn stoppt. Es stoppt ihn aber keiner - die Welt dreht sich weiter.

Im ersten Jahr nach seinem Tod haben wir zu Hause mit meiner Mutter "gefeiert". Wir haben einen Spieleabend gemacht, gegessen und einfach gequatscht - ich habe noch zwei Schwestern!!!

Im zweiten Jahr haben wir diesen Abend wiederholt - allerdings bin ich mit meiner Schwester um 1Uhr zu unserer Clique zum Anstossen gegangen. Wir haben da nicht gefeiert, aber einfach unsere Freunde getroffen. Da ist auch wohl jeder unterschiedlich - mir fiel es viel leichter als meiner Schwester!!!

Dann irgendwann hat sich meine Mutter mit Nachbarn oder Freunden zu Silvester verabredet und wir sind einfach wieder mit gegangen zum Feiern.

Noch heute hassen wir alle Feuerwerke. Mir kommen jedes Jahr die Gedanken an diesen Jahrtausendwechsel und das wird wohl immer so bleiben.

Der Tag wird bestimmt voller Erinnerungen sein, aber es gibt doch auch ganz viele schöne Erinnerungen. Uns war es immer wichtig nicht allein zu sein, damit immer jemand zum Reden da ist. Vielleicht könnt ihr das auch so einrichten!!

Liebe Grüsse
Beate mit Mathis und Miko, die ihren Opa leider nie kennen lernen durften

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ich danke euch allen die mir geantwortet haben,ihr habt recht vielleicht sollte ich diesen tag erstmal auf mich zukommen lassen.

lg vanessa