Kann ich ihm vertrauen?

Ich habe zwei Kinder, eines aus einer vorherigen Beziehung, und eines von meinem jetzigen Freund.
Wir wohnen nicht zusammen, es ging alles zu schnell und turbulent mit Schwangerschaft, Corona und Co... wir sehen uns aber mehrmals pro Woche.
Nun ist der Wunsch, besonders von seiner Seite so stark zusammen zu wohnen, dass ich mich entscheiden muss ob oder ob nicht - sprich ein Ultimatum zum Zusammenziehen oder Beziehungsende bekommen habe.
Im Prinzip werdet ihr euch fragen, warum wohnen die beiden mit den Kindern nicht sowieso schon zusammen... nun:
Als wir uns kennenlernten war ich mit meiner Tochter alleinerziehend, er hat sich viel um uns bemüht, wobei mir das manchmal in Richtung meiner Tochter auch zu weit ging, dennoch hatten wir Pläne für die Zukunft und ich wollte mir das alles "in Ruhe ansehen", sehen wie es sich entwickelt, ob das für uns drei auch wirklich passt. Ein Gefühl entwickeln lassen. Dann kam die Schwangerschaft "dazwischen".
Mit "Zusammenwachsen" und schauen wie es sich entwickeln würde, war es so jetzt nichts mehr. Dennoch fühlte es sich gut an, wenngleich auch die Unstimmigkeiten schon da waren was ein Zusammenziehen etc. betrifft. Mir war es gerade im Hinblick auf meine Große einfach viel zu früh! Ich kannte ihn doch noch gar nicht.
Nun haben wir unser Baby und das Ultimatum. Meine Tochter will seit Mai etwa nichtmehr mit zu ihm, sei es durch Beeinflussung der Großeltern (die ihn nicht leiden können und umgekehrt) oder weil etwas vorgefallen ist - das konnte ich bisher leider auch in Gesprächen mit ihr nicht rausfinden, woher diese plötzliche Abneigung seit ein paar Wochen kommt.
Zudem wurde mir innerhalb der Familie geraten, dass ich vorsichtig sein soll, das Interesse meiner Tochter gegenüber wäre "to much"... und ich könne in solch einem Fall mein Kind nicht schützen, Zusammenziehen wäre der absolute Wahnsinn und ne Katastrophe für meine Große (ach ja, sie ist 6)
Und dann noch Corona: ich denke bin nicht überängstlich, aber ich halte mich an Abstände, das Tragen einer Maske und gehe nicht auf größere Veranstaltungen und auf jeden Fall ohne Kinder zum Einkaufen - ist das verwerflich oder wie seht ihr das, dass die momentane Situation mehr Sorglosigkeit zulassen müsste?!? Gerade deswegen gab es in den letzten 3-4 Wochen schon öfter Diskussionen, da ich nicht in Innenräume von Wirtschaften, ins Kino, mit den Kindern in den Supermarkt oder mit mehreren Leuten feiern möchte? Biergarten oder mit gewissen Abstand an nem Tisch im freien Sitzen, gemeinsam Essen und ratschen finde ich ja total ok! Meiner Meinung nach ein vernünftiger Umgang, mit dem man gut leben kann seiner Meinung nach eine totale Einschränkung, die zur jetzigen Zeit nicht mehr angemessen ist...
Ist Vertrauen mit solch einer Einstellung gerechtfertigt? irgendwie habe ich Angst, dass er sich hinter meinem Rücken anders verhält als es mir wichtig wäre, sprich Abstände nicht einhält oder dergleichen ...
Was soll ich machen? Habt ihr Ideen, Tips etc? Egal in welche Richtung, meine Gedanken drehen sich einfach gerade nur noch im Kreis....
Wie bekomme ich Sicherheit ob ich im vertrauen kann: im Bezug auf meine Tochter, im Bezug auf den Umgang mit Corona? Mein Gefühl ist zerrissen durch die vielen Kommentare durch Aussenstehende #augen

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Ich würde mich SOFORT trennen. Das mit deiner Tochter macht mir schon beim Lesen große Bauchschmerzen.
Keine Sekunde würde ich da noch nachdenken. Der Typ ist nicht ganz dicht.
Wenn mein Kind sich wehrt dort mit hinzugehen, würden alle Alarmglocken auf den höchsten Tönen klingeln.

