Hallo zusammen!
Ich brauche mal einen Rat, da ich mich gerade verrückt mache und es vielleicht gar nicht nötig ist - vielleicht aber doch.
Mein Partner und ich (gut 5 Jahre zusammen), Kinderwunsch ist auch ein Thema, haben mal mehr, mal weniger Sex. Ich halte das für recht normal und finde es auch nicht schlimm, dass es mal Flauten gibt und dann wieder "Hochphasen". Nun ist es auch so, dass wir beide da "gemütlicher" geworden sind. D.h. man bemüht sich weniger, die Attraktivität spielt keine große Rolle mehr im Sinne von "ich zieh mir aufregende Dessous an", sondern man liegt halt auch in der Jogginghose auf der Couch.
Der Sex ist an sich nicht schlecht, durchaus befriedigend, aber zwischendurch auch etwas "eintönig" oder gleichbleibend. Da müssten sich beide Seiten wieder mehr bemühen, aber ich halte auch das in einer langjährigen Partnerschaft zwischendurch für normal. Im Urlaub oder wenn wir viel Zeit haben, dann ist es auch anders.
Mein Partner ist auch etwas verklemmt bzw. tut sich schwer über Dinge zu reden und auch Experimente sind eher selten.
Nun haben wir vor Kurzem über Selbstbefriedigung gesprochen, da ich in seinem Browserverlauf zufällig eine Pornoseite gesehen habe. War auch kein großes Ding, er sagte dann "ja, wenn du mal nicht da bist". Für mich völlig in Ordnung, ich finde grundsätzlich, dass jeder Mensch ein Recht auf Selbstbefriedigung hat. Hab das auch nicht abgewertet oder sonst wie blöd dargestellt oder so.
Letztes Wochenende hatten wir dann tatsächlich keinen Sex, weil wir viel unterwegs waren, körperlich ausgelaugt waren und es so heiß war. Ist für mich auch nicht dramatisch, wenn auch schade.
Am Montagmorgen hatte er dann sein Handy im Badezimmer liegen lassen und ich habe drauf geschaut, was bei uns an sich auch kein Ding ist. Wir lassen Handys überall rumliegen und man darf bei uns das Handy des anderen nehmen. Ich wollte auch eigentlich nur schauen, wie das Wetter wird. Nahm es dann und sah, dass er eine Pornoseite geöffnet hatte. Ich kann gar nicht sagen wieso, aber das hat in mir unglaublich etwas angerichtet.
Es hat mich einfach unfassbar verletzt, dass es das ganze WE über von seiner Seite aus keine Versuche gab, er auch mehrfach gesagt hat, dass er so kaputt ist etc. und auch Montagfrüh kam keine Annäherung oder Äußerung. Und dann schaut er im Bad Pornos während ich außer Haus bin?
Das hat bei mir dazu geführt, dass ich Montag, Dienstag und Mittwoch mich sehr bemüht habe ihm deutlich zu machen, dass ich Sex möchte, was dann auch passiert ist und auch gut war! Das hatte für mich schon was von "ich muss mir jetzt beweisen, dass er mit mir auch Sex möchte".
Gestern war es dann furchtbar schwül bei uns und wir beide von der Arbeit kaputt, dass ich es dann trotzdem versucht habe, er aber nach dem Essen direkt nicht wollte, weil er sagte das sei ihm unangenehm, weil der Bauch so voll sei. Ok, kann ich noch nachvollziehen, später kam aber auch kein Versuch mehr seinerseits.
Nun ist bei uns das Kinderthema auch relevant. Und da es noch nicht geklappt hat, soll ein Spermiogramm erstellt werden. Dafür muss er eine Probe abgeben, weshalb er ein paar Tage vorher nicht ejakulieren darf. Gestern wäre noch ok gewesen, heute an sich auch, aber er sagte gestern schon, dass er lieber auf Nummer sicher gehen wolle.
Gestern hatten wir dann auch keinen Sex mehr und heute früh kam von ihm auch keine Regung in die Richtung.
