Schock - mein Mann hat mich bedroht...

Ich weiß gar nicht ob es richtig ist hier zu schreiben oder was ich jetzt eigentlich hören möchte...
Mein Mann und ich sind knapp ein Jahr verheiratet und 6 Jahre zusammen. Er hat 2 Kinder aus erster Ehe mitgebracht die bei uns leben und wir haben eine 3 Monate alte Tochter.
Seit einiger Zeit streiten wir uns ständig und werfen uns zum Teil wirklich auch gemeine Dinge an den Kopf. Wir haben viel zusammen durchgemacht (u.a. 2 Fehlgeburten). Letzte Woche haben wir eine Eheberatung angefangen da es zur Zeit so verzwickt ist dass wir alleine nicht aus dem Hamsterrad -Streit herauskommen. Wir haben beide noch große Gefühle füreinander und möchten es so gerne wieder schaffen miteinander zu Leben.
Heute ist ein Streit wegen einer Lappalie ausgebrochen und er ist dann weggelaufen... ich habe ihm dann solange „gerufen/ gebrüllt“ er soll zurück kommen bis er kam. Er stellte sich dann vor mich und sagte, dass er mir beim nächsten mal eine runter hauen würde. Ihr könnt euch nicht vorstellen was in dem Moment in mir zerbrochen ist. Er ist überhaupt nicht der Typ und es passt so gar nicht zu ihm. Jetzt fühle ich mich so ängstlich und weiß gar nicht wie wir dass jetzt noch hinbekommen sollen. Er kam eben noch kurz zurück und meinte dass ich ja wüsste dass er sowas nie tun würde.... ich weiß aber gerade gar nichts mehr ...

Danke fürs zuhören 👍

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Nunja, ihr nehmt euch beide niichts. Dein Mann hat das einzig Richtige getan und wollte aus der Situation raus während du das nicht akzeptieren konntest und hinter ihm herbrüllst. Da sind ihm verbal die Sicherungen durchgebrannt.
Jetzt habt ihr hoffentlich beide nachhaltig was draus gelernt. Du solltest ihn in Ruhe lassen, wenn er sich der Situation entzieht und er weiß jetzt, wo seine Toleranzgrenze liegt bis es anfängt kritisch zu werden.

Der Rest findet sich hoffentlich bei der Partherapie und ihr bekommt eure Streitkultur noch in den Griff.

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Danke für deine schnelle Antwort! Wir sind tatsächlich so festgefahren dass mir dein Blickwinkel gerade gut tut.

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Ich glaube, dass unter bestimmten Umständen bei jedem irgendwann die Sicherungen durchbrennen können. Dafür muss man kein Schläger oder ein schlechter Mensch sein.

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Hallo,


bei euch steckt schon längere Zeit der Wurm drin. Aber nach dem heute hat euer Streit eine neue " Qualität" erreicht. Ich hoffe es war ein einmaliger Ausrutscher von deinem Mann. Gewalt, oder auch die Drohung von Gewalt ist in meinen Augen mit nichts zu rechtfertigen.

Ihr solltet diesen Streit bei der nächsten Therapiestunde thematisieren und offen darüber reden


Freundliche Grüße

blaue-Rose

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Das werden wir auf jeden Fall tun 👍 Danke Dir!

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Manchmal verstehe ich nicht, warum man auf Teufel komm raus bei einer Auseinandersetzung weitermacht und weitermacht und nicht einfach mal den Mund hält und die Situation erstmal abkühlen lässt. Dann kann man doch viel besser reden.
Du hast Deinen Mann weiter provoziert mit Deinem Gebrülle, also - beide schuld.
Dass er betroffen ist, hat er ja geäußert.
Seht zu, dass ihr eine andere Streitkultur kriegt, sonst seh ich schwarz für die nächste Auseinandersetzung.
Ich war auch 35 Jahre verheiratet und wir beide die ersten Jahre ziemlich impulsiv. Aber ich wusste, wann ich lieber mal eine Weile die Klappe halte und wir uns erstmal wieder runterfahren konnten. Mein Mann konnte das auch - er verzog sich dann lieber in seine Werkstatt, aber da hätte ich ihm ganz sicher nicht auch noch nachgebrüllt. Da sind Pausen hilfreicher.
Selbstbeherrschung ist nicht so euer Ding? Fehlgeburten sind kein Grund, sich Gemeinheiten an den Kopf zu werfen, gut, dass ihr eine Therapie macht. Alles Gute.
LG Moni

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Das ist ja genau der Grund warum wir zur Paarberatung gehen!
Ich gebe dir vollkommen recht, dass es nicht klug ist im Streit immer weiter zu machen und zu provozieren. Wenn es so einfach wäre müssten wir uns nicht für horrendes Geld externe Hilfe holen😌. Ich habe nicht gesagt dass die Fehlgeburten der Grund sind, wie kommst du denn darauf? Ich habe es erwähnt um zu skizzieren dass wir emotional in kurzer Zeit viel durchgemacht haben.

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Hallo,

meistens kann ich Dich ja gut ignorieren, wenn Du mal wieder vom Stapel lässt.

Dieses Mal geht mir Deine überhebliche Art aber echt auf den Zeiger.

Die TE hat schon gemerkt, dass das Hinterhergebrülle äußerst destruktiv war, da musst Du nicht noch draufhauen! Ja, in Deiner mustergültigen Ehe habt ihr das Problem natürlich ganz von allein lösen können! Stell Dir vor, andere brauchen dazu Hilfe und müssen streiten lernen... gibt's auch.

Hör bitte auf ständig so wichtigtuerisch zu sein.

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Hallo,

er hat es gesagt. Er hat es nicht gemacht.

