Er vergisst uns als Familie...warum?

Hallo
Wo soll ich anfangen?
Ich ende 20, verheiratet seit ein paar Jahren (kennen uns seit 11 Jahren);Mama von 2 Wunschkinder, aktuell noch in Elternzeit
Mein Ehemann, selbständig
Winterarbeitszeit: 7-17 Uhr Sommer: 7-20 Uhr

Ständig 24 Std am Tag denkt mein Mann nur an die Arbeit. Möchte dass wir eine schöne Zukunft haben mit viel Geld etc. Spricht absolut nichts dagegen aber er vergisst das jetzt...er ist nicht "glücklich" mit dem was wir haben; möchte immer mehr und mehr.
Er ist ein guter Papa aber zu wenig anwesend; alles dreht sich um die Arbeit.
Ich unterstütze wo ich kann aber das ist nicht genug laut seiner Aussage.
Wir haben oft Streit wegen den Themen...
Ich dachte wenn die Kinder erstmal da sind wird er merken dass es auch noch andere Sachen im Leben gibt...nein...
Ich weiß nicht mehr weiter...
Gibt es jemand den es so ähnlich geht?
Hat jemand Rat?
Ich spreche sehr oft darüber mit ihm oft kommt auch die "Einsicht" aber das ist nach 2 Tagen wieder Vergangenheit.
Habe das Gefühl er ist über Burnout schon drüber: jegliche Behandlungen würde er ablehnen. Ablenkung schaffen? Quasi nicht möglich er geht "seinen "weg

Ich möchte nicht gehen...liebe ihn zu sehr...
Und doch weiß ich dass es so hier nicht funktioniert in Zukunft :-(

Grüße
Eine Mama mit 2 Kleinkindern die demnächst wieder arbeiten geht und Angst hat wie alles wird...

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Wenn er selbstständig ist, ist es normal, dass er immer mehr erreichen will und viel arbeiten muss - und dass sich alles um das Geschäft dreht.

Wenn es gut läuft, könntest du mit einsteigen, damit würdest du ihn entlasten, euer Familienunternehmen nach vorne bringen und kannst die Kinderbetreuung flexibel halten. Eigentlich ideal.

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Danke für deinen Beitrag
Es ist mir bewusst dass es sich immer um die Arbeit drehen wird
Aber dafür kein familienleben?
Wir reden hier von einem Kleinbetrieb 2 Mann...
Keine Angestellten.

Ich kann nicht mit in die Firma einsteigen ich unterstütze ihn wo ich kann aber ich muss wieder in meinen Beruf zurück...und wenn es nur 3 Tage im Monat sind. Ich brauche das.
Vor allem ist es egal wie ich was mache nicht gut genug in seinen Augen.
Mhhhh


Grüße

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Was ist denn „nie gut genug“? Hast du da mal ein paar Beispiele?

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Huhu,

ich würde noch mal mit ihm reden und ihm Folgendes sinngemäß sagen:

Ich finde es toll, dass du dir für uns eine finanziell abgesicherte Zukunft wünschst. Dass du dich dafür so abrackerst, zeigt mir, wie wichtig die Familie dir ist. Auf der anderen Seite ist diese finanzielle Absicherung aber nicht das, was ICH mir vorrangig wünsche. Ich möchte ein Familienleben haben, Unternehmungen mit Kindern UND Mann, und einen Partner, mit dem ich Paarzeit verbringen und über Gott und die Welt reden kann (statt immer nur über seine Arbeit). Einen Partner, bei dem gemeinsame Zeit und BEZIEHUNG mit allen Familienmitglieder etwas weiter oben in der Prioritätenliste rangieren. Ich verstehe, dass diese „Versorgung“ der Familie dein Weg ist, Zuneigung zu zeigen. Aber das ist leider nicht der Weg, über den ich und die Kinder gerne Zuneigung von dir hätten. Glaubst du, du könntest daran mittelfristig etwas ändern? Möchtest du das auch? Welche Art von Unterstützung wäre dafür nötig?

Je nach Antwort würde ich dann entscheiden, ob das Ganze noch Zukunft und eine Chance verdient hat oder ob eure Prioritäten, Werte und Lebensvorstellungen zu verschieden sind.

Wenn er Einsicht zeigt, würde ich konkrete Vereinbarungen treffen, was er bis wann verändern soll. Z.Bsp. ab sofort jedes Wochenende ein Familienausflug, im Winter abends ne Stunde Spielzeit mit den Kindern o.ä. Nach einem Monat gemeinsam überprüfen, was sich getan hat. Mach ihm auch klar, dass du aufgrund seines Verhaltens die Beziehung in Frage stellst - im Klartext: dass du dich trennen würdest, wenn sich nichts verändert. (Falls das so ist!)

