Aus nach 15 Jahren weil sie fremdverliebt?

Hallo liebe Community,

ich wende mich in meinen dunkelsten Tagen an euch, und das an Weihnachten…

Meine 15-jährige Beziehung und 6-monatige Ehe steht vor dem Aus…

Ich werde mal etwas ausführlicher:

meine allererste Liebe und jetzige Frau und ich kommen aus „unschönen“ Familienverhältnissen, wir haben eine 4-jährige Tochter und sind seit kurzem stolze Besitzer eines Hauses in unserer neuen Heimat.
Sie war im Süden Deutschlands nie glücklich und nachdem sie mich immer wieder „bearbeitet“ hat, haben wir Anfang dieses Jahres den großen Schritt gewagt und sind ganz nach Norden gezogen, einmal quer durch Deutschland. Wir haben beide neue Jobs, durch ihre kommunikative Art haben wir auch schon einen kleinen Freundeskreis.

Nun hat sich herauskristallisiert dass sie sich in einen Arbeitskollegen (der auch zum neuen Freundeskreis gehört) unwahrscheinlich verliebt hat. Sie war mit ihm auf einem Konzert, ich vermute dieser Abend war Auslöser für die Gefühle (das war vor ca. einem Monat). Weiter ist aber nichts zwischen den beiden passiert, das hat sie mir versichert und das glaube ich ihr auch.
Ich habe es allerdings erst selbst erfragen müssen ob sie sich verliebt hat.
Sie wurde mit der Zeit „ablehnender“, bzw. kälter mir gegenüber, und wich mir aus wenn ich ihr nette Sachen gesagt habe oder sie umsorgt hatte. Irgendwie hatte ich ein Bauchgefühl das etwas nicht stimmte…

Soweit die aktuelle Lage.

Wir haben vorher auch schon eine Trennung hinter uns, auch sonst lief unsere Beziehung immer „einseitig“, so muss ich das leider nennen. Sie war immer der herzliche Teil unserer Beziehung. Ich neige dazu in meine eigene Welt und Bedürfnisse abzudriften und sie als „gegeben“ anzusehen. Wenn ihr wollt könnt ihr mich auch einen emotionalen Krüppel nennen, ich gehe kaum auf sie ein, unsere „Paarzeiten“ sind auf ein geringstes Maß reduziert und ich bin blind gegenüber ihrer Bedürfnisse. Dies gipfelte dann in 3 Jahren ohne Sex… ich bin mir bewusst das ich hier das Problem bin, ich werde mich deswegen auch in psychologische Behandlung begeben, egal wie das hier endet…

Sie hat vor den Donnerstag und Freitag vor Weihnachten eine Auszeit genommen, ist in einen anderen Ort gefahren, ist dort über Nacht geblieben und kam am nächsten Tag Nachmittags zurück, sie war allerdings nicht bei ihrem Schwarm.
Wir haben über Weihnachten und Neujahr Besuch und seit ihrer Rückkehr ist sie so herzzerreißend kalt. Wir reden zwar miteinander. Aber als ich sie umarmen wollte, um mich für ihre Geschenke zu bedanken, hat sie dies natürlich nur sehr zurückhaltend, mit trauriger Miene und halbherzigen drücken getan…

Nach ihrer Rückkehr haben wir allerdings kein klärendes Gespräch führen können und schon am nächsten Tag war die Familie da. Ich hänge jetzt also in den Seilen und bange um meine „Existenz“ und unserer Zukunft.
Ich habe so Angst sie zu fragen ob sie für sich eine Entscheidung getroffen hat, und wenn sie das sagt was ich vermute ich zusammenbreche und die Feiertage für unsere Gäste sprenge…

