Hi Leute,
wäre um ein paar Gedankengänge dankbar.
Ich war früher ein echt unabhängiges Single-Girl, habe sehr viel auf die Beine gestellt, bin gereist und war äußerst aktiv. Jetzt bin ich seit vier Jahren verheiratet, bin mit meinem Mann ins Ausland gezogen und erwarte mein erstes Kind. Zwar arbeite ich auch noch Teilzeit, werde dann zur Geburt aber erstmal aufhören und mich um mein Baby kümmern.
Mein Mann hingegen startet gerade beruflich durch. Vor allem muss er recht viel reisen. Zweimal im Monat für ca. drei Tage bis eine Woche. Das macht mich teilweise echt fertig. Ich habe jetzt schon Angst, dass alles an mir hängen bleibt. Das ich mich alleine um unser Baby kümmern muss, usw., usw. Ich fühle mich teilweise alleingelassen, versuche dann doch dem ganzen irgendwas positives abzugewinnen und meine Mann die Chancen einzuräumen, die er gerne haben möchte. Aber in Wirklichkeit wünsche ich mir ein Familienleben, in welchem er Abends für seine Kinder da ist und ich mich ausruhen kann.
Was meint ihr dazu? Ist ein toller Job wert, dass man auf der anderen Seite engeren kontakt einbüßen muss? Lohn es sich etwas mehr Geld zu verdienen und dafür aber bei Familie und Zusammensein einzustecken?
Würde mich über ein paar Meinungen sehr freuen. Vielen Dank.
Sorry, dass ich leider meist anonym schreibe. Aber dazu sind solche Foren ja da....
Gruß raus an alle.
Wieviel Trennung hält eine Beziehung aus?
Hallo Du,
ich schreibe aus der anderen Perspektive, vielleicht hilft dir das ja weiter:
Ich habe einen Beruf, in dem ich viel reisen muss, oft abends lange weg bin und auch immer mal am Wochenende arbeiten muss. Wenn mich ein Partner zu der Zeit, als ich gerade an meiner Karriere bastelte, zu sehr eingeschränkt hätte, dann wäre das für mich ein Trennungsgrund gewesen, oder zumindest eine Quelle stetigen Unwohlseins.
Für mich gehört zu einer guten Partnerschaft dazu, dass man dem Anderen bei der Erfüllung seiner Träume beisteht. Wenn diese Träume Karriere sind, dann würde ich positive Haltung einnehmen. Wichtig ist nicht allein wieviel Zeit man miteinander verbringt, sondern in welcher Qualität man diese Zeit genießt. Wenn man nach einer ätzenden Dienstreise (glaube mir, nach spätestens 10 Jahren findet man Reisen nicht mehr spannend) heim kommt und dann auch ganz da sein kann, ohne schlechtes Gewissen, dann ist das einfach nur schön und man kommt sooo gerne nach hause. Ich habe einen Partner, der dieses Verständnis aufbringt und das ist mein größtes Glück.
Hinzu kommt, dass du ja vom besseren Verdienst mitprofitierst: Ihr werdet euch in absehbarer Zeit eine Hilfe leisten können, so dass ihr in der Freizeit wirklich füreinander da sein könnt. Vielleicht willst du wieder in deinen Beruf einsteigen? Dann ermöglicht sein gutes Einkommen eine optimale Kinderbetreuung.
Außerdem: Willst du einen glücklichen, erfolgreichen ehrgeizigen Mann, auf den du stolz sein kannst, oder einen frustrierten Sesselpu....., der auf seine Träume verzichtet und dich irgendwann dafür verantwortlich macht? Als du ihn kennen lerntest, was hat dich da fasziniert? Sicher nicht seine Antriebslosigkeit, oder Häuslichkeit, oder?
Ich persönlich ziehe jedenfalls den "Tüchtigen" vor, mit denen hat man unterm Strich mehr Spaß.
