Es ist so schwer... Trennung oder nicht?

Hallo zusammen,

ich muss etwas ausholen, fuerchte ich - damit die Zusammenhaenge nachvollziehbarer sind, also starte ich von Beginn an:

Ich bin mit meinem Freund jetzt fast 2 Jahre zusammen. Er ist 40, ich bin 33.

Ich brachte mein Kind (7) mit in die Beziehung.
Zuvor war ich 6 Jahre alleinerziehend, ohne Partnerschaften. Wollte ich nicht.

Nach recht kurzer Zeit wurde ich schwanger, er hat sich gefreut und wollte dieses Kind. Befluegelt von seinem Optimismus liess ich mich auf all das ein, auf ein Zusammenleben mit ihm, dem Baby, meinem Grossen. Ich war zwischendurch aber auch immer mal wieder sehr ambivalent und hatte meine Zweifel, wie das wohl normal ist, wenn man fast ewig allein gewesen ist.

Das erste Weihnachten war schoen, total gemuetlich, wir hatten super schoene Stunden zu dritt. Ich ueberlegte mir ein tolles Geschenk - ein Ritteressen auf einer Burg, mit allem was man sich wuenscht. Er verriet mir zuvor, das er Mittelalter sehr mag. Gesagt, getan. Zwei Karten gekauft - 130€ leichter, aber in voller Vorfreude! :-) Der Termin rueckte naeher... fuer den Abend war alles organisiert, meinerseits. Ich orderte Babysitter, ging zum Friseur, kaufte mir was tolles zum Anziehen fuer den Abend...ich war fertig, als er zu mir kam. Abfahrbereit! Doch es kam anders... ich war unheimlich gestresst von den Vorbereitungen, etwas genervt (war da schon schwanger ca. 10. Woche) und einfach kaputt. Wir stritten.
Das Ende: Er fuhr ohne mich und verballerte die Gutscheine mit einem Freund.
Ich rief ihn keine 5 Minuten, nachdem er ging an, doch er nahm nicht ab...den ganzen Abend meldete er sich auch nicht mehr. Ich rief auf dieser Burg an, man bestaetigte mir, das zwei Herren yn unserem reserviertem Tisch sassen und ich dachte nur, das kanns nicht sein!

Ich habs verziehen, auch wenn mich das sehr getroffen hat!

Ich bin danach trotzdem mit ihm zusammengezogen, vielleicht fragt sich mancher wieso ich es danach machte, vielleicht hab ich an o.g. Situation aber auch selbst Schuld. Das beurteilt ihr bitte. :-)

Dann also der Zusammenzug. Im Mai 2012.

Seitdem nur Ups and Downs...am laufendem Band. Mal bin ich schuld, mal er...mal beide. Doch irgendwie schaukelt sich das alles immer so hoch, das wir dann tagelang nicht reden.

Die Svhwangerschaft war also nur Stress pur!

Im August die Entbindung, vorher nur Zoff und Streit. Mal geht es um grundsaetzliches, mal um belangloses... er haut dann gern ab, so auch an meinem offiziellem Entbindungstermin. Da war er die ganze Nacht weg.

Auch jetzt, wenn es Stress gibt, kommt er vor 22 Uhr kaum nach Hause und wenn er da ist, legt er sich ins Bett. Reden, nee.
Meistens bin ich diejenige, die das Gespraech wieder sucht.

Mein Grosser ist mittlerweile extrem auffaellig. Er luegt, klaut, vermutet wird ADS eine Testung dazu laeuft. Gut, ich bin natuerlich durch all den Stress auch nicht immer anwesend vom Kopf, weil mich das alles so belastet. Es ist einfach ein furchtbares Chaos hier, ich kenne das so nicht. Er, mein Freund...benimmt sich nicht wie ein Mann...eher wie ein Teenie. Wenn ich ihm sage, wir muessen an einem Strang ziehen, so gehts nicht weiter...dann folgt darauf: ja klar, wir ziehen nie an einem strang, es hat sich ja auch garnix veraendert" - dabei habe ich DAS so nicht gesagt. Ich fuehle mich so allein mit allem, mit meinem Grossen und seinen Sorgen, mit unserem Baby...mit allem.

Und wenn ich das sage, heisst es, er habe auch keine Motivation, etwas zutun, wenn ich staendig mecker.

Das kann doch so nicht weiter gehen... ich bin kraftlos, ich fuehle mich dreckig aber er geht weiter seinen Beduerfnissen nach, waehrend ich immerzu gruebel und mir denke, das kanns nicht sein.

Ich dreh mich im Kreis und weiss nicht weiter!

Das war die Kurzfassung, sorry.

