Hilfe, Freund will in alte Heimat zurück......

Hallo an alle...

Ich habe glaube ein großes Problem und würde gerne mal eure Meinungen dazu hören:-)
Ich weiß nämlich nicht, was ich tun soll...und was richtig ist :-(...
Ich bin nun seit ca. 6 Jahren mit meinem Freund zusammen. Ursprünglich kommt er aus Thüringen (ca. 2,5 Std. Fahrtzeit von uns hier) und ist aufgrund einer anderen Liebe damals Hals über Kopf hier runter gezogen.

Im Grunde sind wir (oder vielleicht auch nur ich?) wirklich sehr glücklich, ich kann mir keinen besseren, liebevolleren Lebenspartner vorstellen und mein Herz hängt sehr an ihm.

Wir besuchen regelmäßig seine Familie über das WE. Er hat ein großes Freunde-netzwerk in seinem Heimatort und dort werden in der Gemeinschaft auch Volksfeste organisiert, die dann auch gemeinsam gefeiert werden etc. Ist hier in meiner Heimat leider nicht so, ist eben ein anderer Menschenschlag.

Naja... seit längerem habe ich festgestellt, dass mein Freund sich bei solchen Volksfesten exzessiv betrinkt, und irgendwie geknickt wirkt, wenn wir vom Besuchswochende wieder zurück in "meine" Heimat zurückkehren. Auch fühlt es sich für mich irgendwie komisch an, wenn wir dort sind. Ich merke, dass mein Freund es zwar gut findet, wenn ich mit zum Besuch in seine Heimat komme, aber sobald es um den Heimatort und seine Familie geht, haben diese Dinge (auch hier in unserem Zuhause 250km entfernt) Vorrang. Habe ehrlich gesagt dann das Gefühl, dass er "über meine Bedürfnisse" entscheidet. (kann es leider gerade nicht anders formulieren, hoffe ihr versteht in etwa was ich meine...) Ich mag seine Familie und seine Freunde, komme auch mit den Menschen zurecht, versteht mich bitte nicht falsch.

Also, es ist so, wenn ich z.B. bei einer geplanten Aktion nicht mitmachen kann, weil es mir nicht gut geht, weil manchmal alles zuviel wird, habe ich oft, sehr oft das Gefühl, ich werde blöd angeguckt und hätte mich danach zu richten, was ausschließlich die anderen wollen und sich für uns vorstellen. Es herrscht dort eben eine andere Mentalität, dort zählt die Gemeinschaft, auch unangenehme Dinge werden dort eher verdrängt als bearbeitet. Ich kenne es andersherum.....

Naja zurück zum eigentlichen..... Ich habe ihn dann irgendwann gefragt, warum er so komisch zu mir ist, sobald wir dort sind. Nach langem Hin und Her hat er mir durch dir Blume gesagt, dass er Heimweh hat. Er könne es sich nicht vorstellen sein Leben in "meiner" Heimat mit mir zu verbringen. Das war für mich ein Schock und ich hatte das Gefühl, dass sich die Liebe meines Lebens nun von mir trennt (Wir befanden uns gerade auf einem dieser Volksfeste in seiner Heimat). Ich habe ihn dann angeguckt und habe irgendwann gesagt, dass ich aus Liebe zu ihm auch mitgehen würde. Dann standen unsere Pläne fest. Wir ziehen um... und er machte mir einen Heiratsantrag..... ich konnte es gar nicht glauben.... Mir war etwas mulmig bei der ganzen Sache...schließlich verlässt man ja nicht mal eben so seine Heimat und sein Netzwerk...

Nur dann kam uns eine Sache dazwischen...ich wurde ca. 1/4 Jahr darauf schwanger. Es ist unser 1. Kind, und er kam zunächst gar nicht damit klar.... Hm..ja im ersten Moment dachte auch ich, dass ein späterer Zeitpunkt günstiger gewesen wäre... aber jetzt, ich bin glücklich, dass ich ein Kind bekomme und freue mich sehr sehr darauf. Ich würde alles tun, damit es meinem Kind, was bald kommen wird, gut geht <3!

