Wunder Punkt von mir?

Hallo liebes Forum,

Wir haben schon seit längerem Schwierigkeiten, die passende Verhütung zu finden.
Hormone, Kupfer, Diaphragma, NFP - alles probiert: viele Nebenwirkungen, die die Lebensqualität zu sehr einschränkten.
Die letzten übrigen Möglichkeiten sind auch nicht wirklich zufriedenstellend und dadurch leidet Sexleben. Sprich: wir gehen uns oft aus dem Weg und haben immer weniger Sex weil sich keiner so recht wohl fühlt. #schmoll
Damit sind wir beide natürlich auch nicht glücklich.

Also kamen die beiden letzten Möglichkeiten auf den Tisch: Sterilisation Frau und Vasektomie.
Wir sind Ü40, er möchte seit Jahren auf gar keinen Fall mehr ein Kind, ich inzwischen auch nicht mehr. Also wäre eine endgültige Lösung prima.

Wir haben uns nun beide beraten lassen und dann besprochen mit Vor- und Nachteilen. Geringere Risiken und einfacher ist die Vasektomie.
Er hätte keine Probleme mit dem Eingriff aus medizinischer Sicht. Aber ihm macht es Schwierigkeiten, dass es endgültig ist. Mit mir möchte er keine Kinder mehr haben aber falls ich mich trennen sollte, dann möchte er sich die Möglichkeit offen halten dass er es nochmal könnte. Ich war doch ziemlich perplex und verletzt mit der Erklärung und frage mich grade: ist das ein wunder Punkt bei mir oder ist die Erklärung im partnerschaftlichen Sinne verletzend?
Ich meine: wenn er keinen Eingriff möchte ist das für mich völlig ok aber die Aussage mit der Trennung und dann evtl nochmal ein Kind liegt mir im Magen und ich kann es nicht ganz greifen warum.

Wie wirkt das auf Euch?
Ich weiß gar nicht wie ich auf diese Aussage reagieren soll.

Könnt Ihr mir ein paar Meinungen geben?

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Das ist unverschämt respektlos und widerlich von deinem Partner!

Ehrlich gesagt würde mir das reichen um alles in Frage zu stellen.

Wir standen damals vor der selben Entscheidung und für meinen Mann war klar, dass er sich „unters Messer“ legt. Seine Argumente:
- nicht so risikoreich wie bei mir
- „günstiger“
- ich hatte drei Schwangerschaften und drei Kaiserschnitte, dann ist das ein Klacks
- ich habe jahrelang Hormone genommen, nun ist er an der Reihe

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Wie bitte? Er möchte sich also ein Hintertürchen für ein neues Leben, also neue Frau, neue Kinder, offenhalten? Krass 😳

Immerhin ist er ehrlich.

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Wie fände er es denn, wenn du genau das gleiche zu ihm sagen würdest?

Mein Mann hatte auch eine Vasektomie. Einfach, weil das die sinnigste Variante ist. Und zudem er meinte, dass ich meinem Körper genug zugemutet habe (Pille, Schwangerschaften) und es nun seine Pflicht wäre.

Tatsächlich haben wir so einen Fall im Bekanntenkreis. Da hat er das gleiche zur Frau gesagt. Und siehe da, mittlerweile hat er eine Neue und ein weiteres Kind.

Ich würde wohl die Beziehung in Frage stellen und das nochmal diskutieren wollen.

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Ich finde den Punkt viel spannender, dass euer Sexleben leidet, weil ihr keine Verhütung angenehm findet. Liegt es wirklich daran oder steckt da die Unlust von mind. einer Seite dahinter?

Wenn ich so deinen Mann höre, weiß er auf jeden Fall, dass er mit dir keine Familie gründen möchte, mit jemand anderem aber vielleicht schon.
Das wäre schlimm für mich.

Du schreibst nichts zur sonstigen Beziehung, daher sollte man das alles nicht nur für sich betrachten. Schau, wie sich alles insgesamt für dich anfühlt. Wenn ihr keine Familie mehr gründen wollt, ist das doch erstmal ok. Mir scheint, du hättest insgesamt ein Problem in dieser Beziehung.

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Hä? Ich finde das total ok.

Wenn man schon Kinder hat und dann irgendwann auch mal Schluss ist, dann möchte man mit der einen Frau eben keine Kinder mehr. Die Familie ist somit "komplett".

