Versicherung für Ungeborene

Hallo, welche Versicherungen sollte man vorsorglich in der Schwangerschaft abschließen, damit das noch ungeborene Kind (z.B. mit Trisomie 21) gut versichert werden kann nach der Geburt?
Gibt es spezielle Empfehlungen für pränatal auffällige Kinder?

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Hallo 6kinderfrau,

das ist eine sehr wertvolle Frage, denn immer wieder melden sich Eltern bei uns, bei denen es quasi schon zu spät ist. Und das ist immer dann der Fall, wenn das Kind da ist, die Diagnose fest steht und die Eltern nicht vorgesorgt haben.

Vor allem bei Risikoschwangerschaften empfehlen wir, dass sich der Papa rechtzeitig vor der Geburt - mindestens 4 Monate - mit den verschiedensten Arten von Zusatzversicherungen bewaffnet: Ambulant, dental, stationär und - das wichtigste - ein Pflegetagegeld!

Warum der Papa?
Weil er keine Gesundheitsfragen gestellt bekommt, die auf die Schwangerschaft hindeuten. Im Falle der Mama wird ein Versicherer den Antrag zurück stellen bis das Kind geboren ist. Und den sogenannten Kontrahierungszwang gibt es bei beiden Elternteilen. Was das bedeutet, erkläre ich noch.

Warum 4 Monate vor der Geburt?
Weil die Versicherer gesetzlich verpflichtet sind (§198 VVG), Neugeborene ihre eigenen Versicherten ohne Gesundheitsprüfung anzunehmen, wenn
a) die Anmeldung innerhalb der ersten beiden Lebensmonate erfolgt,
b) der beantrage Versicherungsschutz nicht höherwertiger ist als der des Versicherungsnehmers und vor allem
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c) wenn der entsprechende Versicherungsschutz zum Zeitpunkt der Geburt schon seit mindestens drei Monaten bestanden hat!

Wenn das Kind gesund zur Welt kommt, ist alles safe, und Papa kann die Versicherungen, die er nicht haben will, wieder kündigen.
Wenn das Kind nicht ganz gesund zur Welt kommt, dann muss der Versicherer das Neugeborene annehmen! Und Papa kann entscheiden, was er selbst für sich davon behalten will.

Ich habe das hier mal noch etwas ausführlicher dargestellt und weitere Quellen verlinkt:
https://www.kinder-privat-versichern.de/trisomie-21-und-trotzdem-eine-private-zusatzversicherung/

Hat das Deine Frage soweit beantwortet? Falls nicht: Stell mir gern eine Anschlussfrage! Oder mehrere. :)

Liebe Grüße
Christoph von Leni, Leon & den Luchsen

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Danke für die Antwort.
Könnten Sie noch konkrete Beispiele für Versicherungen machen, die sinnvoll sind (mit Nennung, wofür sie sind)?

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Ja, gern!

Private Zusatzversicherungen unterteilen sich grundsätzlich in vier Teilbereiche:
Ambulant, dental, stationär und Pflege.

Die ambulante Zusatzversicherung kann je nach Tarif alle Leistungen beim Arzt abdecken, die von der gesetzlichen Krankenkasse nicht übernommen werden. Das betrifft die iGEL-Leistungen genauso wie die Brille oder alternative Heilmethoden.

Die dentale Zusatzversicherung übernimmt Dinge wie Zahnersatz oder Mehrleistungen in der Kieferorthopädie, also die Zahnspange.

Die stationäre Zusatzversicherung ist vor allem für die höherwerte Unterbringung im Krankenhaus (Ein- oder Zweibett- statt Mehrbettzimmer) und die Behandlung durch den Chefarzt zuständig.

Und ein Pflegetagegeld übernimmt je nach Pflegegrad einen bestimmten Geldbetrag, der jeden Monat quasi als Rente ausbezahlt wird.

Vor allem der letzte Punkt ist einer, den wir bei Risikoschwangerschaften für sehr wichtig halten. So hatten wir beispielsweise vorletztes Jahr einen Fall, bei dem sich werdende Eltern an uns gewandt haben, die ein Baby mit offenem Rücken erwartet haben. Durch die rechtzeitige Vorsorge vor der Geburt bekommen die Eltern jetzt jeden Monat 1.500 Euro von der Versicherung. Das federt die Mehrbelastungen durch ein pflegebedürftiges Kind natürlich massiv ab.

Wenn davon etwas grundsätzlich für Dich von Interesse ist, dann lass Dich am besten von meinen Kollegen unverbindlich am Telefon beraten (02171 404104) oder sende uns über die Website eine Anfrage:
https://www.kinder-privat-versichern.de

Liebe Grüße
Christoph von Leni, Leon & den Luchsen

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