Nunja..ich stellte fest, dass ich das so nicht hinbekomme. Mein 1. Kind erziehen, meine Existenz hier aufgeben, meinen Job..ich konnte es mir nicht ohne "meine" Basis vorstellen und ich wüsste auch, wenn wir nach Thüringen ziehen würden, dass ich gefühlt letztenendes alleine dastehe.... und sich keiner für meine Bedürfnisse einsetzen wird, da dort andere Dinge Vorrang haben. Er würde mich nicht sehen und mich auch nicht verstehen. Ich glaube ich würde sehr unglücklich werden, ich glaube mein Nervenkostüm würde das nicht aushalten können. Nicht so. Ich offenbarte ihm, was ich fühlte und welche Ängste ich habe und traf auf völliges Unverständnis....... Jetzt bin ich hin und her gerissen. Ich denke einerseits, er ist hier geblieben weil er mich kennengelernt hat, er ist meine große Liebe und ich sollte doch in der Lage sein, auch "etwas" für ihn zu opfern? Andererseits sagt mir mein innerstes Gefühl, wenn ich das mache, funktioniere ich irgendwann nur noch. Habe Angst, dass ich emotional dann alleine darstelle , mit meinem Kind im Arm....und auch Heimweh, auch nach meiner Familie , meinen Freunden hier habe und dann gar keinen mehr, noch nicht mal meinen Job, den ich wirklich gerne mache hier. Habe mich informiert und mich nach Stellen umgeschaut und finde nicht das, was ich hier habe (bzw. ähnliches) und schon gar nicht mit dem Gehalt.

Bin ich zu egoistisch? Zu Ängstlich?

Weiß mir keinen Rat mehr und bin völlig verwirrt...... Ist hier vielleicht jemand, der soetwas ähnliches erlebt hat?

VLG und sorry für den halben Roman hier#winke

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Ich ziehe nächsten Monat der liebe wegen weg aus Deutschland und ca 650 km weit weg von Freunden und Familie.
Der Punkt ist...wenn es sich finanziell lohnen würde, würde mein Verlobter zu mir nach Deutschland ziehen. Wir haben beide überlegt, was sinnvoll ist und haben gemeinsam eine Lösung gefunden, mit der wir beide sehr gut leben können.
Ich weiß, sollte ich Heimweh bekommen, habe ich schneller ein Flugticket parat liegen, als ich gucken kann. Alleine das finde ich klasse.
Mit seiner Familie und Freunden verstehe ich mich prima, was nicht heißt, dass ich nicht selbst schnellstmöglich Kontakte knüpfen möchte.

Meines Erachtens ist das Ganze nicht nur Einstellungssache, sondern auch eine Frage, wie die Beziehung läuft, welche gemeinsamen Ziele man hat und welche Vorstellungen, seinen Alltag zu bestreiten.
Wenn ich jetzt schon das Gefühl hätte, ich wäre nur ein lästiges Anhängsel, würde ich diesen Schritt gar nicht gehen und auch die Tage der Beziehung wären gezählt.

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Hallo,

Ich kann Dir nur einen ehrlich gemeinten Tip geben:
Bleib in Deiner Heimat!!!
Ich bin auch meine Liebe wegen 280 km weggezogen,weil ich dachte die Liebe überwindet alles. Das war naiv gedacht. Er liebte die Dorfgemeinschaft, den Verein und bei jedem Fest sinnloses Betrinken aller... 7 Jahre haben wir es versucht, haben geheiratet. Aber die Unterschiede der Ansichten und Lebensgewohnheiten waren am Ende nicht überwindbar. Menschen in engen Gemeinschaften denken anders. Da kann man sich schnell fremd fühlen, wenn man eine andere Meinung hat und die auch noch äußert. Das Verhalten empfinde ich eher als angepasst. Nur nicht negativ auffallen. Jeder macht bei allem mit. Alle rennen in die eine Richtung...
Das sind meine subjektiven Erinnerungen. Ich konnte mit Dir fühlen, als ich den Text las. Jeder Gedanke ist mir nachvollziehbar und ich sag Dir, wie es mir dort ging. Ich fühlte mich immer wie eine Fremde, da anderes Denken bzw. Handeln nicht gern gesehen wurde. Habe versucht, mit den Damen dort Kontakt zu knüpfen. Keine Chance, 2 Welten. Ich hatte eben andere Lebenserwartungen, als die Menschen dort.

Übrigens, er wird dich nicht besser behandeln, wenn ihr dort wohnt. Auch das Phänomen ist mir geläufig: Männer bleiben eher unter sich und quatschen bei nem Bier. Frauen ebenfalls eher unter sich. Keine bzw. Kaum gemeinsame Themen. Klassische Rollenverteilung eben.

Es war für mich der Albtraum schlechthin. Bin dann ausgezogen und er wohnt immer noch in seinem Ort und ist glücklich. Wenn zwei Menschen unterschiedlich geprägt sind, dann haben sie eher eine Chance auf neutralem Boden sich etwas aufzubauen und glücklich zu werden.

