Streit und verletzende Worte

Hallo

ich muss meinen Frust ein bisschen rauslassen und hoffe auf ein paar aufmunternde antworten...
Seit 10 Jahren bin ich nun mit meinem Mann zusammen, 2003 haben wir geheiratet und haben einen 2 Jahre alten Bengel.

bis vor 3 Jahren hatten wir vorallem schöne Momente, klar zwischendurch gabs mal streit, aber nie ernste auseinandersetzungen, eben die üblichen ehestreite. Vor drei jahren ist mein Mann aber an einer schweren Depression erkrankt und seitdem hat es viel hoch und tiefs gegeben.

ich habe eine strenge zeit an seiner Seite hinter mir, aber zusammen haben wir es geschafft und er ist sagen wir mal wieder fit. Mich hingegen hat seine Krankheit zimlich geprägt und sobald er mal eine Stimmungsschwankung hat, kommen bei mir wieder alte Ängste auf. ich ertappe mich immer wieder, dass ich z.B. mit vorwürfen sehr zurückhaltend bin um bei ihm keine Rückfälle auszulösen. Aber ich liebe meinen Mann sehr, ich bin glücklich mit ihm und ich grossen ganzen komme ich mit dieser situation klar.

Nun hatten wir aber gestern abend einen kleinen streit, eigentlich wegen einer kleinigkeit. er wurde zimlich hässig und sagte er verfluche den tag an dem ich ihm über den weg gelaufen bin.

mich hat diese aussage sehr verletzt und obwohl er sich sofort entschuldigt hat und sagte, dass er es gar nicht so meinte, sondern aus wut rauskam, kann ich es irgendwie nicht vergessen.

ich sage mir immer wieder, dass ich es nicht verdient habe, nach alldem was ich an seiner seite durchgemacht habe. Vielleicht übertreibe ich es aber ach ich weiss auch nicht. Dazu kommt, dass er mir seit seiner Krankheit nie mehr gesagt hat, dass er mich liebt oder so, er sagt zwar immer wieder ich sollte es ja wissen, dass es so ist, aber mal gefühle zeit keine Chance...

sorry ist ein bisschen lang, aber es musste mal raus

Die Traurige

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Hallo

Du hast Recht,du hat sowas nicht verdient.Dich beherrscht die Angst,die Angst das du einen Fehler machst wie du deinen Mann behandelst.

Du schreibst ihr seid da beide durch,gabs denn eine Therapie?

lg

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danke fürs antworten

während der ganzen zeit hat uns sein super netter hausarzt nahe gestanden und zudem war er während 2 Monaten einmal in der Woche bei einem Psychiater, der ihm auch sehr geholfen hat. ich war oft an den Besprechungen dabei und liess mich "beraten" wie mit meinem Mann umgehen. er hatte eine art paranoia entwickelt und sah immer überall nur das schlechte der menschen und nahm alles wortwörtlich was man sagte. ich / wir mussten von freunden und bekannten abstand schaffen (in der zwischenzeit wieder i.O.) aber aus diesem grund hatte ich auch keine möglichkeit, hilfe aus familie oder freundeskreis anzunehmen.

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Oh je das is echt krass.Mir scheint aber das nun DU an der Reihe bist.Du nimmst zuviel Rücksicht,du drängst dich in den Hintergrund...wie soll dein Mann dann wieder lernen das du mehr als nur Respekt verdienst?Dein Ego scheint mir trotzallem ziemlich in den Keller gerutscht aus Angst deinen Mann vieleicht wieder verletzen zu können.Irgendwie macht dich das doch kaputt....

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Hallo Traurige,

ihr habt eine sehr schwere Zeit hinter euch, denn Depressionen sind nicht nur eine ausgesprochen schwierige psychische Erkrankung, sondern auch ein enorme Belastung für den Partner. Das Problem ist, dass es sich dabei ja um eine - durch was auch immer ausgelöste - Störung des Hirnstoffwechsels handelt, die immer wieder auftreten kann. Da kann der Patient oft nichts dran ändern, er verhält sich dann einfach wie ein K***brocken. Ich war mit Unterbrechungen in meiner Jugend insgesamt 10 Jahre mit einem mäßig Depressiven, mit Hang zum Alk zusammen. Unsere Liebe hat nicht gereicht, um gegen die Depression zu gewinnen.

Dein Mann könnte noch immer eine Affekthemmung haben, die möglicherweise medikamentenbedingt ist. Was nimmt er zur Zeit? Wie sieht es mit der Sexualität aus? Klappt das bei ihm?
Ich würde dir raten, im Hinblick auf die Belastung der Ehe durch die Krankheit, eine Paartherapie zu machen. Der Therapeut sollte sich unbedingt mit Depressionen auskennen. Vielleicht kann euch der Psychiater jemanden empfehlen.

http://www.depression.unizh.ch/ueberblick/kurzueberlick/kuwirkang.html
Hier findest du Kontakt zu Angehörigengruppen
http://www.bapk.de/
Liebe Grüße
Mariella

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was stellst du dich so an??????

hast du noch nie was im streit gesagt?

man man man, leute gibts.... tz #augen

du sagst doch selbst das es eine kleinigkeit war! mein gott... dein mann ist krank! er braucht hilfe und nicht so eine zicke wie dich!
er tut mir echt leid!

jeder sagt mal was aus wut!

stell dich nicht an wie ein kleines mädchen!!!!!! :-[

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Hättest du auch nur die Spur einer Ahnung, wie zermürbend es ist, wenn der Partner an Depressionen erkrankt ist, würdest du so einen Stuss nicht schreiben.
Hättest du auch nur die Spur eines Arsches in der Hose, würdest du diesen Stuss nicht auch noch in feigem Schwarz absondern.

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Das ist überflüssig!- Schon mal was von Gesprächs- (Schreib-)kultur gehört?

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Seit ihr euch sicher, dass er wieder ganz gesund ist? Mir klingen diese Worte sehr dramatisch. Er sollte immer wieder mal den Psychiater aufsuchen- zur Kontrolle. Bzw. eine Therapie dran hängen.
Und für dich- es gibt in Österreich Selbsthilfegruppen für Angehörige von Menschen mit psychischer Erkrankung.- denke soetwas gibt es in Deutschland sicher auch. Denke der Austausch hilft.
Sich zurück halten oder verstellen tut der Partnerschaft sicher nicht gut- er bekommt auch keine Depression oder einen Rückfall wenn du ihm sagst was dir gegen den Strich geht. Eine Depression ist eine ernst zu nehmende Erkrankung und hat nichts mit deinem Verhalten zu tun- Da hilft nur professionelle Hilfe. Praktischer Arzt und 4 Besuche beim Psychiater scheinen mir zu wenig Unterstützung.
LG