Zwar haben wir vor ihrer Auszeit geredet, sie meinte sie hält es nicht aus wie ich sie plötzlich umsorge, es sei nun zu spät dafür. Sie hat in dem Kollegen einen „Seelenverwandten“ gefunden, er denkt wie sie, hat in seiner Beziehung (er ist geschieden) das gleiche erlebt (seine Ex-Frau war sozusagen das ich in dieser Geschichte) und beides sind Kopfmenschen, denken über alle Facetten nach und sinnieren über alles mögliche - ob ich schon mal nachgedacht hätte wie es mit anderen Frauen wäre (ja, das haben wohl nur wenige Männer nicht), ob ich nicht eifersüchtig sein kann (nein, ich vertraue ihr aus ganzem Herzen) und ich könne ihr das Gefühl von Sicherheit nicht bieten. Sie sagt sie habe sich die letzten 14 Jahre selbst belogen… sie ist damals an einer seltenen Krankheit erkrankt (sie ist aber „ganz normal“, also ohne Handycap und ohne sichtbare Merkmale). Da war sie froh das „jemand“ da war. Dann wollte sie ein Kind, wollte mich aber nicht in den Wind schießen weil ihre „biologische Uhr getickt“ habe und natürlich nicht wusste wann ein „passenderer Partner“ kommen würde. Sie weiß auch nicht warum sie mich nach der ersten Trennung zurückgenommen hat. Und das Zurückstecken in der Beziehung oder „nur teilweise geliebt werden“ gehöre halt dazu, so redete sie es sich ein. Und so blieben wir zusammen…

Und nun stehe ich vor den Scherben meines Lebens und kann nur hoffen dass ihr einen Rat für mich habt…

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Das ist - leider - so eine typische Geschichte, bei der einer der Partnern merkt, dass er viel zu lange keine liebe gezeigt hat und dachte, das macht der andere ewig mit. Und nach 15 Jahren, wenn sie einen anderen an der Angel hat, willst du plötzlich Therapie. Die Auswirkungen einer Therapie dauern Jahre, Jahrzehnte.

Ja du stehst vor dem Scherbenhaufen schlechthin. Schade finde ich auch, dass sie ja zur Hochzeit und zu einem Kind gesagt hat, obwohl sie gar nicht wirklich wollte.
Dass sie sich 15 Jahre lang was vor gemacht hat, kann ich mir nicht vorstellen. Sie ist jetzt aber hochverliebt und das mag für sie gerade so aussehen.

Die Panikattacke kann ich gut verstehen. Bei euch liegt sicher viel im Argen, was du gar nicht in den Text packen kannst.
Es spricht für dich, dass du merkst, dass du gravierende Fehler gemacht hast. Doch leider viel zu spät gemerkt.
Dass du sie jetzt plötzlich umgarnst und umsorgst und ggf Gefühle zeigst, ist irritierend für sie und fühlt sich vielleicht sogar wie eine Ohrfeige an la " er kann's ja doch, warum hat er es mir nie gezeigt".

Ich habe keinen Tipp für dich. Nur für die Allgemeinheit, zeigt Gefühle

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Ohje, dass ist eine sehr schwierige Situation. Beim ersten Teil der Geschichte dachte ich „Okay, wenn man nur einseitig Liebe gibt, und plötzlich jemand da ist der einem auch mal zeigt was es heißt geliebt zu werden - kann ich sie irgendwie verstehen.“

Als ich jedoch den letzten Teil gelesen habe, dass sie sich was vor gemacht hat und dich ja eigentlich auch irgendwie benutzt hat dachte ich - „Wow😱!“

Ich finde es schon heftig, dass sie unbedingt in den Norden wollte, ja anscheinend immer mit dem Hintergedanke, dass das was ihr habt „nicht richtig“ ist. Mir kommt es so vor, als hat sie nur auf den Richtigen gewartet und du warst da, um ihr Gefühl des Alleinseins zu „stopfen“.

Das ist eine sehr festgefahrene Situation.
Ich vermute der „neue“ Mann ist interessant weil er sie aufgrund der einseitigen Liebe verstehen kann und ihr auch das nötige Verständnis und die Sicherheit gibt.

Hier muss definitiv ein Gespräch her - lohnt es sich um die Beziehung zu kämpfen? Zeige ihr, dass dir die Therapie wichtig ist - für sie, für dich, für euch! Ist sie bereit mit dir gemeinsam an der Beziehung zu arbeiten?!

