Betrug wegen Fetisch

Hallo zusammen, da eine Freundin von ihrem Mann nach langer Ehe betrogen wurde, frage ich mich seit dem ich es weiß, wie ich reagieren würde, bzw. was man ihr "raten" soll. Die beiden sind lange zusammen und.seitens des Mannes gab es wohl eine sexuelle Vorliebe die sie mit ihm nicht ausgelebt hat. Sie wusste davon und er hat sie mehrmals drauf angesprochen. Sie hat mir nicht genau gesagt worum es geht aber es geht in Richtung Unterwürfigkeit. Es gab keinen GV bei dem Betrug. Nun war es wohl so das er es sich "gekauft" hat mehrmals. Es ist aufgeflogen und die Ehe hängt seitdem am seidenen Faden. Der Vertrauensbruch macht ihr am meisten zu schaffen, nicht mal das körperliche....Was ist eure Meinung? Kann ein Fetisch so stark sein das man dafür seine Ehe aufs Spiel setzt?

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Von den zig Gründen wegen denen Männer und Frauen ihre Ehe auf das Spiel setzen, ist ein unausgelebter Fetisch wohl noch einer der nachvollziehbarsten.

Meistens wird das alte rein raus Spiel weitergespielt nur mit einer neuen Person ;-) Für einen unterdrückten Fetisch rentiert sich der Betrug wenigstens.

Ich denke besonders im BDSM Bereich überschneidet sich oft Fetisch und Lebensmodel und sind nicht trennbar in rein sexuelle Vorlieben und Persönlichkeit.

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Hallo

"Kann ein Fetisch so stark sein das man dafür seine Ehe aufs Spiel setzt?"

Ganz offensichtlich ja, wie Dein Beispiel zeigt.

Natürlich ist auch eine Beziehung kein Tanzpalast und nicht alles, was man sich insgeheim wünscht, kann durch den Partner erfüllt werden. Und wenn es Begehrlichkeiten sind, die sehr intensiv sind, kann das u.U. zum Problem werden.

Und ja, Neigungen und Triebe können eine enome Dynamik entwickeln, dass man darüber alles andere vergisst.

Wenn man sehr lange zusammen ist und auch in anderen Bereichen etwas gemeinsam aufgebaut hat, sollte man nicht aus verletzter Eitelkeit oder Stolz alles hinwerfen. Das Vertrauen mag nun ramponiert sein aber die Betroffene, in den Fall Deine Freundin, muss sich natürlich auch fragen lassen, wie sie mit dem Wunsch des Partners umgegangen ist. Es abzulehnen, ist ihr gutes Recht aber was kommt danach? Hat sie es einfach ad acta gelegt und gehofft, ihr Verweigern würde schon wirken wie ein Eimer kaltes Wasser? Oder hat man das Gespräch gesucht um vielleicht gemeinsam Lösungen zu finden?

Schließlich ist man doch auch der Freund seiner Partners, sie/er ist der Herzensmensch und wenn da die Lust nach etwas ist, was sie oder er sehr begehrt, wie kann man helfen? Weniger vielleicht aus der Rolle des Partners heraus aber als Freund, als Zuhörer: Beziehung ist doch so viel mehr als nur dieses Mann-Frau-Dingens.

Deine Freundin kann jetzt handeln, wie 1000e vor ihr, die Brocken hinwerfen und darauf hoffen, dass der Nächste ihr so etwas erspart. Oder aber sie handelt klug und man redet miteinander. Frei, offen, ohne Vorwürfe.

VG

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„Oder aber sie handelt klug…“

Puh das halte ich für eine schwierige Aussage. Also jede(r) der / die nach einem Betrug die Partnerschaft aufgrund des zerstörten Vertrauens verlässt handelt unklug?

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Je nach Zeitpunkt einer Trennung sind eingeschränkte Sichtweisen in Kombination mit emotionalsierten Entscheidungen selten klug.

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Es gibt Leute, die ihre Ehe mit weniger aufs Spiel setzen.

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Keine Ahnung, ich habe keinen Fetisch und kann es daher nicht nachvollziehen.

Was du beschreibst, scheint mir eher in Richtung BDSM zu gehen oder das Unterwerfungsgedöns, das manche darunter verstehen. Ein Fetisch ist eine sexuelle Ausrichtung auf einen Gegenstand oder ein bestimmtes Körperteil.

Wenn man sexuell nicht zusammen passt und man sich dann trotzdem auf eine Ehe einlässt, kommt es zwangsläufig zu Problemen.

Ich habe allerdings auch den Eindruck, dass in einer pornofizierten Gesellschaft Vieles nicht mehr nur in der Fantasie gelebt werden soll, sondern die grenzüberschreitenden Bilder dann tatsächlich umgesetzt werden sollen. Nicht meine Welt. Mir kommt da Vieles nicht authentisch vor. Aber wie auch immer - Soll jeder machen wie er mag, aber eben mit einem Partner, der auch so tickt.

Wofür ich kein Verständnis habe, ist fehlende Loyalität, das halte ich für einen Charakterfehler. Dass der Mann in dem Fall dann nicht mal auf gemeinsames Erleben Wert legt, sondern halt mal eben kauft, was keiner freiwillig mit ihm machen möchte, empfinde ich als armselig. Ich kann nicht beurteilen, ob er bei einer der wenigen selbstbestimmten Sexarbeiterinnen war oder er das System Armutsprostitution und damit sexuelle Ausbeutung unterstützt hat. Da sind wir dann im Bereich Menschenverachtung.

Einen Seitensprung könnte ich verzeihen, aber gezielt den Zugang Frauenkörpern oder netter genannt: sexuelle Dienstleistungen zu erkaufen, nicht.

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Das ist schon richtig, allerdings gibt es im BDSM-Bereich durchaus öfter mal solche Transaktionen, wo eine unterwürfige Frau sich gegen Geld gelegentlich von einem fremden Mann dominieren lässt oder auch von ihrem dominanten Partner an andere Männer gegen Geld "verliehen" wird. Das sind keine Sexworkerinnen im eigentlichen Sinne, sondern das läuft eher "hobbymäßig" unter der Hand. Den Frauen gibt es oft einen Kick, sich von einem Mann dominieren zu lassen, den sie nicht attraktiv finden, weil sie so reine Unterwürfigkeit jenseits von Liebe und Gefühlen ausleben können. Die Bezahlung ist dann wiederum eine Geste der Wertschätzung und soll auch sicherstellen, dass der "Käufer" nicht in Versuchung kommt eine weitere Verbindung zu der Frau aufbauen zu wollen.

Das nur so allgemein, natürlich wissen wir nicht, wie es in dem oben beschriebenen Fall war. Man könnte aber zugunsten des Mannes auch in Betracht ziehen, dass er absichtlich so ein Bezahlmodell gewählt hat, um seiner Ehe zuliebe alles zu vermeiden, was irgendwie in eine gefühlsmäßige Richtung geht.

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Die Frage sollte eher lauten: "kann man Fremdgehen akzeptieren, wenn ein unerfüllter Fetisch dahintersteckt?"

Ich meine Nein. Fremdgehen ist Fremdgehen. Man ist dann evtl nicht sexuell kompatibel.

Bearbeitet von gruebel
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Männersicht:

Wie wärs mit Trennung? Nur so vielleicht?

Oder hat man sich wieder in absoluter naivität vom Mann abhängig gemacht weils so bequem war, und man nun nicht mehr eigenständig agieren kann. Hmm, doof ne.