Jedes WE besoffen....

Hallo!

Ich habe mich mal wieder mit meinem Mann in den Haaren.
Er war nun das 5. Wochenende in Folge betrunken.
Einmal wars ein Geburtstag, einmal Grillen und die restlichen 3 mal "einfach so".

Ich habe es satt und habe ihm die Meinung gegeigt und ihm gesagt, dass ich das so nicht will.
Für mich ist das Alkoholismus.

Außerdem will ich nicht, dass mein Sohn jedes Wochenende einen besoffenen Vater sieht. Welcher dann vor allem total zickig ist und wir somit gemeinsame Unternehmungen vergessen können. Und somit bin ich auch am WE meist allein mit dem Kleinen unterwegs.

In der Woche trinkt er nicht ein Bier. Aber am Wochenende holt er iwie alles nach.

Jetzt hat heute seine Mutter angerufen. Er hat ihr erklärt, warum wir streiten. Und was macht sie?? Lässt mich zum Telefon tanzen und motzt mich an, dass ich ihrem Sohn ja überhaupt gar nicht gönnen würde.
Nicht mal am WE lasse ich ihn tun was er möchte.

Sagt mal, bin ich zu spießig?? Bei meinen Schwiegereltern sind übrigens auch fast alle am Wochenende blau. Selbst meine Schwiegermutter selbst und das trotz 8-jährigem Kind, das seit es denken kann, diese Sauforgien miterlebt.

Ich möchte nicht, dass mein Sohn das jedes Wochenende sieht.

Bin ich nun wirklich total altbacken und spießig?? ( Wie meine Schwiegermutter mich heute nannte )

Ohje ich bin gespannt auf eure Meinungen....

Liebe Grüße!!

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Ich sehe das genauso wie du.

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Ich habe es satt und habe ihm die Meinung gegeigt und ihm gesagt, dass ich das so nicht will.
Für mich ist das Alkoholismus

Also laß ihn in die Geschlossene einweisen und entmündigen und du hast allein das Sagen.

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hallo,

jedes wochenende würde ich auch nicht tolerieren

und selbst beim grillen muss man sich doch nicht "besaufen"

wir trinken am we auch gern mal ein bier oder auch zwei oder eine flasche wein

betrunken sind wir dennoch nicht


deiner schwiegermutter kannst du freundlich aber bestimmt sagen das das eine sachen zwischen dir und deinem mann ist und sie das ganze einen feuchten furz angeht



einfach mal so sich zu betrinken halte ich für bedenklich

bitte ihn doch einfach mal eurer ehe zuliebe ein paar wochenenden auf alkohol zu verzichten

wenn er nicht verzichtet verbringst du die wochenenden woanders


lg manja

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Danke für die Antwort!

Gegen ein, zwei Bier würde ich auch gar nichts sagen.
Auch gegen eine gute Flasche Wein.

Aber es ist leider um einiges mehr, was er da am Wochenende in sich rein kippt. Vor allem hochprozentiger.....

Ja ich plane die WE´s mittlerweile auch so, dass er zwar mit könnte, ich aber genauso gut alleine mit meinem Sohn meinen Spaß haben kann.
Und so läufts meist auch ab.
Ich bin alleine mit meinem Sohn unterwegs und es ist natürlich trotzdem toll :)

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Hallo,

ich kann dich sehr gut verstehen. Ich denke auch nicht, dass du spießig bist.

In unserer Beziehung hatten wir ähnliche Probleme. Ich hatte da auch vor einiger Zeit hier mal um Rat gefragt.

Mein Freund hat jedes Wochenende regelrecht gesoffen. Anfangs war das ok für mich, wir waren jung, haben eben jede Party mitgenommen, aber er hat es ständig übertrieben. Und wie bei euch, die Woche unter hat er nix getrunken.

Mit den Jahren haben wir uns deswegen immer öfter gestritten, am Ende jedes Mal Samstag Morgen. Die Wochenenden waren ruiniert. Ich hatte mich weiter entwickelt bin erwachsener geworden und hab nur noch wenig gefeiert. Er schon noch, teilweise musste ich ihn nachts abholen, weil er nicht mehr grade laufen konnte. Ich habe aber immer an Besserung geglaubt. Er war ja sonst ein toller Mensch, der mitten im Leben steht.

Mittlerweile haben wir ein Kind bekommen, ein Wunschkind, mein Freund hat gemeint, er trinkt jetzt weniger, aber das ging leider nicht immer gut.

Wir standen vor wenigen Monaten kurz vor der Trennung, weil ich einfach nicht mehr konnte. Ich wollte nicht, dass mein Sohn das irgendwann mal mitbekommt. Außerdem leidet die Liebe und der Respekt sehr an solchen Problemen.
Ich habe ihm so sehr die Meinung gegeigt, dass er zwei Tage nicht mehr geredet hat, er hat über alles nachgedacht. Ich habe ihm auch die Meinungen der anderen User hier gezeigt. Er sagte nämlich immer, dass alle Männer so sind, aber das stimmt definitiv nicht.
Wir haben dann nächtelang geredet, uns angeschwiegen, geheult, gestritten und die Probleme analysiert.
Wir wissen beide, dass es auch an seiner Familie lag. Er hat das nur so gekannt, dass die Männer saufen. Sein Vater hat ihn mit 14 im Stich gelassen, seine Mutter kam mit ihm allein nicht klar. Seine Familie waren dann seine Freunde, die sind alle so drauf. Das ist natürlich keine Entschuldigung, aber eine Erklärung.

