Wie mache ich mich emotional unabhängig?

Hallo,
kurz zu mir:
Ich 33, 3 kinder, verheiratet, zusammen seit 16 jahren.

Und zwar streiten wir im moment leider öfter, mein mann flippt aus wenn es nicht nach seiner nase geht oder man ihn krtisiert!! Er ist dann wie en beleidigtes kleinkind und straft mich mit nichtbeachtung und redet nicht mit mir (ignoriert mich) und das solange bis ich auf ihn zugehe.

So jetzt mein problem- da ich diese spannung nicht aushalte und es mir psychisch dann schlecht geht- bin immer ich diejenige die auf ihn zugeht und versucht den streit zu kitten. Sein verhalten ist bescheuert ich weiss aber die 16 jahre deshalb hinschmeißen?? Wie mach ich mich emotional unabhängig- wie schaff ich das?? Auslöser für mein verhalten ist glaube ich auch meine grunderkrankung- ich leide an einer angststörung/panikstörung. Die situation macht mir herzrasen, appetitlosigkeit und ich hab schiss das die beziehung kaputt geht wenn ich nicht auf ihn zugehe....... ich leide auch an verlustängsten und tue mich sehr schwer mit neuen situationen.

Ich würde ihn gern mal zappeln lassen und warten bis er auf mich zugeht aber er weiss das ich das nicht lang aushalte.... zudem ist er noch sehr nachtragend obwohl ich meistens gar nicht schuld bin am streit (er sieht das natürlich anderst).

Lg und schönen sonntag zusammen

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Bei bestehenden Verlustängsten würde ich das mit dem Therapeuten besprechen.

Bei mir half es, mir klar zu machen, dass ich nichts verliere, wenn ich mich gegen ein solches Verhalten wehre. Sondern nur gewinnen kann
- mich selbst
.- meine Freiheit
- Beziehung auf Augenhöhe (sofern er einlenkt)

Ich verliere immer, wenn ich auf jemenanden zu gehe, der sich mir gegenüber so verhält
- Beziehung - das was aus eurem Muster folgt ist keine Beziehung, sondern nur Abhängigkeit
- Selbstachtung
- Selbstwert
- mich selbst
- Respekt. Vor ihm, vor mir selbst. Den Respekt anderer mir gegenüber.

Das wäre keine Beziehung. Schon gar keine auf Augenhöhe.
Es sind Muster und Gewohnheiten.

Es passt zusammen, weil du dich wie ein Zahnrad mitdrehen lässt. Er tut, du gehst darauf ein.

Die gemeinste aber wichtigste Frage: hast du Angst deine Verlustangst zu verlieren?
Ja, das ist provokativ.
Aber im Grunde bedeutet auch das Veränderung.

Natürlich möchtest du die Angst loswerden. Aber das los zu lassen ist wiederum mit Veränderung, neuen Mustern etc. verbunden.

Hast du die Kraft und den Willen dich an einen Therapeuten zu wenden? Wirklich daran zu arbeiten?
So lange dich die Angst umklammert, wirst du zwar vom Kopf her wollen. Aber dich selbst in den Mustern gefangen halten. Eben weil die Angst so stark ist.


Positiv betrachtet: mit Veränderung kannst du nur gewinnen. Dich selbst. Beziehung auf Augenhöhe (mit ihm - wenn er handen/dneken/reflektieren MUSS - oder mit jemand anderem).

Ja, du würdest dadurch auch etwas verlieren
- deine Verlustangst
- deine Angst ihn zu verlieren
- sein besch*** respektloses Verhalten dir gegenüber

Vielleicht hilft der Denkansatz es mal so zu betrachten ;-)

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Sehr interessante fragen die du da stellst!! Wirklich guter Beitrag, über den man generell mal nachdenken sollte. Top!

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Danke, für dene antwort. Natürlich weiss ich dass das alles nicht ok ist....