Leider ist dann folgendes passiert: Ich war mit dem Hund draußen, komme wieder, gehe auf Toilette und sehe, dass sein Handy dort liegt. Ich konnte nicht widerstehen, gucke drauf und sehe, dass er wieder Pornos geguckt hat - inhaltlich zur gleichen Thematik. Das ist vielleicht auch noch interessant: er schaut Pornos zu einem bestimmten Thema, das wir auch schon praktiziert haben, wo ich aufgeschlossen bin, was er aber auch nicht fokussiert oder mich darauf anspricht, dass er das möchte.
Seitdem bin ich völlig verunsichert, weil ich einfach nicht weiß, wieso er das tut. Reicht ihm der Sex nicht? Findet er mich unattraktiv? Hab ich ein Problem mit meinem Selbstwertgefühl?
Ich weiß nicht, ob die/der eine oder andere nachvollziehen kann, wie sich das anfühlt.
Ich möchte ihn darauf aber auch nicht ansprechen, weil ich sein Handy grundsätzlich als seine Privatsphäre respektiere. Wenn wir da auch sehr offen sind, so gehen wir da schon nicht permanent an das Handy des anderen.
Ich würde mich total über respektvolle, freundliche Rückmeldungen freuen! Weiß gerade einfach nicht so richtig, wie ich diese Gefühle einsortieren soll und wohin mit ihnen.
Danke euch!
Sex und Pornos in der Beziehung
Pornos und Sex sind doch zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe. Das sind Filme, nichts weiter - Superhelden nimmt doch auch niemand für bare Münze.
Bis zu einem bestimmten Grad ist der Konsum von Pornografie völlig in Ordnung.
Und nehmt den Druck beim Kinderwunsch raus, das verhindert nur eine Schwangerschaft durch den ganzen Stress.
Danke für die Rückmeldung.
Sowas wie "nehmt den Druck beim Kinderwunsch raus..." sollte man - gerade in so einem Forum - nicht so leichtsinnig sagen. Es liegt ein medizinischer Grund vor und wir wissen bereits, dass es auf natürlichem Weg nicht klappen wird. Das war aber nicht Thema meines Posts und daher hier nicht nötig weiter auszuführen...
Mag sein, aber hast du mal darüber nachgedacht, wie er sich damit fühlen könnte? Kommuniziert er das? Viele Männer kommen mit genau diesem Druck nicht klar, ganz besonders dann, wenn aus medizinischen Gründen auf Kommando was passieren soll.
Verstehst du was ich meine?
Pornos sind Fastfood, ein billiger Burger, auf dem man trotzdem Lust hat, weil es halt auch einfach so schnell und easy ist. Sex mit einer Partnerin/einem Partner, den man liebt, ein gutes, gesundes Essen. Das eine hat wenig mit dem anderen zu tun. Klar, wenn das Bekommen von Fastfood dein Leben dominiert, dann wird es zum Problem. Ansonsten würde ich sagen: Lass ihm seine Intimsphäre. Und wenn du Sex möchtest, initiier ihn halt einfach. Wenn du dauernd abblitzt, dann müsst ihr das natürlich zusammen anschauen. Aber solange das nicht der Fall ist, brauchst du dir glaube ich keine Gedanken zu machen.
Alles Gute!
Hallo WilderKopf,
jetzt hast Du Dir ein super Kopfkino erschnüffelt. Das hat sich mächtig hochgeschaukelt bei Dir...
Grundsätzlich ist das so wie mit dem rosa Elefanten: denk mal NICHT an einen rosa Elefanten. Geht nicht.
Jetzt hast Du die Gedankenschleifen "wir müssen/ sollten mehr Sex haben". Die hängen erstmal fest. Und je mehr Du rotierst und überlegst und recherchierst und bei Deinem Partner desto mehr setzt sich der Gedanke bei Dir fest.
Ich würde Dir jetzt raten: tu gar nichts mehr. Kein Nachschauen, kein Sex initiieren wenns nicht wirklich passt. Nimm Druck aus diesem Thema. Sonst wird das nix. Du bist viel zu verkopft, Dein Partner zieht sich schon zurück. Je mehr Du da nun hinterhergehst mit Gesprächen und, und, und desto schlimmer wird es.
