wie verwerflich ist das?

Hallo,


ich brauche mal wieder Rat. Es geht um meine Lebensgefährtin und deren Konsum. Meine Freundin raucht abends täglich einen joint. Also wirklich nur einen ( Wie andere das Glas Wein oder zwei, damit vergleicht sie das und das auch wirklich immer erst abend wenn der Tag geschafft ist, Niemals über tag auch nicht, wenn sie frei hat) Sie ist danach nicht komisch oder unangenehm. Sie ist erfolgreich und gut organisiert, sie ist nicht depressiv oder sonst irgendwas, es dient ihr einfach zur totalen Entspannung. Es hält sie auch von keinen Akitivitäten ab. Sport, Kino, Konzerte, sie ist also sehr aktiv...wenn sie dann aber nachhause kommt, raucht sie sich gemütlich einen. Ich hab dazu irgendwie keine Meinung. Finde das weder richtig schlimm noch gut... es ist mir nur fremd. Sie macht das inzwischen seit über 15 Jahren.... Wie seht ihr das? Grüße!

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Ich hätte damit wohl ein Problem. Nicht mit dem joint an sich. Mir ist es total schnuppe, ob Jemand einen Joint raucht oder sich ein glas Wein oder die Flasche Bier gönnt nach Feierabend. Ich halte Alkohol nicht für weniger gefährlich, bloß weil es gesellschaftlich anerkannt ist im Gegensatz zum Joint.
Allerdings finde ich es befremdlich, wenn jemand täglich abends seinen Joint oder sein Bier braucht, um runterzukommen. Das hat ja dann nichts mehr damit zu tun, dass man sich nach einem besonders anstrengenden Tag etwas gönnt oder man aus netter Laune heraus zugreift (bspw der Aperol auf dem Balkon an einem lauen Sommerabend o.ä.). Wer das täglich braucht, hat eine gewisse Sucht entwickelt und es fehlen Strategien, wie man den Tag auch anderweitig sacken lassen und dann entspannen kann.

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Sehe ich genauso!

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Mir wäre es Zuviel. Ich finde aber auch das tägliche Gläschen Wein Zuviel. Grade, wenn man es „braucht“, um runterzukommen.

Ich trinke gerne Wein und im Sommer auch ab und zu ein paar Tage hintereinander eins, wenn wir abends vllt Besuch haben. Aber ich würde mir nie alleine ein Glas nehmen bzw. echt super selten. Brauchen tue ich es gar nicht.

Wenn jmd so „darauf besteht“ und es gleichzeitig so „klein redet“ ist das für mich immer ein Alarmzeichen.

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Grenzwertig und ungesund. Sie scheint aber ja nicht in Betracht zu ziehen aufzuhören.

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Täglich wäre mir das zu viel, kommt bei mir auf den Tag drauf an oder ob man Besuch hat. Mein Mann trinkt auch täglich abends sein Bier, ich brauch das jetzt nicht so.

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Hallo,

ich sehe das nicht ganz so kritisch. Ich habe früher in meiner Studentenzeit auch gerne mal nach der Prüfungsphase mit Kommilitonen einen geraucht. Davor stand ich mehrere Wochen massiv unter Strom. Das war ein Abschlussritual und nachdem ich das auch nicht regelmäßig gemacht habe, konnte ich darauf auch erstmal wirklich lange und tief schlafen, ohne mir Gedanken über irgendwas zu machen.
Sobald ich wach war, war ich absolut ausgeruht und konnte meine sonstigen Lebensaufgaben mit voller Energie erfüllen.
Ich fands damals wirklich klasse, weil ich sonst nie so schnell abschalten kann.

Für mich kams nur außerhalb der Zeit nicht in Frage, da ich penibel darauf achte, dass ich dann nicht mit dem Auto unterwegs bin. Was ich mit meinem Körper mache ist das eine, aber gefährden will ich dann auch niemanden.

Klar ist das nochmal was anderes, wenn man das täglich macht. Ich denke auch, dass bei ihr ein gewisser Gewöhnungseffekt da ist. Aber ich sehs nicht schlimm, sofern es sie nicht anderweitig beeinträchtigt. Sogar eher positiv, wenn sie dadurch einfach den Alltag auch schnell Alltag sein lassen kann und Energie für den nächsten Tag tankt.
Obs ihrem Körper langfristig schadet oder nicht, muss sie selbst entscheiden. Wir muten uns alle so viele ungesunde Dinge zu, dass da jeder vor seiner eigenen Haustür kehren sollte. Obs jetzt der Joint ist, Alkohol oder Fast Food. Irgendein Laster hat jeder.

