Wie weiter gehen, Entscheidung für Freiheit oder Familie

Ich bin an einem Punkt wo ich mich entscheiden muss.
Ich habe einen tollen Mann kennen und lieben gelernt, obwohl eine feste Partnerschaft nie als starkes Bedürfnis vorhanden war.
Hat sich halt ergeben.
Er möchte zusammen ziehen, sein Sohn würde dann auch mit uns leben.
Möchte ich das?
Eine Verpflichtung wie diese eingehen?
Kompromisse eingehen, mich abstimmen, viele Freiheiten aufgeben.
Ein Kind bedeutet ja auch Verantwortung, Veränderung, Anpassung.
Eigene Kinder möchte ich auf keinen Fall.
Was ich im Umfeld sehe, macht mir das nicht gerade Mut.
Meine Freundinnen, die Mutter sind, machen nicht den Eindruck als wären sie zufrieden mit ihrer Entscheidung für Kinder.
Sie haben hauptsächlich ihre Kinder und sonst steht alles hinten an.
Und das fällt den meisten doch schwer und sie wünschen sich ihre Freiheiten zurück.
Auch die Partnerschaft kommt teilweise in eine Schieflage.
Durch die klassische Rollenverteilung, sie nur Kind, Haushalt, er arbeitet viel, mehr als vor dem Kind um alles alleine finanzieren zu können.
Unzufriedenheit auf beiden Seiten.
Ihre beruflichen Ziele meist dauerhaft auf Eis, finanzielle Unabhängigkeit ade.
Verzicht wo man hinschaut.
Die ersten Partnerschaften gehen jetzt auseinander , manche erst wenn die Kinder größer sind, einige aber auch kurz nach dem ersten oder zweiten Kind.
Der gegenseitige Respekt geht verloren, von der Paar Beziehung bleibt nichts mehr.
Persönliche Entwicklung...nicht mehr vorhanden.
Ist es das wert?

1

Du hast dich doch bereits entschieden: Du willst keine enge Partnerschaft und schon gar nicht mit (fremdem) Kind.
Gut, dass du weißt, was du willst bzw. was du nicht willst.
Dann handele entsprechend.

Das funktioniert, auch ohne dass man Partnerschaften mit Kindern per se schlechtredet.

2

Ich bin mir halt nicht mehr sicher.
Ich liebe den Mann sehr und stelle daher meine bisherigen Ansichten und Lebensgestaltung auf den Prüfstand.
Geborgen sein, Sicherheit, Verlässlichkeit sind ja durchaus Dinge, die auch mir nicht egal sind.
Vielleicht gibt es ja einen Weg, mich darauf einzulassen ohne meine anderen Bedürfnisse aufzugeben.
Ich wollte nichts schlecht reden, ich stelle nur fest, dass offenbar für viele eine Entscheidung für Familie gleichzeitig eine zu starker Verzicht auf Bedürfnisse wie Unabhängig sein, Zeit für sich und den Partner, persönlichee Zufriedenheit, zumindest für die Frau.
Da frage ich mich, ob das so der richtige Weg ist, denn die Frauen sind nunmal oft unzufrieden.

3

>>>denn die Frauen sind nunmal oft unzufrieden.<<<

Klar, das gibt es, aber ich schätze, auch nicht alle Single-Frauen sind nur glücklich oder Frauen, die auf Distanz mit einem Mann leben, also zwei Wohnungen haben.

>>>Geborgen sein, Sicherheit, Verlässlichkeit sind ja durchaus Dinge, die auch mir nicht egal sind.<<<

Sicher, aber nur die Rosinen rauspicken ist nicht ;-).

Für dich scheint aber eine Partnershaft mit Kind nicht das Richtige zu sein.

4

Sprich doch mal mit deinen „scheinbar“ unzufriedenen Freundinnen und frage sie un Rat.
Dein Eindruck scheint ja zu sein, dass diese sich für etwas entschieden haben (oder es ihnen passiert ist), das du eigentlich auch ablehnst. Dann können sie dir vielleicht auch sagen, ob sie trotzdem positive Aspekte sehen, die die Einschränkungen überwiegen. Sie also vielleicht gar nicht so unzufrieden sind wie es dir scheint.

Das mag es mit Sicherheit geben. Aber ich persönlich kenne in meinem engen Umfeld keine Mama, die trotz aller Einschränkungen nicht doch glücklich ist mit dem Familienleben. Da macht es mich etwas stutzig, dass du gleich so viele kennst.
Deshalb: hinterfrage das doch mal direkt.
Über zu wenig Schlaf und quengelnde Kinder und dreckige Klamotten jammert es sich ja schnell. Aber frag doch mal direkt, ob sie wirklich so unzufrieden sind, dass sie dir von der Konstellation abraten würden.

Alles Gute!

5

Wenn man es möchte, weiß man es und macht es.

Wenn Du das Leben mit ihm und seinen Sohn so sehr in Frage stellst.. und es als Kompromiss und Freiheitsberaubung ansiehst ist es nichts für Dich.

Ein Mensch für den sowas ist, sieht eine Partnerschaft und Kinder als Freiheit.. als das Beste ...und nichts als Laster an.

6

Ich habe auch immer gesagt kein Mann mit Kind aber dann dachte ich mir Mensch nur weil derjenige ein Kind hat bedeutet es nicht das er nicht mehr das Recht hat glücklich zu werden . Allerdings habe ich mich dabei selbst verarscht und sage nie mehr ein Mann mit Kind . Ich selbst habe keine Kinder und das was ich durchgemacht habe wünsche ich niemanden .

7

Es geben ja nun beileibe nicht alle Frauen ihren Beruf auf und es lebt nur ein Teil aller Frauen in "traditionellen" Verhältnissen.

