Einseitiger Kinderwunsch: wie geht ihr damit um?

Moin, moin,

mein Mann und ich sind verheiratet, haben zwei tolle Kinder (3+7) und es geht uns rundum gut.
Ich wünsche mir seit einiger Zeit noch ein drittes Kind, er ist dagegen und da ich ihn nicht umstimmen kann, werde ich lernen (müssen) damit zu leben.
Dummerweise kann ich mich mit diesem Gedanken nur schwer abfinden; die Uhr tickt - ich kanns nicht ändern. Ich habe Angst, dass dieser Wunsch irgendwann unsere Beziehung belasten könnte (das ist das Letzte was ich will, denn wenn, dann möchte ich natürlich mit IHM ein drittes Kind).

Wer steckt in einer ähnlichen Situation? Wie geht ihr damit um?

LG

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Warum möchte er kein drittes Kind? Sind es Existenzängste oder findet er sich und dich zu alt dafür?
Warum ist dieser Wunsch bei dir besonders ausgeprägt?

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Danke, für deine Antwort.
Er wollte von Anfang an "nur" zwei Kinder und findet, dass alles gut so ist, wie es ist. Ihm fehlt nichts und er sagt selbst, dass dieses Thema völlig abgeschlossen ist für ihn.
Das Wort Familie hat für mich nach der Geburt unseres zweiten Kindes eine völlig neue Bedeutung bekommen: ich liebe es, mit meinen Kindern zusammen zu sein und fühle mich einfach noch nicht komplett. Ich habe selbst zwei Geschwister, vielleicht hängt es auch damit zusammen. Wir sind erst Anfang dreißig.

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Ich bin da bei deinem Mann und würde mich an deiner Stelle damit abfinden. Er hat es dir ja nicht verwehrt, Kinder zu haben, sondern er will nur kein drittes Kind, was auch immer seine Beweggründe sind. Du bist doch Mutter, du hast zwei gesunde Kinder und einen Mann, den du liebst. Das Versteifen darauf, jetzt unbedingt noch ein drittes haben zu wollen und diesen Wunsch so groß werden zu lassen, dass er die Beziehung belasten könnte, erinnert mich ein bisschen an Ilsebill aus “Der Fischer und seine Frau“, die auch nie genug hat und nicht dankbar sein kann für das, was sie hat.

Mein Mann will kein zweites Kind, ich schon. Ich stand also vor der Entscheidung: trennen, zurückstecken und ihm ewig grollen oder akzeptieren, dass es so ist und dankbar dafür sein, dass ich ein gesundes tolles Kind und einen tollen Mann habe. Letzteres erschien mir am sinnvollsten für meine Lebensqualität. Und die Alternativen A und B hätten größeren Verlust bedeutet, weil ich dann weder Mann noch Kind hätte genießen können, weil ich mich entweder getrennt und/ oder düsteren Gedanken nachgehangen hätte.

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Vielen Dank für deine Meinung.
Ja, realistisch betrachtet ist deine Einstellung definitiv vernünftig.
Wie kommst du damit zurecht?
Ich denke mir, wenn noch ein paar Jahre vergangen sind und die Kids "aus dem Gröbsten raus" sind und der Abstand ohnehin zu groß wäre, wird es leichter.
Im Moment ist es aber gerade ein riesen Thema bei mir.

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Wie ich damit zurecht komme? Gut. Ich habe mich bewusst entschieden, mit der Entscheidung meines Mannes zu leben und zu genießen, was ich habe. Hätte/Wäre-Überlegungen ersticke ich im Keim, weil sie zu nix führe. Ich will mich weder trennen noch meinem Mann ein Kind unterschieben, also leb ich damit, wie es ist und nutze meine Kraft, das, was ich habe zu genießen und nicht Wünschen, die sich nicht realisieren lassen, nachzuhängen.
Ist Kopfsache, aber ich bin auch Kopfmensch in solchen Dingen.

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Hi,
warum ist man nie mit dem Zufrieden was man hat?
Euch geht es gut, habt zwei gesunde Kinder, ...

Du kannst nicht über seine Spermin bestimmen und er kann nicht über deinen Körper bestimmen.

Du willst nur mit ihm ein Kind, er will nicht, sorry, somit ist die Entscheidung doch gefallen.
Lass dein Hormonstand vom Frauenarzt überprüfen, vielleicht läuft da was nicht ganz rund.