Ich würde N Deiner Stelle nicht mitgehen, es wird dir im Laufe der Jahre zunehmend schlechter gehen, ich habe damals kaum Luft mehr bekommen und wollte einfach nur noch aus diesem Käfig raus.

Jetzt lebe ich zwar nicht mehr in meiner alten Heimat, aber auf neutralem Boden in einer Stadt. Ich liebe die Anonymität und dennoch gute Nachbarschaft und Freunde!

Ich Drücke Dir die Daumenbei deiner Entscheidung!!
Lg, Anne

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ich glaube das problem wird einfach nur gedreht...jetzt hat er heimweh und will zurück und wenn du mit gehst hast du heimweh und willst zurück.
da du aber schon ahnst und erfahrung hast wie es sich entwickeln wird ,würde ich nicht mit ziehen
schon gar nicht wenn du einen tollen job hier hast und dort keine chance was gleichwertiges zu finden
ich weiß wie es ist wenn man in so eine "dorfgemeinschaft " kommt....nicht leicht
vielleicht ist es einfach nur schicksal und es soll so sein das manches nicht so läuft wie man es sich vorstellt.
wie du dich auch entscheidest ...gutes gelingen

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Hallo,

ich schließe mich Anne an. Habe die gleiche Erfahrung hinter mir. Und Du spürst ja schon, dass Du Dich "für immer" da nicht wohlfühlst.

Ich sehe das ganze noch unter einem anderen Aspekt: Wenn ihr heiratet und dort wohnt und DU willst dann irgendwann zurück, dann muss er dem Umzug des Kindes (!, nicht dem von Dir!) zustimmen. Zwar stehen bei klassischer Rollenverteilung die Chancen gut für Dich, dass Dir das Aufenthaltsbestimmungsrecht für das Kind zugesprochen wird, ABER es kann Dir gut passieren, dass Du dann die Aufwendungen für den Umgang tragen musst, weil Du die Entfernung geschaffen hast. Es kann aber genauso sein, dass man das Kind dem Vater, der gewohnten Umgebung, etc. pp zuspricht, besonders, wenn es schon in Kita / Schule eingewöhnt ist.

Wie wären denn deine beruflichen Möglichkeiten dort? Wärst Du wirtschaftlich voll von ihm abhängig??

Ihm nun sagen zu müssen: Sorry, ich packe den Umzug nicht! ist schwer. Aber das was Dir bevorsteht, wenn Du es durchziehst und es scheitert, ist tausendmal schwerer!

LG

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Kann Euch beide verstehen.

Bei uns ist es so, dass wir beide nicht in unserer Heimat wohnen, sondern in der Mitte.

Das ist für keinen von beiden für uns optimal, aber besser als wenn einer an einem Ort wäre wo er nicht sein möchte und sich der andere wohl fühlt.

Zur Arbeitssituation: kommt drauf an, wo ihr in Thüringen seid. Da gibts Gegenden da findet sich schnell was, also um Großstädte und Gegenden, da würde ich nicht mal tot übern Zaun hängen wollen.

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Hi,

nur du kannst in deinem Inneren wissen, was du tun möchtest.

Einen Fakt sollte man noch bedenken:
Wenn du jetzt mitgehst, dein Kind dort bekommst und nach einer Weile heimweh bekomst, kann es passieren, dass dein jetzt noch sehr lieber Freund dem Umzug des Kindes nicht zustimmt und du sitzt dort ewig fest...

LG

Sheep

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Hallo erst mal und fühl dich gedrückt #liebdrueck

Ich kann dich voll und ganz verstehen bei uns war es ähnlich!

Wir haben erst in meiner "heimat" gelebt ca. 1 jahr lang. Bin dann auf wunsch von meinem Mann in seine "heimat" gezogen und ich bereue es sehr ich fühle mich sehr unwohl hier und vermisse sehr meine familie und freunde ich schaffe es einfach nicht mich hier einzuleben und versuche es schon seit fast 4 jahren.

Ich sag es ihm auch immer wieder doch er schiebt eine lösung immer wieder auf :-(

Da wir 3 kinder haben und ich ihn ja auch sehr liebe weiß ich selbst nicht genau was ich tun soll!

Also ich kann dir nur raten wenn du dir jetzt schon so unsicher bist es nicht zutun!

Liebe Grüße ela

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wenn das nicht so gut klappt,dann vielleicht die "mitte" finden. Also von 250 km die hälfte davon wohnen,dann heisst es für euch beiden neu anfangen usw so bleibt es fair.

