Die Oma meines Freundes treibt mich in den Wahnsinn (sorry, lang)

Hallo zusammen, Ende letzten Jahres sind mein Sohn und ich zu meinem Lebensgefährten gezogen. Er wohnt im Haus seiner Großmutter, er wird dieses Haus einmal erben, wir haben einen großen Umbau hinter uns und wohnen nun seit 9 Monaten dort.

Leider hat sich mit dem Umzug alles in meinem Leben geändert, aber das Schlimme ist, dass ich überhaupt nicht mehr zur Ruhe komme. Das Haus liegt in einer Seitenstrasse, aber es gibt keine Gehwege, d.h., die Autos fahren direkt an den Fenstern vorbei. Rundherum wohnen Leute, man kommt sich vor wie auf dem Campingplatz.

Damit aber nicht genug, seine Oma treibt mich in den schlaflosen Wahnsinn. Ihr Bad ist direkt über unserem Schlafzimmer, wann immer sie auf die Toilette geht und spült, hört sich das bei uns an wie ein großer Wasserfall. Ich werde so nachts immer wieder wach und kann dann schlecht wieder einschlafen. Morgens ist spätestens halb 8 die Nacht vorbei, immer wieder die Toilettenspülung, Schranktüren werden geknallt, das Haus ist so hellhörig, dass ich genau weiß, wo in ihrer Wohnung sie sich gerade aufhält. Unter der Woche stehe ich kurz nach 5 auf, da ist es mir egal, aber am Wochenende möchte man doch auch mal ausschlafen. Dann klingelt sie ständig, inzwischen stelle ich die Klingel ab, wenn ich meine Ruhe haben möchte, aber dann klopft sie, schaut zu allen Fenstern rein, lauscht an der Tür…

Sobald ich Besuch bekomme, steht sie bei mir vor der Tür oder schaut vom Balkon run-ter, sie ist so neugierig, das ist mir schon langsam peinlich. Kürzlich war mein Freund in der Garage, ich hatte mich (leider mit offener Wohnungstür) auf´s Sofa gelegt, sie läuft vorbei und zack, schreit sie zur Tür rein, was ich denn machen würde (sie konnte mich nicht sehen)… Gestern, nach einer wieder sehr schlafarmen Nacht, habe ich mich hingelegt, gerade eingeschlafen fängt sie an Klavier zu spielen. Jesses, muss das sein, sie ist die ganze Woche tagsüber allein im Haus, warum am Sonntag???

Ich bin wirklich kurz vorm Durchdrehen. Seit Monaten habe ich nie mehr als 2 Stunden Schlaf am Stück, insg. komme ich pro Nacht auf höchstens 4-5 Stunden, brauche aber mind. 8, um wirklich ausgeruht zu sein. Mein Freund versteht mich überhaupt nicht und ich weiß nicht mehr, was ich noch machen soll. Ich arbeite sehr viel (36 Std./Woche), kümmere mich um meinen Sohn, schmeiße den Haushalt alleine. Aber ich kann nicht mehr. Ich laufe rum wie ein Zombie, mein Sohn bekommt ständig meine schlechte Laune ab, ich verfalle tagsüber immer wieder in einen Sekundenschlaf, weil ich meine Augen nicht mehr aufhalten kann. Ich spiele tatsächlich mit dem Gedanken, dort wieder auszuziehen. Ich kann seiner Oma ja keine Vorschriften machen, es ist ja ihr Haus, aber ich kann nicht mehr. Ach ja, dafür, dass wir dort wohnen „dürfen“, zahlen wir monatlich 700 EUR Miete, für die Lage des Hauses ist das ein völlig überzogener Preis, aber ist halt so.

Zu Hause bedeutet für mich Ruhe, Privatsphäre, geschützter Raum, nichts davon habe ich. Was würdet ihr machen? Klare Regeln aufstellen die auf gegenseitige Rücksichtnahme basieren, Konsequenzen ziehen??? Ich kann kaum noch einen klaren Gedanken fassen und bin für jegliches Input dankbar.
Müde Grüße von Dani

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So eine Situation ist schwierig.