Er hat seiner Verzweiflung Worte gegeben. Keine schönen Worte - definitiv.
Du hast gebrüllt...

Ihr habt euch beide (noch so) im Griff dass es nicht eskaliert ist.

Macht diese Beratung, lasst euch helfen. Schmeißt es nicht weg und sehr die Verzweiflung des anderen.

Ohne Verzweiflung wäre eine Beratung umsonst...

Alles liebe und gute 💕

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Dankeschön 😊

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Scheint ja ganz schön "rund" zu gehen bei euch....#schwitz

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Und was ist dein Rat?

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Du beschreibst ja, daß er nach einem Streit wg. eine Lapalie gegangen ist und du ihm hinterhergebrüllt/-gerufen hast, er solle gefälligst zurückkommen.
Ich sehe es so: Jeder Streit-Beteiligte hat ein gewisses Recht darauf, für sich zu entscheiden, wann ein Streit nicht mehr "auszuhalten" ist - sprich, wann er lieber kehrtwende macht und den Raum/oder Ort verlässt, um aus der Situation "auszubrechen" - Vielleicht war es für deinen Mann so, dass ihm dieser Streit zu blöd war und er hat deswegen das Weite gesucht.

Ich weiß nun nicht, wie man sich das vorstellen soll, daß du ihm hinterhergeschrien hast: Hast du von einem Zimmer bis ins nächste gerufen, hast du durchs ganze Haus geschrien oder hast du hunderte von Meter durch die Straße gebrüllt???
Anscheinend hast du ihn mit deiner Brüllerei oder was das war, soweit gebracht, daß er umgekehrt ist. Die Frage ist, warum ist er in dieser Situation umgekehrt? Evtl. weil ihn deine Plärrerei zur Weißglut gebracht hat und er sich keinen anderen Ausweg wusste.
Das rechtfertigt zwar nicht seine "Drohung" - aber es macht diese i-wie nachvollziehbar.
Aber wie es wirklich war, kann ich aus deinen Zeilen so nicht rauslesen.

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Es kann sein, dass er durch dein Verhalten getriggert war und sich nicht mehr anders zu helfen wusste. Aber im Gegensatz zu den anderen finde ich das schon schwierig. Die Androhung von Gewalt ist oft der erste Schritt in eine gewalttätige Beziehung. Ich kann das hier nicht beurteilen, weder war ich dabei, noch bin ich Expertin, aber bagatellisieren würde ich das nicht wollen.

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Danke für Deine offene Meinung!

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Guten Morgen erstmal

Ich schließe mich den Vorschreiberinnen an, dass Gewalt oder auch nur die Androhung von Gewalt ein no-go ist.

Das bedeutet aber auch, dass es der ultimative Trennungsgrund ist. Wenn du also nicht sicher sein kannst, ob nicht doch irgendwann auf Worte Taten folgen, hast du gar keine andere Wahl, als dich zu trennen.

Ich würde es von seiner Reaktion in der Paartherapie abhängig machen. Wenn es dir gelingt, ihm wieder zu vertrauen, könnt ihr weiter machen. Wenn er versucht, dir die Verantwortung zuzuschieben oder seine Drohung zu bagatellisieren, dann lauf so schnell und so weit du kannst.

Kein Kind sollte in einem Elternhaus aufwachsen müssen, in dem Streit und Drohungen zum Alltag gehören.

Alles Gute für euch

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Ohne dass ich das jetzt selbst bagatellisiere - Es soll hier nicht der Eindruck entstehen dass wir in einer gewaltsamen (verbal) Ehe leben. Wir haben im Moment unsere Probleme die wir angehen wollen deswegen gehen wir auch zur Therapie. Der Fall gestern war bis jetzt einmalig. Wir werden weiter alles daran setzen dass es auch dabei bleibt. Vielen Dank noch mal euch 🍀

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Auch wenn das eine erstmalige und einmalige Androhung von Gewalt war: es war eine Drohung. Und auch, wenn er in Rage war und auch du deinen Teil dazu beigetragen hast, zeigte er doch eine Agressivität, die in ihm steckt.

Jeder Mensch, dem schon mal Gewalt wiederfahren ist, weiß, dass die Androhung der erste Schritt ist. Die Grenze darf NIEMALS überschritten werden.
Denn, wenn sie EINMAL überschritten ist, wird es immer wieder passieren.

Sage ihm also nochmal klar und deutlich, dass du das nie wieder erleben willst!
Und im Gegenzug achte du auch seine Grenzen, brülle ihm nicht mehr hinterher und respektiere seinen Rückzug beim nächsten Mal.

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Ich lese hier erst einmal viel Gutes. Ihr habt erkannt, dass ihr ein Problem habt und arbeitet mit Unterstützung daran.
Aber ich lese auch Hilflosigkeit auf beiden Seiten. Und die kann ja bekanntlich schnell wütend machen. Er hat sich versucht, der Situation zu entziehen. Du wolltest / konntest ihn nicht loslassen. Sein Weggehen hat dich hilflos zurück gelassen. Er selbst wusste sich ob deines hinter her Brüllens nicht mehr zu helfen, um seine Grenze zu wahren und fühlte sich vermutlich nach (jetzt wird es sprachlich etwas unschön) : 'lass mich in Ruhe und halt endlich deine Fresse' und sein Impuls seine Grenze mit körperlicher Gewalt zu verteidigen konnte er zum Glück unterdrücken und verbalisieren.

Ich würde daraus nicht schießen, dass er es beim nächsten Streit tatsächlich tut, ich würde aber auch nicht sicher davon ausgehen, dass er es nicht tut, wenn er sich nicht anders zu helfen weiß.

Ich wünsche euch, dass die Beratung viel bringt und es bald wieder normaler wird.