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Ich weiß nicht ob sie bereit ist nochmals für die Beziehung zu arbeiten. Sie hatte immer nur Arbeit mit mir. Und ich habe solche Angst vor der Antwort wenn ich sie frage…

Ich würde auf jeden Fall um sie kämpfen, sie ist meine erste und einzige Liebe ( auch wenn ich ihr das viel zu selten und spärlich zeige). Ich bin mit ihr hier hoch um mit ihr in unserem Heim alt zu werden und unsere Tochter aufwachsen zu sehen.

Nach dem ersten Gespräch habe ich, als ich ins Bett wollte, eine kleine Panikattacke…

Ich habe gerade solche Angst…

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Ich kann deine Ängste verstehen, sowas reißt einem natürlich die Füße unter dem Boden weg😔!
Hast du Freunde in der neuen Heimat, die dir etwas Rückhalt bieten können?
Es ist natürlich auch immer etwas schwierig wenn Kinder im Spiel sind.

Aber, du musst echt den Mut aufbringen und mit ihr sprechen. Zeige ihr, dass du dich für sie ändern willst und ziehe das dann auch offensichtlich durch. Sollte sie sich für dich entscheiden, binde sie mehr in dein Leben ein. Vielleicht hilft euch auch eine Paartherapie!

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Oha.
Na Prost Mahlzeit.
Du ziehst für die ans andere Ende von Deutschland und nach 14 Jahre Beziehung heiratet ihr und nur 6 Monate später kannst du ihr keine Dicherheit bieten? Was ist das für ein Blödsinn?

Und der neue Mann den sie max. 6 Monate "kennt" oder eher sieht und ab und an spricht der ist die große Liebe und Seelenverwandtschaft? Oha.

Die letzten 15 Jahre waren nur gelogen. Sie brauchte einen "Samenspender" und alles ist einfach falsch gewesen und war nie Liebe?

Bitte was?!

Ich glaub deine Frau tick nicht ganz richtig.
Tut mir sehr leid aber das ist echt Bullshit.

Hättest du sie die letzten 15 Jahre in Ketten im Keller eingekerkert, hättest sie zur heirat gezwungen und bedroht ja dann wären die Worte die sie dir an den Kopf wirft wohl angebracht aber soooo sicher nicht.

Du siehst deinen Teil den du dazu beigetragen hast aber meine Güte deine Frau benimmt sich wie ein Panzer und fühlt sich dabei im Recht.

Ich hoffe sehr für dich, deine Frau hat nur gerade eine Midlife-Crisis und besinnt sich wieder und ansonsten ja.. was soll man da sagen sieh zu dass du gut auf dich aufpasst und dein Glück findest.

Frohe Weihnachten

Bearbeitet von Inaktiv
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Puh, krass. Warum macht ihr denn so sowas? Ihr habt 3 Jahre keinen Sex, seit zwischenzeitlich getrennt, habt totale Beziehungsprobleme und dann entscheidet ihr euch ans Arsch der Welt zu ziehen und da n Haus zu kaufen. Ein Haus, dass ihr zusammen ein Leben lang abbezahlen müsst? Habe ich das richtig verstanden? Dass in der Beziehung was nicht stimmt wusstest du jawohl vorher.
Nun, ich finde die Entscheidung von dir mit dem Hauskauf reichlich dumm aber schon irgendwie nachvollziehbar. Du dachtest wahrscheinlich Haus, neue Umgebung, neue Leute, dann wird sie glücklich. Nun vielleicht wird sie es, aber wohl nicht mit dir.

Deiner Frau kann ich nur meine ganze Verachtung aussprechen. Die lernt n neuen Typ kennen und lässt dich jetzt eiskalt fallen. Scheißegal ob die schon was mit dem hatte oder nicht. Dass sie dir das so erzählt und wie sie zu dir ist, dass sie sagt sie habe sich die letzten 14 Jahre selbst belogen. Damit entehrt die eure Partnerschaft. Worte können manchmal wie Schläge sein. Ich wäre hier schon raus. Denn sie hat dir damit erklärt, dass du 14 Jahre nur ihr Notnagel für sie warst. Schlimmer geht´s kaum.
Eigentlich hat sie sich schon getrennt, du weißt es nur noch nicht. Ich finde es einfach so unglaublich mies von ihr, dass ihr das genau jetzt einfällt. Jetzt wo ihr mit dem Haus so viele Verpflichtungen eingegangen seit. Aber auch, dass sie damit so viele Jahre wartet.