Für dich als potentielle Stiefmutter würde das ja ohnehin nicht in Frage kommen.

8

Ich halte das für zu kurz gedacht. Ich weiß nicht, wie alt du bist. Mit 20 dachte ich auch so.
Männer können kommen und gehen, das Leben verändert sich. Es ist absolut egal, ob man arm ist oder reich. Reich ist, in meinen Augen, wer Kinder hat. Neue Jobs kommen, vielleicht auch ein anderer Partner. Aber Kinder hat man für immer. Und damit eine Familie. Natürlich ist die Zeit mit kleinen Kindern oft nervig und stressig. Aber deswegen ist man nicht unbedingt unglücklich.

9

Also ich finde du übertreibst schon sehr stark. Oder bist in einem seltsamen Umfeld. Ich kenne sehr viele glückliche Familien und auch glückliche Singles.
Es gibt Leute die kein Problem damit haben, selbst zurück zu stecken für das Kind. Ich persönlich finde es war immer kotzlangweilig nur für mich sorgen zu müssen. Wie oft macht Urlaub, shoppen, bar hopping , one night stands etc SpaßEs gibt eine Zeit da ist man gerne egoistisch und hat einfach nur Spaß, aber das ganze Leben so leben? Nein danke. Da wächst man ja auch irgendwann raus.

Dass du das alles für ein fremdes Kind nicht aufgeben willst kann ich aber auch verstehen. Dann hast du doch aber deine Antwort schon. Also warum der Post?

10

Guten Morgen,

ich entschuldige mich, wenn ich falsch liege aber für mich klingt dieser Beitrag eher wie eine von diesen als persönliches Anliegen getarnten Provokationen in Verbindung mit Bashing gegen klassische Familienmodelle, die man hier in letzter Zeit immer öfter liest.

Sollte ich mich irren, fehlt mir für eine gute Antwort noch eine ganz entscheidende Information: Wie alt ist der Sohn Deines Partners?
Es macht in Hinblick auf Deine Bedenken durchaus einen Unterschied, ob der Junge schon fast mit der Grundschule fertig ist oder noch ein Kleinkind ist.
Und wie gut kennst Du ihn? Wenn unter den Umständen von zusammenziehen die Rede ist, muss die Beziehung ja gefestigt sein und schon länger bestehen. Dein Partner müsste Dich gemeinsam mit seinem Sohn erlebt haben und anscheinend daran glauben, dass es funktioniert. Verbringt Ihr Zeit zu dritt? Wochenenden, Ausflüge usw? Wie läuft es dann für Dich?
Kein verantwortungsvolles (!), alleinerziehendes Elternteil würde dem Kind praktisch "ungeprüft" eine solch drastische Veränderung zumuten.
Ohne ausreichend gemeinsam verbrachte Zeit würde ich an Deiner Stelle nie zustimmen, auch ohne Deine Grundbedenken. Das wäre nicht gut für Dich und auch nicht für den Jungen.

LG

12

Hm, das sehe ich anders.
Ich bin mit meinem Ex Mann zusammen gezogen, nach 3 Monaten Beziehung, sein Sohn hat mich bei Pommes und Burger kennen gelernt und die beiden sind sofort mit zu mir, der Junge war 10 und hat sich sofort wohl gefühlt.
Ein paar Wochen später sind wir in eine größere Wohnung gezogen wo er ein Kinderzimmer hatte.
Also der Junge hat mich nach 3 Monaten kennen gelernt und war sofort ständig bei uns im Wochenwechsel mit der Mutter.
Das hat funktioniert, 10 Jahre lang.

11

Könnt ihr vielleicht eine Art Probewohnen machen?
Ferien sind anders als Schulzeit, das ist klar. Probewohnen ist somit anders, als dauerhaft.
Wenn der Platz möglich ist, würde ich einige Tage gemeinsam verbringen, mit der Option sich zurück zu ziehen und das Zusammenziehen aufschieben/verabschieden.

Bei Freunden sind viele Beziehungen übrigens im Urlaub in die Brüche gegangen.
"Das ist selbstverständlich, da reden wir nicht drüber". Im Urlaub 1-2 Wochen zusammen leben, merkten sie dann, dass sie doch mal besser hätten darüber reden sollen.

Erwartungen im Vorfeld, eigene Vorstellungen. Der/die eine wollte lieber an den Strand, der/die andere viel Kultur sehen. Der/die eine oft essen gehen, spät aufstehen, brunchen, der/die andere lieber früh aufstehen, viel erleben, Mahlzeiten nach Uhrzeiten usw.

Auch ohne Kinder kann das Experiment zusammenziehen oder Partnerschaft schnell in die Brüche gehen.


In meinem heutigen Umfeld erlebe ich viele Familien, die über Jahre verheiratet sind, Kinder haben und glücklich als Eltern und in der Beziehung sind.
Sie reden viel, sie stellen ihre Bedürfnisse nicht an letzte Stelle, sondern jedes Familienmitglied ist gleichwertig. Die Bedürfnisse werden nach Priorität sortiert.

Was muss (Kind krank), was kann (wäre mal wieder schön), was sollte, was wird gebraucht (Paarzeit)
Dabei gehen sie pragmatisch vor. Ideal wäre es die Paarzeit im Wellnesshotel zu genießen und die Kinder sind bei den Großeltern.
Geht nicht? Dann gibt es trotzdem Paarzeit oder gerade deswegen.

Candle light Diner im Esszimmer und Kino im Wohnzimmer.
Manche Mütter, aber auch Väter gehen in ihrer Elternzeit voll auf, andere nicht.
Darüber reden und individuelle Lösungen finden, die für die Familie passt, sind wichtig.

Wer nicht redet, sich selbst immer und dauerhaft hintenanstellt, da sehe ich größere Trennungstendenzen.