Mach mal die nächsten 2, 3 Wochen wirklich mal langsam auf dem Gebiet.
LG shealove
Vielen Dank für diese Antwort! Ich glaube die trifft meinen Gemütszustand sehr gut...
Nichts machen finde ich halt super schwierig, vor allem, wenn von meiner Seite aus ja auch Lust auf Sex vorhanden ist. Zumindest theoretisch... jetzt gerade halt eher nicht so.
Es hatte sich alles schon wieder ein wenig in mir beruhigt seit der "Entdeckung" am Montag, aber heute ist mir das so bitter aufgestoßen - besonders mit dem Hintergrund der Enthaltsamkeit wegen der Untersuchung.
Der rosa Elefant war quasi schon auf dem Rückweg und kam nun hinterrücks zurück... ;)
Hey, ich kann dich da völlig verstehen.
Also nicht wegen des Pornos oder Selbstbefriedigung an sich, sondern wegen des Zeitpunkts. Hatte das Thema diesen Zyklus um den ES.
Grundsätzlich reden wir viel über das Thema Sex und unsere Bedürfnisse. Ich habe auch manchmal einfach nicht so oft Lust wie mein Partner oder es ist auch mal phasenweise anders rum. Wir verstecken oder verheimlichen das auch nicht. Das macht es erstmal leichter. Wichtig ist da immer ehrlich und offen zu Kommunizieren und sich vor allem auch einfach um sich selbst zu kümmern 😉
Aber es gibt einfach auch Tage im Kinderwunsch, wo es nicht darum geht. Ich habe mich ähnlich vor den Kopf gestoßen gefühlt, als kurz vor erwartetem ES mein Partner erwähnt hat, dass er sich selbst befriedigt hat. In meinem Kopf hat das zu eigentlich gemeinen Gedanken geführt und zu der Befürchtung, dass es dann mit dem Kinderwunsch-Sex auch wieder nicht klappt.
Beim Spermiogramm ähnlich. Da will man etwas mehr Engagement vom Partner. Das kann ich verstehen.
Aber mach dir weniger Gedanken, dass es etwas mit dir zu tun hat 😉 ich glaube das würde schon mehrfach gesagt, es ist einfach etwas anderes
Vielleicht mal ganz einfach aus der anderen Perspektive:
Ich hab gestern Abend nicht mit meinem Mann geschlafen, wir haben auf der Couch gechillt und es lief nix - lange Arbeitstage, müde, Kind endlich im Bett, ich hoch schwanger... Das heißt nicht, dass ich nicht grundsätzlich Lust auf einen Orgasmus oder auch auf Sex mit meinem Mann gehabt hätte, aber ich konnt mich auch nicht aufraffen jetzt zu initiieren. Er offenbar auch nicht.
Mein Mann hat die Nacht bei unserem Sohn geschlafen und ich hab vorm einschlafen masturbiert. Hatte NICHTS, absolut GARNICHTS mit fehlender Attraktivität meines Mannes auf sich, oder fehlender Liebe. Ich hatte einfach Lust auf einen Orgasmus, auf die damit verbundene Entspannung und das gute Einschlafen. Hätte auch nen Schaumbad und nen Glas Wein (gut, darf ich gerade nicht) sein können für den Effekt, dauert aber länger.
So einfach. Kein tiefsinniger Hintergrund.
Ich glaube du versteigst dich da gerade, passiert uns allen mal. Versuch durchzuatmen
Danke dir! :)
Ich schließe mich allen anderen an: Sex und SB sind zwei völlig unterschiedliche Dinge. Wenn ich oder er mal nicht zuhause sind, masturbiert der jeweils andere auch mal (sowohl ich als auch er gucken dabei halt mal ein filmchen). Wir machen sogar noch Witze darüber, er frägt dann häufig, ob ich denn wieder „was gemacht“ habe. Dann lachen wir und er nennt mich Ferkel oder sowas, und andersrum ist es genauso 😂 wir gehen damit sehr offen um.