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Fazit einer "alten" Ehefrau (33 Jahre mit meinem Mann zusammen)

Du erlebst lediglich den ganz normalen "Ehewahnsinn" - nicht mehr und nicht weniger.
Daß Dein Mann mit dem Kumpel zum Ritteressen gegangen ist, tja, Pech gehabt, Du wolltest ja nicht mehr - ganz normale Reaktion, wieso soll er nun auch daheimbleiben und das Geld ist futsch ?
Daß er nicht mehr ans Handy ging - er hat gebockt - auch normal.
Daß Männer nicht reden wollen - liest man hier hunderte Mal - ebenfalls normal, habe einen ebensolchen zuhause sitzen, reden erst, wenn man wirkich merkt, die Frau ist kurz davor, Männe rauszuschmeißen.
Daß Frauen mehr oder weniger alleine sind mit der Kindererziehung - auch das solls mehrfach geben, da viele Männer von Berufs wegen oft kaum zuhause sind.
Das ist allerdings eine Frage der Organisation. Ich habe auch 2 Kinder in die Ehe mitgebracht, mein Mann war wahnsinnig viel unterwegs, also habe ich Schule usw alles alleine gewuppt und meinen Mann erst dann informiert, wenn wirklich irgendwo die Kacke am Dampfen war und er das wissen sollte. Dann war er aber auch da für uns.
Klappte eigentlich über die gesamte Erziehungszeit ganz gut.
Tagelang nicht reden ist schlicht pubertär, hatte mein Mann früher auch mal drauf, hab ich ihm abgewöhnt - und es genauso gemacht. Er merkte schnell, wie blöd das ist.
Dein Mann benimmt sich wie ein Teenie ? Dann würde ich ihm das auch sehr deutlich sagen, dass diese Lebensphase vorbei ist - das sähe er spätestens an der Düsseldorfer Tabelle, sollte er sich nicht bemühen und die Ehe wäre am Ende.....

Warum Du Dich "dreckig" fühlst, kann ich nicht nachvollziehen. Ihr habt ein Kommunikationsproblem (Du "meckerst" - er bockt) und evtl. ein Organisationsproblem. Beides ist in den Griff zu bekommen, wenn man sich noch liebt.
Eigentlich auch sehr einfach.
Versuche mal einen entspannten Abend ohne Kinder hinzubekommen und ein ruhiges Gespräch, wer will was, wer fühlt sich bei was am unwohlsten und wie können wir das in den Griff bekommen !
Das evtl. ADHS-kranke Kind ist eine ganz andere Baustelle - hier würde ich für DICH psychologische Hilfe empfehlen, hat einer Freundin wirklich gut getan; sie kam dann mit ihrem Kind wesentlich besser zurecht.
Ehe ist IMMER Arbeit - lebenslang ! Ob man diese auf sich nehmen will oder nicht, muss jeder ganz für sich alleine entscheiden - was noch an Gefühlen vorhanden ist.
LG Moni

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#verliebt
Immer wieder gern gelesen deine Texte.

Gruss
agostea

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Gut- aber leider auch einfacher gesagt als getan. Vor allem wenn man selbst nicht distanziert mit gewissen Situationen umgehen kann. Dann endet ein ruhig begonnenes Gespräch gerne mal in einem Schlagabtausch.

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Auch nach deinem Post kann man sehr schlecht beurteilen, wie ihr zwei so drauf seid.

Es klingt so hinterschwellig, als würdest du dich wegen jedem Mist aufregen und er ist dann nicht fähig, abgeklärt und erwachsen darauf zu reagieren.

Eine schwierige Konstellation, denn wie soll das auf Dauer funktionieren?

Wie war dein großes Kind denn früher, als du allein warst? War er da auch schon auffällig? Wenn nicht, würde ich den Verdacht AD(H)S erstmal weit von mir weisen, denn dieses Bild kommt nicht angeflogen. Das hast du von Geburt an.
Wenn er auf die Situation zu Hause also auffällig reagiert, ist es höchste Zeit schon zum Kindeswohl zu reagieren.

Ich bin beileibe niemand, der schnell zur Trennung rät. Aber ich glaube fast, wenn dein Freund und du nicht fähig seid, eine gemeinsame Spur zu finden, dann wäre dies für dich/euch der richtige Weg.

Gruß Hezna #klee

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"Es klingt so hinterschwellig,"

"hinterschwellig" ist die idealtypische Fusion aus hintergründig und unterschwellig?

Ich habe dabei ein Bild von einem geschwollenen Hinterteil im Kopf.

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Für deine wilden Phantasien kann ich nix :-)

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Das ist ein typischer Fall von "zu schnell Kinder bekommen"!

