Mein Mann ist depressiv,wie kann ich ihm helfen ohne selbst zu leiden!

hallo zusammen,

lange zeit dachte ich mein mann wäre einfach nur faul unmotiviert und zu allem noch ungerecht und aggressiv.

Er hat schon immer versucht mir klar zu machen das es ihm aufgrund seiner arbeitslosigkeit und der aussichtslosigkeit immer schlechter geht.Am anfang unserer Beziehung war er nett,vetrauenswürdig liebevoll und kontaktfreudig doch das änderte sich von monat zu monat!

Es geht ihm jetzt nicht mehr nur seelisch schlecht sondern auch sein körper leidet dabei ist er erst 25!

Er hat sich immer wieder bemüht arbeit zu bekommen doch nie wurde etwas daraus und mit jedem gescheiterten mal wurde er depressiver und brutaler!Ein gutes Beispiel ist : Er hat 8 tage 13 Stunden als Sicherheitsbeamter gearbeitet kaum schlaf ihm wurde eine festanstellung versprochen bis heute hat er nicht mal die 600 euro versprochenen lohn bekommen trotz immer wieder anrufen und fragen und dranbleiben!

Er zeigt mir immer weniger das er mich liebt an allem bin ich schuld und ich muss mich um alles kümmern er versteckt sich zieht sich in seine welt zurück,die nicht mal ich betreten darf und wenn ich es tue dann schütze mich gott vor seinen anschuldigungen.

ich habe alles versucht,habe doppelschichten geschoben um mehr geld nach hause zu bringen ihn unterstützt und zugesprochen ihm geschenke gemacht und seinen launen gehorcht,nichts hat geholfen!

Oft habe ich über trennung nachgedacht weil mir seine liebe und zuneigung fehlte,er hat viele fehler gemacht und mir oft sehr weh getan aber ich habe immer gehofft der alte,liebe und witzige mensch würde wieder kommen.

Nun habe ich ihn oft gebeten mal zum arzt zu gehen,zu fragen ob es hilfgsmöglichkeiten gibt ob es eine depression ist....er stritt ab sagte ich wäre an allem schuld und ich müsse mich ändern dann würde es von allein besser werden.Letztendlich ist er zum arzt gegangen und er hat eins schwere depression festgestellt er wird ab montag medikamentös eingestellt und zur Therapie eingetragen.Er nimmt es jedoch noch immer nicht ernst , er sagt zwar wenn er ein austicker hat jetzt : schatz tut mir leid aber ich bin krank...aber soll ich das als dauer ausrede anerkennen,ich habe selbst mit dem arzt gesprochen es stimmt schon das er schwer depressiv ist aber ob er die therapie wirklich machen wird bezweifeln wir beide doch sehr!

ich habe und halte es einfach nicht mehr aus diese ständigen vorwürfe das gebrüll die beschimpfungen ich gehe seelisch kaputt,ich habe mit vielen gesprochen und mich ausgeweint auch der arzt meinte wenn ichihn verlassen würde wäre es noch schlimmer für ihn ich solle ihn unterstützen seine kalte verletzende art ignorieren und ihm zusprechen!Ich soll ihm aufgaben abnehmen und durchhalten aber meine kräfte schwinden,ich liebe ihn über alles und versuche es zu verstehen aber erzieht es selber immer so ins lächerliche das ich nicht weiß wie ich mich verhalten soll!!

Kennt ihr das habt ihr es selber erlebt,wie stehe ich ihm bei ohne zu zerbrechen woher nehme ich die kraft und was wäre jetzt falsch?

ich hab schon viel gelesen,aber ich wäre über tips von betroffenen dankbar!!!

Liebe grüße und danke im vorraus

Tilli

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Hi Tilli!

Schau mal hier, vielleicht ist das was für Dich dabei:

http://www.google.de/search?hl=de&q=%22depressionen%22+Angeh%C3%B6rige&meta=cr%3DcountryDE

Mir hat damals am besten meine Therapie geholfen und vor allem die Antidepressiva. Aber ich musste es erst selber einsehen, dass ich Hilfe brauche. Da hätte niemand was machen können.

Du selbst solltest vielleicht auch eine Gesprächstherapie machen oder eine Selbsthilfegruppe suchen, in der Gleichgesinnte sind.

Verena

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Hallo ich hatte auch schon mal depressionen .War sehr schwer für die angehörigen.Ich wollte nicht mehr Leben hatte sogar die gedanken jemanden umzubringen.Was mir sehr geholfen hat war reden reden reden,War vor meiner mutter gestanden und wollte mir die Pulsadern aufschneiden.Was mir aber auch geholfen hat war antidepressiva und psychologische betreuung,war fast ein halbes jahr in der psychatrie.Hätte dadurch auch fast meinen jetzigen mann verloren.Das was du tun kannst ist stark zu sein ihn mal in den arm nehmen aber auf keinen fall vorwürfe machen...Auch wenn er gemein zu dir ist.Ich war auch teilweisse voller hass und hätte jeden erwürgen können .Ist kein spass hab sogar alle messer daheim weggeräumt.#heulAber sei stark du musst daran glauben das uach diese krankheit irgendwann vorbei geht.Es wird zwar ein harter steiniger weg aber ihr packt das.Mein mann hat genauso gedacht wie du aber er hat mich trotzfdem nicht verlassen.Meine familie und meine eltern haben mich wieder gesund gemacht,ohne sie wäre ich zu grunde gegangen lg

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Zu welchem Arzt muss ich gehen? Erst zum Hausarzt oder gleich zum Psychologen?