Offen reden mit deinem Partner und auch mit der Oma.

Ich würde ausziehen.Ich könnte nicht leben wenn ich so gat keine Privatsphäre mehr hätte.

Das wäre für mich unmöglich.

Dämmschutz wäre eine Möglichkeit.Das Haus mehr isolieren oder Wohnungstausch.

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Gehe zur Oma und weine dich bei ihr aus.

Spricht in ich-Form über deine Gefühle. Mache ihr keine Vorwürfe.

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Sie weiß, dass ihre Toilettenspülung extrem laut ist, ein Zimmer weiter ist eine Gästetoilette, die müsste sie ja nur am Sonntag benutzen, aber nichts. Ich glaube, sie rafft das einfach nicht mehr und wenn sie sich wegen irgendeinem Pups mitteilen will, dann will sie das, ohne Rücksicht auf Verluste (und Du glaubst nicht, was alte Leute alles mitteilen #augen ). Ich will sie ja auch in ihrem gewohnten Tagesablauf nicht einschränken, aber ich erwarte Rücksicht, denn immerhin wohnen wir jetzt als Familie dort und wir haben eigene Bedürfnisse, die sie leider komplett ignoriert.

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Ich ziehe zu niemanden, nicht zu meinen Eltern/Grosseltern noch zu denen von meinem Mann;-) Genau deswegen, sie ist Alt bisher hat sie sicher tun und lassen können wonach Ihr war und ist es nicht anders gewöhnt.

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Ja, das war auch lange mein Argument gegen unser Hinziehen in dieses Haus (aber wie gesagt, er wird es einmal erben, so war es unvermeidlich). Ich habe in den letzten 20 Jahren absolut ruhig gewohnt, egal wo, darum fällt mir die Umstellung wahrscheinlich auch so schwer. Dass es so extrem wird, hätte ich mir in meinen kühnsten Albträumen nicht gedacht. An den Lärm von außen kann man sich vielleicht gewöhnen, aber was seine Oma da macht, ich schon übergriffig. Sie ist eigentlich eine liebe Frau, aber starrsinnig ohne Ende und hat ein massives Aufmerksamkeits- und Mitteilungsbedürfnis... Und ich will, wenn ich dann endlich mal nach Hause komme, einfach nur meine Ruhe... Und SCHLAF :-(

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Die alte Dame wird wohl auf Familienanschluß gehofft haben, wenn sie Euch einziehen läßt...kann ich nachvollziehen.
Wenn Euch das stört, hättet Ihr besser in eine fremde Mietswohnung ziehen sollen und erst umziehen, wenn der Erbfall eingetreten ist.
Du schreibst, Ihr zahlt eine überhöhte Miete? Dann zieht doch einfach wieder aus/um und sucht Euch eine ruhige Wohnung ohne lebendes Inventar.

Gruß,

W

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Du schreibst, ihr habt einen grossen Umbau hinter euch. Dabei habt ihr wohl das Grundlegenste vergessen: Schallisolation.
Egal ob Oma oder schlichter Nachbar: ihr könnt nicht erwarten, dass man die Toillettenspülung nicht betätigt oder einen Nachtopf benutzt.
Ebensowenig kannst du erwarten, dass eine alte Dame denselben Biorhytmus hat wie eine junge Familie, dass sie halt frühmorgens fit und wach ist, auch sonntags, und zudem oft aufs Klo muss (Entwässerungstabletten?) scheint mir normal.

Die einzigen Störungen welche NICHT an der schlechten Schallisolation liegen, sind das häufige klingeln, ihr reger Anteil an eurem Leben. Aber das sollte sich ja in Gesprächen klären lassen und gemeinsame Regeln getroffen werden.
Womöglich hatte sie gänzlich andere Vorstellungen und Erwartungen über euer Zusammenleben im selben Haus. Vielleicht stellte sie sich vor, gemeinsam mit euch ein Familienleben zu haben? Habt ihr das nicht im Vorfeld besprochen?

