Mein Partner verhält sich wie ein rebellischer Teenager

Hallo ihr Lieben,

Das ist das erste mal, dass ich solch ein Forum benutze.

Ich 22 und mein Freund 31 sind seit über 2 Jahren zusammen und wohnen auch seit 2 Jahren zusammen. Ich liebe ihn sehr und wir wollen heiraten und Familie gründen. Wenn alles gut läuft kaufen wir in ein paar Jahren das Haus meiner Eltern.

Am Anfang unserer Beziehung hatte er mit argen Gefühlsausbrüchen zu tun. Wenn er wütend geworden ist ( was damals sehr schnell ging ) fing er an seine Sachen durch die Kante zu werfen und laut zu werden. Ich meinte damals zu ihm, dass er an sich arbeiten müsse und ich ihm gerne dabei helfe seine Wut zu kontrollieren.
Keine Sorge er hat mich NIEMALS auch nur ansatzweise bedroht oder angefasst.

Es wurde immer besser und ich bin sehr stolz auf ihn! Aber gelegentlich ist er plötzlich richtig trotzig und blöd. Wir wohnen in einer Großstadt und heute hat beispielsweise jemand aus dem Nachbarhaus Böller auf die Straße geworfen. Mein Partner meinte, sollte derjenige es machen wenn er mit unserem Hund draußen ist, schmeißt er das Fenster mit einem
Stein ein. Daraufhin meinte Ich das er sich nicht auf dieses Niveau herab lassen sollte und er damit auch unseren Hund und sich selbst in Gefahr bringen könnte. Ich komme ursprünglich, genau wie er, aus einer Kleinstadt. Ich habe hier einfach Angst das man an einen Durchgeknallten gerät der dann gleich auf einen losgehen könnte. Ich möchte meinen Freund und jeden in meinem Umfeld gerne beschützen und vor gefahren aufklären. Ich bin nicht neurotisch und möchte alles kontrollieren aber das er immer auf sein Recht pochen möchte und denkt das bewirke irgendwas macht mich wütend.

Er bringt sich mit solchen Sachen in Gefahr. Ich finde es toll wenn man für seine Meinung einsteht aber ich weiß auch bei welchen Leuten es keinen Sinn macht.

Wenn dieses Thema aufkommt ist seine Reaktion sehr trotzig und er kann nicht wie üblich sachlich diskutieren. Und wenn er anfängt seine Stimme zu erheben muss ich immer anfangen mit lachen…ich kann das nicht abschalten. Das ist eine Abwehrreaktion. Das provoziert ihn natürlich wieder. Meistens können wir nach einer kurzen Pause wieder ruhig und entspannt darüber reden aber ändern tut sich nicht wirklich was…

Ich habe einfach Angst, dass er sich irgendwann in Gefahr bringt und zusammengeschlagen wird oder etwas noch schlimmeres passiert.

Übertreibe ich? Geh ich zu verkopft an die Sache heran?

Übertreibe ich?

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Hmm..von außen schwer zu beurteilen und in ganz viele Richtungen zu interpretieren

1. Du wolltest ihm lernen, seine Wut zu kontrollieren und bist jetzt sehr stolz auf ihn. Du willst nicht, dass er sich in Gefahr bringt, erklärst ihm daher was sien Verhalten für Konsequenzen hätte und sagst ihm er darf das nciht tun. Du klingst wie seine Mutter. Wie sind denn die Rollen bei euch so? Fühlt er sich wie dein Kind, weil du dich verhältst wie eine Mutter? Er reagiert trotzig..wie ein Kind, oder rebellisch wie ein Teenager? klingt so....ist nicht reif. ABer würde heißen, dass seine Worte nciht ernstgemeint sind, sondern er unter anderem die Muddi in dir provoziert (unbewusst oder bewusst)....um dir danach zu sagen "du kannsst mir gar nix...ich treffe eigene Entscheidungen und egal wie kacke du etwas findest, ich kann es tun, wenn ich will".

2. Du sagst selst "ih bin nicht neurotisch". Wie kommst du darauf? Wurde dir das schon mal unterstellt? Oder fragst, du dich selbst manchmal, ob du bisschen drüber bist mit diner Art?

