3x Ü 35, eine Mutmachgeschichte!

Hallo liebe Lesenden,

ich erzähle Euch einmal von meiner Geschichte, eventuell findet das die ein oder andere aufbauend:)

mit 33/34 versuchten wir uns das erste Mal an Nachwuchs. Ich wusste da bereits dass ich PCO hatte. Jedoch hatte ich einen regelmäßigen Zyklus mit 30-34 Tagen, und Eisprünge (Die Diagnose PCO ist eigentlich in dem Fall umstritten und wird zu schnell geschlossen, das wusste ich damals aber nicht). Nach zwei erfolglosen Monaten ging ich bereits zum FA um mich mal durchchecken zu lassen. Der meinte er glaube nicht dass es so klappen würde. Er dachte wahrscheinlich ich hätte keine ES. Aber gut, wir machten Zyklusmonitoring und Sex nach Plan. 2 oder 3 Monate passierte nix. Also nächster Step (wir lebten im Ausland, da ging man sehr schnell den nächsten Schritt.) Clomifen. Zwei Zyklen lang. Es fiel auf, dass meine Luthealphase extrem kurz war. 8 Tage oder so. Die Eireifung war recht lang. Ich kam immer nicht dazu meinen Progesteronspiegel messen zu lassen da ich immer schon meine Tage nach ner guten Woche hatte. Tja...der Arzt meinte dann irgendwann, als wir auch mit Insemination und eisprungauslösender Spritze nicht weiterkamen, dass meine Eizellqualität wohl schelcht sei, daher die kurze Luthealphase. Ich müsse wohl IVF oder ICSI versuchen. Dort brachen wir dann ab, denn mit PCO künstliche BEfruchtung kann sehr unangenehm und sogar gefährlich werden. Ich hatte wenig Lust auf eine Überstimulation....und sooo sehr wollten wir auch kein Kind. Leben mit und ohne Kinder war uns beides eine gute Vorstellung. Also wieder verhütet..bis wir vom Ausland wieder nach Deutschland zogen. Ich war da 36. Ich meinte irgendwann zu meinem Mann dass wir nun ja nicht unbedingt verhüten müssten, denn vllt würd es ja doch irgendwann klappen. Einfach ohne Druck. Er fands unlogisch da wir uns ja gegen Kinder entschieden hatten aber hat dann eingewilligt da ich doch mal wieder so weit war dass ich Kinder nicht mehr ausschlos.
Ich habe null meinen Zyklus getrackt, mein Mann war dauernd auf Dienstreise. Zwei Monate später und von einem Monat mit genau einem Mal Sex...irgendwann...ich hätt nicht sagen können ob an ZT 8 oder 28, war ich schwanger, mit 36. Habs erst gemerkt als meine Regel nicht kam, aber Unterleibsschmerzen...
Ich dachte das wäre der totale Glückstreffer gewesen. Daher habe ich auch, als Kind Nummer eins ein Jahr alt war, einen Termin in einer KiWu Klinik gemacht, denn wir wollten lediglich ein paar Monate für Kind Nummer zwei ohne Hilfe üben und dann uns in professionelle Hände geben. Denn Kind Nummer 2 wollte ich unbedingt. Da hätte ich auch eine IVF gemacht. Kind 1 abgestillt (da null zyklus ansonsten) und im ersten kompletten Zyklus (also der nach der ersten Periode seit langem) hat es schon wieder geklappt. Ich hatte mit Ovus meinen ES bestimmt, ich hatte DHEA, die bekannten Globulis und andere Nahrungsergänzugsmittel genommen (viele, wie Omega 3 seit Jahren) um optimal zu starten. Aber das es so schnell klappt hätte ich nicht gedacht.
Eigentlich sollte die Kinderplanung damit abgeschlossen sein. Da es aber gerade so entspannt ist mit den beiden, haben wir uns vor 6 Wochen überlegt, es doch nochmal drauf ankommen zu lassen. ICh bin nun gerade 40 geworden. Die Chancen in dem Alter sind bekanntlich nicht unbedingt noch rosig. Es lief exakt wie bei Kind Nummer 2. Abgestillt, der erste halbe Zyklus war nix (8 Tage Luthealphase), aber der Zyklus der dann mit der Periode begann, der war wohl wieder super - an Tag 10 dämmerte es mir, an Tag 11/12 leicht positiv.
Egal ob das mit Kind Nummer 3 nun letztendlich klappt, schwanger bin ich schon mal:) Ich scheine mit 40 immer noch sehr fruchtbar zu sein. Und vor 6 Jahren hieß es: IVF!

Ich glaube viele lassen sich beim Thema späte SS sehr von Statistiken verwirren oder verängstigen. Ja, es stimmt. Nur 45% der Frauen mit 40 werden innerhalb eines Jahres schwanger. Viele benötigen länger oder bleiben erfolglos. Das gilt aber nicht für jede Einzelne von Euch. Ihr seid individuell! Und Statistik errechnet sich nun mal aus tausenden Möglichkeiten. Es gibt Ü 35er, die bekommen nie ein Kind. Es gibt welche, die benötigen Jahre, und es gibt welche- im Gegenzug dazu - die werden schwupps schwanger- und das auch noch mit 40!
Wer mit 37, 38, 40 am Hibbeln ist und es hat ein paar Mal nicht geklappt muss nicht denken, es klappt nie. Denn vllt gehört man zu denen, bei denen es eben nach 6,7,10, 15 Versuchen klappt. Das ist auf jeden Fall rechnerisch viel wahrscheinlicher als dass man zu denen gehört, bei denen es gar nicht klappt. Genauso wie es unwahrscheinlich ist, dass man zu denen gehört, wo es sofort klappt. Lasst euch nicht entmutigen!

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Wow, Deine Geschichte ist toll😘
Ich finde auch, man sollte auf das Wort des Arztes nicht zu viel geben, Mutter Natur kriegt vieles hin wenn kein Druck dahinter ist.
Alles Liebe Dir und danke fürs Teilen!
LG

2

Wow! Vielen Dank, liebe Helena, dass du dir die Zeit genommen hast das niederzuschreiben. Dein letzter Absatz hat mich zum weinen gebraucht und er gibt mir, und sicher vielen anderen Frauen hier, Mut. Danke dir, ich wünsche euch alles Liebe für die Zukunft!

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Wahnsinn, was für eine schöne Geschichte, danke dafür ❤️
Ich habe mein erstes Kind auch mit 36,fast 37 bekommen.
Ende 38 haben wir fürs zweite zu üben bekommen. Nun 2 IUIs, 2 IVFs und 15 ÜZs und 2 FGs später bin ich leider immer noch nicht schwanger 😥
Ja, vielleicht setze ich mich zu sehr unter Druck, nachdem mir alle Ärzte sagten ich muss jetzt Gas geben, sonst wird das nix mehr 🙈
Vielleicht wurde auch beim Kaiserschnitt etwas kaputt gemacht..
Ich hoffe trotzdem auf ein happy end wie bei dir🍀❤️
LG

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Danke für deine Mutmachgeschichte.
Ich denke du hast Recht, dass man mit der Statistik oft verrückt gemacht wird und das als die Wahrheit betrachtet. Dabei ist es das nicht, nur eine durchschnittliche Wahrscheinlichkeit.
Und gerade, wenn man über 40 ist, bekomme man fast nur noch negatives Feedback... msn möchte aber Hoffnung.