Angehörige aus Altenheim holen?

Wir überlegen, die Mutter meines Lebensgefährten aus dem Pflegeheim zu holen.
Allerdings könnten wir uns nicht selbst kümmern, aber eine 24 Stunden Kraft bezahlen, die das übernimmt.
Der Grund ist, dass im Heim wegen Corona schon wieder seit Wochen Besuchsverbote herrschen, seit Weihnachten haben wir keine Möglichkeit mehr persönlichen Kontakt zu halten.
Da die Mutter aber körperlich sehr schlecht beisammen ist, nicht mehr laufen kann und fast nichts mehr sieht, ebenfalls schlecht hört, ist das echt schwierig, sich für eine ambulante Pflege zu entscheiden, da auch hier die 24/7 Variante gewährleistet sein muss.
Außerdem müssen wir eine Bleibe für sie finden, also eine kleine barrierefrei Wohnung.
Angeschlossen ans Pflegeheim gibt es solche Wohnungen, allerdings sind die für die Leute, die noch allein zurechtkommen und nur etwas Hilfe Alltag brauchen.
Da hat uns das Heim schon eine klare Absage erteilt.
Wir sind im Moment mit anderen Trägern im Gespräch, die da durchaus andere Konzepte anbieten.
Das nächste Problem ist, es soll auch nicht zu weit weg sein, weil der Grund dieses ganzen Aufwandes ist ja, dass mein Partner und auch ich seine Mutter wieder regelmäßig sehen können.
Denn wir sind nicht bereit, weiterhin zu akzeptieren, dass die Mutter womöglich ihre letzten Monate alleine ist und womöglich auch alleine sterben muss.
Sie selbst ist zwar gebrechlich, aber geistig mit ihren 85 noch fit, und sagte letztens, lieber würde sie sterben als so allein zu sein.
Ihren Enkel hat sie seit 1 Jahr nicht mehr gesehen, ist ja eine Virenschleuder.....o Ton der Heimleitung.
Am Telefon sagt sie kaum noch was, weint nur noch.
Ich kann mir das nicht mehr mitansehen, wenn ich denke, mit mir würde man das machen, ich wäre einfach nur todtraurig.
Auch der Sohn meines LG , er ist 15, will zur Oma, er fragt ständig ob es was Neues gibt und warum wir nichts machen....
So, jetzt ihr, was tun?

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Ihr möchtet also Äpfel gegen Birnen tauschen? Bei der Überschrift dachte ich ja: Juhuu, noch mehr Leute gehen den Weg. Aber beim Lesen deines Textes passt so gar nichts mehr, leider.

Ihr wollt sie also aus dem Heim holen, in eine eigene Wohnung (in der sie NICHTS selber machen kann), mit einer 24 Stunden Pflegekraft (die seltenst gutes Deutsch sprechen und natürlich nicht 24 Stunden zur Verfügung stehen, auch sie haben Rechte und sind keine Sklaven). Also kommt die Oma unterm Strich vom Regen in die Traufe, nur ihr könnt sie besuchen sofern ihr denn mal Zeit habt. Nee, so finde (ich persönlich) das ziemlich schräg.
Geschweige denn Knall auf Fall eine passende und bezahlbare Wohnung zu finden ist ja schon fast utopisch. Wer soll das und die Pflegekraft überhaupt finanzieren?


Ich vermisse eure Opfer, die ihr bereit seid zu bringen, weil die Situation der Oma nun mal echt schrecklich ist. Oma da raus zu holen ist doch nur ein Schritt, ich würde behaupten der Leichteste von allem was da noch folgt. Schlußendlich wird sie in der neuen Wohnung auch alleine sein, schlecht sehen, schlecht hören, bettlegerig sein und wartet traurig auf euch, denn euer Leben soll ja anscheinend wie bisher weiterlaufen....außer ihr könnt sie besuchen.

Euer Gedanke ist im Ansatz super, nicht falsch verstehen.

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Ja, was soll mein Lebensgefährte denn ändern?
Er ist selbständig , er kann nicht reduzieren und sich selbst kümmern.
Ich bin AE und für drei Kinder verantwortlich und habe selbst Eltern, die auf Hilfe angewiesen sind.
Welche Opfer meinst du?

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Das sind doch insgesamt eher widrige Voraussetzungen, um die Oma aus dem Heim zu holen.
Ich würde der Oma gut zureden und Hoffnung machen, dass es besser wird insgesamt.
Alles Gute für euch

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Warum dürft ihr sie nicht abholen? Also für ein paar Stunden.