3. Sein Satz mit der SCheibe.....also ehrlich gesagt darf man das was ich im Ärger sage oder denke lieber nicht ernstnehmen, sonst kann man mich gleich einsperren, mir mein Kind nehmen und mich bei Wasser und Brot lebenslang in einer Zelle halten. Denst du er würde das machen? Wenn ja, hat er seine aggression eben noch nicht im Griff...wenn nein, worüber regst du dich auf? Warum pickst dich das so an, wenn er so einen doofen Satz sagt?

4. Es klingt als hättest du die Aggression von früher noch nicht verarbeitet (ich weiß nciht ob wie weg ist, aber wenn so ein Satz das einzige ist, dann ist es in meiner Vorstellung nicht sooo aggressiv, dass ich es erstmal auffällig finde..aber ich kenn ihn natürlich nciht und kann es nciht einschätzen) und als hättest du große Angst, dass da wieder was passiert und dir die Kontrolle entgleitet. Daher versucht du Kontrolle herzustellen...was ihn nur wütend macht. Meine Frage. Kennst du Kontrollverlust aus anderen, ggf. früheren Lebensbereichen? Kennst du Aggression aus anderen/früheren Bereichen? Du schreibst, du willst alle vor Gefahren beschützen und erklärst daher ganz viel....Für mich klingt es als schwingt da ein Grundthema bei dir mit. DAs müsse mitbedacht und extra angeschaut werden. WAs nicht heißt,d ass die Aggression deines Partners deswegen nicht angeschaut werden sollte.

5. Vielleicht hat dein Freund tatsächlcih ein Aggressionsproblem, hat die Aggression früher rausgelassen, an Gegenständen. Jetzt unterdrückt er sie, weil er sie ja nicht mehr zeigen soll (was ich verstehe, denn er hat sie ja auf sehr sozialunverträgliche Art ausagiert) und dann Platz es quasi aus ihm heraus. Das wäre ein Pulverfass....Ich glaube, das ist mein Bauchgefühlt...das Punkt 1-4 schon stimmen...ob Punkt 5 auch stimmt kann ich nciht einschätzen, weil ich dazu 1. zu wenig Beispiele habe und ich 2. ihin selbst erleben müsste und ich 3. ja nur deine Schilderung habe, und deine sensoren, wenn Punkt 1-4 stimmen vermutlich sehr auf dieses Aggressionsthema gerichtet sind.

Schwierig....Fakt ist, wenn du dich nciht wohlfühlst und du Aggression bei ihm fühlst, und er ein Problem hat, weil er sich von dir belabert fühlt...dann habt ihr ein Beziehungsproblem. Das zu besprechen und zu klären ist sehr ratsam. Wenn man es alleine nicht schafft, aus den jeweiligen subjektiven Sichten rauszukommen und von der Metaebene aus draufzuschauen und gemeinsam zu Fachsimpeln, was da wohl in dem jeweils anderen abgeht...dann ists gut sich Hilfe zu holen, wenn man die Beziehung aufrechthalten möchte.

Ich hoffe mein Beitrag klingt für dich nciht wie: Du bist Schuld. So meine ich es nciht. Ich glaube beide haben Anteile. Der Anteil von deinem Freund ist...ggf. die Aggression und ggf. dass er in die Kindrolle rutscht/trotzig/provozierend wird, wenn du, vielleicht aus Angst und Sorge, die durch Tiefsitzendes angepickst wird, mit ihm reden willst.

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Oh Gott...diese Rechtschreibfehler in meinen Beiträgen. Furchtbar. Sorry.
Ähm..und ich weiß, dass es nicht Picksen heißt :-) *schäm*

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Vielen Dank für diese tolle Antwort!

Du hast recht. Ich habe in meiner Kindheit viel Gewalt und Aggression miterleben müssen. Ich reagiere sehr stark auf negative Gefühle und Stimmungen.
Ich habe das mittlerweile deutlich besser im Griff aber sobald wir uns ansatzweise „streiten“ fange ich an zu weinen, weil ich damit schlecht umgehen kann.

Er ist sehr einfühlsam und unterstützt mich in allen Situationen. Ich habe viele Kindheitstraumata und er weiß von allen. Auch er hatte eine schwierige Kindheit, da seine Eltern ihn immer nur haben machen lassen. Sie haben ihn mit Geld überschüttet aber nicht mit liebe und Zuneigung.

