Den falschen Mann ausgesucht

Ich hab immer das Gefühl ich hab mir den falschen Mann ausgesucht. Ich mache und tue und gebe und es kommt kaum was zurück. Meine wünsche? Egal...
Manchmal frag ich mich wie mein Leben gelaufen wäre hätte ich einen anderen Mann kennengelernt. Dann wäre ich jetzt vllt. glücklich verheiratet mit 2 Kindern. Ich hab einfach einen Egoisten als Mann, dass ist meine Erkenntnis der letzten Jahre.
Trennen kommt für mich auch nicht in frage.
Ich bin chronisch krank und würde es alleine nicht schaffen. Und wer will schon eine Frau mit Kind die zu dem auch noch chronisch krank ist??? Keiner.. Bin auch sehr introvertiert. Irgendwie ist mein Leben einfach unglücklich gelaufen und ich sehe keinen Ausweg. Höchstens wenn mein Kind älter und selbständiger wird. Kennt ihr solche Gefühle???

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Hallo,

hm, ich habe den Eindruck, dass du dein Glück sehr an einen Mann gekoppelt siehst. Du hast den falschen Mann geheiratet, darum bist du nicht glücklich. Mit einem anderen Mann wärst du wahrscheinlich glücklich. Und vor allem: Du kannst dich nicht trennen, weil dich kein anderer Mann mehr nimmt.

Auch die Aussage, du bist chronisch krank und würdest es alleine nicht schaffen. Ich weiß nicht, ob ich als Mann besonders engagiert wäre, wenn meine Partnerin durchscheinen lässt, dass sie nur mit mir zusammen ist, weil sie einen Versorger braucht und Angst hat, keinen anderen mehr abzubekomment. Je nachdem, was du meinst, allein nicht zu schaffen: Es gibt Hilfe an jeder Ecke - aber es trägt einen keiner auch noch hin. Und wenn dein Mann wirklich so ein Egoist ist und du machst und tust, dann schaffst du "es" im Prinzip doch schon alleine #kratz.

Weißt du, das ist wirklich nicht böse gemeint. Du schreibst keine Details und vielleicht sehe ich die Sache falsch. Aber das ist das, was mir als erstes zu deinem Text eingefallen ist. Wenn du dich wirklich nicht trennen möchtest, ist eine Paartherapie wahrscheinlich die erste Anlaufstelle. Irgendwelche Gründe muss es doch geben, dass ihr euch mal ineinander verliebt habt. Oder du bleibst passiv und arrangierst dich. Oder du machst dich schrittweise unabhängig durch Hobbies, soziales Netz etc. und bahnst langfristig doch eine Trennung an.

Ich habe auch sehr, sehr lange in einer unglücklichen Beziehung gesteckt. Klassischer Fall, in dem mir jeder hier zur Trennung geraten hätte. Im Nachhinein habe ich viele wertvolle Jahre verschwendet und meine Kinder haben auch mehr mitbekommen, als sie für eine unbeschwerte Kindheit sollten. Eine Trennung ist unbequem (in meinem Fall auch schlimm), aber oft langfristig besser.

Viele Grüße

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Ist das Schrödingers Mann, mit dem du verheiratet bist? Kümmert sich überhaupt nicht um dich und ist essenziell für dein Überleben verantwortlich? Wenn du dieses Paradox aufgeklärt hast, bekommst du deine Antwort.

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Mein jetziger Partner hat sich in mich verliebt, "obwohl" ich 3 Kinder hatte. Mittlerweile haben wir 4... ;-) ...vorher war er mit einer Frau zusammen, die schwere Neurodermitis-Schübe hatte & deswegen immer wieder ins KH musste... Was ich sagen will: Es gibt durchaus Männer, die Deine Seele sehen können & denen es "egal" ist, ob Du Kinder hast oder ob Du eine Vorerkrankung hast... Manche Männer sind echt in der Lage, dich & "deine Seele" zu lieben... ist evtl. rar, aber Du wirst es nicht herausfinden, wenn Du es nicht versuchst!

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Nein solche Gefühle kenne ich nicht.
Ich vergeude keine Zeit mit Menschen, die mir nicht gut tun.
Um glücklich zu sein braucht man nicht unbedingt einen Partner.
Warum meinst du, dass du es alleine nicht schaffst, wenn du jetzt auch alles machst?
Dann kann es doch nur noch am Finanziellen liegen, oder irre ich mich?

Wie weit schränkt dich dein Gesundheitszustand ein? Kannst du arbeiten?
Jammern wie es wohl mit dem richtigen Mann wäre bringt dich nicht weiter.
Du musst erstmal glücklich mit dir selbst sein. Dann strahlst du das auch aus.
Dazu gehört meiner Meinung nach auch ein autarkes Leben.
Mach dich nicht abhängig von einem Mann.
Du musst dein Leben trotz Krankheit und Kind selbst auf die Reihe bekommen.
Was machst du wenn dein Mann morgen stirbt?

