Unzufriedenheit seit Geburt

Hallo, mein Partner und ich sind vor 15 Monaten Eltern eines entzückenden Sohnes geworden. Wir sind beide super stolz auf ihn. Und eigentlich haben wir alles, was man sich wünschen kann - ein schönes Haus, einen tollen Sohn, mein Partner hat eine gute Arbeit und auch ich habe einen tollen Job mit tollen Kollegen. Wir wollten im Frühling diesen Jahres nun endlich heiraten nach beinahe fast 20 Jahren glücklicher Beziehung...dann kam Corona...und die Seifenblase platzte. Mein Partner ist sehr fleißig und arbeitet viel. Trotzdem unterstützt er mich sogar im Haushalt. Ich bin sehr glücklich über unseren Sohn und würde alles für ihn tun. Aber irgendwie fehlt mir etwas. Ich fühle mich oft sehr einsam und bin trotz allem unzufrieden, obwohl ich es nicht sein müsste. Ich weiß selbst nicht, warum das so ist. Sicher bin ich auch nach 15 Monaten mit Kind oft noch überfordert. Und ich habe hohe Ansprüche an mich selbst sowie an die Erziehung unseres Kindes. Bei meinem Partner kommt nur Unverständnis an. Er sagt ich nörgele nur noch an ihm rum. Mit mir kann man es einfach nicht mehr aushalten. Wir streiten sehr oft und meist beginnt alles mit Kleinigkeiten. Ich sage etwas, er ist genervt und dann gibt sich ein Wort das andere. Ich habe Angst ihn zu verlieren. Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Und ich weiß auch gar nicht, warum ich so bin. Ich möchte auch gar nicht so sein. Habt ihr einen Rat für mich, wie ich das wieder hinbekommen kann? Vielleicht gibt es hier mamis, denen es auch schon so ging. Ich glaube mittlerweile, dass ich es alleine nicht mehr schaffe daraus zu kommen.

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Kann es sein, dass du deinen Job langsam vermisst? Die Abwechslung?

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Vielleicht verstehe ich dich falsch. Aber ich denke dass die Überforderung an den zu hohen Ansprüchen liegt. Was willst du bitte bei einem 15 Monate alten Kind alles 'erziehen? Kinder kann man nur soweit erziehen wie sie geistig und reifetechnisch in der Lage sind es zu verstehen. Da geht mit 15 Monaten noch sehr wenig. Nein und aus der Situation nehmen wird die nächsten Monate noch der hauptaspekt von 'Erziehung' sein. ImpulsKontrolle um ein nein auch zuverlässig umzusetzen, Einfühlungsvermögen um ein 'das tut dem anderen weh' etc verarbeiten zu können kommen erst im Laufe des 3. Lebensjahres in nennenswerten Umfang. Bis die Fähigkeiten die ein Kind entwickeln muss um 'Erziehung' so umzusetzen so ausgebildet sind wie man sich als Eltern ein 'gut erzogenes' Kind vorstellt dauert es bis zum Schulalter.
Vieles andere wie ordentlich essen etc steht erst mal gesunder Entwicklung entgegen. Mit essen manschen etc ist bis zu einem gewissen Alter auch wichtig und fördert die Wahrnehmung etc. Ich würde dir empfehlen dich mal damit auseinanderzusetzen was Kinder in welchem Alter überhaupt 'anbieten' und Erziehung danach zu auszurichten und nicht wegen nicht erfüllberer Ansprüche ständig gefrustet zu sein.

Alles gute

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Hallo, mögliche Ansatzpunkte sind:
- fehlt dir Abwechslung in Form von deiner Arbeit? Könntest du wieder arbeiten gehen? Mich macht das zufriedener
- nimmst du dir Auszeiten und gehst einem Hobby nach und triffst dich mal allein mit Freunden? Das hilft gegen Einsamkeit.
- bei uns gibts wieder Eltern-Kind-Turnen und sonstige Kurse. Dann kommst du auch tagsüber raus und hast Abwechslung.
- intime Frage und die musst du auch nicht mir, sondern nur dir beantworten: wie stehts mit eurem Sexleben? Bei vielen Paaren schläft das ja ein, gerade im ersten Jahr nach der Geburt. Das kann reizbar machen.
- Ansonsten: reden, reden, reden mit dem Partner und der Ursache auf den Grund gehen.

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Was ergibt die Ursachenforschung?

- Ist gesundheitlich alles ok?
Blutwerte, kein Mangel usw.

- Schlaf: schläfst du qualitativ gut?
Im Kleinkindalter meines Kindes schlief ich oft seichter und dann holte sich mein Körper einige Nächte später den Tiefschlaf nach. In der Zeit hätte echt nichts passieren dürfen (ist zum Glück auch nicht).

- Habt ihr gemeinsame Paarzeit?
Schaffst du es auch mal einen Abend ohne genervten Ton?

- Wenn du jeden Abend 3-5 Punkte aufschreibst, was dir an dem Tag gut gefallen hat.
1. hiilft dir das?
2. was taucht darauf nicht auf, was früher oft aufgetaucht ist?

Abends aufschreiben und mit dem Genießen ins Bett gehen, mit den Gedanken daran, was gut lief.
Tagsüber dann mal ansehen, was dich glücklich macht, was gut lief.

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Das könnte eine postnatale Depression sein. Ich würde mit dem Hausarzt reden. Grundsätzlich ist ein Kind eine hohe Belastung. Zumindest empfinde ich das so. Man muss auf Ausgleich achten, das heißt regelmäßig Auszeiten beim Sport, Freunde treffen, Zweisamkeit aber auch mal alleine sein. Ich würde mal in mich hinein horchen ob dir etwas fehlt das nur dir persönlich gut tun würde.

Und falls jetzt wieder der Aufschrei von den perfekt Mums kommt: ja, Belastung. Ein Kind wird schließlich nicht von alleine groß und ein Kind pupst nicht rosa Wolken. Es steckt Arbeit dahinter.

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Hey... Ich hab die Antworten nun nicht gelesen... Meine Motte ist gestern 1 geworden, die große ist 12 wir haben Haus und und Garten...

Ich kriege es ermöglicht in elternzeit zu sein... Mal les top, so wie ich es möchte.

Manchmal kommt aber auch Frust hoch... 24 Std mama, Haushalt, Hund und Garten,... Also nervt mich manchmal genau das, was ich ja wollte 🤣🤣🤣

Was mir hilft.. Reden!!

Und das bevor mir alles zu Kopf steigt und ich evt gemein werde...

Hilft auch super.. Mit meinem mann,... Grad noch mit ihm gesprochen, dass er sich im mom viel rausziehnt hier zuhause.... Das stört mich, weil es viel ist 24 Std ohne Pause für mich

Ich rede dann aber in ruhe mit ihm... Zeitig wenn mich was stört... Und nicht erst dann, wenn das Fass über läuft 😊

So streiten wir auch weniger.... Evt hilft dir das?

Alles gute dir