Wir beide haben die gleichen Ansichten über sehr viele wichtige Themen. Er ist einer der tolerantesten Menschen die ich kenne. Dieses Wutproblem ist der einzige Aspekt der uns gelegentlich im Weg steht.

Ich glaube das ich da des Öfteren zu gereizt reagiere. Er meint es nervt ihn manchmal weil ich klinge wie eine Mutter. Er hat damit auch recht. Ich arbeite im Kindergarten und gehe da total auf. Und ich habe den gleichen Ton halt auch zu Hause drauf. Ich glaube das uns das gut tut, weil ich ihm mit viel Verständnis und Lösungsvorschlägen entgegen komme. Kann mir aber auch vorstellen, dass das nervig sein kann.

Ich bin sehr empfindlich und ich versuche daran zu arbeiten. Manche Kommentare hier sind eindeutig zu drastisch und übertrieben. Er lässt seine Wut nicht draußen raus und fühlt sich auch nicht eingeengt. Er ist kein aggressiver Mensch. Er ist aber schnell von etwas genervt und das steigt ihm schnell zu Kopf. Es wurde ihm als Kind nie beigebracht. Aber er ist auch unfassbar herzlich und liebevoll. Seine Kolleg*innen mögen ihn sehr und er kommt auch dort gut an. Meine Eltern lieben ihn und er auch sie. Wir kommunizieren über alles und ich glaube das ich manchmal zu viel reden möchte. Ich kenne es von meinen Eltern, dass sie sehr viel in sich hineinfressen. Sie reden nicht offen über ihre Gefühle und Konflikte ( das war früher ganz schlimm, mittlerweile ist das deutlich besser geworden). Das schreckt mich sehr ab und ich möchte das komplett anders machen. Dass ich auch noch starke Verlustängste habe macht die Sache natürlich nicht einfacher.

Vielleicht war mein Post auch super unüberlegt und ich wollte einfach mal alles aufschreiben. Ich bin eigentlich sehr glücklich und freue mich auf unsere weitere Zukunft. Auch wenn Menschen sagen ich solle mich noch ausleben und meine „Jugend“ genießen. Ich habe sie sehr genossen und hatte sehr viel Spaß mit sehr vielen verschiedenen Menschen wenn man versteht was ich meine. Ich wüsste nicht wo ich mich noch mehr austoben sollte.

Ich bin so froh ihn zu haben und das wir die gleichen Vorstellungen vom Leben haben. Es ist halt manchmal etwas schwierig aber nicht so das ich daran denken könnte diese Beziehung zu beenden.

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Bei dieser mangelnden Impulskontrolle würde ich mir überlegen, ob er der Richtige ist, um eine Familie zu gründen.

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Ehe und Kinder ( möglicherweise beeinträchtigt) stressen eine Beziehung so sehr, dass er möglicherweise ein Pulverfass sein könnte.

Du kennst ihn - wir nicht!

Lass dir gesagt sein, dass der Stressor Kind viel auslösen KANN

NICHT MUSS

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Hallöchen, wir kennen deinen Partner nicht.

Ich gehe mal von mir aus, ich sage auch öfter sowas wie:"wenn sie dich treffen,/dir was an tun dann ist was los oder ähnliches...

Ich denke das was ich versuche zu beschreiben kennt jeder oder?

Man sagt halt oft mal was aus der Situation heraus.

Beispiel: 30er Zone wo auch viele Schulkids langgehen. Typ rast mit 80 vorbei, da sag ich auch boar den sollte man die Reifen zerstechen oder hoffentlich trifft es den richtigen.


Meinst du dein Partner würde es umsetzen? Ich mein in ähnliche Situation kommt man ja regelmäßig da müsste es ja schon oft passiert sein

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Austicken, Sachen werfen, sich schnell provozieren lassen kenne ich von einem meiner Kinder. Nur ist das 20 Jahre jünger als dein Partner da wächst sich also vielleicht noch was aus.

Das sind keine Eigenschaften die es einem im Leben leichter machen - ganz im Gegenteil es gibt ständig Ärger. Zu geringe Frustrationstoleranz und Impulskontrolle ist hier das Thema.

Man kann diese Themen übrigens professionell angehen, wenn man wollte. Wollte er aber anscheinend all die Jahre nicht.

