Hallo zusammen,
ich bin frustriert, frustrierter denn je…
Vor etwas über einem Jahr kam unser Wunschkind nach einer unschönen Schwangerschaft und einer 40 Stunden Geburt zur Welt. Bereits in der Schwangerschaft zeigte sich, dass man sich in vielen Sachen uneinig ist. Mit der Geburt ging dann irgendwie auch die Beziehung den Bach runter.
Das letzte Jahr war für uns alle nicht leicht. Das Leben mit einem Schreikind ist nicht ohne.
Die Situation spitzt sich jedoch zu. Es gab einige Situationen in denen mein Partner sich anders verhalten hat, als man es tun sollte. Einiges kann ich bis heute nicht verzeihen/vergessen. Nach einem riesigen Streit folgte die Aussprache und seitdem konnte man seinerseits deutlich merken wie sehr er sich ins Zeug legt.
Aber ich bin das Problem und ich weiß nicht wieso. Ich ertrage keine Nähe, oft ist mir selbst ein Kuss zu viel. Es fällt mir schwer ihm mein Mitgefühl zu zeigen, wenn er von etwas spricht das ihn belastet. Manchmal fühle ich, als sei mir alles um ihn egal und ich gefangen in einer Blase.
Anfangs dachte ich noch, okay Hormone etc. Aber in 13 Monaten hat sich rein gar nichts geändert.
Ich bin froh, wenn er arbeiten ist und genervt wenn er nach Hause kommt.
Es ist nicht immer so; aber wirklich sehr oft. Ich habe meistens das Bedürfnis, einfach allein sein zu wollen.
Mir tut es ihm gegenüber so so leid. Wir stehen kurz vor der Trennung. Jedoch weiß ich nichts an der Situation zu ändern, egal wie ich kämpfe. Das bricht mir mein Herz ….
HILFE- ich ertrage meinen Partner seit Geburt nicht mehr
Verbringt ihr generell Paarzeit? Hast du auch Zeit für dich allein oder bist du den ganzen Tag mit eurem Kind zusammen?
Ich habe für mich gar keine Zeit. Seit der Geburt war ich nur noch mit meinem Kind zusammen.
Unsere Paarzeit läuft immer auf einen Filmabend hinaus, der meist nach kurzer Zeit durch unser Kind beendet wird.
Warum hast du keine Zeit für dich ?
Wenn ich seit 13 Monaten nicht mal einen halben Tag mal nur für mich gehabt hätte, wäre ich auch genervt von allem und jedem.
Da würde ich also ansetzen. Habt ihr Oma und Opa? Dann fragen ob die mal mit Kinderwagen spazieren wollen. Ansonsten deinen Partner einbeziehen das er aufpasst. Wenn jetzt kommt aber sie weint bei ihm etc, nein, er ist der Vater und sollte eigentlich schon lange genau so eine Bezugsperson sein wie Mama, wenn noch nicht geschehen muss man das eben dringend nachholen.
Wir haben nach 10 Monaten zu zweit einen Kurzurlaub gemacht. Die Kleine war für 10 Tage bei meinen Eltern.
Danach alle vier Wochen von Donnerstag bis Sonntag.
Das hat uns als Paar sehr viel Kraft gegeben und dazu geführt, dass wir uns auch wieder "jung" - fast teenie-mäßig - gefühlt haben.
Ich schlage daher einen Urlaub zu zweit vor und in festen Abständen mehrere Abende am Stück zu zweit, um sich wieder näher zu kommen.
Alles Gute 🍀
Ist dir klar, dass das für viele Paare hier organisatorisch und finanziell gar nicht möglich ist? Nicht jeder hat Oma und Opa um die Ecke, die dann auch soviel Zeit haben. Ich finde es auch gar nicht nötig sich tagelang von den Kindern trennen zu müssen um die Beziehung am Leben zu erhalten.
Man sollte sich kleine Inseln im Alltag schaffen können und auch schon Abends 20 Minuten zu Zweit innig im Gespräch und dabei Zärtlichkeiten austauschen hilft unglaublich sich nicht aus den Augen zu verlieren.
Wow. Ich kenne fast niemanden der solche Möglichkeiten hat. Das ist für euch natürlich toll aber ich glaube eine absolute Ausnahme!
Wie oft hast du Zeit für dich? Bist ohne Kind? Wieviel macht der Vater mit seinem Kind? Beteiligt er sich am Haushalt und dem mental Load?
Konntet ihr Geburt und Schwangerschaft aufarbeiten? Gemeinsam? Vielleicht mit professioneller Hilfe?
Würdet ihr eine Paartherapie wagen?