Mein Mann ist unmöglich (Achtung lang)

Hallo,

ich muss einfach mal jemand erzählen wie es bei uns zuhause zugeht, irgendwie kann ich in letzter Zeit auch mit keiner Freundin mehr drüber reden weil ich meinen Mann auch nicht bloßstellen will (deshalb schreibe ich schwarz).
Oft denke ich, dass ich ihn verlassen sollte, aber ich habe einfach nicht die Kraft und die Energie dazu - warum tue ich mir das an? Ich weiß es nicht. Unser Sohn ist inzwischen 20 Monate alt, wir hatten vorher schon ein paar Probleme aber seit der Kleine auf der Welt ist ist mein Mann immer schlimmer geworden. (Sogar als ich Wehen hatte, hat er mich angebrüllt)

So hier ein paar Beispiele:

Das Positive:

Er ist Vegetarier (ich stehe auch nicht so auf Fleisch, deswegen finde ich das gut)
Er hat einen relativ sicheren Arbeitsplatz und verdient genug für uns.
Er hilft im Haushalt.
Er bringt oft unseren Sohn ins Bett, so dass ich abends in Ruhe den Haushalt machen kann bzw. ins Orchester oder ins Yoga gehen kann (das wird mir allerdings immer vorgehalten wobei ich da inzwischen auf Durchzug schalte).
Ich habe ihn immerhin mal geliebt.
Wir haben ein paar gemeinsame Hobbies.


Das Negative


Ich bin verantwortlich wenn er etwas nicht findet (z.B. Mütze, Schirm, Hemd, Schlafanzug u.v.w.m.) seine Kommentare lauten dann „du hast mir das weggenommen, du hast es versteckt, du hast es weggeworfen, du hast es in den Rotkreuz-Sack getan usw.“
Wenn er dann seine Sachen gefunden hat wird es nicht mal erwähnt – da müsste er sich ja entschuldigen für seine Vorwürfe und Nachstellungen


Wegen mir kann er angeblich nicht zur Arbeit gehen, aber er hat 95 Überstunden.
„In der letzten Zeit musste ich etliche Male wegen dir um 15.00 Uhr mit der Arbeit aufhören.“
Als ich ihn bat nur 3 Beispiele zu nennen an denen er wegen mir um 15.00 mit der Arbeit aufhören musste hat er mich bloß blöd angemacht „ich solle doch nicht so kleinlich sein wegen einer Stunde“ Es gab Tage an denen er um 16 Uhr nachhause ging aber nicht weil ich einen Termin hatte, sondern da immer Leute kamen die unsere Wohnung angeschaut haben (wurde verkauft), oder weil schönes Wetter war und er Fahrradfahren wollte.
Wenn ich ihn dann frage wie er sich fühlen würde wenn z.B. ein Kollege sich ihm gegenüber so verhält antwortet er nicht sondern zieht das was ich sage nur ins lächerliche und äfft mich nach.

Wenn ich zum Rückbildungskurs (früher) oder zum Sport gehe kommt der Kommentar „ich wolle mich Selbstverwirklichen“ und „die Frau vom Roland war die ersten 4 Jahre nur zuhause und ist nie ausgegangen“.

Schon im Wochenbett machte er mir Vorwürfe wenn der Haushalt nicht gemacht ist (ich hatte ein Schrei- bzw. wenig Schlafkind, außerdem war ich teilweise 10 h am Tag mit Stillen beschäftigt) „man kann doch soviel machen wenn man auf ein kleines Kind aufpasst“; der Beweis, dass er das alles kann steht bis heute aus.

Er jammert "du gibst zuviel Geld aus" (20 € mehr als das Haushaltsgeld), aber er kauft sich für 300€ einen DVD Festplattenrekorder oder kassiert ein Knöllchen und das ist OK.

Als ich noch gestillt habe und mein Sohn geweint hat sollte ich ihn immer an die Brust nehmen um ihn zu beruhigen ich bin aber der Meinung, dass man ein Kind auch anders beruhigen kann als an der Brust.
Auch wenn ich sagte, dass ich ihn bis vor einer Viertelstunde noch gestillt habe und er jetzt sicherlich nicht gestillt werden muss, hat er mir in der Öffentlichkeit und auch zuhause vorgeworfen ich würde mein Kind verhungern lassen und würde mich weigern ihn zu stillen (und das nicht nur einmal).