Du bist gerade mal 22, warum ist schon alles ausgeplant? Hochzeit, Kinder, Hauskauf? Genieß dein Leben und schau dir genau an ob er wirklich der richtige ist

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Ich empfinde es auch als viel zu jung , sich das alles schon mit 22 aufzuhalsen .. lebe doch erstmal dein Leben . Reisen ,sich selbst ein finanzielles Polster aufzubauen ohne sich jetzt schon abhängig zu machen .Es mag einige wenige Fälle geben ,wo das ganze gutgeht und eine Garantie gibt es eh nie .. aber gerade die,die schon so früh alles gemeinsam hatten ,trennen sich gerade in meiner Altersklasse (um die 40) .
Ich habe zwei Kinder und man muss wissen ,dass ehe ,Hausbau ,Kinder krasse Belastungsproben sind , die eh nur die wenigsten heutzutage auf lange Zeit überstehen und dann noch in jungen Jahren ?! Überleg es dir bitte gut . Ihr habt noch viel Zeit .
Davon ab ,würde ich mit jemandem der sich so zeigt niemals Kinder bekommen .

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Ich kenne ihn ja nicht - aber würde er denn WIRKLICH das Fenster mit einem Stein einwerfen?

Mein Mann spinnt bei sowas auch gerne rum. Wir sind 13 Jahre ein Paar und er war noch nie „gewalttätig“ oder hat das „Angekündigte“ umgesetzt. Es ist halt Gelaber und wenn’s ihm hilft, seinem Ärger Luft zu machen.

Ich sag inzwischen nur „jaja“ dazu oder frage, ob Situation XY wirklich so schlimm ist.

Dein Partner würde sich vermutlich nicht echt in Gefahr begeben, aber deine Art ist da sicher auch einfach nervig. Er ist erwachsen, hat bisher als Erwachsener auch irgendwie unbeschadet geschafft. Glaubst du wirklich, dass DU ihn auf Gefahren aufmerksam machen musst? Bist du seine Mutter? 😅

Vielleicht solltest du aufhören, ihn zu „Maßregeln“, dann hört er vielleicht auf, sich wie ein Kind zu benehmen 😊

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Na der hat ja an sich gearbeitet, einfach das Problem mit der Zerstörungswut aus den eigenen vier Wänden auf die Straße verlagert. Respekt! Ich hoffe du erkennst die Ironie in meinen Worten.

Nee, da ist noch gar nix innerlich bei ihm passiert, dadurch das er aber seine Wut Zuhause kontrollieren muß, kommt sie halt draußen durch.

Udn du denkst, das du seine Rettung bist....nee, tut mir leid....du reibst dich nur an ihm und seinen Aggressionen auf. Anstatt dir um ihn Sorgen zu machen, solltest du mal lieber aufpassen, das du draußen nicht zwischen die Fronten gerätst, wenn er richtig in Fahrt kommen sollte.

Du selber bist viel zu unsicher, das zeigt ja deine Übersprungshandlung mit dem Lachen.

Nein, mit diesem Mann würde ich garantiert nicht das Haus MEINER Eltern kaufen.....gar kein Haus würde ich mit dem kaufen. Da gibt es sicherlich besseres Beziehungsmaterial. Wer sich so provozieren lässt, den brauche ich nicht an meiner Seite. Schon gar nicht, wenn er nicht selber aktiv und mit professioneller Unterstützung an seinem Problem arbeiten will.

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Hi,
mit 31 Jahren, noch so "Manieren"?

Trinkt er, nimmt er Drogen?

Ich würde mit diesem Mann nichts planen und eher ausziehen, da Du die Mutti bist.

Wie soll das werden, wenn das Kind nicht "so läuft wie es im Buche steht"? Nimmt er den Buggy und kloppt ihn gegen die Hauswand, damit die Wut erstmal weg ist?

Wieviel Jobs hat er schon hinter sich, bei soviel Jähzorn?

Überlege Dir es gut, sehr gut !

Gruß

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Wenn sich jemand, der an der 30 kratzt, auf einen fast-noch-Teenager einlässt, hat das oftmals einen Grund.

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Kommt mir bekannt vor. Auf beiden Seiten liegen jeweils Gründe vor