Kommst du denn damit klar oder schränkt es dich irgendwie ein? Den Geruch muss man ja auch mögen und er ist ja dann doch recht intensiv.

Bearbeitet von Schallwelle
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Finde ich überhaupt nicht schlimm.. bei ihr ist es der Joint, bei mir die Schokolade, bei anderen der Kaffee...

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Wow, 15 Jahre... Das ist schon 'ne Marke.

Nicht nur der Gestank in der Wohnung würde mich extrem stören, sondern auch die Tatsache, dass es bei Ihr derartige Geschütze braucht, um herunterzukommen.

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Sie raucht doch nicht in der wohnung.....

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Wie ist es am Wochenende wenn ihr abends raus geht, raucht sie da auch einen wenn ihr nachts nach Hause kommt?

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Für mich ist das suchtverhalten.
Ich gehöre zu den Menschen, die auch das tägliche/abendliche Glas Wein oder Bier für problematisch halten. Ich finde auch den Umgang damit in den Medien/Filmen/Serien höchstproblematisch.
Eine drogensucht oder Alkoholsucht macht sich nicht nur durch dauerhaftes konsumieren bemerkbar, sondern eben auch, wenn das abendliche glas oder abendliche joint gebraucht wird um entspannen zu können.
Also ja, ich hätte ein sehr großes Problem damit.
Ich trinke auch gerne mal und äußerst selten auch mal, wenn nur mein Mann und ich zuhause sind, weil ich mal lust auf einen Wein oder ein Alster habe. Aber jeden Abend?
Niemals

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Hallo MannohneNamen3012,

vor dem Hintergrund, dass sie keinerlei Einschränkungen hat, ihren Alltag vernachlässigt oder sonst negative Verhaltensweisen entwickelt, finde ich das gar nicht schlimm.

Wer hat sie nicht, die Laster? Bei dem einen ist es die Schwäche für ungesundes Essen, bei dem anderen die Zigaretten.

Gerade in den letzten Jahren fällt mir vermehrt auf, wie sehr Situationen durchleuchtet und analysiert werden. Sehr genau wird hingeschaut, wieviel man isst, wieviel und wann Alkohol konsumiert wird, Zigaretten geraucht etc.
Ich kann mich nicht erinnern, dass das vor 20 Jahren auch schon so war. Sicher bedingt durch das Internet, die Möglichkeit, schnell an Informationen zu kommen, erwachsen hier Kontrollstrategien. Getragen durch den Gedanken, ewig jung und gesund zu sein, wird alles, was als ungesund deklariert wird, verteufelt. Alles wird hinterfragt, kritisiert und am Ende verboten.

Eine anstrengende, freudlose Entwicklung.

Bitte richtig verstehen: Genussmittel sind immer mit Vorsicht zu behandeln. Ich möchte das auch nicht kleinreden.
Aber ich finde, wenn man seinen Alltag gut bewältigt, fröhlich und mit Energie sein Leben meistert - dann sollte der Konsum von Rauschmitteln, Genussmitteln etc. doch nun wirklich ok sein. Unabhängig davon, ob täglich oder nur alle paar Wochen mal.

LG

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Das ist aus meiner Sicht das typische Totschlagargument:

"Wer hat sie nicht, die Laster? Bei dem einen ist es die Schwäche für ungesundes Essen, bei dem anderen die Zigaretten."

So kann man sich jeden Genussmittelkonsum schön reden.
Wobei du ja selbst zum Ausdruck bringst, dass zumindest eine gewisse Gefahr nicht abwegig ist.

Ich habe übrigens auch meine Laster: Laufen und Schokolade. ;-)

Bearbeitet von RunningGag
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Hallo RunningGag,

ich denke, "schönreden" muss man Dinge nur, wenn man ein schlechtes Gewissen hat.
Wenn man mit seinem Verhalten d'accord geht, ist das nicht nötig.
Genussmittel, wie Zigaretten/Schokolade/Alkohol/Cannabis etc. heißen ja Genussmittel, weil sie zum genießen beitragen. Das ist vom Grundsatz her positiv besetzt.
Nur gilt auch hier die Devise, wie bei allem: Alles in Maßen, nichts in Massen. Wenn man das beherzigt und verantwortungsvoll damit umgeht, dann sind moralinsauere Verurteilungen überflüssig.

LG