Naja was kann man jetzt noch machen. Such dir n guten Scheidungsanwalt und besorg dir n Makler.

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Harte aber sicher ehrliche Worte, danke dir.

Naja, sie wurde sogar glücklicher als glücklich. Sie blüht gerade auf…

Naja, ich denke an unser Kind, das ich wirklich sehr liebe. Daher fällt der Rosenkrieg mit Anwalt und Makler flach. Auf der anderen Seite habe ich ja noch Gefühle für sie, ich würde es nicht fertig bekommen sie so reinzureiten… letztendlich bin ich ja auch an dem Dilemma schuld…

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Die Worte sind hart aber nicht böse gemeint. Ich kann dich auch verstehen. Wenn ich die falsche Frau kennengelernt hätte, wer weiß, vielleicht wäre mir das gleiche passiert. Aus blinder Liebe sein Leben komplett umkrempeln und die Warnzeichen nicht sehen. Ja, das passiert Vielen. Und ich glaube auch nicht, dass du der schlimme eiskalte Klotz warst als den du dich jetzt siehst. Ich könnte mir vorstellen, dass sie daran auch ihren Anteil gehabt hat und dass sie dir auch vieles einfach nur einredet.
Ihr aufblühen scheint ja voll auf deine Kosten zu gehen. Und aufgrund ihrer harten, unfairen Worte die viel, viel härter sind als Meine, so glaube ich, dass du dich auf einen harten Einschlag vorbereiten musst. Ich glaube kurz oder Mittelfristig wird sie zum Anwalt gehen.
Ich würde mich für dich freuen wenn alles wieder gut wird, aber fall nicht aus allen Wolken wenn es nicht so ist.

Alles Gute für dich.

Bearbeitet von HerrToto
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Oje, das ist wirklich emotional eine schlimme Situation für dich.
Wie gut, dass du dir psychologische Hilfe geholt hast!
Selten habe ich jemanden so selbst reflektiert von sich sprechen gehört. Du siehst ja einen enorm großen Teil bei dir. Und im Gegensatz zu reinem Kopf-verstehen spürst du eine unendliche, megatiefe Reue. Genau das wird der Punkt sein, warum du dich ändern kannst und wirst. Du erlebst grade den Wendepunkt in deinem Leben. Du "brichst auf". Möglicherweise erst durch den schmerzhaftesten Verlust, den du dir vorstellen kannst.
Egal, was jetzt passiert, du kannst ja nicht einfach weg aus der Situation, da ihr eine Tochter habt. Der willst du ja auch sicher nicht die Mutter nehmen. Mal ganz abgesehen vom Rechtlichen, falls ihr euch trennt..., denn das kann sein, dass es so weit kommt.

Vor dem Hintergrund, dass ihr beide aus "unschönen" Verhältnissen kommt, kann ich mir gut vorstellen, dass ihr keine guten Partnerschaftsvorbilder hattet. So kommt es vielleicht, dass du dazu neigst, dich weg zu beamen und deine Frau das ausgehalten hat und keine andere Möglichkeit für sich gesehen hat, kein anderes Rolemodel hatte.

Dann kommt da jemand, bei dem sie sich geliebt fühlt und der ihr zeigt, dass die Gefühle mehr fließen können. Deine waren sicher tief, aber wie du beschreibst, hattest du sie eingefroren. Das passiert durch eine Scheißkindheit, wenn Kinder verletzt werden.

