Ist er einfach kein Familienmensch? Und andere Problemchen...

Hallo zusammen,

muss mich mal wieder bei euch ausheulen. Mein Freund und ich sind seit 7 Jahren zusammen, haben einen fast 2-jährigen Sohn und ich bin mit dem 2. in der 34. SSW schwanger. Wir haben uns immer gut verstanden, auch wenn wir streiten können, bis die Fetzen fliegen. Das stand aber immer in einem ausgewogenen Verhältnis. Nur seit ein paar Wochen oder Monaten häufen sich die Streitigkeiten und ich sehe immer mehr negative Seiten an ihm, die ich entweder vorher nicht bemerkt habe oder die sich erst jetzt zeigen. Ich schiebe vieles auf meine Schwangerschaftshormone ;-) aber irgendwie befürchte ich dass da mehr dahinter steckt.

Das was mich am meisten nervt, ist seine Einstellung zur Familie. Seit unser Sohn auf der Welt ist, hör ich bei jeder Unternehmung zu dritt, das "dies und jenes mit dem KLeinen ja nicht geht" und "mit Kind ist das umständlich" usw Wo andere Spaß haben als Familie, ist er ständig dabei Probleme zu sehen und alles als umständlich und kompliziert zu beschreiben. Dabei bin ja ich diejenige, die sich hauptsächlich um unseren Kleinen kümmert, ich genieße es und ich finde es überhaupt nicht störend, unseren Kleinen überall dabei zu haben (gleich vorab: Wir sind keine Discogänger oder so, mit WEggehen meine ich jetzt Biergarten, bei Freunden sitzen, in der Stadt bummeln gehen usw.).
Gestern waren wir z.B. im Schwimmbad (mein Vorschlag, weil der Kleine soo gerne badet) und während ich mit Sohnemann am Planschbecken sitze, plansche, spiele und ihm eben hin und wieder hinterherlaufe wenn er wegläuft, sitzt er auf dem Handtuch und liest ein Buch. Sein Kommentar dazu: Es ist ihm zu anstrengend, ständig dem Kleinen am Pool hinterherzurennen. Wenn ich (!) Lust auf Schwimmbad hätte, solle ich mich doch um ihn kümmern. Dabei ist es für mich auch nicht einfach mit der dicken Kugel in der 34. SSW!

Ich habe das Gefühl er klinkt sich einfach oft aus dem Familienleben aus bzw. er würde er es gerne. Wir gehen z.B. ein Auto anschauen (suchen ein neues) und für ihn schon wieder ein riesen Problem, den Kleinen da mitzunehmen. Dabei hab ich ihn auf dem Arm und wir schauen zusammen alles an. Das Problem ist nicht das Kind, sondern dass er ein Problem daraus macht.

Und es ist ja nicht so, dass er keine Freiheiten hat oder wir mal zu zweit weggehen. Da haben wir meine Mama die aufpasst und das klappt gut. Allerdings gehen wir auch dann nur weg, wenn ich es vorschlage. Auf seine Idee hin gehen wir nie fort, immer muss ich alles organisieren.

Mich nervt einfach, dass für ihn alles negativ, problembeladen und furchtbar kompliziert ist. Egal was, nicht nur die Familie. Wenn bei uns z.B. die Spülmaschine verreckt, hat er tagelang schlechte Laune. Anstatt zu sagen "ärgerlich, aber ändern kann mans eh nicht mehr, überlegen wir was wir tun können" - nein erst mal einen SChuldigen suchen und dann beleidigt und schlecht gelaunt sein!

Mit ihm reden funktioniert auch nicht mehr, er stellt auf Durchzug, geht beleidigt weg oder schreit. Auf Argumente reagiert er grundsätzlich mit "aber du..." oder fühlt sich sofort persönlich angegriffen.

So langsam geht mir die Kraft aus und ich weiß nicht was ich machen soll um die Stimmung wieder aufzuheitern. Ich hab seit einer Woche vorzeitige Wehen, muss Tabletten nehmen und soll mich schonen. Sonst droht mir die Einweisung in die Klinik. Er nimmt null Rücksicht darauf und streitet weiter fröhlich was das Zeug hält. Ich finde man könnte sich da auch mal zusammmenreißen, oder sehe ich das falsch?

Klar hat er auch gute Seiten. Er spielt mit dem Kleinen wenn er die "Aufgabe" dazu bekommt (also wenn er "muss"), er erledigt einiges im Haushalt usw. Aber das kann doch nicht alles sein, oder??

Wäre über eure Meinungen dazu dankbar...

Liebe Grüße

Clarissa



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Ich fürchte, da wirst Du nicht viel mehr tun können als selber die Ohren auf Durchzug zu schalten, wenn er rumnölt. Wenn er nun mal der Typ ist, der alles (Spülmaschine kaputt etc.) furchtbar schwer nimmt, dann ist das vermutlich einfach sein Charakter und schwer zu ändern. Hör einfach nicht hin und mach munter Deinen Kram. Du bist nicht SEINE Mama und nicht für seine Stimmungen verantwortlich.

Und geh den Rest der Schwangerschaft alleine ins Schwimmbad und laß ihn derweil das Kind hüten - wenn er niemand zum "Rumjammern und Kind abschieben" hat wird er schon mit dem Kleinen spielen.

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Meinst Du, dass er Dich noch liebt?

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Ich denke schon...zumindest in schönen Momenten glaube ich ihm, dass er mich liebt.

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Dann verstehe ich nicht, warum er so wenig mit Dir/Euch zusammen sein will. Ich moechte Dir nicht weh tun, aber seine Freizeit will er nach seinen Vorstellungen gestalten und essen moechte er auch nicht mit Euch (Posting von neulich). Hoert sich nicht an, als waere er jemand, der auf seine Familie stolz waere und gerne Zeit mit ihr verbringen moechte.

Auch mein Mann erinnert sich (manchmal wehmuetig) an unsere Freizeitgestaltung bevor unsere Tochter kam, trotzdem waere dies fuer ihn nie ein Grund, aus dem Familienleben auszuscheren.

Hat er eine Midlife-Crisis? Kannst Du ihm vielleicht einen Nachmittag pro Wochenende "frei" geben, den Rest der Zeit hat er aber aktiv am Familienleben teilzunehmen - Du musst eine Loesung finden, bald ist Euer 2. Kind da.

War er schon immer so?

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