Viele Grüße und alles Gute!

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Danke
Ich werde diesen Weg Versuchen...
Grüße

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Hallo. Mir gings ähnlich.

Mein mann arbeitet auch sehr viel und ist oft die ganze woche nicht daheim. Am wochenende konnte er kaum abschalten. Wir haben 2 kleine kinder und ich hatte auch immer das gefühl, dass wir ihm gar nicht so wichtig sind. Wir hatten häufig sehr viel streit deswegen. Ich wollte eine paartherapie machen und das hat uns sehr gut getan.

Er konnte sich endlich öffnen und hat da sogar geweint. Er möchte einfach dass wir es so gut wie möglich habenund beruflich etwas erreichen, damit wir uns alles leisten können. Er hatte einen wahnsinnigen inneren stress. In seiner kindheit und jugend war das wohl ein großes problem. Und ich hatte ihm immer noch vorwürfe gemacht. Das tat mir im nachhinein echt leid. Durch die tolle therapeutin konnten wir einen guten weg finden. Mittlerweile können wir unsere sorgen wieder teilen. Ich kann ihn etwas bremsen und er kann die zeit mit uns besser genießen.

Die größte veränderung passierte tatsächlich, weil ich verstanden habe, warum das so ist.

Er hatte das gefühl er kann unsnicht gerecht werden. Auf der einen seite musste es finanziell reichen, auf der anderen seite hatte er zu wenig zeit.
Ich dachte, na toll. Für ihn hat sich gar nichts geändert. Ich kümmere mich um die kinder und er geht in die arbeit und für ihn hat sich kaum etwas geändert. Dass sich für ihn aber genauso viel geändert hatte, war mir nicht in dem ausmaß klar.

Jetzt ist es so, wenn er doch später heimkommt, als angekündigt, sage ich ihm, dass ich es schade finde, aber dass ich weiß, dass er das für uns macht. Das hilft uns beiden, positiver zu sein.

Ich hoffe das hilft dir etwas, um mit ihm ein positiveres gespräch zu finden.

Lg julia

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Danke für deinen Beitrag
Ja es ist mir vollkommen bewusst das er das alles nur für uns als Familie macht. Er möchte dass es uns in Zukunft gut geht; wir "abgesichert" sind.
Meine bedenken sind aber dass es egal welche Ziele er erreicht er sich immer neue setzen wird. Das ist auch gut aber nicht zu hohe Ziele.
Ich weiß dass er dafür gesorgt hat wie es uns jetzt geht.

Aber warum kann er nicht einen Gang zurück schalten? Einfach Mal etwas entspannen?

Wir sind schon soweit dass wir uns nur noch wenn wir reden über die Arbeit reden.
Beim Essen ist ständig sein Handy mit dabei und er schaut im Internet etc.
Das ist meiner Meinung nicht normal...
Nachts steht er oft auf kann nicht mehr Schlafen weil er so viele Gedanken hat. Steht auf geht an den PC und schaut wieder


Ich kann ihn verstehen aber er sieht meine Unterstützung nicht und ich habe das Gefühl er sieht uns nicht als Familie momentan.
Wir sind da aber er arbeitet....

Leider ist er egal wie zu keiner Therapie bereit das habe ich schon angesprochen
Mir ist bewusst dass nicht er alles "falsch" macht sicherlich sind auch ganz viele Sachen die ich ändern sollte...

Ich gehe wieder arbeiten, mein Entschluss um auch Geld zu verdienen.
Wie viel ich arbeite;wie ich arbeite aus seiner sicht: meine Sache. Ich muss das klären dass die Kids betreut sind und das am besten nicht durch ihn.
Seine Meinung: Kind 3 und dann haben wir "2 Jahre Zeit"
Nach seinen Vorstellungen gehe ich gar nicht mehr arbeiten.
Manche wünschen sich vielleicht sowas aber das ist absolut keine Option für mich
Ja auch ich möchte ein drittes Kind aber ich muss erstmal hier raus und wieder arbeiten;spreche ich das aus ist er beleidigt


Grüße

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>>>Ich dachte wenn die Kinder erstmal da sind<<<

Das ist in 99% aller Fälle "Fehl-Denken"... (oder Wunsch-Denken???).