Wochenbettdepression oder Ehe hinüber?

Hi!

Vorneweg: Danke an jeden der sich die Zeit nimmt, diesen Beitrag liest und mir antwortet.

Vor 5 Wochen habe ich entbunden und finde mich gefühlt vor einem Scherbenhaufen wieder.
Ich fühle mich wie der einsamste Mensch auf dieser Welt, bin wütend, traurig und enttäuscht. Andauernd.
Ich bin generell sehr reizbar, aber frage mich, liegts am Wochenbett oder ist meine Ehe einfach kaputt!?

Kurz zur Vorgeschichte:
Ich leide seit Jahren an Depressionen, einer Zwangs- und Angststörung und bin perfektionistisch. Wir sind seid 8 Jahren verheiratet. Ich bin gerne unter Strom, gebe 100% bei allem und möchte alles richtig machen. Ich liebe Kommunikation und will zwanghaft effizient, schnell und gut sein.
Mein Mann ist das genaue Gegenteil von mir. Verpeilt, sehr schlecht in der Kommunikation, langsam, tollpatschig und unorganisiert. Gäbe ich ihm 2 Aufgaben, vergisst er 3.
Eigentlich kann ich keine Kinder kriegen und wir hatten uns damit abgefunden. Aber dann wurde ich doch schwanger und wir haben uns für das Baby entschieden.

Ich liebe dieses Kind so sehr! Aber hasse die Situation zwischen meinem Mann und mir. Ich weiß, meine Beschreibung über mich selbst klingt wohl wenig „sympathisch“. Ich rede von Effizienz etc. aber das ist aktuell der Stand meiner Verfassung und ich möchte nicht lügen. Und ja, ich bin mir absolut bewusst dass ich dadurch leider anstrengend bin. Ich arbeite sehr hart an mir, mit beginnendem Erfolg, dass es besser wird.

Ich fühlte mich schon vor der SS oft alleine gelassen. Ich bin der kreative und spontane Typ, emotional und offen. Und mein Mann ist einfach ganz oft nur ein Schatten. Er zieht mich runter, bremst mich aus. Verspricht mir immer wieder „wir schaffen das“. „Wir“. Ich sehe leider kein „wir“ mehr. In der SS hat er mich super oft hängen lassen, hatte ich mal einen guten Tag, kam er direkt mit einer Rechnung oder etwas anderem negativen. War ich schlecht gelaunt oder traurig, war auch kein Verständnis da.
Er versprach mir am Anfang der SS „wir“ kümmern uns um alles. Am Ende habe ich das Zimmer vorbereitet, mich belesen was wir brauchen, die Dinge bestellt, das Zimmer gestaltet, das Wochenbett vorbereitet. Etc. er war mit Arbeiten beschäftigt.
Auch jetzt nach der Geburt. Heute sagte er zu mir, ich sei Schuld, dass er im Haushalt nicht voran käme weil er mir ja dauernd mit dem Kind helfen müsse.

Er Weis durchaus dass es mir derzeit nicht gut geht. Habe viel Ängste um unser Kind, bin unruhig und sehr erschöpft. Sparen ist ihm eigentlich sehr wichtig. Aber momentan bestellt er sich öfter mal eine Kleinigkeit.
Ich möchte so gerne mal zum Friseur. Das weiß er. Die letzten 10 Monate waren hart. Auch für mich. Ich würde mir einfach wünschen, dass er sagt - Hier, ich nehm das Baby für ne Stunde, geh doch einfach mal zum Friseur.
Nein, dafür haben wir aber momentan kein Geld.

Ich bin so unschlüssig. Manchmal denke ich, er ist ein toller Mann und ich bin das Problem. Wenn er mir dann mal meine Süßigkeiten mitbringt die ich gerne mag. Dann denke ich, ich muss mich nur ändern und alles wird gut.
Aber so wie jetzt gerade, denke ich: nein. Dieser Mensch hält mich im Leben nur auf. Ich muss aus dieser Beziehung raus.

Erwarte ich zu viel? A La „Schenk mir doch bitte den Friseur Gutschein, anstatt dass ich einfach gehe oder zu akzeptieren dass wir kein Geld dafür haben“.

Ich hasse diese Situation. Die Frage ist nur, ist das jetzt so intensiv wegen dem Wochenbett? Aber ich war ja vorher schon sehr unglücklich.