Lg
lisa

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Ich finde solche Antworten wie deine immer vollkommen daneben... Hier breitet jemand seine Gefühle aus und hofft auf hilfreiche Antworten.... Keine Ahnung warum du eine solch unhöfliche Antwort zurückschießt... Mit Sicherheit läuft bei der TE hormontechnisch überhaupt nichts schief... Über deinen hormonellen Zustand bin ich mir allerdings nicht ganz im klaren....

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Ich kann Dich verstehen, wenn Du Dich einfach noch nicht komplett als Familie fühlst, dann ist das eben so. Egal, ob dir hier andere sagen wollen, dass du doch bitteschön froh und glücklich mit dem sein sollst, was du schon hast. Es hat eben jeder andere Vorstellung von seinem eigenen Leben und das ist auch gut so.

Euer Problem ist ja, dass ihr einfach eine andere Idee von eurer Familienplanung habt, was das dritte Kind angeht. Schwierige Sache… Ihr beharrt da momentan jeder auf seinem Standpunkt, und der Kompromiss bedeutet immer, dass einer von beiden seinen Willen nicht bekommt und eventuell unter den Folgen leiden wird.

Da ihr beide noch ziemlich jung seid, würde ich vorschlagen, die Sache erst mal auf sich beruhen zu lassen und zu sehen, wie ihr beide in ein paar Jahren darüber denkt. Manchmal muss man einfach Geduld haben. Meinungen können sich ändern, vielleicht willst du dann gar nicht mehr oder er will plötzlich.

Je mehr ihr jetzt darüber diskutiert, je verfahrener wird das ganze. Es ist schwarz oder weiß. Bei einem Kind gibt es einfach keinen Kompromiss, entweder man bekommt eins oder nicht. Gibt es ja keine halben Sachen.

Geduld haben und das Thema wird sich schon finden oder auch einfach von selber erledigen.

Alles Gute,
avokado

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Ich kann dich verstehen. Mir geht oder ging es auch so wie dir. Nur dass meine Kinder schon älter sind (6 und 9). Ich könnte mir sehr gut einen Nachzüger vorstellen. Doch mein Mann will nicht. Und es ist sehr vernünftig von ihm, rational gesehen. Mein Kleiner ist jetzt auch in der Schule, ich merke wie anstrengend es ist beide so zu unterstützen und zu fördern. Die große muß auf ein Referat lernen wo sie natürlich noch Hilfe braucht, heute habe ich sie zu Keyboard gefahren, nachher geht sie noch zu Pfadfinder. Dazwischen habe ich den Kleinen abgeholt, mit ihm Hausaufgaben gemacht und jetzt sind 2 Freunde von ihm da und nehmen unser Haus auseinander. Sodass ich sie immer Blick haben muss. Neben meiner Arbeit und dem üblichen Haushalt ist das Pensum schon nicht ohne. Heute Abend werde ich totmüde ins Bett fallen. Ich wüsste nicht wo ich die Zeit noch für ein Baby oder Kleinkind haben sollte und nächstes Jahr geht die Große dann auf die weiterführende Schule, das wird sicher nicht einfacher.
Was ich sagen will, ich kenne den Herzenswunsch, doch zwei Kinder sind schon herausfordernd wenn man sich bemüht sich zu unterstützen und zu fördern.
Ich sage mir, wir sollen sehr glücklich und dankbar sein zwei Kinder zu haben, gesunde Kinder und daran denken, dass manche niemals Kinder bekommen können oder nur unter goßen Mühen.
Und wer weiß wie da 3 Kind werden würde? Ist es ein Schreikind? Ist es gesund? Würde es den Alltag hier durcheinander bringen?
Je größer die Kinder werden, desto selbständiger werden sie und man kann ganz andere Sachen unternehmen. Das sollte man auch genießen. Denn mit einem Baby wäre das alles nicht mehr möglich.
Vielleicht konnte ich dir mit meinen Gedanken helfen. Manchmal überkommt mich trotzdem Wehmut wenn ich höre eine Freundin ist schwanger, doch dann halte ich mir vor Augen was ich alles habe. Und dass das sehr viel ist und man nicht weiß ob es dann mit noch einem Kind wirklich besser wäre.