Bitte trenne dich oder möchtest du das er deiner Tochter etwas antut?
Da kriege ich das blanke Brechen bei dem Gedanken.
Such bitte das Weite.

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Huhu,

ich würde dir raten auf dein Bauchgefühl zu achten.

Wenn ich deinen Text lese, lese ich nur Gründe, die gegen einen Zusammenzug sprechen. Nicht einmal schreibst du davon, dass du einen Zusammenzug gar nicht erwarten kannst, weil xy. Ich finde das schon sehr aussagekräftig.

Dann finde ich persönlich den Druck absolut nicht okay - Zusammenzug oder Trennung. Na dann würde ich lieber die Trennung wählen, denn ich kann mir gut vorstellen, wie es danach weiter geht. x oder Trennung, y oder Trennung, z oder Trennung.
Erpressen lasse ich mich nicht.

Das man sehnsüchtig ist nach dem Partner kann ich nachvollziehen. Aber wenn der Partner einfach noch Zeit braucht, dann gibt man diese auch, schließlich ist mir doch sein Wohlergehen auch wichtig.
Ich möchte, dass mein Partner freiwillig mit mir zusammen wohnt und nicht, weil er die Trennung umgehen wollte.

LG

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Ich habe mich auch mal von jemanden zum zusammen wohnen überreden lassen. Hat sich dann als großer Fehler rausgestellt. Würde ich nie wieder tun.

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Ich musste meinen Partner auch dazu zwingen, ohne Pistole auf der Brust würden wir auch heute noch keine gemeinsame Wohnung haben und eine Fernbedienung führen, aber die Umstände waren dann doch etwas andere.

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Ich finde man liest die "Antwort" aus deinen Text deutlich raus. Du schreibst viele Gründe , die dich darin hindern zusammen zu ziehen.
Ich denke, wenn du es wirklich wollen würdest dann hättest du die Meinung anderer nicht gebraucht. Und schon allein wenn du Zweifel wegen deiner großen hast würde ich dir davon abraten den du musst auch ganz klar nach ihren Bedürfnissen gucken.

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"Als wir uns kennenlernten war ich mit meiner Tochter alleinerziehend, er hat sich viel um uns bemüht, wobei mir das manchmal in Richtung meiner Tochter auch zu weit ging"

Was meinst Du denn genau damit? Was bedeutet es ging Dir zu weit?

Eigentlich kann man alles auf die Tochter herunter reduzieren. So lange sie nicht einmal mit ihm als Besuch zu tun haben will, brauchst Du an ein Zusammenziehen nichtmal denken. Und wenn Du schon selbst vermutest, es könnte etwas vorgefallen sein, würde ich auch zunächst abwarten, ob sich das noch aufklärt.

Ich versteh auch das Ultimatum nicht. Wieso will er die Beziehung beenden, nur weil der Zusammenzug jetzt noch nicht das Richtige ist? Klingt für mich nach unsinniger Erpressung.

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"zu weit" - dass sie sehr viel im Mittelpunkt stand - das hat sich in der Situation selbst nicht immer angemessen angefühlt, hat sich aber nach einiger Zeit auch gelegt ...

Genau das mit der Erpressung ist mein "Problem" - ich hatte gebeten, erst alles aufklären zu können, die Zeit will er aber anscheinend nicht geben

Ich denke, ihr wisst wie ich entscheiden werde, wenn sich nichts ändert...

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Naja, die Entscheidung wird er Dir wohl abnehmen, wenn er auf seinem unsinnigen Ultimatum besteht. Du kannst nicht gegen den Willen Deiner Tochter mit ihm zusammenziehen, das wäre möglicherweise ein massives Trauma für sie. Leider weiß ich da, wovon ich spreche.

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>>>sprich ein Ultimatum zum Zusammenziehen oder Beziehungsende bekommen habe.<<<

Jemand, der mir ein Ultimatum stellt, wird immer den kürzeren ziehen.

So groß kann seine Liebe nicht sein, wenn er ratz fatz die Beziehung beendet, wenn du nicht springst, wie er will.

>>>Wie bekomme ich Sicherheit ob ich im vertrauen kann<<<

Gar nicht. Entweder du vertraust oder du vertraust nicht, wenn du Sicherheit hast, brauchst du kein Vertrauen mehr.

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<< Wie bekomme ich Sicherheit ob ich im vertrauen kann: im Bezug auf meine Tochter, >>

Wenn deine Tochter gerne zu ihm geht.