Ich erwarte eben auch etwas. Wenn ich traurig bin, erwarte ich dass mein Partner mich auffängt. Mich fest hält. Das kann er nicht. Während ich ihm auf jede erdenkliche Art und Weise helfe wie ich kann. Früher zum mindest. Heute sträubt sich alles in mir mich auch nur von ihm anfassen zu lassen.

Ich erkenne mich manchmal selbst nicht wieder. Mein Partner ist der Meinung, unsere Ehe wäre doch „nicht schlecht“ und wir sollen weiter kämpfen. Spiegelt mir aber mit seinem Verhalten genau das Gegenteil.

Kennt ihr diese Situationen? Wie ist es bei euch ausgegangen? Was würdet ihr uns raten? Bin ich einfach nur anstrengend oder passt es eben einfach manchmal nicht?

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„Ich leide seit Jahren an Depressionen, einer Zwangs- und Angststörung und bin perfektionistisch. “

Wenn das alles diagnostizierte, floride Störungen sind, die seit Jahren bestehen, dann solltest du dich ganz dringen deinem Psychiater gegenüber öffnen und du solltest engmaschig begleitet werden. Dein Mann kann nichts tun, um derartige psychische Probleme zu kompensieren, da geht es auch nicht um die Installation eines MaxiCosi oder einen Friseurbesuch. Fordernd an deinen Mann heranzutreten ist hier nicht angezeigt, du brauchst psychiatrisch-fachärztliche Hilfe. Allenfalls ist eine stationäre Aufnahme nötig, um deinen Zustand erst einmal zu stabilisieren. Bei dieser Konstellation von Störungen ist man nicht einfach „perfektionistisch“ und muss dem Mann halt klare Vorgaben machen, sondern es liegt ein deutlich abnormes Erleben und Verhalten vor, das natürlich auch dein Umfeld belastet. Dein Mann sollte auch in die Behandlung eingebunden werden und Anlaufstellen für Angehörige von psychisch Erkrankten aufsuchen, um unterstützt zu werden. Insbesondere sollte der Umgang mit dem Kind in der Therapie im Auge behalten werden, psychische Störungen der Eltern belasten die Kinder in ihrer Entwicklung.

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Auch ich würde dir bei den Vorerkrankungen zu einer engmaschigen psychologischen Begleitung raten. Bei einer Bekannten von mir, die ebenfalls Angststörungen hat, ging die bereits während der Schwangerschaft los, in der Geburtsklinik weiter und dann auch danach. Der Partner war selbstverständlich in den Prozess eingebunden.

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Hi und herzlichen Glückwunsch zum Baby.

Ich kann schwer einschätzer "wer das Problem ist".
Du bist schon sehr selbstreflektiert und kennst deine Macken, sowie seine.

Zu so Situationen wie dem Friseur:
Mein Mann würde auch nicht von selbst auf die Idee kommen. Also gehe ich zu ihm und sage "bitte mal 1 Stunde alleine Baby beaufsichtigen, ich möchte zum Friseur."

Zur Unterstützung in der SS: kommt darauf an, was du kommuniziert hast. Hast du explizit gesagt "bereite bitte das Zimmer vor."? Wir haben zB gar kein Zimmer vorbereitet. Erst als die Kinder deutlich älter waren. Vielleicht meinte er damit das Begleiten zu den Arzttermin en zB.

Grundsätzlich denke ich schon, dass man dünnhäutiger ist nach der Entbindung. Lass mal etwas Zeit verstreichen.

Dass du ihn nicht mehr anfassen magst, ist traurig. Kommt auch nach der Entbindung zeitweise vor. Man hat eh ständig ein Baby an sich hängen da. Da will man mal Körperkontakt Pause, wenn es gerade nicht an einem hängt. Trotzdem sollte diese Phase irgendwann vorbei gehen. Das wäre sonst schade.

Ich kann nicht gut nachvollziehen, warum es dich stört, wenn er an einem "guten Tag" mit einer Rechnung kommt. Kann es sein, dass deine Stimmung leicht kippt? Es wäre gut, wenn du das nicht von deinem Mann abhängig machst. Mein Mann ist da wie du. Wenn er gut drauf ist, mag er nichts "negatives" hören. Ich bin da genau anders herum. Ich verkrafte negatives besser, wenn ich einen guten Tag habe.
Weiß dein Mann das?

