Fühle mich ausgenutzt und mutiere zum ,,Geizhals``

Wir sind seit zwei Jahren zusammen und wohnen seit einem Jahr zusammen. Mir ist sein Verhalten erst massiv nach dem Zusammenziehen aufgefallen. Mein Freund benutzt ständig (ungefragt) meine Sachen, was an sich ja kein Problem wäre, da ich so denke, dass es in der Partnerschaft kein ,,dein und ,,mein' geben sollte- aber es ist bei uns sehr einseitig mit dem Nehmen.
Hier ein paar Beispiele:

Wir waren auf einer Faschingsfeier eingeladen und er zieht ungefragt aus meinem Kleiderschrank eine bunt gemusterte Hose und ein Hemd an, die in Kombination zwar lustig aussehen, aber beide sehr teuer waren und eig nichts für Zigarettenrauch und drübergeschüttetes Bier sind.

Er kauft sich keine neuen Skisachen, sondern fährt (alleine) für ein Skiwochenende weg und zieht meine Skiunterwäsche und Handschuhe an, die total ausgeleiert wieder zurück kommen.

Ich kaufe des Öfteren Dinge ein die ich mir zur Arbeit mitnehmen möchte und auf die ich mich auch freue (Erdbeeren, bestimmte Joghurts), er isst diese Dinge weiterhin ohne Nachschub einzukaufen oder mir dann eben mal etwas davon mitzubringen.

Dann ist mir aufgefallen, dass ich viel öfter die Wohnung putze (wenn ich ihn drauf hinweise, dass er dies auch mal tun könnte schnappt er sich demonstrativ einen Staubsauger und saugt mal 10 minuten durch- aber man muss eben einmal die Woche feucht wischen, das Bad putzen etc). Ich hab ne 80 Prozent stelle (allerdings wären hier bei mir 100 Prozent ne 50 Stunde Woche, ich arbeite also genauso ,,viel'' wie er nur auf vier Tage verteilt) und er ist jetzt zum Beispiel 2 Wochenenden hintereinander alleine weg. Ich bin also diejenige die die Wohnung putzt, weil es sonst wie im Saustall hier aussehen würde.

Als ich letztens ansprach, dass wir uns doch eine Putzfrau gönnen sollten, meinte er nur, dass er zu geizig dafür wäre. Wäre das Gespräch nicht morgens vor der Arbeit gewesen wäre ich komplett an die Decke gegangen.

Es sind natürlich nur ein paar Beispiele, aber ich frag mich langsam echt ob ich zu kleinlich bin oder ob ich ausgenutzt werde?

1

Wieso lässt Du ihn in Deinen teuren Klamotten Karneval feiern? Hat er damit heimlich das Haus verlassen? Ich hätte sofort darauf bestanden, die Sachen wieder auszuziehen. Gleiches mit den Skiklamotten.

Hier helfen klare Ansagen. Ansonsten solltet Ihr eine Haushaltskasse einrichten für Einkäufe etc.

Auch ein Putzplan ist sinnvoll.

Hast Du denn überhaupt schonmal mit ihm über diese Dinge gesprochen?

2

Hallo Justsayin,
ich finde dich überhaupt nicht kleinlich. Mein Mann und ich leben in einer ähnlichen Konstellation, ich arbeite 4 Tage die Woche, er 5. Kostenmäßig teilen wir uns annähernd gleich auf. (Mein Mann zahlt auf seinen Wunsch etwas mehr, weil bei mir die 4-Tage Woche auch gesundheitliche Gründe hat) Trotzdem wird der Haushalt 50:50 geteilt. Wenn es etwas " abgezähltes" gibt (wie Schnitzel oder so), dann fragt derjenige, der seine Portion schon verputzt hat, bevor er den Rest isst.
Setzt euch zusammen und macht einen Plan, wer zukünftig was erledigen soll. Will er das nicht, sollte ER für seinen Teil eine Putzperle bezahlen.
Was deine Sachen angeht: da würde ich komplett aus dem Frack springen. Wir haben hier viel "gemeinsames Zeug", dass jeder so verwendet, wie er es braucht. Auch die Autos werden mal hin und her getauscht, wenn es sein muss. Ich würde niemals an seine Angelsachen gehen, ohne zu fragen, wenn ich ein Werkzeug oder ein Stück Schnur brauche. Ebensowenig fasst mein Mann meine Zeichen-und Handarbeitssachen an.