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Ja, ich kenne das. Ich bin selber chronisch krank und seit 9 Jahren aus dem Arbeitsleben raus. Dank Berufsunfähigkeitsversicherung aber wenigstens finanziell autark. (war vorher Alleinverdienerin)
Ich war auch viele Jahre mit jemandem zusammen der auf meine Bedürfnisse nach Nähe und Zärtlichkeit überhaupt nicht eingegangen ist. Hab da auch viel zu lange ausgeharrt, gerade weil ich dachte ich finde eh niemanden mehr. Die Trennung ist jetzt 3 Jahre her und ich bereue nur es nicht früher getan zu haben. Viel zu viel Zeit verschwendet.
Der Gedanke "wer nimmt schon jemanden der so krank ist", kommt schon ab und an und immer wieder hoch, ich hab auch mal Online-Dating gemacht und da ist ja gefühlt die zweite Frage immer nach dem Beruf.
Langweilig ist mir nicht, ich hab zwei Kinder, ein Pferd und studiere noch mal was geisteswissenschaftliches (bin Ingenieurin), aber eine "richtige" Beziehung wäre schon schön. Momentan hab ich wieder so einen der "keine feste Beziehung" will, aber exklusiv soll es schon sein, davor hatte ich eine 1,5 jährige Beziehung zu jemandem der aber auch null Verantwortung übernehmen wollte (ich weiß jetzt warum der vor mir 7 Jahre single war).
Ich glaube aber dass das mehr ein "Altersding" (bin 38) als ein "Krankheitsding" ist. In dem Alter sind einfach die richtig Bindungsfähigen schon gebunden, und wennn einer wieder "frei" wird hat das oft Gründe (wenn man Glück hat war es nur Inkompatibilität mit der Exfrau).
Auf jeden Fall ist es aber besser allein zu sein als in einer unglücklichen Beziehung.

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Du hast 3 Möglichkeiten:

1. alles beim jetzigen Stand belassen.
Folge: du bist weiterhin unglücklich

2. du versuchst, an der Beziehung zu arbeiten; vielleicht hilft eine Paartherapie oder Gespräche helfen? Vielleicht fühlt er sich auch ungeliebt? Vielleicht bessert er sich, wenn ihr klar wird, dass ihr euch unglücklich macht momentan?
Folge: du hast eine Chance, euer Leben zu verbessern. Keine Garantie, aber eine Chance.

3. Du trennst dich und fängst ein neues Leben an, bevor du nicht nur die Krankheit vorschiebst, sondern auch noch dein Alter. Denn das wird immer schwerer, je älter man ist.
Folge: du hast eine Chance, glücklich zu werden. Unglücklicher als jetzt wirst du wahrscheinlich nicht sein, aber du musst dir um deine Finanzen, die Kinderbetreuung, den Umgang und dein Leben überhaupt Gedanken machen.

Wäre ich an deiner Stelle, würde ich erst 2. versuchen und dann zu 3. übergehen, solltet ihr scheitern. 1 wäre keine Option.

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Klar und hilfreich #stern

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Ich kenne das Gefühl, in der Falle zu sitzen. Aber im Nachhinein muss ich sagen, dass das Gefühl, "gefangen" zu sein, ausschließlich und ganz allein von mir kam und durch mich erzeugt worden ist.
Es gibt wahrlich für Frauen in Deutschland, ich sage das bewusst, damit es nachher hier nicht heißt, aber in anderen Ländern usw. keinen, aber wirklich keinen einzigen Grund mehr, in einer unglücklichen Ehe ihr Dasein bis zum Lebensende fristen zu müssen. Auch und erst recht nicht finanzieller Natur.

Ich sage dir das deswegen alles so deutlich, weil du vermutlich genau wie ich damals rationalisierst. Das heißt, du suchst dir irgendwelche möglichst für dich und andere vernünftig klingende Gründe, wo du vermutlich in Wahrheit entweder nur Angst hast, dich auf etwas Neues und somit Unsicherheiten einzulassen; oder du es dir nicht wert bist, dein Leben aktiv selbst in die Hand zu nehmen um endlich so etwas wie ein kleines Glück zu erfahren, letzteres war sicherlich bei mir der Fall; oder was auch immer dir individuell gefühlstechnisch im Wege steht, vielleicht liebst du den egoistischen Typ an deiner Seite sogar noch, und selbst das wäre absolut in Ordnung.

Was dich lähmt und handlungsunfähig macht, ist hingegen der Selbstbeschiss mit irgendwelchen pseudovernünftigen Gründen. Das wird dich kein Stück weiter bringen, stattdessen wirst du dich dann dafür entscheiden, schön in deinem selbstgebastelten Gefängnis auszuharren.

Und auch, wenn du krank bist und dadurch Einschränkungen hast. Das solltest du erst recht nicht vorschieben, um dir dein Leben noch schlechter zu gestalten, als es sein müsste.

Wach mal auf und geh in dich

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super geschrieben

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Ich habe in meiner erweiterten Familie einen herzensguten Mann, der sich vor einem Jahr in eine Frau mit Morbus Crohn (recht schwerer Verlauf) verliebt hat und die zwei Kinder hat, beide nicht problemfrei, gesundheitlich und psychisch, aber sie wuppt das prima.
Weder die Kinder noch die Krankheit waren für ihn ein Hinderungsgrund, sich in die Frau zu verlieben und die beiden sind ein ganz ganz tolles Paar.

DU musst ein neues Leben wollen - allein nur DU - und Dich aus Deinem momentanen Leben rauslösen kannst auch nur Du alleine. Nicht umsonst heißt es: "Wer etwas will, sucht Wege. Wer etwas nicht will, sucht Gründe."
Hätte hätte....hilft Dir nicht weiter. Das musste selbst ich noch mit 65 Jahren lernen.
Man muss sich überlegen, ober man selbstmitleidig und frustriert noch jahrelang so weiterleben - oder sich einen Ruck geben und neu anfangen will.
LG Moni

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Nein nicht dein Leben ist " Irgendwie ist mein Leben einfach unglücklich gelaufen", sondern Du definierst dich über einen Mann.
Frag Dich wo Du glücklicher werden kannst , ohn dass er eine Rolle spielt.
Arbeite an deinem Selbstbewußtsein - bist du in einer Selbsthilfegruppe?
Was tust dagegen sehr introvertiert zu sein ?
Hast Du ein Hobby ?
Meinst Du dein Kind ist meiner unglücklichen Mama glücklich?