Natürlich bist du erschöpft, wenn du immer 100% leistest. Das musst du dringend angehen und dir helfen lassen. Denn ein 5 Wochen altes Baby isz zwar Arbeit, aber ein krankes oder zahnendes Baby wird wahrscheinlich noch anstrengender. Du machst dich kaputt, wenn du perfekt sein möchtest.

Sorry, war jetzt etwas durcheinander. Ich hoffe, da ist was dabei, was dir hilft.

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Hi und vielen lieben Dank dir!

Du hast mir tatsächlich auch schon etwas helfen können.
Ich habe nicht den „Mut“ gehabt einfach den Friseur für mich einzufordern, vor allem weil mein Mann immer sehr viel Druck wegen dem Geld macht. Ich dachte ich wäre eine Tyrannin wenn ich einfach gehe und habe gehofft er würde mir per netter Geste den Freifahrtsschein dafür geben. Ist ja aber auch blödsinnig! Ich werde mehr darauf achten auch einzufordern was ich möchte und brauche und nicht darauf zu warten dass er es mir ähnlich einer Erlaubnis per Geste schenkt.

Bezüglich der Unterstützung der SS. Ja da habe ich ganz deutlich kommuniziert. Habe zudem eine Liste mit Erinnerungen und To Dos gemacht und ihn regelmäßig zu bestimmten Themen aufgefordert. Geriet immer in Vergessenheit. Es hat 4 Monate gedauert bis der Maxi Cosi endlich installiert war. Derweil musste ich Ihn 30 mal bitten.
Ich versuche sehr es ihm leicht zu machen, immer alles auf dem Schirm zu haben und zu organisieren sodass er nur „ausführen“ muss. Aber leider klappt das nicht. Und fühlt sich auch sehr nach Mama Kind oder Chef Angestellter Verhältnis an und macht ihn for mich sehr unattraktiv.

Jedenfalls danke dir für deinen Input! Ich werde mir versuchen einfach mal mehr Zeit zu geben und das Ganze beobachten. Und mir etwas mehr einzufordern. Alles Gute dir!

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Danke für deine Rückmeldung.

Was mir zum Beispiel des Kindersitzes einfällt:
Mein Mann käme auch nicht auf die Idee Sowas Monate lang vorher zu installieren.

Kann es sein, dass du gerne alles sehr früh und geplant angehst und dein Mann innerlich die Aufgabe schon abhakt, weil er denkt "das hat doch noch ewig Zeit" oder vielleicht sogar denkt "warum macht sie es nicht selbst, wenn es ihr so wichtig ist"? So würde jedenfalls mein Mann denken.
Versetze dich mal andersherum in ihn mit einem anderen (übertriebenen) Beispiel. In zwei Jahren feiern seine Eltern silberne Hochzeit mit einem großen Fest und er bittet dich jetzt bereits ein Geschenk auszusuchen. Dann erinnert (nervt dich) er dich 30 Mal damit obwohl noch ewig Zeit ist.

Ich will damit sagen, dass alles zweu Seiten hat. Vielleicht zieht er sich zurück, gerade weil du dich wie eine Mutter verhält.

Was würde denn passieren, wenn du es mal wirklich ihm überlässt? Ich kann das auch schwer und denke dann mein Mann bekommt das nicht hin. Tatsächlich aber verletze ich ihn damit, weil ich ihm unterstelle, dass er es nicht kann. Dabei tut er Dinge nur anders als ich. Das fiel mir sehr schwer am Anfang. Da muss man auch mal die Klappe halten und gucken, ob er es nicht in seinem Tempo macht.
Zb Babysafe bei uns: Wollte die Sitze auch früher im Auto haben bei unseren Zwillingen, weil es bei Zwillingen gerne mal früher los geht. Ich habe meinen Mann erinnert und er war genervt und meinte "glaubst du wirklich die sitze sind nicht im Auto, wenn du aus dem KH heim möchtest? Das ist eine Sache von 10 Minuten, wenn es soweit ist.".