Ich halte meine (gefühle/ängste) nicht aus und gehe deshalb auf ihn zu. Du hast recht, es dreht sich im kreis weil ich das spielchen mit spiele. Die hoffnung das es sich ändert habe ich nicht weil es schon viel zu lange so geht...... aber ich habe schiss vor einem schlussstrich, vor dem allein sein- vor den gängen die ich dann gehen muss (anwalt, amt etc). Ich bin schon beim psychater habe mich aber im bezug auf die beziehung noch nicht so geäußert weil ich das problem erst solangsam erkenne. Der grund für den gang zum psychater war damals wegen meiner mutter (die voranschreitende krebserkrankung).

Zudem habe ich auch erst im juni meine mutter an krebs verloren nach jahre langem elend (damit kam damals der ausbruch meiner angst/panikstörung). Damit habe ich immer noch zu kämpfen und jetzt soll auch noch die beziehung scheitern....... eigentlich weiss ich, das wenn er sich nicht ändert es keine chance mehr hat aber wie gesagt..... ich glaube er wird sich nie ändern.

Aber ich hab die kraft nicht für ein schlussstrich.

Lg

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Was soll denn da noch kaputt gehen?

Du lebst unter der psychischen Knute deines Mannes, dir wird es dabei immer schlechter gehen und er wird immer weiter gehen, von dir kommt ja kein Widerstand.

In erster Linie solltest du deine Angst- und Panikstörung behandeln lassen, aber für DICH, damit es dir grundsätzlich besser geht.

Willst du wirklich einen "Partner", der deine Schwäche derart ausnutzt um dich zu dominieren?

Bist du finanziell abhängig?

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Ja, leider bin ich auch finanziell abhängig. Mein ältester sohn hat ein gendefekt und brauch außerhalb der schule rund um die uhr betreuung. Ein vollzeitjob wäre unmöglich im moment.

Lg

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Trotzdem gäbe es auch dafür eine Lösung, in der du deinen Seelenfrieden behalten kannst. @dein ältester Sohn

Dein Mann wird sich nicht ändern, wenn ihr nicht zusammen eine Paartherapie machen werdet UND er einsichtig genug ist, seine Fehler einzusehen.

Aber so wie du dich beschreibst glaube ich, dass ihr euch auch deshalb gefunden habt, weil er bei euch der dominantere sein kann, der immer seinen Willen bekommt. Sowas zieht sich ja immer an.

Du würdest hier in Deutschland Unterstützung bekommen, um überleben zu können. Natürlich wäre es nicht einfach, aber das ist doch auch kein Leben jetzt? Vor allem kannst du ihn ja immer noch umstimmen indem du sagst, dass du dich nicht trennen WILLST, aber er ja auch nicht gewillt ist, an seiner Einstellung zu arbeiten. Was kann er da noch sagen? Wenn er dann weiter rumbockt, musst du natürlich konsequent sein, aber gerade das macht doch auch den Respekt und die Attraktivität eines Menschen aus.. er bleibt nicht einfach aus reiner Abhängigkeit bei einem und man kann ihn behandeln wie Müll.

Das kann er gerade aber sehr wohl! Und das weiß er auch. er weiß, dass du abhängig bist von ihm und er sich das alles erlauben kann. Und das alleine wäre so unverschämt, dass ich gehen würde. Und wenn er keine Lust hat, Unterhalt für 3 Kinder zahlen zu müssen, wird er sich wohl hinsetzen und mit dir an einem Strang ziehen müssen! Ihr wolltet eine Partnerschaft, er ja auch mit dir, und da muss man sich halt zusammenraufen und Kompromisse eingehen! Punkt aus Ende

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Hey!

Ich denke auch, so richtig wirst du das nur schaffen, wenn du eine Therapie beginnst... alleine wirst du das (denke ich) erstmal nicht hinkriegen, dafür sitzen Panikattacken und ähnliches einfach zu tief in einem drin.