Und hier kommt mein allergrößtes Mitgefühl, aber auch eine Erinnerung an dein Kind: Dein Kampf darum, durch diese Krise zu kommen und mit deiner Frau später eine tragfähige Beziehung aushandeln (sei es geläutert und mit ihr oder sei es getrennt und als zwei Menschen, die über das Kind eine Beziehung haben), das verhindert, dass dein Kind auch eine "unschöne" Kindheit hat.
Ich wünsche dir, dass du eine gute psychologische Begleitung bekommst. Zunächst "zusammen zu brechen", also erstmal nicht mehr funktionsfähig zu seinist nicht das Ende. Du kannst dich auch krank schreiben lassen oder in eine Klinik oder Reha gehen. Vielleicht wird es ja nicht so schlimm. Einfach wird es nicht. Dein Kind braucht dich auf lange Sicht, eine kurze Auszeit verkraften Kinder.
Und es spricht nichts dagegen, dass du deiner Frau mitteilst, dass du um sie kämpfst. Nur würde ich ihr erstmal den Freiraum lassen. Vielleicht ist die andere Beziehung ja auch eine Illusion.
Sicher bin ich mir, dass deine Frau genau wie du einiges aufzuarbeiten hat und jetzt nicht plötzlich ihre Scheißkindheit hinter sich lässt, nur weil da ein passenderer Mann ist. Man nimmt sich auch in die nächste Beziehung mit. das Neue täuscht manchmal darüber hinweg.
Jetzt noch kein Trost, ich weiß. Aber sicher bist du in keinem Fall das alleinige Problem.
Viel, viel Kraft und alles Liebe!
Edit: Und jetzt hab ich noch im Nachhinein deine letzte Antwort gelesen, dass du deinem Kind keinen Rosenkrieg zumuten möchtest. In dir steckt echt ein ungeschliffener Diamant :-). Die nächste Frau an deiner Seite ist (nach deiner Zeit der psychologischen Aufarbeitung) ist zu beneiden.

Bearbeitet von Inaktiv
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Mit dem familiären Hintergrund hast du vermutlich genau ins Schwarze getroffen, so ähnlich lief unsere Kindheit ab:

ich bin ein Scheidungskind und habe gemerkt welchen Krieg meine Eltern und mein größerer Bruder gegen meine Mutter gefochten haben. Also habe ich emotional vermutlich abgeschalten.
Und sie kommt aus der klassischen „der-Herr-im-Haus-hat-Recht-und-Kinder-und-Frau-haben-sich-unterzuordnen“…

Naja. Ich kann ihr vermutlich nur noch durch die Therapie mehr Geduld entlocken. Andererseits ist der Zug vielleicht abgefahren und sie hat keine Geduld mehr auf Besserung zu warten. Aber wie du sagst bereue ich zutiefst…

Ich glaube es wird schlimm. Ich war ja schonmal in der Situation. Damals hatten wir nichts gemeinsames, weder Kind noch Eigentum. Eigentlich ideal für einen Neustart. Wir waren damals 5 Jahre zusammen. Und selbst da ist für mich die Welt unwiederbringlich zusammengebrochen. Ich habe es mir aber auch sehr schwer gemacht: habe ihre Nummer nicht gelöscht, natürlich in WhatsApp ihr neues Profilbild gesehen, mir Sorgen gemacht ob es ihr gut geht oder ob sie schon jemand anderes kennenlernt…
Wir hatten zu der Zeit noch zwei Treffen, einen in unserer alten Wohnung, mal auf neutralem Boden. Und als ich in diesen Momenten in ihrer Nähe war, war das wie Balsam für meine Seele. Und dann mache ich den selben Mist wieder… ich hasse mich im Moment dafür selbst.

Ich habe es, glaube ich, verlernt zu lieben, aus meinem mir bekannten Problem… daher auch das zurückfallen in alte Gewohnheiten. Außerdem habe ich nie ein Ziel in meinem Leben gehabt oder Ambitionen. Man hat mich zu Hause immer klein gehalten und mir nicht gezeigt was in der Welt möglich ist. Das hat erst meine Frau gemacht. Sie meinte in dem Zusammenhang auch, sie fühle sich mehr als Mutter denn Frau… und ich kann es ihr nicht verübeln…

Vielen Dank für die Blumen. Im Moment hoffe ich das meine alte Frau die neue Frau an meiner Seite wird…

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Es wird sich in jedem Fall lohnen, an dir zu arbeiten.
Ich habe auch den Eindruck, dass deine Frau klug ist (den hab ich aber auch von dir). Dass sie sagen konnte, dass sie sich wie eine Mutter fühlt, erklärt doch auch, warum ihr eine Zeitlang keinen Sex haben konntet.

