Verschiedene Ansichten

Guten Abend,
Vielleicht bekomme ich hier verschiedene Perspektiven, ich bin nämlich selber in einer Sackgasse!
Wie würdet ihr das sehen: ich Selbst habe ausländische Wurzeln. Mein Mann hat aus der Schulzeit einen Freund, mit dem er vor vielen Jahren den Kontakt abgebrochen hat, weil er rechtsradikal ist! Jetzt hat er besagtem Freund der guten alten Zeiten Willen zu uns eingeladen (ohne mich vorher nach meiner Meinung zu fragen! Nein, er muss mich nicht um Erlaubnis fragen!! Ich hätte nichts dagegen, wenn die beiden was trinken gehen. Ich will den nazi nur nicht in meiner Wohnung!
Mein Mann sagt, er sieht ihn nicht als nazi sondern als seinen langjährigen Freund!
Ich werde mit einer Freundin was essen gehen und nicht hier sein. Aber ehrlich gesagt, bin ich maßlos enttäuscht von meinem Mann! Ich weiß gar nicht wie ich reagieren soll? Mich über den Abend mit der Freundin freuen? Eine Szene machen? Hier bleiben und dem Freund eine Chance geben?
Wie seht ihr das?
Danke schon mal für eure Meinung !

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Wieso sieht dein Mann ihn denn plötzlich als Freund, wenn er damals den Kontakt abgebrochen hat?
Haben die zwei sich irgendwo wieder getroffen?
Ansonst würde ich an deiner Stelle, ohne den Mann zu kennen erstmal nicht überreagieren.
Vielleicht hat er sich ja geändert?
Dass du keine Lust hast beim Treffen dabei zu sein kann ich verstehen, aber solange dein Mann nicht den aktuellen Stand herausgefunden hat lohnt es sich doch noch nicht sich aufzuregen, oder?
Ich hoffe doch mal stark, dass dein Mann, sollte sich herausstellen, dass sein "Freund" immer noch so komische Ansichten hat, die Freundschaft endgültig beendet, im Sinne von zweite Chance gegeben und wieder verfehlt.

Sprich doch mal mit deinen Mann, was er sich von dem Treffen verspricht und was er tun wird, wenn der Freund zum Beispiel in deiner Abwesenheit schlecht über dich spricht.

Ich würde mich bei einem einmaligen Treffen nicht einmischen, aber wenn an dem Rassismus tatsächlich noch was dran ist und dein Mann das irgendwie herunterspielt gäbe es auf jeden Fall Ärger und ins Haus käme mir dieser Freund dann auf jeden Fall nicht mehr.

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Danke für deine Antwort! Wir haben ganz zufällig einen anderen gemeinsamen Freund in der Stadt getroffen und kurz unterhalten, aktuelle Nummern getauscht etc. Seit dem ist mein Mann ein wenig nostalgisch geworden und denkt an die Vergangenheit und will wieder Kontakt... grundsätzlich ist das ja schön und ich gönne es meinem Mann, aber ich weiß nicht... es ist mir total zu wider! Vielleicht sollte ich ihm eine Chance geben, ich kann es ja einfach versuchen? Keine Ahnung

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<< Vielleicht sollte ich ihm eine Chance geben, ich kann es ja einfach versuchen? >>

Ja, tu das. Dann hast du eine Entscheidungsgrundlage für die Zukunft.

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Er hat seid vielen Jahren kein Kontakt. Woher willst du wissen dass er sich nicht geändert hat?

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Danke für deine Antwort!
Es kann schon sein, dass er sich verändert hat... aber ändert man seine politische Einstellung tatsächlich? Ivh meine ja nicht, dass er linksradikal sein solll. Aber kann man aus ganz rechts zu Mitte-rechts werden? Ich weiß nicht...

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Ich denke wenn das zu Schulzeiten war könnte er sich schon geändert haben. In dem Alter ist man schon beeinflussbar, je nachdem welche Freunde man hat. Auch mit 18 + noch. Nicht umsonst kann bis 21 Jugendstrafrecht angewendet werden.
Ich finde es richtig, dass du skeptisch bist, aber denke, jeder hat eine zweite Chance verdient. Du kannst ja deinem Mann nochmal eintrichtern, dass er Mal darauf achten soll, ob sein Freund sich geändert hat.