War die Dynamik zwischen euch schon immer so wie sie jetzt ist oder ging sie schon immer in diese Richtung? (Stichwort Machtverhältnisse) ich denke jetzt nach 16 Jahren wird es schwer sein (für dich und ihn) Veränderungen durchzusetzen bzw zu akzeptieren (sein Verhalten IST falsch! Daran besteht kein Zweifel, aber du hast diesem Kleinkind diese Machtposition immer zugestanden, demnach wird er das nicht so einfach akzeptieren denke ich)

Du musst auf jeden Fall an deinem Selbstwertgefühl arbeiten... und aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass wenn man sich erstmal traut, den Spieß umzudrehen, der andere der bisher immer arrogant das Zepter in der Hand hielt erstmal dumm aus der Wäsche guckt, und dann bettelnd und flehend zu dir zurückgekrochen kommt!!! Das ist so und wird auch immer sein, weil sie dann erstmal aus ihrer Traumwelt erwachen, und merken wie sie sich Menschen gegenüber verhalten. (Das wird er in seinem Umfeld genauso machen! Hat er Freunde?) Und wie ist es mit dir? Freundes und Familientechnisch, oder hat er dich von allem isoliert? (Nächste red flag..)

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Wie ich schon geschrieben habe ist meine mutter leider im juni verstorben- mein ein und alles!! Sie war meine näheste person.

Ansonsten habe ich noch mein vater und ur oma. Gute freunde habe ich auch mt denen ich viel kontakt habe.

Wenn ich dieses verhalten von meinem mann mal ausblende, ist er ansonsten ein guter mann- also er verbietet mir nichts oder so und ist sonst auch nicht dominant aber dieses kindische verhalten wenn wir streiten belastet mich mittlerweile sehr.

Lg

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Das mit deiner Mutter habe ich natürlich nicht gelesen, weil es in dem Ursprungs Beitrag nicht stand sondern als Antwort auf eine andere Antwort eines Users geschrieben wurde.

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Hey
Ich habe keine Lösung für dich aber fühl dich gedrückt
Was du schreibst trifft hier in vielen Punkten genauso zu.
Wir streiten nicht seit gestern und nicht seit vorgestern...seit 2 jahren. In letzter Zeit alle 2 Wochen.
Wir sind verheiratet seit 4 Jahren haben 2 Kinder und kennen uns seit 12 Jahren.
Er redet nicht mit mir wenn wir streiten.
Eine Lösung wird nicht gefunden denn ich bin das Problem. Ich mache alles falsch und ich war in seinen Augen nie eine gute Ehefrau nicht das was er sich vorgestellt hat.
Ändere ich mich nicht um 360 Grad dann war's das mit der Beziehung.
Seine Worte...seine Ansicht...
Nicht mit dem anderen zu reden ist absolut sch****
Er macht es genauso. Ignoriert mich. Hält mir dann wiederum vor in smsen ich würde nichts ändern nicht auf ihn zugehen

Und doch bin ich die die immer einlenkt und sagt "du hast Recht ich muss mich ändern"
Von außen betrachtet ist die Situation bei mir wie bei dir absolut bescheuert von uns.

Warum machen wir das?
Weil wir festhalten an den vielen Jahren
An die glückliche Zeit davor
An den Kids
An der Familie

Wie wird alles?
Was wäre Plan b?

Ich arbeite jedoch ist das so dann nicht mehr möglich sollte ich den Schlusstrich ziehen.
Wohin mit den Kids?
Sie haben hier Haus und Garten...ihnen das weg nehmen? Das möchte ich nicht. Aber hier wohnen? Wo ich mir jahrelang anhören konnte dass er hier alles macht am Haus?
Nein tut mir leid diesen Schuh ziehe ich mir nicht an die Tussi dnan zu sein worüber man sagt "jahrelang hat sie nichts gemacht -und jetzt lebt sie schön in dem Haus"

Ich erkenne gerade dass meine Kids am aller wichtigsten sind.
Ich würde niemals Kontakt verbieten
Aber ich fühle mich schuldig wenn ich gehe " ich nehme ihnen den Papa die gewohnte Umgebung"
Wie alles erklären?
Es ist katastrophal du merkst ich weiß wie du dich fühlst...

Wie alt sind deine Kinder?
Du wirst sicherlich Anspruch auf einiges haben auch wenn du nicht arbeiten gehst.