Was soll ich sagen, es hat wirklich was gebracht. Er hat sich um 180° gedreht. Er war seitdem schon wieder mal weg und trinkt jetzt meist alkoholfreies Bier und fährt mit dem Auto. Ich glaube ihm wirklich, dass er sich geändert hat. Seitdem sind wir sehr liebevoll und glücklich miteinander. Er weiß jetzt, was wirklich wichtig ist im Leben und das man auch mit wenig oder gar keinem Alkohol Spaß haben kann.

Ich habe ja nix gegen bissl Spaß, aber jede Woche total besoffen geht einfach zu weit als Familienvater.

Ich hoffe, ich konnte dir mit meinen Erfahrungen weiter helfen. Wenn dich die Sache zu Recht stört, müsst ihr dringend daran arbeiten. Sonst hat das keine Zukunft.

Ich wünsche euch alles Gute#klee#liebdrueck
(ich kann dann leider erst heut Abend wieder antworten, geh jetzt Kaffee trinken;-))

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Danke für deine tolle Antwort!!

Ja, mein Mann kennt es auch so von zu Hause.

Aber gerade deswegen finde ich es auch so schade, dass er so weitermacht.
Sein Vater ist mit gerade mal 35 an einem Herzinfarkt gestorben. Er war Alkoholiker. Will er denn genauso enden? :-(

Er meint auch oft, dass "alle Männer doch so sind".
Aber das ist definitiv nicht so. Ich habe meinen Vater in meinem Leben vielleicht 3 mal betrunken gesehen.
Vielleicht bin ich auch deswegen so sauer darauf. Eben weil ich das von zu Hause so nicht kenne.

Wenn wir bei meiner Schwiegermutter sind ( sie wohnt 500km weit weg, also sind wird dort immer gleich für paar Tage ) will sie die ganze Zeit Party, Saufen, Rauchen....Und das trotz 8-jährigem Sohn.
Genauso ist es, wenn sie zu uns kommt.
Jedesmal Theater, weil ich es nicht dulde, dass bei mir in der WOhnung geraucht wird. Niemand sagt doch etwas gegen ein,zwei Bier.
Aber wieso diese Saufgelage??

Ach Mensch...das macht mich echt alles ziemlich fertig....

LG!

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Dabei nicht vergessen: Alkoholismus ist mit genetischer Veranlagung durchaus vererbbar, bzw besteht die Veranlagung zum Trinken.
Wenn sein Vater am Alkohol gestorben ist, sollte er sich mal Gedanken darüber machen, wie das bei ihm sein wird. In Zukunft.

Ich überlege gerade, ob meine Kinder uns schon mal voll gesehen haben. NEIN, haben sie nicht.
Wobei, doch, ihren Vater schon.
Aber die zwei mal im Jahr...

Ich kenne das aber auch aus meiner Familie, Alkohol war ein leidiger Begleiter meines Stiefvaters, und genau das ist der Grund, warum es bei mir nie so weit kommen wird.


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Sehe ich wie du!

ein 8 Jähriges Kind bekommt schon sehr viel mit,
das muss ja nicht sein!

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Hallo!!

Mein SOhn ist erst 2. Der Nachzügler meiner Schwiegermutter ist 8 Jahre alt. Und der bekommt das Gesaufe schon seit klein auf mit...
Also falls du das jetzt falsch verstanden hast ;)

Und ich möchte eben nicht, dass mein Sohn so aufwachsen muss wie mein kleiner Schwager :(

LG!

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Du bist nicht altbacken und spießig - du bist besorgt und suchst nach Hilfe!

Hallo,

also ich möchte dir den Rat geben, dass du dich schnellstmöglich an eine Beratungsstelle wendest (Caritas, Diakonie, Freundeskreis, Kreuzbund, Anonyme Alkoholiker....) - und da mal deine Sorgen und deine Ängste schilderst. Es gibt da für alle Hilfsangebote - für die Säufer selber, für die Angehörigen, für die Partner, für die Kinder.
Dort wird man dir bestimmt helfen können und da dort auch Ex-Alkis und Angehörige von Ex-Alkis sitzen, wissen die am allerbesten Bescheid, wie du handeln kannst.

Ich denke es ist nicht hilfreich, Druck zu machen und einen "Kleinkrieg" anzuzetteln.
Überleg doch mal, es ist doch nicht nur die Sorge um dein Kind, dass es einen besoffenen Vater mitbekommt, es ist auch die Sorge um deinen Mann - warum er sich das antut, warum er keinen anderen Weg sieht - und ob es überhaupt der Mann ist, mit dem du zusammen leben möchtest, welche Auswirkungen das Leben mit einem Süchtigen für dich hat und wie du damit umgehen kannst... all das sind doch auch Überlegungen.

Ich möchte dir nur sagen, dass es schwierig ist, das alles alleine auf die Reihe zu bekommen.
Also - such dir Hilfe - und du wirst erfahren, du bist nicht die einzige mit diesem Problem und - es gibt Lösungen!

Noch Fragen - her damit.

alles Gute

firle

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Das ganze nennt man auch Quartalssäufer und es ist Alkoholismus.