Als letztes: Irgendwann ist man da, wo man hinwollte und kann kürzer treten, sieht die Dinge gelassener. Inzwischen habe ich meine Arbeitszeit freiwillig reduziert, um mehr Zeit für mich und meine Lieben zu haben. Das geht aber nur, wenn man den Stress wirklich durchlebt hat und es nichts zu bereuen gibt.
Liebe Grüße
Mariella
Ich kann das verstehen - Du bist nicht das "Heimchen am Herd", dass sich freut, wenn ihr starker Held nach Wochen mal von der Baerenjagd nach Hause kommt. Ich weiss aber auch nicht, wieviele Moeglichkeiten Dein Mann hat, sich von den vielen Reisen zu befreien. Ich denke, Du solltest mit ihm sprechen, wenn Dir das nicht gefaellt. Es kann ja auch nicht sein, dass er Karriere auf Deine Kosten macht und Du nur dazu da bist, ihm ein huebsches Heim zu bieten.
Liebe Gruesse,
Kathy
"in welchem er Abends für seine Kinder da ist und ich mich ausruhen kann."
Davon träumen Tausende von Müttern, sich mal ausruhen zu können.
Aber, wie man hier so lesen kann, wollen die meisten Väter ihre Ruhe haben, wenn sie vom Job kommen, was auch irgendwie verständlich ist.
Hallo,
es ist auch alles eine Sache der Gewohnheit.
Bin mit meinem Freund seit 61/2 Jahren glücklich zusammen. Fast von Anfang an haben wir eine Wochenendbeziehung geführt.Es gab zwar immer wieder zwischendurch einige Monate in denen er ganz da war, aber er hatte sonst nur Jobs bei denen er am Wochenende kam.
Ganz ehrlich, so sehr ich ihn auch vermisse, es tut uns gut.Wir freuen uns auf das Wiedersehen,streiten uns nicht Tage lang wegen Lapalien und telefonieren trotz so langer Zeit tausend mal am Tag wie ein frisch verliebtes Pärchen.
Bin im übrigen auch schwanger und entbinde die nächsten zwei Wochen.Es kann sogar sein, dass er nicht mal bei der Geburt dabei ist und es wird sicherlich auch nicht leicht alles allein zu machen, aber es geht nun mal nicht anders.Wir brauchen das Geld und es geht auch sovielen anderen so.
Ich selbst bin mit einem Vater aufgewachsen, der auf Montage geht und nur am Wochenende da war/ist.
Hat mir auch nicht geschadet und meine Mutter hat´s auch super gemacht.
Und was macht man denn abends noch so tolles, wenn der Mann heim kommt?Kochen, essen, Fernseh schauen!
Da entgeht dir doch nichts.
LG
Hallo Du anhängliche #liebe
bei meinem Mann war/ist es genauso. Aber wir haben gleich Zwillinge. Er ist genau wie Deiner mind. 2 mal im Monat unterwegs für 3 Tage bis eine Woche - er ist dann noch nicht mal im selben Land. Er ist in ganz Europa und manchmal den USA unterwegs...wir leben in Deutschland.
Hinzu kommt, daß wir beide keine Eltern mehr haben und Verwandtschaft, die mir mal die Kids abnehmen würde...Fehlanzeige.
Wie Du siehst - Du bist nicht alleine. Und ganz ehrlich? Diese Traumvorstellung, daß mein Mann mir Abends die Kinder komplett abnimmt hatte ich auch. Das wird erst jetzt besser, wo unsere beiden keine babys mehr sind. Und auscgeschlafen habe ich seit der Entbindung nicht mehr (knapp 2 Jahre). Will ja jetzt auch nicht Dir was vorjammern. Ich sehe es so, daß man den Mann unterstützen muß bei seinem Weg nach oben - leider bleiben wir Mamas da schon oft auf der Strecke 
Allerdings sehe ich es so, daß die Männer viel zu viel mit den Kindern verpassen und das würde MIR das Herz brechen.
Ich liebe meine beiden und würde so ziemlich alles tun oder hergeben um jederzeit bei ihnen sein zu können #liebe #liebe
VLG von einer "Schwester"