Das ist jetzt nicht böse gemeint, aber man sollte die Anfangszeit als Paar schon geniessen und sich richtig kennen lernen bevor man sich dazu entschließt, eltern zu werden. Gerade die erste Zeit zu zweit, ist die schönste und die sollte man nutzen um die Beziehung zu festigen.

Nun ist es passiert und das erste Jahr mit Baby steht an. Dieses Jahr hat es in sich und die meisten Paare schaffen diese Zeit nicht, aufgrund Schlafmangel, Stress, neue Situation usw.

Ihr hattet sozusagen gar keine Chance euch aufeinander einzustellen und eure Liebe zueinander zu festigen.

Solltet ihr beide daran arbeiten wollen, empfehle ich eine Paartherapie. Dazu müssen es aber beide wollen.

Sprich nochmal mit ihm über seine Wünsche und Ängste und erkläre ihm deine.

Dann könnt ihr sehen ob es sich noch lohnt, dafür zu kämpfen.

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Hallo,

ja... fuer mich ist und war es auch zu schnell mit unserem Kind aber er hat es ja auch so gewollt. Es ist nicht so, als haette ich bzw wir damals nicht auch ueber die "andere" Moeglichkeit gesprochen, eben es nicht zu bekommen doch da war er komplett gegen.

Es mag sein -und das streite ich nicht ab-, das ich mich fuer ihn wegen Kleinigkeiten aufrege. Dieses entspannte ist einfach weg, war vielleicht auch nie da, weil wir gleich in der Elternrolle steckten, statt die Paarzeit zu leben.

Trotzdem waere das ja machbar gewesen, es gibt Paare da klappt auch das.
Bei uns scheinbar nicht.

Ich habe alles drangegeben...ich stehe im Zweifel ohne Mobiliar da, weil ich alles, was wir doppelt hatten, verkauft habe.
Gut, die Kinderzimmer...die sind da.

Ich bin im Moment in nem Loch und weiss nicht, wo ich anfangen soll mit alldem, ich weiss nur, so kann es nicht weiter gehn. Ich bin wirtschaftlich und emotional am Ende!

Ich habe ihm schon gesagt, wie ich mich im Moment fuehle, wie es mir geht... da bringt er den Vorschlag zum gemeinsamen Urlaub...als ob das etwas retten wuerde.

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Warum würde ein gemeinsamer Urlaub nichts retten?

Hast du innerlich schon abgeschlossen?

Wie alt ist euer Baby jetzt?

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Darf ich mal fragen, woran die Beziehung zum Vater Deines ersten Kindes gescheitert ist? Ihr habt Euch offenbar auch recht kurzfristig nach der Geburt getrennt - vielleicht lässt sich hier ein Muster aufdecken.

Ansonsten habe ich nicht das Gefühl, dass Dein Partner so unzulänglich ist, abgesehen davon, dass er nicht reden mag. Aber Du scheinst generell schnell unzufrieden und gestresst zu sein, was sich dann eben häufig in Meckern äußert.

Mach doch mal was für Dich. Sport, mit Freundinnen treffen, zur Kosmetik gehen, ein gutes Buch lesen, Entspannungsübungen... Dann wird vielleicht der Umgang mit den Kindern und dem Partner auch wieder entspannter.

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Mit dem Erzeuger meines 1Kindes war ich garnicht zusammen, ergo: Es gab keine Beziehung.

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Eine Frau zu nehmen die 6 Jahre alleinerziehend war?
Das ist wie ein sechser im Lotto, wenn das funktioniert #schwitz

Ich bin eine Frau und empfinde dich beim lesen schon als recht schwierig.Du gibst zwar zu auch Fehler zu machen aber irgendwie scheinen die ok zu sein und wertest diese niedriger als seine, aber vermutlich basieren seine oft auf deine wenn man das so liest.

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Oje... ehrlich, klinge ich so schwierig? #zitter
Ich weiss ja nicht, verlangt man von einem Mann, der Familie leben will einfach zuviel, wenn er sich etwas mehr beteiligen soll?
Ich mein... wir haben ja nun auch ein gemeinsames Kind, mein Grosser hat trotzdem auch ein Recht auf ne Mama-Zeit, allein mit mir.
Ist es verwerflich, zu erwarten, das ich das umsetzen kann, indem er mir das Baby am Wochenende mal abnimmt?
Der Mann ist 40, keine 14.

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P.S. Ne Frau zu nehmen, die 6 Jahre alleinerziehend war, ist wie ein 6er im Lotto?

Warum sollte das NICHT funktionieren.

Waere ich in der Zeit von Kerl zu Kerl gehuepft, wuerde mir man das auch vorwerfen.
Ist man lange genug allein, weil man dem Kind eben nicht einfach mal irgendjemanden vorsetzen will, ist das auch nicht richtig?!

Nee, oder?

#klatsch #kratz

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