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MEIN MANN IST ERST ZUM HAUSARZT DER HAT ALLES IN DIE WEGE GELEITET#heul

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Hallo Tilli,


Ich kann nachvollziehen wie es Dir geht. Meine ehemalige Partnerin litt auch an starken Depressionen. Sie zog sich völlig von der Außenwelt zurück. Hat das Haus nur noch zum Arztbesuch verlassen. Verkroch sich im Internet aber nicht zum spielen.
Ich musste auch leider mit ansehen wie sie litt und es ihr immer schlechter ging. Ich wollte sie unterstützen und helfen aus der Depressivenlage wieder raus zu kommen. Ich versuchte sie dazu zu bewegen. dass sie professionelle Hilfe annimmt. Sie war aber mehr der Meinung das ich der jenige bin der Hilfe braucht. Ich habe auch oft über Trennung nachgedacht weil ich zeitweise am Rande meiner Leistungsfähigkeit angekommen war, aber meine Liebe zu ihr war einfach stärker und ich nicht zu den Menschen gehöre die ihren Partner wegen gesundheitlichen Problemen sitzen lassen.

Es wird auch nicht möglich sein Dir einen hundertprozentigen Tipp zu geben, das Problem dabei ist das jeder Mensch anders reagiert.
Er hat eine gute Chance, dass ihm geholfen wird wenn er bereit ist Hilfe anzunehmen und das ist das große Problem an der Angelegenheit. Du kannst versuchen was du willst, solange er nicht bereit ist wird es euch nicht weiter bringen. Er muss es wollen. Das schlimme ist das die Betroffenen meist die Schuld bei anderen suchen und denken das ihr Verhalten richtig ist.
Ich weiß auch nicht ob der Rat von deinem Arzt unbedingt der richtige war. Ich hatte einmal mit ihrer Psychotherapeutin ein Gespräch. Sie sagte mir das ich es darauf ankommen lassen soll und mich von ihr zutrennen. Sie sagte das es dadurch sein kann das sie mitbekommt das sie Hilfe benötigt und es so nicht weiter gehen kann.
Wenn du weiter bei ihm bleibst kannst du nur abwarten bis er Hilfe annimmt. Es ist sehr schwer zuzusehen wie es ihm immer schlechter geht, aber oft muss es denn betroffenen richtig schlecht gehen um einzusehen, dass sie Hilfe benötigen.
Ich muss sagen, ich habe es auch durch und habe mit gelitten. Wir sind zwar leider nicht mehr zusammen, ich konnte sie aber zu einer Therapie bewegen und hoffe, dass sie dort die notwendige Hilfe bekommen hat.
Ich würde mich auch Verena anschließen und Dir raten, das Du dir auch professionelle Hilfe sucht. Es geht auch nicht spurlos an dir vorüber. Ich war auch schon soweit das ich mich um professionelle Hilfe bemüht habe weil ich eine Zeit lang auch nicht mehr klar denken konnte.
Ich hoffe dir einwenig geholfen zu haben, wenn es auch nicht wirklich ein rat ist.

Freundliche Grüße

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Hallo,

hier erstmal noch eine gute Internetseite zum Thema Depression.

http://www.kompetenznetz-depression.de/

Und eine Broschüre zum Downloaden.
http://www.bmbf.de/pub/es_ist_als_ob_die_seele_unwohl_waere.pdf

Dein Mann ist jetzt auf deine Unterstützung und Hilfe angewiesen. Allerdings ist das nur möglich, wenn du selbst stark genug bist. Und da kann ich mich Verena nur anschließen - du solltest dir selber in irgendeiner Form Hilfe suchen, damit du genügend Kraft hast, um das ganze durchzustehen.

Ich war selber lange genug Betroffene. Und so im Nachhinein betrachtet, kann ich nur sagen, dass meine Familie und Freunde größtenteils ein enormes Verständnis hatten und mich in der Zeit so genommen haben wie ich war, war eine sehr große Hilfe, auch wenn ich das nicht immer schätzen konnte. Aber der eigentliche Schritt was zu ändern in meinem Leben und an mir und der Krankheit zu arbeiten ging von mir aus, aber das konnte ich erst, als ich ganz am Boden lag. Daher solltest du auf jeden Fall wissen, wie weit deine Belastungsgrenze ist und wie lange du die Situation aushältst. Gib nicht sofort auf, aber wenn es irgendwann nicht anders gehen sollte, dann musst du auch das machen. So hart das auch klingt.

Eine medikamentöse Behandlung ist das eine, wird aber deinem Mann ohne eine entsprechende Psychotherapie nichts bringen. Ich weiß nicht, für welche Art von Therapie er angemeldet ist, aber eventuell wäre eine stationäre Therapie für ihn am sinnvollsten - hört sich für mich zumindest fast so an.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die nächste Zeit!

Viele Grüße, Maren