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Ich habe drei Kinder und kann den Aufwand den du betreibst nicht nachvollziehen.
Da ich nachmittags arbeite, mussten die Kinder vom.1 Schuljahr an ihre Hausaufgaben weitgehend alleine regeln.
Fahrten zu Hobbys fielen und fallen weg, die Kinder kommen zwischen 16.00 und 18.00 erst aus der Schule.
Meine beiden Großen sind auf weiterführenden Schulen und ich hab das als unproblematisch erlebt.
Viele andere Mütter haben mir damals als mein 1. Kind eingeschult wurde prophezeit, dass ich beruflich kürzer treten müsste weil die Kinder Hilfe brauchen würden.
Jetzt, wo auch das dritte Kind im 2. Schuljahr ist, kann ich sagen dass das hier nicht eingetroffen ist.
Außerdem : welcher Alleinverdiener kann schon halbtags arbeiten um den Kindern bei den HA zu helfen?
Ich denke, wenn man da ist verlassen sich die Kinder darauf Unterstützung zu bekommen.
Wenn sie auf sich gestellt sind, geht es erstaunlich gut auch ohne Nachhilfe von den Eltern.
Meine Große ist in der 10. Klasse und wird noch weiter machen bis zum Abitur, ganz ohne meine Hilfe .

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Ich nehme an, das ist von Gegend zu Gegend unterschiedlich und von Kind zu Kind. Ich bin gerne bereit als Ansprechpartner für meine Kinder da zu sein was Hausaufgaben angeht, Referaten, Arbeiten usw. Ebenso muss ich meine Kinder fahren, da ich sie nicht 20 Minuten mit dem Fahhrad in den nächsten Ort fahren lassen will, zumindest nicht so lange sie erst 6 und 9 sind und noch keine Fahrradprüfung haben.

Allerdings wenn ich deinen Frischlingsnick sehe, bist du wahrschienlich die alt bekannte und immerzu provozierende " Karrrierefrau" mit den 3 Kindern die ihr eh lästig sind und die ihr nur im Weg stehen bei ihrer Selbsverwirklichung.
(a.k.a. Troll)

Insofern möchte ich nicht weiter darüber diskutieren wie sehr ich meine Kinder unterstütze oder gerne für sie da bin.

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Hallo,

wir sind in einer ähnlichen Situation- nur mit dem Unterschied, dass ich älter bin, somit die biologische Uhr schon lauter tickt. Außerdem sind unsere zwei Kinder meine Kinder aus erster Ehe und mein Mann möchte eigentlich schon noch ein Kind , aber aus zu vielen Sorgen (ob wir es finanziell schaffen, ob unsere Beziehung darunter leidet, ob es zu viel Stress ist), ist er dagegen.

Ich teile die Sorgen nicht, da wir ein gutes Einkommen, sichere Jobs und ein Haus mit genug Platz haben.

Trotzdem muss ich es akzeptieren- ich erlaube mir manchmal traurig zu sein, aber größtenteils versuche ich die Zeit mit den Kindern noch mehr zu genießen.

Je nach Hormonstatus und Zyklus geht’s mir besser oder schlechter damit.

An erster Stelle steht auf jeden Fall meine jetzige Familie und kein fiktives Kind......ich denke es wird so kommen, wie es kommen soll.

LG
Miss Li

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Bekannte von uns waren genau in der Situation. Sie wollte immer ein drittes, er immer nur zwei. Sie hat jahrelang darunter gelitten, dann akzeptiert dass es kein drittes geben wird.
Einer ihrer Möglichkeiten das zu akzeptieren war, dass sie massiv abgenommen hat. Glaube so 20 Kilo. Sie hat sich plötzlich wieder von anderen Männern "gesehen gefühlt". Hat einen eher jüngere im Freundeskreis aufgebaut. (Der Freundeskreis waren allerdings alle Untergebene von ihrem Mann, also zweischneidig. ).... Das Ende vom Lied war, dass die beiden sich getrennt haben. Fast offiziell. Es wusste quasi jeder außer den Kindern.
Freitagabend war eine Party im Kollegenkreis (er als Chef nicht dabei) und sie war da und plötzlich – wie verrückt – hat sie mitgeteilt, dass sie nicht wie geplant am folgenden Tag den Kindern mitgeteilt, dass sie sich getrennt haben und wer bei wem an welchem Wochenende und Urlaub ist, na dass sie ihn total liebt und ihn nicht verlieren möchte.
Drei Monate später war sie schwanger. Heute haben sie Kind drei und wer ist aller glücklichsten? Er!

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Moin,

ich kann dich sehr gut verstehen und befinde mich in einer sehr ähnlichen Situation - mit dem Unterschied, dass ich eher Richtung 40 gehe und es sich bei mir um ein 4. Kind handelt. Diesbezüglich würde hier noch weniger Verständnis herrschen als bei dir...