Das hatten wir auch vor,ich bin vor knapp 3 jahren von Hamburg nach Leipzig gezogen aus liebe zu meinen verlobter. Aber ich sagte ihm dass ich zurück will oder auf halber strecke wohnen kann. Er überlegte sich sehr lange,er sagte nee wir ziehen ganz nach Hamburg. Ich habe das glück,dass mein verlobter super ist. Ich fragte ihn natürlich wieso,er sagte: was hält es mich hier noch fest? Nix,keine freunde (alle weggezogen),familie auch nicht (wohnen woanders)." Diese aussage hat mich glücklich gemacht. Und meine freunde kennen mein verlobter auch,die freuen sich auf ihn :-)

Ich hoffe,ihr könnt einen kompromiss schaffen.

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Liebe Miamaria,

fühl Dich #liebdrueck ich kann Dich so gut verstehen!!! An einigen Stellen dachte ich wir hätten den selben Partner;-) Nein aber im Ernst. Mein Schatz kommt auch aus Thüringen und wenn ich eins gelernt und verstanden habe dann ist es: die Jungs von dort sind so unglaublich heimatverbunden, dass es fast schwerfällt das nachzuvollziehen!
Dass Mann dort lieber mit seinen Kumpels abhängt und auf Parties frau allein dastehen lässt ist das einfach so. Sie erwarten eine eigenständige Frau, die ihnen diesen Freiraum gibt. Wenn Du das akzeptieren kannst und ihm sogar noch viel Spass wünschst, hast Du nen glücklichen Mann, der Dir anschließend zeigt dass er Dich liebt. Wenn nicht ist Streit vorprogrammiert. Du musst Dir bewusst werden dass Männer dort anders ticken.

Die Fragen die Du für Dich beantworten musst sind:
Kannst Du ihn so akzeptieren?
Hast Du heute schon Anlaufstellen im Freundeskreis, sprich Mädels aus dem Freundeskreis mit denen Du Dich gut verstehst?
Würde seine Familie für Dich da sein?

Du bist glaube ich noch nie von zuhause weg gewesen. Ich bin mit 18 von meiner Heimat weg, mehfach umgezogen, auch Ausland. Die Heimat verlassen ist immer schwer und neue Freunde finden finde ich bis heute sehr schwer. ABER: ich würde es für den Mann, mit dem ich mein Leben verbringen möchte tun.

Letzendlich kennst nur Du die Rahmenbedingungen und Deine Bedenken sind alle nachvollziehbar. Ich wünsceh Dir von #herzlich dass Dir die Meinungen hier helfen eine bessere Entscheidung treffen zu können!!!

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Hallo!
Ich kann deinen Mann schon verstehen. Ich bin von Österreich hierher gekommen. Ich habe eine super liebe Familie, ein Haus, Job, 2 Kinder,...eine wirklich liebe Schwiegermama und -papa. Und wir fahren 1bis 2 mal im Jahr auch runter, meine Mama kommt 1 bis 2 mal rauf.....aber 1000km sind halt 1000km.

Und ich muss sagen, nach jedem Heimatbesuch macht sich Heimweh breit. Ich gucke dann heimlich Immobilien in Wien, Jobs,....
Mir geht es wirklich gut hier, aber dahaom, is dahaom
Ich würd es auch nie den Kindern antun. Die Schule zu wechseln, in die Grossstadt zu ziehen,..von Bottrop. Aber die Demut ist immer da.
Ich sag immer zumeinem Mann:" Sag mir wenigstens, dass wir , wenn dieKinder raus sind, nach Österreich gehen, ...dann kann ich die nächsten 15 Jahre in der Hoffnung leben.
Leicht ist nicht, als Auswanderer.....auch, wenn alles noch so schön ist.

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Hallo an alle hier ...
Ich bin war recht baff, als ich gesehen habe, wieviele hier geschrieben haben... Danke #danke !!
Ich wollte euch mal über den aktuellen Stand informieren.....
Also, momentan ist es so, dass mein Freund glaube ich eingesehen hat, dass ich in meinem jetzigen Zustand (bin aktuell 4 Wochen vor ET) nicht umziehen kann und mir woanders ein neues Leben aufbauen kann, auch erstmal nicht, wenn die kleine Maus dann da ist....

Er ist innerlich glaube ich sehr enttäuscht darüber, versteckt das aber vor mir.

Habe (wie oben schon geschrieben)versucht, ihm zu beschreiben, was ich fühle, was das eigentliche Problem ist; nämlich, dass ich keinen Rückhalt von ihm spüre, wenn die Heimat in jeglicher Weise in unser Leben tritt....jedesmal wenn das Telefon klingelt, Entscheidungen in diesem Zusammenhang getroffen werden....dass jedesmal, wenn wir dort sind, andere vor gehen.