Ich glaube, so einfach wirst du nicht mehr in alte Gewohnheiten zurück fallen, denn das ist jetzt zu tiefgreifend.

Diese Erfahrung habe ich selbst gemacht.

Habe auch beinahe meinen Partner verloren vor ungefähr 20 Jahren durch eigene Fehler. Und ich bin auch wie du durch einen brutalen Selbsterkennungsprozess gegangen.

Ich hatte das Glück, dass wir wieder zusammen gekommen sind. Aber diese Hoffnung möchte ich dir jetzt nicht machen. Wenn wir aber nicht mehr zusammen gekommen wären, dann wäre ich zumindest danach viel beziehungsfähiger gewesen.

Noch mal eine ganz praktische Erfahrung: Ich habe ein paarmal erlebt, dass sich eine Trennung wie ein kleiner Tod anfühlt. 3 Wochen sind ganz, ganz schlimm. Da helfen Freunde, Telefonate, sich bei anderen auszuheulen, was auch immer. Man "überlebt". Dann wird es etwas besser. Die nächsten 3 Monate sind auszuhalten, aber beschissen.
Die Sonne geht aber wieder auf.

Ich hatte schon total abgeschlossen, und hätte ich meinen Partner nicht wirklich aufgegeben und ganz allein bei mir geguckt ohne Schuldzuweisung gegenüber meinem Partner, hätte ich ihn bedrängt,- wir wären heute nicht mehr zusammen.

Das Ende bei euch ist aber offen. Wichtig ist, dass du alle Gefühle zulässt und dich nicht wieder verschließt.

Mein Prozess hat Jahre gedauert, und er dauert noch an :-)

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Ich bin ehrlich… ich sehe da tatsächlich schwarz für eure Beziehung.

Ich will gar nicht bewerten, wer schuld ist oder wann man hätte was ändern können…

Aber eure Situation kam bei uns jetzt ein paar mal im Freundes- und Bekanntenkreis vor und alle Partner haben gekämpft, aber eigentlich hatte der andere Partner sich längst getrennt. Emotional und rational und hatte quasi nur nicht das Rückgrat, es so hart zu formulieren.

Was deine Frau so äußert (sie hat sich 14 Jahre lang belogen; sie bereut euer zusammenkommen nach der Trennung etc) - das ist in meinen Augen längst ein klares „Nein“ zu eurer Beziehung und jede Bemühung deinerseits (die ich verstehen kann! Würde auch nicht kampflos aufgeben!) ist vermutlich verschenkte Liebesmüh…

Auch wenn du Angst hast: frag sie ganz konkret, ob sie sich trennen will oder nicht. Ohne schwammige „der neue ist mein Seelenverwandter“ und so. Dann hängst du nicht ewig in der Luft und kannst dich umso früher mit der Situation auseinander setzen.

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Nun konnten wir nochmals reden… ja, es ist nun vorbei…

Ich bin relativ gefasst, nur selten kommt ein Emotionsschub… meistens aus Wut auf mich selbst.

Wir sind sehr „brüderlich“ verblieben, es ist nun mal kein Hass/Wut/Misstrauen auf beiden Seiten. Ich habe auch immer Zugang zum Haus (ich kann auch noch bleiben bis eine Bleibe in Aussicht ist), kann jederzeit unser Kind sehen…
Ich glaube jetzt muss ich mich erst einmal mit mir selbst ins Klare kommen, wer ich eigentlich bin und was ich möchte…

Trotzdem fällt es mir nicht leicht. War sie schon die Frau für‘s Leben? Geht es besser? Oder nur schlimmer? Im Augenblick habe ich Angst vor der Zukunft…

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Ich glaube, nach der Trennung geht es vielen so und man hat 1000e Fragezeichen im Kopf und vielleicht auch (irrationale) Ängste.

Geh einen Schritt nach dem anderen. Rede viel mit Freunden und Familie (zur Not telefonisch).

Ich wünsche dir viel Kraft ✊