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Hey!

Schwierige Situation. Eine Freundin war früher sehr nett, ich kenne sie seit 17 Jahren. Irgendwann hat sie sich verändert und hat gelästert und Partnerschaften ihrer Freundinnen schlecht gemacht. Meinen jetzigen Mann habe ich deswegen von ihr fern gehalten, obwohl sie bis dahin immer gut über ihn sprach.
Irgendwann kam sie mit ihrem Partner zu uns zu Besuch. Mein Mann hatte eine stressige Dienstreise und an dem Tag Migräne, gab sich aber Mühe.
Irgendwann hatte sie einen vermeintlichen Anlass, sauer auf mich zu sein und knallte mir eine ähnliche Tirade an den Latz, wie sie früher über andere bei mir abladen wollte. Mein Mann tue mir nicht gut, behandle mich schlecht.. Was ich mir bieten lasse. Ich sollte mich trennen.
Ich wurde geblockt. Das wars. Sie kannte ihn gar nicht- wie er mir geholfen hatte.. er tat mir so leid, war vom Donner gerührt- ich war auch vor den Kopf gestoßen. Irgendwann kam sie wieder an, nach 1 bis 2 Jahren. Die Entschuldigung war nicht die, die ich erwartet habe.
Ich bin meinem Mann gegenüber loyal geblieben und bin nicht darauf eingegangen. Wer so meinen Mann angeht, braucht bei mir nicht anzukommen. Es war ja kein einmaliges Versehen, sondern eine Tour, die sie bei allen abzog.

Hast du Ansätze, dass er sich geändert hat? Sprich mit deinem Mann. Ich würde wahrscheinlich dabei bleiben und ihn zur Rede stellen. Beiläufig, mehr oder weniger subtil.. Da siehst du ja dann seine Reaktion.

Liebe Grüße
Schoko

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Ich würde zuhause bleiben und den alten Freund kennenlernen wollen.

Und falls er sich nicht geändert hat, würde ich erwarten, dass mein Mann den Kontakt abbricht, bzw. mein Mann würde zu einem Rechtsradikalen keinen Kontakt wollen.

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Ist er noch rechtsradikal?
Dann würde ich darauf hoffen, dass dein Partner erneut so reagiert wie damals.

Gleiche Voraussetzung, gleiche Reaktion.

Ist er es nicht mehr, könnte es durchaus eine Chance sein, auf der neuen Basis wieder Kontakt zu bekommen.
Wobei es für mich darauf ankäme, ob er es nicht mehr ist, weil es nicht mehr so wichtig ist oder weil er über sich selbst nachgedacht hat, über seine früheren Werte und nun aus Überzeugung keiner mehr ist.

Das würde zwar einen langsamen und längerandauernden Vertrauensaufbau bedeuten, könnte ich mir aber vorstellen.



Ist er noch rechtsradikal, wäre es für mich relativ klar, an Stelle deines Freundes.
Relativ deswegen
- no go zum rechtsradikalen
- alter Freund, ist dennoch sentimental, doch noch eine Chance usw.
Das No Go hätte ich im Hinterkopf. Sollte ich mich des eigentlichen Menschen (andere Eigenschaften) doch treffen wollen, würde das vermutlich nicht lange gut gehen, weil das etwas ist, womit ich nicht umgehen könnte in einer Freundschaft.

Daher hätte sich die Nostalgie, Sehnsucht schnell erledigt.


Wie innig war denn die Freundschaft damals?
Für einen Bekannten würde ich das nicht machen.
Für den einst besten Freund, vielleicht. Sofern Hoffnung bestünde, dass er nicht mehr rechtsradikal ist.
Vielleicht aber auch, wenn es klar wäre, dass er es noch ist: mir es dann aber nicht um eine neue Freundschaft geht; sondern eher um mit etwas altem abzuschließen, wo noch ein paar indirekte Fragen offen sind.
Und wenn es "nur" um die Antwort geht, dass er immer diese Einstellung haben wird. Dann würde es die Entscheidung von früher noch mal Bekräftigen und die Frage, ob die Entscheidung wirklich soooo .... wirklich .... die richtige war. Selbst wenn ich es rational weiß, manchmal braucht es eine Nuance um aus 99,9% ein 100% sicher zu machen.