Ich weiß, dass es hier viele Paare gibt, die das etwas anders sehen, für mich funktioniert es nur so. Wenn ihr Schwierigkeiten habt, das auszuhandeln würde möglicherweise eine Mediation oder ein paar Stunden Coaching helfen.

Alles Gute,
Lexa

3

Ich bin mit meinem Mann bereits 12 Jahre zusammen und trotzdem gibt es ein Mein und Dein.
Nur, weil wir zusammen bzw verheiratet sind, sind wir keine siamesischen Zwillinge die alles miteinander teilen müssen.

Wie kann es sein, dass dein Partner mit deinen Klamotten raus geht? Sagst du einfach nichts dazu?

Warum putzt du die Wohnung, wenn er weg ist? So animierst du Ihn natürlich dazu nichts zutun, weil er ja machen kann was er will und du das brave Hausmütterchen bist, die hinter Ihm her räumt.

4

Es gehören immer zwei dazu, einer der ausnutzt und einer, der ausnutzen lässt.

Es ist an Dir, das zu ändern.

5

Hi,
ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass er sich da noch groß ändert, ohne dass du da massiv Nervenressourcen reinhängen müsstest. Du müssest ihm ja genau genommen die Grundregeln des Miteinanders (nicht ohne Erlaubnis Dinge nehmen, verzehrte Nahrungsmittel ersetzen usw.) „anerziehen“. Aber du bist ja nicht seine Eltern🤷‍♀️ Willst du das?
Und so ungewöhnlich, dass man nach zwei Jahren Beziehung und miteinander Wohnen, merkt, dass das mit dieser Person nicht das ist, was man sich vorgestellt hat, finde ich es jetzt nicht.
Dein Brass ist total nachvollziehbar und so kann es nicht weitergehen.

vlg tina

6

Ich empfinde ein solches Verhalten einfach nur als respektlos und übergriffig. Ich käme gar nicht auf die Idee, mir ungefragt etwas zu nehmen. Weder Kleidung noch Essen.
Deshalb ganz klar ansprechen: "Ab jetzt nimmst du nichts, aber auch gar nichts mehr ungefragt, wenn es mir gehört."
Bei meinem pubertierenden Kindern musste es auch ein paarmal rappel, damit nicht der Kühlschrank leer gegessen wird und ich abends ohne Zutaten kochen soll. Zur Not klebe ich Zettel drauf, aber es sind wie gesagt Kinder 😉

Beim Thema Putzen würde ich wirklich einen Plan machen, denn jeder hat ein anderes Ordnungs- und Sauberkeitsbedürfnis. Und das ist dann immer ein sehr schwieriges Thema.
Putzfrau ist zwar eine gute Idee, aber die ist ja nicht jeden Tag da und da müsste es bei euch immerhin bei den täglichen Dingen passen.

Puh, jetzt weiß ich aber wieder, warum ich auch nicht mit meinem Partner zusammen ziehe, wenn die Kinder weg sind. Ich genieße mein eigenes Reich dafür viel zu sehr 😊

7

Ich würde ihm sagen das euer zusammen leben so für dich nicht funktioniert. Wenn er geizig ist okay sein Problem aber das rechtfertigt nicht das er deine Klamotten benutzt und zerstört zurück gibt. Ich würde darauf bestehen das er was ändert und sonst nur eine räumliche Trennung in Frage kommen wird.

8

Das mit den Klamotten erinnert mich an meine Teeanger Tochter die bedient sich auch gerne ungefragt an meinem Kleiderschrank oder an meinen Kosmetika selbstverständlich auch nur am teuersten . selbst vor meinen Unterhosen macht sie nicht halt seid dem weiß ich das ich bei neuer Unterwäsche die Schilder abmache .Ich bin auch schon richtig sauer geworden . Ungefragt geht gar nicht ich kann dich da voll verstehen vor allem wenn es teure Sachen sind oder Kleidung die man besonders mag . Dein Partner sollte aber etwas einsichtiger sein wie ein Teenager ich würde ihm klar zu verstehen geben das er sich nicht einfach ungefragt an meinem Schrank zu bedienen hat .

9

Du lässt es zu, dass er deine Sachen benutzt.
Sag Nein und rede mit Ihm.
Warum lässt du dir das gefallen?
Und ja, er nutzt dich aus und du lässt dir das gefallen.
Aber es liegt an dir, hier Stopp zu sagen #aha