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Wir haben das Erdgeschoss umgebaut, d.h. aus zwei Einliegerwohnungen eine gemacht. Das Haus ist 300 Jahre alt, wir haben natürlich versucht, so gut wie möglich Decken und Wände zu dämmen, aber oben gibt es keinerlei Trittschalldämmung, ist einfach schon zu alt.

Ich habe weiter oben schon geschrieben, dass die Oma auch eine Gästetoilette hat, von der wir nichts hören würden und sie bräuchte diese nur nachts und sonntags benutzen, tut sie aber nicht.
Nunja, und dass sie sich das familiäre "Zusammmen"leben anders vorgestellt hat, ist sicher Fakt, aber ich bin voll berufstätig, habe ein Kind und auch ein klein wenig Privatleben, da kann ich nicht stundenlang bei ihr Kaffee trinken oder mir ihre Geschichten anhören, die mich nicht interessieren und über Leute, die ich nicht kenne (ich weiß, das klingt jetzt böse, sie hat aber genügend Freunde, denen sie sich mitteilen kann). Ich habe von Anfang an gesagt, dass wir unten unser Leben haben, sie ist die Oma meines Freundes und ihn kann sie zu jeder Unzeit nerven, mich nicht! Und wenn es so sehr an die Substanz geht, habe ich langsam auch keinerlei Verständnis mehr. Ich bin langsam nicht mehr ich selbst, das geht jetzt seit Monaten so. Wahrscheinlich muss es erst einen Schlag tun, entweder läuft mein inneres Fass über und ich raste gänzlich aus oder ich breche irgendwann zusammen :-( Und da geht es nur um meinen Schlafentzug und dieses nie am Stück schlafen können und das Wissen, dass es anders gehen könnte, wenn man ein wenig Rücksicht auf den anderen nimmt, das tun wir ja auch, wir sind leise, wenn sie mittags schläft, warum geht es andersrum nicht auch?

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Ich sehe das größte Problem in der Ignoranz Deines Freundes. So lange er Deine Probleme als nichtig und unwahr abtut, wirst Du Dir höchstens den Zorn der Oma zuziehen, wenn Du versuchst, ein Gespräch zu führen. Klar, denn sie wird bei ihm nachfragen und er wird abwinken. Also stehst Du als Buhmann da.

Was ich tun würde: Ihn jedesmal wecken und wach halten, genauso lange und oft, wie ich wach bin, damit er das Problem am eigenen Leib erfährt. Spätestens nach zwei Nächten sollte er freiwillig ein Gespräch mit Oma führen wollen.

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Laaach... Genau das habe ich dieses Wochenende getan, eher unbeabsichtigt, ich konnte nicht mehr einschlafen und habe mich rumgewälzt, er ist dann irgendwann wütend ins Wohnzimmer umgezogen und hat heute früh kein Wort mit mir gesprochen. Ich denke auch, dass er diesen Schlafentzug am eigenen Körper spüren muss und zu verstehen, was das mit einem macht. Naja, und dass er seiner Oma nicht die Meinung sagt liegt vielleicht daran, dass er keinen Ärger mit ihr möchte, sie hat viel Geld in den Umbau gesteckt und dafür ist er ihr dankbar, das verstehe ich auch, trotzdem bringt so ein Zusammenleben auch Regeln mit sich und die müssen für alle gelten.

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Ach, er findet das also echt besch..euert, wenn er nächtliche Schlafunterbrechungen ertragen muss? Seltsam, wo er doch Deine Schlafprobleme so gar nicht nachvollziehen kann.

Übrigens wäre noch eine Alternative am Wochenende immer zu einer Freundin auszuwandern. Ohne Kind, versteht sich, sofern das möglich ist. Irgendwann muss Mensch ja mal ausschlafen, gell?

Ganz ehrlich, dem würd ich helfen, zu verstehen..

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Alt und Jung unter einem Dach...das gibt meisten Krach !

Bewarheitet sich irgendwie immer wieder, ich an deiner Stelle würde nochmal mit der Oma reden aber da man aus deinem Text schon herausliest dass du nervlich am Ende bist, hat es vllt. eh keinen Zweck .