Dass du es so empfindest ist nachvollziehbar.
Dass du ihm nicht begegnen möchtest und auch, dass er nicht in die gemeinsame Wohnung soll, ist voll nachvollziehbar.
Diese Grenze sollte er schon von sich aus wahren!

Bei einem Treffen außerhalb wäre ich NICHT erfreut, könnte noch damit umgehen.

Klare Grenze ziehen würde ich bei wenn er aus dem einen Treffen eine beste Freundschaft macht und es relativieren würde. Na ja, die Einstellung ist ja nicht sooo schlimm, bester Kumpel und so.
Da würde ich mich dann schon sehr wundern. Besonders, weil es ja auf Grund der Einstellung schon zum Kontaktabbruch gekommen ist. Dein Freund da also durchaus eine klare Meinung hat.

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Danke für eure Antworten! Das hat mich zum nachdenken gebracht!

Es sind so viele Punkte die mich stören
- dass mein Mann nicht vorher gefragt hat, wie ich das finde. Er sagt, er braucht meine Erlaubnis nicht. Ich rede aber nicht von erlaubnis, sondern einfach drüber sprechen
-dass es in unserer Wohnung sein muss. Angeblich will mein Mann nicht in einen Biergarten wegen corona
- mein Mann sagt, er hätte nicht zu einer Politik Talkshow eingeladen, darüber wollen sie gar nicht reden. Ich finde, nicht drüber reden ist auch eine Art von Akzeptanz

Naja, dabei sein will ich nach wie vor nicht! Aber ich versuche, kein Drama draus zu machen bzw erst mal abwarten. Es stimmt schon, mein Mann hat schon mal den Kontakt abgebrochen, er würde es auch wieder tun, dass weiß ich!

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Auch ganz objektiv gesehen, ich kann die Meinung Deines Mannes nachvollziehen! Ich wäre nie auf die Idee gekommen, meinen Mann zu fragen, wenn ich mich mit einer alten/ehemaligen Freundin hätte treffen wollen. Besonders hätte ich nichts gesagt, wenn Diskussionen zu erwarten gewesen wären.
Vielleicht will er selber ja überhaupt auch erstmal sehen, wie sich sein ehemaliger Freund entwickelt hat. Evtl. passt es ohnehin nicht mehr und der Spuk ist schnell wieder vorbei.
Dass Du weggehst, finde ich komplett falsch. Bleib zuhause und mach Dir sofort ein Bild von dem Mann. Nur dann kannst Du kritisieren, Bedenken anmelden oder was auch immer. Du glaubst bei Deinen Vorbehalten hinterher doch sowieso nicht, was Dir Dein Mann erzählt.
Problemen muss man sich stellen und nicht ausweichen. Das bleibt sonst ein ewiges Meckerthema, ohne dass Du den Mann kennst und Dein Mann kann auch genauso argumentieren.
Überleg Dir das mit der Flucht nochmal.
LG Moni

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Ich muss gestehen ich verstehe dein Problem nicht. Es treffen sich 2 alte Bekannte, was denkst du über was die reden? Politik sicher nicht. Ich finde dich von deinen Ansichten her auch nicht sonderlich offen. Mein Mann bespricht auch nicht mit wem er sich trifft, das "darf" er frei entscheiden, genau wie ich ohne zu fragen mich mit alten Bekannten treffen kann.
Was kann in deinen Augen schlimmes passieren, ich bin mir sicher falls er einen dummen Spruch über dich macht, wird dein Mann wissen wie er darauf reagiert, wenn er das nicht tut liegt das Problem bei deinem Mann und dir und nicht bei dem Freund. Wir haben im Bekanntenkreis auch Menschen die nicht unbedingt die gleiche politische Meinung wie wir haben. Diese Meinungen sind aber nie Thema wenn man sich trifft. Unser Freundeskreis ist sehr bunt gemischt( wenige Deutsche) das finde ich schön und das funktioniert auch wenn nicht alle sich am linken oder mittleren Spektrum befinden.