Ich weiß ja nicht, ob das überall anders geregelt ist, aber meine Mutter, die auch im Heim ist, darf abgeholt werden.

Wenn jemand von uns sie besuchen möchte, müssten wir einen Schnelltest machen.

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Die haben dort seit Ende Dezember immer wieder Corona Fälle, da darf niemand der Bewohner raus und auch kein Besucher rein.
Außerdem ist die Mutter bettlägerig, da ist es auch nicht möglich sie abzuholen.

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Bei uns sind auch Corona Fälle und trotzdem darf Besuch rein und die Bewohner auch raus!

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Wenn die Mutter deines Lebensgefährden nicht bei euch ist, ist sie, bis auf die Pflegerin, ohne Soziale Kontakte. Habe meine Zweifel ob das gut ist.

barrierefreie Wohnungen sind Mangelware
Wie lange dauert es bis ihr die Pflegekräfte habt für 24/7
Was ist, wenn die Pflegekraft erkrankt und plötzlich ausfällt
Wie sieht es aus mit Therapien etc

Geht Besuchen nicht mit Schnelltest?

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Unsere Nachbarn haben auch eine 24 Stunden Pflegekraft. Die erwachsene Tochter ist schwerstbehindert.
Als Erleichterung würde ich das nicht bezeichnen, die "Pflegekräfte" wechseln alle 4-6 Wochen, sprechen oft kein oder kaum Deutsch und haben weniger als gar keine pflegerische Erfahrung. Da waren schon ausgebildete Frisörinnen, Verkäuferinnen und Hilfskräfte aus der Landwirtschaft.

Das heißt für unsere Nachbarn, erstmal wochenlang einarbeiten und sobald es funktioniert sind sie wieder weg. Sonstige Unterstützung im Haushalt - eher Fehlanzeige.

Natürlich gibt es auch andere Agenturen, welche besser ausgebildete Kräfte anbieten, dass muss man sich aber auch leisten können um es mal vorsichtig zu formulieren. Mit einer normalen Rente und etwas Pflegegeld wird das nicht gelingen. Zumal die Mietwohnung und Lebenshaltungskosten ja auch irgendwie bezahlt werden müssen.

Bleibt die Frage, ob das für deine Angehörige wirklich ein Gewinn ist. Sie müsste ja trotzdem wegen des Lockdowns in der Wohnung bleiben, mit einer wildfremden Pflegekraft, welche sie vielleicht nicht versteht und hätte noch weniger Ansprache und Abwechslungsmöglichkeiten als vorher. Mit dem kleinen Unterschied, dass ihr ab und zu ein Stündchen vorbeikommt.

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Wie wohnt ihr? Bei uns ist tatsächlich eine kleine Einliegerwohnung für solcheFälle vorgesehen, barrriefrei. Könnt ihr da umbauen, anbauen?

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Nein, wir wohnen ja nicht zusammen, ich wohne mit meinen Kindern zusammen, er hat eine eigene Wohnung mit seinem Sohn.
Wir beide sind aber Mieter, er lebt im 3.Stock, Altbau, 2 Zimmer Wohnung.

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Wie will er das finanzieren?

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auch eine 24-Std. Betreuung hat einen Arbeitstag von X Stunden. Also braucht ihr mehrere.
Dann das Thema mit Wohnung etc....
Ich verstehe nicht, warum ihr so weit denkt, es hat sich doch in den kommenden Wochen alles erledigt, wenn alle im Altenheim durchgeimpft sind? Dann darf man auch wieder besuchen und es werden Test-Strategien entwickelt.
Das ist ein Prozess, der jetzt nur noch wenige Wochen dauert, bis der steht. ... deshalb verstehe ich jetzt nicht so ganz, wie ihr so eine gute Komplettversorgung für einen Menschen, der das anscheinend benötigt, so wie Du schreibst, aufkündigen will?

Klar: die aktuelle Situation ist nicht schön ... aber ein großer Teil der Wegstecke ist doch schon geschafft... --- habt ihr das auch zeitlich in diesem Zusammenhang mal fertig gedacht?

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Wenn es so läuft wie bei uns, dann darf erst geimpft werden, wenn kein positiver Fall mehr im Haus ist. Das kann sich natürlich dann immer wieder verschieben. Unser Termin zur ersten Impfung wurde 3 mal verschoben 🙈

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Hier in der Nähe gibt es einen Ausbruch obwohl alle Bewohner geimpft waren.
Es ist die Mutation aus Südafrika dafür verantwortlich, die Impfung scheint also Ausbrüche mit Mutationen nicht verhindern zu können.