<< im Bezug auf den Umgang mit Corona? >>

Wenn er sich selbstverständlich so vernünftig wie du verhält.

<< sprich ein Ultimatum zum Zusammenziehen oder Beziehungsende bekommen habe. >>

Wie lange seid ihr zusammen? Ich würde nach mindestens 2 Jahren eine Entscheidung treffen.

Ein Ultimatum ist angebracht bei

- Rauschmittelentzug oder Trennung

- Paartherapie oder Trennung

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Willst du damit andeuten, er könnte sexuelles Interesse an deiner Tochter haben? Also, wenn du sowas auch nur ansatzweise für möglich hältst und denkst, es ist sogar schon was vorgefallen (Abneigung deiner Tochter seit ein paar Wochen ohne dass sie sagen will warum), dann hoffe ich doch wohl, dass du nicht nur nicht über ein Zusammenziehen nachdenkst sondern die so schnell wie möglich trennst. Mich packt das kalte Kotzen und Grausen beim Lesen deines Textes, dass du deine Tochter da vielleicht schon sowas ausgesetzt hast. #zitter

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Was ist denn "zu viel Interesse"?

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Corona wäre mir ehrlich gesagt bei der Entscheidung nicht so wichtig. Du musst nicht mit ihm Zangen leben, vereinzelte, regelmäßige Treffen reichen auch, um dich zu gefährden. Da macht ein Zusammenzug keinen Unterschied.

Ich hätte ein Problem mit dem Ultimatum und mit der angespannten Situation deiner Tochter. Letzteres am stärksten.
Ohne die Gründe der Spannung zu wissen, würde ich nichts entscheiden.
Erst recht würde mich beunruhigen, dass ich schon von anderen angesprochen worden wäre. Dann muss sein Verhalten ja schon extrem auffällig sein.
Was stößt dir da auf?

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Mir stößt im Bezug auf meine Tochter eigentlich nichts auf was Handlungen von ihm betrifft, für mich sah das alles recht normal aus, nachdem das erste nähere Kennenlernen nach 2-3 Monaten vorbei war hat er sich auch nichtmehr besonders um sie bemüht - für mich eben ein "normaler" Umgang.. einzig sind manche Ansichten, die er hat Schmarren - aber das ist eine andere Sache und hat eher was mit uns Erwachsenen zu tun.

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Verstehe ich das richtig, dass du den Verdacht hast, er sei pädophil?

Damit wäre dich klar, dass ihr niemals zusammenzieht und die Beziehung beendet.

Du schreibst 'das Interesse meiner Tochter gegenüber wäre "to much"... u' und 'er hat sich viel um uns bemüht, wobei mir das manchmal in Richtung meiner Tochter auch zu weit ging'. Auch fragst du in der Überschrift, ob du ihm vertrauen kannst.

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Ja und nein, ... ich selbst hatte den Verdacht nicht, er wurde mir durch eine dritte Person zugetragen.
Zu Beginn, in der Kennenlernen-Phase, hat er viel mit ihr gespielt - aus meiner Sicht (vielleicht ein bisschen zu naiv gedacht, ich kann es nicht einschätzen) um sie Kennenzulernen, weil von mir schon auch kam, dass es für mich keine Beziehung geben kann, wenn mein Kind nicht mit eingebunden ist.
Es war auch über ein Jahr gut soweit, Nun will sie aber nichtmehr mit hin und die Frage ist ob sie das nicht will, weil sie nicht zu ihm möchte oder ob sie das nicht will, weil die Großeltern (wir wohnen in einem Haus) dann weg sind und sich ihr Leben ändert; sie macht viel mit den Großeltern und die reden halt leider auch schlecht über ihn und lehnen ihn ab...

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Für mich liest es sich so, als ob er gute Absichten hat. Aber du kannst natürlich nichts riskieren.

Ich würde mich bei einer auf Missbrauch von Kindern spezialisierten Stelle beraten lassen. Vielleicht gibt es Anzeichen, oder Hinweise, die man dir geben kann? Oder auch, wie und ob du deine Tochter befragen solltest.

Was ich allerdings unterbinden würde: dass deine Eltern schlecht über ihn sprechen in Gegenwart deiner Tochter. Das bringt deine Tochter nur in einen Zwiespalt - sie wird instrumentalisiert.