Doch ich merke weiterhin, dass er genau das nicht versteht, weil sich seine Haltung mir gegenüber seitdem nicht verändert hat.
Ich bin so traurig. In meinem Herz gibt es soviel, was mich an uns freut, auch die kleine.......!
Ich höre immer wieder von anderen, ich würde so strahlen, seitdem ich schwanger bin! Und es könnte doch alles so herrlich normal und schön sein, mit dem Mann meines Lebens. Und das ist er nunmal..... Ich muss sagen, ich war vorher nicht so, dass ich ein Kind wollte, lange Zeit wollte ich auch nicht heiraten, weil ich gesehen habe, wieviele Ehen zerbrechen....

Aber seitdem ich ihn kenne, hat sich das Blatt irgendwann gewendet... Er ist derjenige, den ich heiraten würde, und ein Kind von Ihm ist für mich das pure Glück!

Ich merke ihm aber an, dass die doch eigentlich vermeintliche glückliche Tatsache, dass er eine Beziehung und bald sogar eine kleine Tochter hat, nicht dem Wunsch in die Heimat zurückzukehren überwiegt.

Manchmal habe ich sehr das Gefühl, er bleibt nur aus Verpflichtung hier, ist innerlich total zerrissen, sein Herz entscheidet sich eigentlich immer für die "Heimat". Und die steht über mir.

Deswegen habe ich Angst, unsere Beziehung zerbricht irgendwann daran. Die Qualität der Beziehung nimmt schon gefühlt jetzt ab...

Vielleicht bilde ich mir das auch ein, aber immer wieder überkommt mich so ein komisches Bauchgefühl...

Gerade eben hat er sich auf den Weg in seine Heimat gemacht. Das 1. Mal seitdem wir zusammen sind, fährt er dort alleine hin.

Dort findet wieder über 4 Tage ein Volksfest statt, diesmal von ungeheurer Größe... Ein Event, bei dem man üblicherweise von morgens bis nachts mit entsprechendem Promillewert unterwegs ist.

Ich kann diesmal nicht dabeisein, weil ich das körperlich nicht durchhalten würde u. Angst vor Vorzeitigen Wehen hab. Auch möchte ich mir momentan nicht mit anschauen, wie er glückselig, betrunken dort feiert, das kann ich diesmal nicht.
Er braucht eigentlich für dieses Event eine Partnerin (ist so üblich). Bisher hat er immer gesagt, dass er das dann alleine macht, und sich keine andere dafür sucht, da er Wert darauf legen würde, dass ICH sein Partnerin bin. ....Ich hatte ihm das freigestellt. Jetzt, vor 3-4 Tagen kam dann wieder ein Anruf aus der Heimat, man habe eine Partnerin für ihn. Sie habe sich von ihrem Freund getrennt (der dort übrigens auch mitmacht) und wolle aber dabeisein. Und er freute sich und stimmte der Frage, ob er sich das mit ihr vorstellen könne sofort und ohne Skrupel zu.
Irgendwie war ich dann doch etwas baff und verletzt.

Irgendwie könnte ich gerade nur weinen...... und das ahnt er sicherlich noch nicht einmal.

Er wird heute Abend schon Unmengen an alkoholischen Getränken zu sich nehmen, sich nicht mehr im Griff haben, ja, sich vielleicht auch an seiner neuen Braut erfreuen (bin gerade sehr negativ eingestellt:-() und so wie ich ihn kenne, werde ich ihm nicht fehlen, nicht ein Gedanke wird bei mir sein.
Ich bin irgendwie nur die dicke Eisenkugel, die ihn daran hindert, so zu leben, wie er es eigentlich möchte.

Und bald, 4 Wochen hoffentlich noch, kommt unser Kind auf die Welt.

Oh mann....solange sich an diesen Umständen nichts ändert, bleibe ich in meiner Heimat.

(das schlimme ist, dass ich nicht wirklich glaube, dass sich das jemals ändern wird...)
Hier habe ich wenigstens noch ein paar Menschen die mich verstehen, die mich so sehen wie ich bin, die mir nur in die Augen schauen müssen und gleich ahnen, was in mir vorgeht.

Wenn ich ihn hier verlieren sollte, verliere ich dann wenigstens nicht alles.....

Ich danke euch für eure offenen Augen & Ohren #danke
und entschuldigt wieder das viele #bla#hicks