Kommentare wei „Mit dir kann keiner kommunizieren“, „alle haben Probleme mit dir zu kommunizieren“ kommen immer wieder. Der Beweis steht noch aus. Denn im Gegensatz zu ihm habe ich viele Freunde und Freundinnen, er hat eigentlich keine Freunde.
Ich denke er meint er kann mit mir nicht kommunizieren aber um von seinem Problem abzulenken verallgemeinert er es.
Häufig zweifelt er die Dinge an die ich Sage (die aber meistens stimmen) anstatt erst mal abzuwarten oder Nachzufragen ob ich mir sicher bin indem was ich sage. Das verstehe ich nicht, ich würde mir nie die Blöße geben zu dem was andere sagen das Gegenteil zu behaupten wenn ich mir nicht 100% sicher bin. Oder bin ich einfach zu rechthaberisch, wenn ich dann betone, dass das was ich gesagt hatte mal wieder gestimmt hat?
Ich bin sehr genervt und traurig darüber, dass grundsätzlich alles in Frage gestellt wird was ich sage, sogar so einfach überprüfbare Sachen wie z.B. wann ein Zug fährt. Ich schlage z.B. meiner Schwiegermutter vor, dass Sie um 19.26 fahren könne, dann sagt er erstmal - der Zug fährt heute doch garnicht (Falschaussage). Wenn ich ihm dann den Fahrplan unter die Nase halte wirft er mir vor ich sei rechthaberisch, mir ginge es nur drum Recht zu haben. Für mich ist es furchtbar entwürdigend wie er mit mir umgeht, dass meine Aussagen negiert werden und ich nachweisen muss, dass das was ich sage stimmt (er macht das nie) und ich mir dann noch Vorwürfe anhören muss das ich rechthaberisch bin.

Mir ist die Lust auf Sex mit ihm vergangen, abgesehen davon war es sowieso nicht besonders toll mit ihm, aber das kann natürlich auch an mir liegen.

Anstatt mitzuarbeiten und mitzudenken macht er meine Arbeit mit dem Kind und dem Haushalt lächerlich und tut immer so als wäre es in einer Stunde am Tag zu erledigen und der Rest vom Tag hätte ich nichts zu tun.
Ich habe nur Ruhe, wenn er mit meinem Sohn aus dem Haus geht, wenn ich mir eine ½ h Pause erbitte um in Ruhe etwas zu machen (z.B. Haushalt, oder ein Buch lesen) dann muss ich ihm trotzdem immer hinterherlaufen da er nichts alleine kann (obwohl es auch geht wenn ich nicht da bin). Z.B. ist er zu faul um selbst den Wickelplatz für unseren Sohn vorzubereiten und sich alles zurechtzulegen was man braucht (z.B. Wasser wenn er Stuhlgang hatte), nein da muss ich dann ein Stockwerk nach oben rennen und ihm das hinterhertragen.
Andere sagen mir oft wie gut ich meinen Sohn erziehe und pflege von ihm wird es nur lächerlich gemacht.

Er wirft mir oft vor, dass ich arbeitslos bin – aber Zeit um in Ruhe eine Bewerbung zu schreiben bekomme ich nicht.

Wenn er nicht bei der Arbeit ist macht er mir entweder unberechtigte Vorwürfe, kommt mit seinen Projektionen und jammert mir vor zu was er alles nicht kommt anstatt mal einfach mit etwas zu beginnen oder eine ABC Analyse der Aufgaben zu machen und sich für das Wichtigste bzw. Dringlichste zu entscheiden und es anzupacken..

Er macht mir gegenüber obszöne Gesten.

Er hat Schwierigkeiten Anweisungen von Frauen (nicht nur von mir) zu akzeptieren bzw. wirft ihnen unberechtigt Inkompetenz o.ä. vor.

Das ist jetzt zwar etwas durcheinander, aber es hat gutgetan es mal aufzuschreiben.
Vielleicht kann mir ja auch jemand eine gute Beratungstelle empfehlen oder ist es sinnvoll eine Therapie zu machen, dass ich es schaffe da rauszukommen, da ich auch finanziell von ihm abhängig bin.
Ich bin aufgrund des Verhalten meines Mannes auch nicht mehr so nett wie früher. Früher habe ich halt alles eingesteckt und es auf die blöde Kindheit meines Mannes geschoben aber jetzt ist er 38 und hat eine eigene Familie. Irgendwann muss man doch erwachsen sein und kann für sein Verhalten nicht andere verantwortlich machen.
Oder bin ich viel zu empfindlich?

Vielen Dank für eure Antworten.

PS. Entschuldigung für die miese Grammatik und die Rechtschreibung