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Hi,

ich glaube, dass ihr euch beide dringend zusammensetzen solltet. Du klingst wirklich sehr anstrengend. Ich ticke da übrigens ähnlich. Aber ich habe die letzten Jahre viel dazugelernt und mein Mann übrigens auch sowie unsere Kinder. Wichtig ist, dass die Aufgaben ganz klar kommuniziert sind aber auch, dass es nicht zu viel ist. Lieber langsam steigern. Und vor allem musst du dann auch in der Lage sein, die Art der Ausführung als...OK, es wurde gemacht zu akzeptieren und nicht zu meckern, dass es nicht auf deine Art und zu deinen Ansprüchen passt. Das lernt man mit der Zeit.
Beim Thema Friseur würde ich mir einen Termin machen zu Zeiten zu denen mein Mann normal zu Hause ist und ihn lediglich darüber informieren, dass er z.B. mit dem Baby da dann spazieren gehen könnte.
Das Thema Maxi Cosi verstehe ich nicht so ganz. Das Baby war ja noch nicht da, da macht es für einige keinen Sinn den maxicosi bereits zu installieren. Wenn das Kind schon da war sieht es natürlich anders aus.
Ich glaube tatsächlich dass da bei dir auch ein stückweit Depression dahintersteckt. Sprich auf jeden Fall mit deinem Arzt.

Liebe Grüße und alles Gute euch
Isy

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Die Umstellung aufs erste Kind ist brutal. Und vielen scheint eben nicht mit dem ersten Schrei die Sonne aus'm Arsch. Entschuldige die drastischen Worte.
Und auch mental load höre ich von allen Seiten. Und kenne es von uns.
Reden. Kontinuierlich. Fordern und einfordern. Du bekommst keine Hilfe. Ne. So läuft das nicht. Er macht seinen Anteil... Ohne Management Attention.
Wenn sich für ihn nicht auch deutlichst was ändert passt eure Aufteilung nicht.

Wenn ich nach mir gehe bist du noch nicht ausm dem Hormon-Rodeo raus. Und ich habe einen sehr guten Satz gelesen. Im ersten Jahr keine Entscheidungen zur Beziehung.
Wir sind stabil als Paar. Aber bei beiden Kindern haben wir uns so gefetzt im ersten Jahr. Die Umstellung dauert. 🤷🏻‍♀️

Schau bitte gut auf die Psyche. Du hast ein hohes Risiko mit dem Hormonchaos abzurutschen. Hebamme oder Gyn kann helfen. Sprich es vorsorglich an.

Bearbeitet von Butterfee
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Ich glaube, bei euch vermischt sich grade einfach viel.

Du bist psychisch eh nicht ganz gefestigt, dann klingt es so, als wäre eure Beziehung bisher auch nicht optimal gelaufen. Dazu der Hormonrausch.

Hast du eine Hebamme? Bitte rede mit ihr! Dann kann sie einschätzen, ob sich eine Wochenbettdepression abzeichnet. Denn ich denke schon, dass du grundsätzlich auch in einer eher depressiven Phase bist.

Als Paar könntet ihr es definitiv schaffen. Aber ich glaube, auch da braucht ihr professionelle Hilfe, da eure Kommunikation gar nicht läuft und ihr wohl völlig unterschiedliche Erwartungen an euch habt (und das gilt wohl für eure Rollen innerhalb der Partnerschaft und auch eure Rolle innerhalb der Familie).

Du schreibst zum Beispiel, dass du sehr gut kommunizieren kannst und dir das wichtig ist, andererseits wünschst du dir, dass dein Partner dir einen Frisörgutschein schenkt und dir das Baby abnimmt, schließlich sparst du es dir vom munde ab, während er sich Dinge einfach gönnt. Ich verstehe zwar deinen Gedankengang, aber das ist eben genau NICHT gut kommuniziert 😅 dein Partner kann deinen Wunsch da NICHT riechen. Vielleicht denkt er, es ist dir nicht wichtig, du möchtest es nicht, sonst hättest du längst was gesagt.

Dieses kleine Beispiel zeigt, finde ich, einfach auf, dass ihr beide eben ganz unterschiedliche Erwartungen habt. Und darüber wohl kaum redet. Und das solltet ihr doch definitiv hinbekommen.

Zusätzlich hast du eben auch noch deine eigenen „Baustellen“, aber die musst du tatsächlich auch „einfach“ in den Griff bekommen - grade mit Kind ist das echt wichtig 😅

Ich wünsche dir alles Gute und Glückwunsch zur Geburt 😊

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Hallo,

erstmal herzlichen Glückwunsch zum Baby!