Aber wenn er doch mal eine neue Partnerin haben sollte, würde ja quasi wieder ein neues Lebenskapitel beginnen
Warum bitte soll die neue Frau darunter leiden, das die Ex keine Kinder mehr wollte?

Dieser Mann gehört nicht dir oder ist dein Besitz. Er verbringt nur sein Leben mit dir, in der Hoffnung, das es weiterhin hält. Was ja heutzutage auch recht selten ist. Wenn ihr nicht mehr zusammen seid, dann habt ihr quasi nichts mehr miteinander zutun, und er hat er wegen dir am Körper rum operieren lassen und kann niemals wieder Kinder bekommen.

Dann darf man ja auch keinen Ehevertrag machen...

Bearbeitet von Jefour
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Naja.. „ und er hat er wegen dir am Körper rum operieren lassen und kann niemals wieder Kinder bekommen „ …ganz so hart würde ich es jetzt aber nicht ausdrücken.

Er will schließlich auch Sex, will aber keine Kinder mehr, dann soll er halt zusehen, dass er irgendwie verhütet, nachdem sie jahrelang die Pille genommen hat, die Spirale hatte und auch sonst anderweitig verhütet hat.
Dann würde ich sagen ist er jetzt dran.

Und noch was, sie soll sich jetzt aber sterilisieren lassen, weil er evtl. nochmal eine neue Frau hat mit der er Kinder haben möchte, was ist, wenn sie mit einem neuen Mann auch noch Kinder würde haben wollen?

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Dann könnten sie dies über eine Kinderwunschklinik künstlich machen lassen. Bei ihr ginge es dann jedenfalls noch. Bei ihm nicht.

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Was für ne unfassbare Scheißaussage seitens deines Partners. Nach x Jahren Beziehung nen Satz hinzuknallen, der durchaus legitimiert, mal grundsätzlich über die Fortsetzung ebenjener Beziehung nachzudenken - um dann was genau sagen zu können? Wenn du bliebest: "Naja, ich hab dir ja gesagt, dass ich kein Kind mit dir will, aber bei ner anderen Frau sähe das womöglich anders aus"; wenn du dich trenntest: "Wusst ichs doch, siehste, gut, dass ich mich nicht unters Messer gelegt hab".

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Dann darf es aber auch keinen Ehevertrag geben, wenn man immer davon ausgeht, das die Liebesbeziehung zwischen zwei Menschen für immer wunderschön und unendlich bleibt.
Wie viele Ehepaare gucken sich bei der Scheidung mit dem xY nicht mehr an oder wünschten sich nie kennen gelernt zu haben.

Er möchte sich eben nicht den Eileiter durchtrennen lassen und das sollte sie respektieren.

Sie kann sich ja auch sterilisieren lassen.
Das habe ich bei der Geburt unseres 4. Kindes auch machen lassen und ist eine ganz easy Sache. Und noch dazu könnte eine Frau sich irgendwann Mal in einer Kinderwunschklinik trotzdem noch künstlich befruchten lassen, sollte sie doch nochmal ein Kinderwunsch einholen.

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Es geht doch nicht darum, wessen Eingriff nun potentiell oder tatsächlich weniger invasiv verliefe, sondern um die Aussage an sich. Die TE schreibt ja selbst, dass sie kein Problem damit hat, dass ihr Partner keine Vasektomie an sich vornehmen lassen möchte. Das hat nichts mit dem (meiner Meinung nach reichlich naiven) Glauben an ewigen eitel Sonnenschein und Beziehung bis ans Lebensende zu tun. Aber nen Spruch à la "naja, möglicherweise find ich nach dir ja noch Eine, die mir als Mutter taugt, du tust es nämlich nicht (mehr)" kann man sich ja wohl wirklich klemmen.

Bearbeitet von Fla.mingle
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>>>Mit mir möchte er keine Kinder mehr haben aber falls ich mich trennen sollte, dann möchte er sich die Möglichkeit offen halten dass er es nochmal könnte.<<<

Das ist m.E. eine ganz dumme Ausrede, um nicht als "Feigling" da zu stehen.