Natürlich haben diejenigen Recht, die sagen:
- freu dich über das, was du hast
- warte erstmal, bis die Kinder größer sind
- sei geduldig
- finde dich damit ab...

Aber das Alles ist so leicht gesagt, wenn ein weiteres Kind doch ein Herzenswunsch ist! Ich habe auch schon alles probiert: Ich steigere mich wieder in die Arbeit, um dort eine neue Erfüllung zu finden. Ich unternehme viel für mich, um diese Vorzüge wieder zu schätzen zu wissen. Ich übe mich in Dankbarkeit... Und dennoch ist der Wunsch so groß wie am Anfang. Auch bei uns stimmen alle Voraussetzungen - aber mein Mann möchte nicht. Wir haben drei Kinder in kurzer Zeit bekommen und er hat einfach keine Nerven mehr. Das kann ich total gut verstehen! Und trotzdem ist mein Wunsch da. Was also machen???

Lange Rede, kurzer Sinn... Ich möchte dir einfach schreiben, dass du nicht alleine bist - aber einen Rat habe ich selbst nicht. Den würde ich mir für mich selbst nämlich auch wünschen ;-) Ich habe einfach nur die Hoffnung, dass sich alles finden wird...

LG

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Danke, für deine ganz liebe, verständnisvolle Antwort, die ich erst heute gelesen habe.
Schön zu wissen, dass man nicht alleine da steht!
Bei mir hat sich in der letzten Woche beruflich viel getan und ich stehe vor neuen Herausforderungen. Ehrlich gesagt hoffe ich, dass ich dadurch Ablenkung bekomme und mich von dem Thema etwas lösen kann (glaube ich aber eigentlich nicht).

LG

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Es tut mir halt so leid, dass ich selbst keinen Rat habe. Aber ich finde, es tut trotzdem gut zu lesen, dass man nicht alleine ist.

Grundsätzlich bin ich jemand, die glaubt, dass sich alles finden wird - zur rechten Zeit. Und dass es gut ist, an manche Dinge gelassen ranzugehen und darauf zu vertrauen, dass so, wie es ist, momentan gut und richtig ist. Aber genau beim Thema Kinderwunsch will mir das nicht gelingen :-( Vielleicht sind ja deine neuen beruflichen Herausforderungen wirklich ein Anfang, gelassener an das Thema ranzugehen. Aber ehrlich gesagt geht es mir auch da wie dir...

Ich habe leider deinen Ursprungstext nicht im Kopf. Sprichst du mit deinem Mann darüber? Was sind seine Bedenken, die ihr vielleicht gemeinsam aus dem Weg räumen könntet? Bei uns ist es so, dass wir da nicht drüber sprechen - auf meinen Wunsch hin. Ich habe die Hoffnung, dass mein Mann das Thema nochmal neu überdenkt, wenn unser Jüngster selbständiger ist. Und diese Hoffnung möchte ich mir nicht nehmen lassen...

Alles Gute dir!

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Hallo meine Liebe, ich möchte dir mal eine umgekehrte Geschichte berichten: Mein Mann und ich haben 2 Kinder und bei uns ist er derjenige, der sich schon seit längerem ein drittes Kind wünscht, aber ich wollte keine Kinder mehr. Ich habe immer gesagt: ich bin ausgelastet mit Kindern, Job, Haushalt, Haustieren usw und war ehrlich gesagt froh, als unsere beiden Mädels so langsam selbständiger wurden. Man muss dazu sagen, dass unsere Kinder nur 16 Monate Altersunterschied haben und ich habe die Anfangsphase als sehr anstrengend empfunden. Mein Mann hat damals meine Entscheidung akzeptiert und hätte sich sogar mir zuliebe sterilisieren lassen, weil ich die Hormonspirale nicht vertragen habe, was ich ihm sehr hoch anrechne. Er hatte sogar schon einen Termin zur Vasektomie und wir waren bereits zum Vorgespräch dort. So, nun kam es, wie es kommen musste: meine Freundin war mit ihrem Baby zu Besuch, das die ganze Zeit geweint hat und sich von der Mutter nicht beruhigen ließ. Mein Mann hat es auf den Arm genommen - und es war ruhig !
- wir haben noch am gleichen Tag den Op-Termin abgesagt - auf MEINEN Wunsch hin!
Ein paar Monate später nun freuen wir uns auf unser 3.Wunder ;)
Lass es auf dich zukommen! Wer weiß, was die Zeit bringt....

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Hach, deine Geschichte hat mich gleich zu Tränen gerührt. Ich wünsche euch alles, alles Gute ♡