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Darf ich fragen, warum ihr JETZT auf diese Idee kommt? Die meisten Heime sind durchgeimpft. Wenn nicht, folgt es zeitnah.
Die Zahlen sinken. Nach und nach wird alles gelockert werden. Es dauert vermutlich länger, einen Auszug zu organisieren.
Letztes Frühjahr, mit der Perspektivlosigkeit damals, hätte ich das auch überlegt, aber nun?

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Ich denke auch, dass euer Plan zwar lieb gemeint, aber nicht wirklich durchdacht ist.
Habt ihr Geld für die behindertengerechte Wohnung? Wo wollt ihr die mal eben so schnell finden?
24 Stundenpflege heisst: täglich 3 8h-Schichten an 7 Tagen die Woche. Das entspricht 21 Schichten oder in anderen Worten ihr braucht dafür 5 Pflegekräfte, davon 4 Vollzeit. Auch bei ungelerntem Personal ist das ein grosser finanzieller Aufwand.
Und wenn die Oma körperlich so schlecht zu weg ist, dann benötigt man für gewisse Tätigkeiten eventuell sogar 2 Personen. (Meine Mutter wurde zuletzt daheim durch einen Pflegedienst betreut - da kamen am Ende zum duschen etc 3(!) gelernte Pflegekräfte.)
Und was ist, wenn es der Oma in einigen Monaten schlechter geht? Kommando zurück und wieder ab ins Pflegeheim?

Ich finde es gut seine Angehörigen zu Hause zu betreuen, aber man muss berücksichtigen, dass wenn man nicht gerade auf Millionen hockt, ein erheblicher Eigenanteil geleistet werden muss. Vielleicht ist dein Partner ja bereit mit Sohn und der Oma zusammen in eine neue Wohnung zu ziehen und 50% der Pflegearbeit selbst zu leisten? Dafür könnte er beruflich reduzieren oder einen Angestellten einstellen.

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Das stimmt doch nicht, dass man für 24h-Pflege 5 Leute gleichzeitig braucht. Eine Pflegerin lebt im Haushalt mit. Nach ein paar Wochen kommt eine 2.Pflegerin, beide wechseln sich in gewissen Rhythmen ab.

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Und die arme Person soll wochenlang 24 Stunden am Stück arbeiten bis eine zweite kommt? Ohne Pause? Bei einer schwer pflegebedürftigen alten Dame, bettlägerig? Da kann auch von anteiligem Bereitschaftsdienst keine Rede sein. Das ist Sklaverei.

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Meine Meinung - lasst Oma, wo sie ist. Ihr wollt sie aus dem Heim holen, könnt euch aber nicht selbst kümmern. Aber nur dann würde dieser Schritt, meiner Meinung nach, Sinn machen.

Sicher ist die Situation in vielen Heimen momentan schwer, wie sie für alle schwer ist. Nur macht das doch kein Heim aus Spaß an der Freud sondern um die Bewohner zu schützen. Jetzt nach den Impfungen - und in absehbarer Zeit werden alle Heime damit durch sein - wird sich die Lage auch wieder entspannen. Unser Heim war bis Sonntag dicht, seit Montag ermöglichen wir wieder Besuche soweit es eben geht und zu verantworten ist.

Wenn ihr Oma jetzt aus dem Heim holt, darfst du nicht vergessen, ihr reißt sie auch aus ihrem gewohnten sozialen Umfeld. Im Heim hat sie - vermutlich - Mitbewohner, mit denen sie sich versteht. Mit denen sie mal plaudern kann, mit denen sie gemeinsam die Mahlzeiten einnimmt. Pfleger, die sie kennt, zu denen sie ein persönliches Verhältnis aufgebaut hat. Die Menschen dort kennen Oma, ihre Bedürfnisse und Marotten.

Mit einer 24-Stunden Kraft müsste sie nochmal von vorne anfangen und das mehrfach, weil solche Kräfte wechseln und die bezahlbaren oft nicht sonderlich gut deutsch können. Würdet ihr Oma wirklich aus der Einsamkeit holen oder sie dort hineintreiben? Das müsst ihr euch ehrlich fragen, denn irgendwie hört es sich so an, als würdet ihr nicht sonderlich viel Zeit für die Oma aufbringen können. Sobald sie in einer eigene Wohnung lebt ist es mit wöchentlichen Besuchen nicht mehr getan, weil sie dann vermutlich nicht viel anderes hat als euch. Also überlegt euch diesen Schritt gut, von den ganzen Begleitproblemen wie Wohnung und Pflegedienst finden mal ganz abgesehen.