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Ja vielleicht ist es eher das, als alles andere. Wahrscheinlich weiß er, dass es von ihm partnerschaftlich gesehen scheisse ist, der Te die ganzen Konsequenzen und Nebenwirkungen aufzubürden. Irgendwas in ihm (vielleicht sein ego) mag keine vasektomie. Jetzt zu sagen: „ne, ich will lieber, dass du richtig leidest“ (überspitzt gesagt), kommt da nicht gut. Daher hat er vielleicht die nächstbeste Dumme Ausrede gesucht.

Ich finde es auch ein schwieriges Thema. Mein Mann war nie scharf auf Kinder, erst als wir lange zusammen waren (9 Jahre), kam bei ihm der Wunsch. Es ist unser absolutes wunschkind. Aber jetzt ist auch gut. Ich hab nach der Entbindung die stillpille bekommen und es ging mir ganz furchtbar damit. Wir haben dann auch über die Möglichkeiten gesprochen und uns beide (!) für eine vasektomie ausgesprochen. Aber ich muss zugeben, hätte mein Mann das nicht gewollt, sondern erwartet, dass ich mir wieder elendig Hormone antu, dann wäre ich irgendwie auch getroffen gewesen. Obwohl es sein Recht gewesen wäre, sich dagegen zu entscheiden.

Vielleicht will dein Partner einfach vermeiden als arsch dazustehen und hat dich damit blöderweise auch verletzt?

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Ich finde es ziemlich frech und ne lächerliche Ausrede. Ihr wollt keine Kinder mehr und wollt euch für eine der beiden Methoden entscheiden.
Du könntest ja genauso gut mit der dämlichen Begründung kommen von wegen "was wenn du dich trennst und ich mit einem anderen nochmal Kinder möchte".
Also ich wäre ganz klar für die Vasektomie. Das ist ein kleinerer Eingriff mit weniger Risiken, ganz einfach 🤷‍♀️
Davon abgesehen: mich würde so ein Spruch auch treffen. Man denkt über die gemeinsame Verhütung nach und er kommt mit dem Thema Trennung - wow 🤦‍♀️

Mein Mann wird demnächst auch eine Vasektomie vornehmen lassen. Ich hatte immerhin den Stress mit der Schwangerschaft und den KS, sagt er. Finde ich ziemlich anständig von ihm.

Bearbeitet von Miami
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Ich würde mit so einem Mann nicht zusammen sein wollen, der sich für eine Frau hat sterilisieren lassen und ich deswegen mit ihm keine Kinder haben kann.

Das ist ja wie ein Tattoo seiner Ex-Frau auf seiner Seele. Nein, Danke.

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Aber wieso lässt er sich für die Frau sterilisieren?
Verstehe ich nicht. Er will doch keine Kinder mehr, sagt er ihr.
Dann kann sie ja auch sagen, sie möchte sich nicht sterilisieren lassen, weil sollten sie sich mal trennen, dann hätte sie evtl gerne noch Kinder mit dem neuen Mann, eben nur mit ihm nicht.
Und dann?
Die Spiele möchte sie nicht mehr nehmen, was ich absolut in Ordnung finde. Alles andere mit Hormone vertrage ich auch nicht und die Kupferspirale würde ich mir nie wieder setzen lassen. Bleiben nur noch Kondome für ihn, aber die scheint er ja nicht zu wollen, wenn ich das richtig verstanden habe.
Ich selber bin übrigens sterilisiert. Aber einfacher wäre es bei meinem Mann gewesen. Er hätte es auch gemacht.

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Er ist ehrlich. Wird das nicht immer gefordert?

Seine Überlegungen sind doch legitim. Liebe ist vergänglich und wenn er sich nun sterilisieren lässt und es käme zur Trennung, dann steht er da im kurzen Hemd und ohne Samenleiter.

Selbstverständlich ist das eher theoretischer Natur und bei dieser Option geht es vielmehr um gefühlte Sicherheit als um irgendwelche konkreten Trennungspläne. Zumal man mit Anfang 40 auch als Mann über weiteren Nachwwuchs nachdenken sollte. Und wann wäre das dann in dieser theoretischen Zeitschiene? Mit 45? 47? Er müsste ja auch dann wieder erst einmal jemanden finden und eine künftige, fiktive Partnerin in seiner Alters-Range wird noch weit weniger einem Kind zustimmen.

Kurzum, er ist nicht wirklich bereit für diesen Schritt. Zumindest nicht im Moment. Sollte man akzeptieren und das Thema eventuell auf einen späteren Zeitpunkt in zwei Jahren oder so vertagen.

Bearbeitet von renegade