In deinem Beitrag erkenne ich mich (und meinen Mann) an vielen Stellen wieder.
Was mir besonders auffällt, ist, dass du gerade ganz viel Energie ins Grübeln über eure Ehe steckst. Diese Energie fehlt dir dann an anderen Stellen. Außerdem bringt dich das ständige Grübeln überhaupt nicht weiter und schärft zudem eher den Blick für die Dinge die schlecht laufen. Das geht bei mir dann richtig ins Katastrophisieren über. Kennst du das von dir?
Mir hilft es dann, mir selbst ein Grübel-Verbot aufzuerlegen. Wenn ich mich dann doch dabei erwische, was anfangs sehr häufig passiert, sage ich mir ganz bewusst "Stopp". Nach ein paar Tagen wird es dann meist schon besser und irgendwann sind die kreisenden Gedanken dann einfach weg.
Du könntest zum Beispiel nach dem Grundsatz verfahren "Keine Trennung im ersten Babyjahr" und deswegen jetzt gerade ganz bewusst keinen Gedanken an die Qualität eurer Beziehung verschwenden.

Hast du aktuell eine/n Therapeuten/in? Es könnte tatsächlich eine Wochenbettdepression oder ein neuer Depressionsschub dahinterstecken. Mit Hebamme, Gynäkologe/in oder Hausarzt/ärztin könntest du das auch besprechen.

Ansonsten gilt ganz allgemein: Gönn dir selbst was Gutes! Ab zum Friseur, wenn du es dir wünschst. Oder mit Freundinnen treffen, auch mal ohne Baby.

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Hi,
du hast ja ein ordentliches Paket zu tragen. Zu deiner allgemein schwierigen psychischen Verfassung gesellen sich gerade die Postschwangerschaftsprobleme, du steckst ja noch voll im Wochenbett, da hängen die dunklen Wolken ja gerne nochmal was tiefer. Und Effizienz und Kommunikation sind nunmal zwei sehr wichtige Bestandteile einer Familie mit Baby. Ich kann schon verstehen, dass du deinen verpeilten Mann aktuell als klotzig empfindest. Andererseits ist es sicherlich nicht verkehrt für dich jemanden an der Seite zu haben, der etwas entspannter tickt als du es tust. Ich vermute, ihr habt da beide Baustellen, du hast deine erkannt und arbeitest daran, er seine auch? Wenn ihr euch irgendwo in der Mitte treffen würdet, wäre es doch ideal.
Hinzu kommen eure finanzielle Probleme, die belasten ja auch.
Man sagt, im ersten Babyjahr soll man so weitreichende Entscheidungen wie eine Trennung nicht treffen, da ist schon was dran, irgendwann sind die Dämonen verschwunden, dann kann man über die Macken wieder besser hinwegsehen oder man erkennt halt doch, dass der Partner in solch anspruchsvollen Situationen einfach nicht partnerschaftlich ist, dann passt es halt nicht.
Alles Gute!

vlg tina

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Hallo erst Mal und fühl dich gedrückt 🫂

Ja ich kenne deine Gedanken und Empfindungen zu gut. Beim lesen deines Textes sah ich parallelen zu meiner Vergangenheit.

Ich kann dir kurz und knapp den Rat geben, deine Erwartungen und Perfektionismus runter zu schrauben und das anders sein deines Partners zu akzeptieren und lieben zu lernen - so lang er dich nicht schlecht -also böswillig- behandelt.

Ich habe gelernt, dass man sich sonst selber sehr sehr unglücklich machen kann, bzw macht - und nicht "der Andere" dafür verantwortlich ist !

Natürlich ist das ein Lernprozess, der eine Weile dauern kann, aber mit ein wenig Geduld, Wille und Durchhaltevermögen ist es nicht unmöglich.

Gern kannst du mich auch privat anschreiben, falls du einen genaueren Austausch magst.

Lieben Gruß!

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Eigentlich seid ihr ja nicht kompatibel.
Ich kann mir vorstellen, dass dein Mann sich auch oft nicht gut fühlt und nicht wirklich weiß, was er falsch macht.

Ich glaube, du solltest jetzt gerade, so kurz nach der Geburt, keine Entscheidungen treffen, die deine Ehe angehen.
Sprich mit deiner Hebamme und deiner Frauenärztin, was eventuelle Depressionen betrifft.

Vielleicht könnten dein Mann und du in einiger Zeit eine Paar-Therapie oder ein Coaching machen, um eure Vorstellungen von Ehe fair auszutauschen. Eventuell wäre auch ein Coaching für dich allein sinnvoll, um den Umgang mit anderen Lebensstilen aufzuarbeiten.
Ich glaube nicht, dass du deinen Mann und später auch dein Kind in dein Schema zwängen kannst.