Das sexleben leidet deshalb nicht. Du musst dir vorstellen, bei der SB geht alles viel schneller und man kommt sozusagen gleich zum Punkt: porno gucken, sich berühren, schneller Orgasmus. Beim sex dauert das alles manchmal viel zu lange, deshalb möchte man manchmal einfach schnell Abhilfe schaffen. Also zerbrich dir den Kopf nicht, sonst läuft eure Beziehung ja sehr gut 😊
Es kommt finde ich schon darauf an, wann und wie oft man Pornos konsumiert.
Macht man es sich so oft slebst, dass man sich als Partner sexuell dadurch stöndig verpasst und nicht ausreichend Sex hat ist das bedenklich und wäre mir zu blöd.
Wenn Frau sich nach den Pornokosnum des Mannes an ihn ranschmeisst und es nicht zum Sex kommt weil er es sich gerade auf einen Porno gemacht hat, ist das doch doof
Hat man gerade Lust auf Sex während der Partner im Krankenhaus liegt, trauert, Probleme hat oder eine gemeinsame sexuelle Krise, überlegt man sich das aus moralischen Gründen erstmal ob man sich unter den Umständen selbstbefriedigt / oder eine Porno ansieht.
Jeder wie er mag...und wie es halt passt.
Aber manchmal passt man halt nicht zu jemanden der sich bei jeder Gelegenheit einen runterholt sobald man mit dem Hund raus ist 
Es ist heiss. Mein Mann ist gerade total rallig und will dauernd- ich mag bei der Hitze keinen Sex. Anstrengender, noch wärmer..
Selbstbefriedigung geht schnell, man hat keinen heißen schwitzigen Körper an sich und es ist weniger anstrengend. Ich finde du vergleichst Äpfel mit Birnen.
Als würdest du jemanden fragen ob er Bock auf eine Runde Jogging hat, und dich bei Ablehnung empören wenn er dann einen Spaziergang macht.
So sehe ich das. Aber ich gestehe, ich habe auch schon mal meinen Mann abgewiesen und es mir lieber selbst gemacht. Weil ich für Sex zu müde war.
Hey, ich glaube, da ist nicht nur Pornokonsum, sondern das Setting drumherum ein wenig das Problem.
Zuerst versuchst du ihn zu verführen, er weist dich ab. Man fühlt sich...ersetzbar, nicht genug?! Man zweifelt an sich.
Des Weiteren der Kinderwunsch. Es kommt so rüber, als ob er sich dahingehend nicht voll bemüht...
Wir als Paar sind vom Pornokonsum meines Mannes sehr traumatisiert und ich kann dein Empfinden sehr nachvollziehen und weiß wie belastend diese Zweifel sein können. Bei uns war es so, dass mein Mann innerhalb von 7 Jahren den Konsum immer steigerte und unser Intimleben wurde immer weniger bis auf die letzten 2 Jahre, da lief nämlich nichts. Er sagte: zu müde, zu voll gegessen, ich habe alles Mögliche versucht, was im Rahmen des Vorstellbaren war...er blieb lustlos. Bis ich per blöden Zufall rausfand, dass er sich jeden Abend mehrfach mit Pornos selbstbefriedigt, während ich auf ihn im Bett warte, um mit ihm zu kuscheln beim Einschlafen. Lag es an mir? Zum Teil bestimmt - Faulheit, Gemütlichkeit in der Langzeitbeziehung, nicht genug Anerkennung ihm gegenüber; jedoch die Entscheidung, unser Sexleben still zu legen war definitiv seine Baustelle. Ebenfalls die fehlende Kommunikation darüber. Es ist mittlerweile 1 Jahr her und unsere Ehe war so gut wie zu Ende, er hat aber wie verrückt um mich gekämpft.
Aber...der rosa Elefant kommt immer noch gelegentlich zu Besuch, auch wenn die Beziehung seit einiger Zeit wieder gut ist. Auch bei ihm, bloß in einer anderen Emotionsform.
Du musst dieses Empfinden zulassen und für dich selbst entscheiden, was für dich ok ist und deinem Mann es kommunizieren. Weißt du, für manche ist ok, Pizza auf der Couch mit der Hand zu essen, andere können es nicht ausstehen. Ihr müsst drüber reden und eure eigenen Vereinbarungen treffen.