Alte Leute lassen sich nicht verbiegen,sie fühlen sich dann ziemlich auf den Schlips getreten und nehmens persönlich,wenn man seine Meinung sagt .

Ausziehen wäre denke ich die beste Lösung, wobei du dann aber auch dein Kind wieder aus der gewohnten Umgebung rausreisst und das wäre wiederum nicht so gut aber vllt. kannst du etwas ( Wohnung ) im Ort finden wo du dich mit deinem Kind niederlassen kannst .

Ist echt ne verfahrene Kiste bei dir aber lange hälst du das nicht mehr aus .

Ich wünsch dir trotzdem viel Kraft !

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Die gleichen Probleme kannst du auch in einer Mietwohnung haben.

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Hallo,

mehr Rücksicht in der Nacht wirst du von der alten Dame wohl nicht erwarten können. Da hilft nur Ohropax. Tagsüber würde ich ihr freundlich immer wieder sagen, dass dein Freund nicht da ist oder darauf verweisen, wann er wiederkommt. Sie fängt an, dir was zu erzählen? Freundlich lächeln: "Du, der xx kommt erst um sieben. Ich sag ihm, das du da warst." Dann Tür zu. Deine Antwort sollte nicht zu ihren Sätzen passen. Irgendwann merkt sie es schon, auch wenn sie alt ist. Und du musst dir nicht vorwerfen, sie unfreundlich behandelt zu haben. Sie spürt ja auch nicht, dass du Ruhe brauchst. Warum solltest du also auf ihre Erzählungen eingehen?

Netter wäre, einen gemeinsamen Nachmittag zu vereinbaren. Dann kannst du bei solchen Gelegenheiten auch sagen: "Du, es ist doch erst übermorgen Freitag." Tür zu ...

Viel Erfolg!

Gruß Tabea

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Hallo,

Du lässt die Wohnungstür offen und dann wunderst du dich wenn sie reinruft? Ich wohne in einem Mietshaus und würde ich die Tür offen lassen würden meine Nachbarn auch reinrufen und fragen ob alles in Ordnung ist.

Du willst deine Privatsphäre, aber erwartest von einer "alten Frau", dass sie auf die Gästetoilette geht? Das ist ihre Wohnung und sie kann doch auf die Toilette gehen auf die sie will. Wahrscheinlich wohnt sie schon immer im Haus und geht seit 50 Jahren auf das gleiche WC und nun soll sie es ändern? Wenn die Toilettenspülung so laut ist, dann versucht es doch mit einer neuen Spülung etc.

Normalerweise sind die die Bäder und Küchen übereinander. Da ihr umgebaut habt, denke ich, dass ihr euer Schlafzimmer unter das WC gebaut habt. Und dann erwartest du, dass sie aufs andere WC geht?

Vielleicht nervt es die Oma ja auch, dass du unter der Woche schon um 5 Uhr aufstehst? Wenn du sie hörst, dann wird sie dich (und auch dein Kind) ja sicherlich auch hören.

Und das am Sonntag Klavier gespielt wird finde ich auch nicht schlimm so lange es nicht früh um 7 Uhr ist.

Dein Kind wird doch sicherlich auch mal Flöte etc. (vielleicht sogar Schlagzeug) spielen. Sagst Du ihm dann auch, dass er am Sonntag nicht spielen/üben darf?

Wenn sie ständig klingelt, rede mal in Ruhe mit ihr. Erkläre ihr, dass du gern gelegentlich mit ihr einen Kaffee trinkst aber nicht ständig. Und wenn sie dann trotzdem ständig klingelt, kannst du sie doch höflich wegschicken und sagen dass du jetzt deine Ruhe brauchst.

Ich höre meine Nachbarn und deren WC-Spülung auch. Und sehe es so, dass wenn mich es stört, ich eher in ein Einfamilienhaus ziehen muss. Das sind doch ganz normale Alltagsgeräusche (oder denkst du, dass die Oma extra mit den Türen knallt?). Sicherlich ist es in einem alten Haus hellhöriger, aber da ist doch nicht die Oma Schuld sondern die Dämmung. Und das würde ich versuchen zu ändern und nicht die Oma :-)

LG