Grüße
Einen Mama die auch keine Kraft hat zu gehen

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Man macht sich emotional unabhängig, indem man auf seine eigenen Bedürfnisse hört und darauf eingeht. Viele machen das aber nicht, sondern meinen es muss doch so sein, eine Beziehung haben, die wenigen Stunden des Glücks auskosten und dafür nehmen viele Menschen einfach zuviel negatives in Kauf. Ich kenne das selbst von mir. Quasi, um ein schönes Weihnachtsfest zu haben, nimmt man 11 Monate Mist in Kauf, so kann man sich das vorstellen. Man ist aber glücklicher, wenn man diese 11 Monate in Ruhe verbringen kann, als in ständiger Anspannung zu leben :).
Vielleicht kannst du damit etwas anfangen.

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Klassischer Fall von emotionalem Missbrauch, würde ich sagen (schau dir mal dazu diese Auflistung an, da könntest du einige Punkte abhaken).

Sieh zu, dass du dein Selbstbewusstsein und deine Selbstwirksamkeit stärkst, um dann weitere Schritte zu gehen. Dein Mann nimmt sich definitiv zu viel heraus und dem sollten Grenzen gesetzt werden.

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Wir Menschen leben in einem System und du bist ein Teil davon. Die Menschen um dich herum bewegen sich so, wie du es zulässt. Du hast es selbst in der Hand, es sofort zu ändern.

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Nachtrag: Kinder bekommen es mit und verhalten sich co- abhängig. Ihr lebt es vor und sie empfinden es als normal, dass man so miteinander umgeht. Kinder möchten glücklich sein und interessieren sich weniger um Statusobjekte wie Haus und Garten. Häufig leiden sie still vor sich hin

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Ist dein Mann denn schon immer so? Dann sehe ich wenig Hoffnung. Oder ist das jetzt erst seit kurzem?

Wenn es noch nicht immer ist, würde ich in einem guten Moment das Gespräch mit ihm suchen. Warum er sich so verändert hat, ob alles ok ist? Dass dich sein Verhalten verletzt und so nicht machbar ist.

Mein Ex-Freund war übrigens genauso, aber von Anfang an. Ich ging IMMER auf ihn zu. Tja und irgendwann hatte ich emotional mit abgeschlossen (wir lebten allerdings auch nicht zusammen) und ihn nach einem Streit dann auch ignoriert. Und das ging dann 10 Tage, wo absolute (!) Funkstille war. Da rief er mich tatsächlich an, auf meiner Abi-Zeugnisvergabe 🤦‍♀️ Ich sagte dann, wo ich bin und er fiel aus allen Wolken, ich hätte ihn doch gebeten, mitzukommen. Was auch stimmte, ich sagte einfach, ich hab ihn zwar gefragt und eingeladen, aber er wusste den Termin ja eigtl und hat sich nicht mehr gemeldet, daher ging ich davon aus, dass er nicht will 🤷‍♀️

Und 2 Wochen später hab ich mich dann tatsächlich getrennt. Denn mir war es plötzlich tatsächlich egal, wenn er mich ignorierte und da war mir klar, dass er mir eigtl IMMER egal ist und ich so ein Verhalten von meinem Partner nicht ertragen will.

Tatsächlich waren wir dann noch jahrelang sehr gut befreundet, denn ohne Beziehung verstanden wir uns ganz wunderbar 😂 inzwischen ist der Kontakt eher lose, was aber gaaaanz viele Gründe (und absolut keine schlimmen) hat.

Also, wenn dein Mann schon immer so war, wirst du ihn kaum ändern. Wenn du dich emotional unabhängig machst, sehe ich die „Gefahr“, dass dir halt irgendwann alle Emotionen ihmbezüglich egal sind. Das Problem ist ja nicht die mangelnde Distanz zwischen euch (die man als paar ja gar nicht will!), sondern dass er ne Machtposition inne hat und die voll ausnutzt, um dich klein zu halten. Da ist ne Trennung in meinen Augen sowieso sinnvoll und man kann sich wirklich leidvolle Monate ersparen (braucht die aber Evtl, um das zu erkennen und zu gehen 🤷‍♀️).

Alles Gute euch!