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Ich verstehe gerade mal wieder nicht, wie man das Problem nicht sehen kann. Gegen bunt gemischte politische Einstellungen von Linken- bis CSU-Sympathisanten im Freundeskreis ist ja nichts zu sagen. Und mit denen kann, aber muss man nicht über Politik reden. Aber findest du tatsächlich, dass rechsradikal eine Meinung ist, die man haben kann? Das ist für mich keine akzeptable Meinung mehr, das ist menschenverachtend.
Mit einem rechtsradikalen redet man auch nicht über Fußball und bricht den Kontakt nicht erst ab, wenn seine Äußerungen die eigene Partnerin betreffen.

Dass man nicht um Erlaubnis fragen muss, wen man trifft, ist schon klar. Aber dass man nicht miteinander spricht in einer Partnerschaft, finde ich schon seltsam.

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Solange man mich in Ruhe lässt und nicht versucht von seiner Gesinnung zu überzeugen bin ich tatsächlich tolerant allen Meinungen gegenüber, sobald aber jemand anfängt dummes Zeug zu reden fliegt er raus oder ich gehe.

Wir haben tatsächlich einige mit einer sehr nationalistischen Einstellung im Freundeskreis, die sind aber kein Deutschen, ihre Einstellung bezieht sich also nicht auf irgendeine Situation in Deutschland sondern ehr auf ihre Heimat. Ich kann damit auch nichts anfangen, es ist aber auch nie ein Thema, ausser ich würde fragen, dann bekomme ich einen stundenlangen Vortrag.

Ich kenne ehrlich gesagt auch mehr ausländische Nationalisten wie Deutsche, ich denke jedes Volk bringt sowas hervor. Jemanden von vorneherein zu verurteilen, nur weil er als Jugendlicher irgendeinen Müll nachgeplappert hat den er von sogenannten "Freunden" gehört hat, finde ich trotzdem übertrieben. Für viele ist es in der Jugend eine Phase ( die ich nicht unbedingt gut heisse) aber es passiert halt wenn sonst im Leben einiges schief läuft, meist ändert sich das aber wieder, wenn man sein Leben auf die Spur bekommt und auch Platz für anderes Gedankengut im Kopf zulässt.

Ich finde es ehr intolerant solchen Menschen keine Chance zu geben, vor allem wenn man gar nichts von ihm weiss, bzw das Wissen nur aus Höhrensagen besteht.

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ICH würde bleiben und ihn auf seine Gesinnung ansprechen mit dem Verweis darauf, dass die beiden dann leider in eine Kneipe gehen müssen, da es ja, sollte er noch Neonazi sein, für beide Seiten untragbar ist, sich in einem Raum aufzuhalten...

ICH bin aber auch wenig diplomatisch und gehe bei Neonazis trotz besseren Wissens, dass das nix bringt, immer auf Konfrontation, weil ich keinen Bock drauf habe, dass sie auf die Idee kommen, ihre Haltung bliebe und sei salonfähig.

Ich kann aber gut verstehen, wenn man sich dem nicht aussetzen will. In dem Fall sollen sich die Jungs doch woanders treffen. Deine Freundin würde ich in euer Wohnung treffen, denn so weit käme das noch, dass ich das Feld räume für jemanden, der mich nicht mal im Land haben will.

Würde aber ein unentspanntes Treffen, wenn ich dabei wäre... wäre für mich aber die einzige Möglichkeit.

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Sehe ich auch so. Auch wenn es nichts bringt, mit Nazis zu diskutieren, sie sollen wenigstens nicht denken, dass ihre Gesinnung akzeptiert bzw. für okay befunden wird.

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Ich seh das bissel entspannt, weil ich das selber mal hatte.

Aber ich würde mit den äußern vorsichtig sein, zumal mein Stiefvater war auch Rechtsradikale.
Und er ist es jetzt nicht mehr, das kann veleicht auch bei den Kumpel deines Freundes/Mann so sein.
Zumal ein Rechtsradikaler auch nicht gleich böse sein muss.
Mein Stiefvater war es auch und mein Mann ist araber und er kommt super klar mit ihm schon immer.

Alles gute