BV ja oder nein ?

Hallo,
Ich hoffe ich kann ein paar Meinungen von euch erhalten.
Ich bin aktuell schwanger mit meinem 2.Kind durch eine ICSI. Die ICSI an sich bzw der Transfer ist sehr „chaotisch“ gelaufen. Mein Zugang in der Armbeuge hat sich so stark entzündet, dass ich eine Woche stationär lag, operiert werden musste und viele Medikamente nötig waren. Das ganze hat mich natürlich körperlich und vor allem psychisch sehr belastet. Danach sind meine HCG nicht optimal gestiegen und es wurde vermutet dass ein Embryo im Eileiter sitzt und der andere in der Gebärmutter. Letztendlich konnte das aber zum Glück ausgeschlossen werden. Der Embryo hängt zwar immer noch deutlich hinterher aber das Herz schlägt.
Zu meiner Arbeitsstelle: ich arbeite aktuell generell 41/Woche plus 1h/Tag Überstunden. Dazu noch eine Fahrt von jeweils 1 Stunde. Ich bin also über 12 Stunden unterwegs. Meine FA-Termine werden nicht anerkannt und ich bekomme alles als Minusstunden angerechnet. Dadurch steigt natürlich dann auch wieder der Druck Überstunden machen zu müssen.
In meiner letzten Schwangerschaft hat mein Team so negativ auf die Schwangerschaft reagiert, dass ich gemobbt wurde. Während meiner Schwangerschaft ist meine Mutter noch an Krebs gestorben und meine FA hat mich dann ins BV geschickt. Selbst als ich nach der Elternzeit wieder gekommen bin ging das Mobbing weiter. Letztendlich musste ich sogar einen Anwalt einschalten. Daraufhin konnte ich das Team wechseln. Das hat sich natorlcih lange gezogen und jetzt bin ich erst seit kurzem in dem neuen Team. Aus Angst wieder gemobbt zu werden habe ich selbst am Tag der PU noch gearbeitet .. ich merke einfach dass ich körperlich die 12 Stunden + Kleinkind + Haushalt nicht schaffe. Zusätzlich habe ich natürlich sehr viel Angst, dass noch etwas schief gehen könnte und wir uns keine weitere icsi (selbstzahler) leisten können.
Würdet ihr ins BV gehen oder zumindest ins teilweise BV ? Oder irgendwie versuchen durchzuziehen?
Meine Arbeit ist körperlich nicht anstrengend. Arbeite beim Regierungspräsidium. Das Problem ist eher die Arbeitszeit und der Höhe Druck in einer Führungsposition.. die Schwangerschaft wurde von meiner FA als Risiko eingestuft (Schwangerschaftsdiabetes und Neigung zu Trombose die in der 1.SA aufgetreten sind)
Über Meinungen würde ich mich sehr freuen 🥰

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Hallo Sarah,

hättest du denn die Möglichkeit dass dein Arzt dich ins BV schickt? Dein Arbeitgeber wird es ja wohl nicht tun und einfach so aussuchen kann man es sich meist ja nicht.
Wenn dein Arzt es anbietet, dann würde ich es annehmen und ins BV gehen.
Sicherheit für dich und dein Krümel gehen immer vor, auch unabhängig davon ob man sich eine weitere ICSI leisten könnte. Die Frage ist nun ob dein Arzt das Risiko so hoch einschätzt und das BV ausspricht.
Ich wünsche euch alles Gute
Liebe Grüße

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Meine Ärztin würde es machen.
Die Entscheidung liegt bei mir. Natürlich liegt ein BV nicht dabei ob man sich noch eine ICSI leisten. Ich wollte einfach nur meine Gedanken teilen …
Habe einfach ein schlechtes Gewissen meinen Kollegen gegenüber und dachte jemand war schon mal in einer ähnlichen Situation

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Ganz ehrlich? So wie du es beschreibst ab ins BV. Keiner wird dich "loben" wenn du dich selbst kaputt machst. Mittlerweile sehe ich die Arbeit nicht mehr als Lebensmittelpunkt. Und wenn du ins BV gehst, kann ja nach Ersatz für dich gesucht werden, damit die Kollegen nicht überlastet sind.
Ich würde dein Pensum bei weitem nicht durchhalten.

Alles Liebe

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Hallo Sahra,

wieso arbeitest du generell so viel und wie hast du das mit den untersuchungen , icsi’s und kleinkind hinbekommen?
Die Frage ist ja auch ob dir ein Teil Bv überhaupt was bringt oder du dann bei 50% trotzdem 100% arbeitest! wenn dein chef da nich dahinter steht und dir genauso viel aufhalst wie in Vollzeit bring es ja nix! Oder du lässt dich erstmal für 4 wochen krank schreiben erholst dich und machst im homeoffice noch deine Themen annähernd fertig! bzw frag dein Chef wie er/sie es sich vorstellt! Ein Teil BV was eingehalten wird und kannst deine Projekte abschließen und jemandem übergeben oder wenn das nicht klappt, gehst du ins BV! Schlechtes gewissen wg kollegen hab ich keins mehr! es dank einem keiner wenn man trotz erschöpfung zum arbeiten geht, man muss trotzdem funktionieren!
Ist doch gut dass deine FA es dir überlässt!
Bevor Blutungen oder noch andere SS komplikationen dazukommen, solltest du dich lieber schonen!

In welcher Woche bist du denn?

Lg loni 21+5

Bearbeitet von loni13
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Hallo,
gesetzlich ist für mein Bundesland für Beamte die 41h/Woche vorgeschrieben. Das Team ist aber so extrem unterbesetzt dass ich ohne die eine Stunde extra pro Tag meine Fallzahl nicht mal annähernd schaffen kann.
Ich stehe jeden Tag um 4 Uhr auf und fahre um 5 Uhr los zur Arbeit. Arbeite dann von 6 bis 16 Uhr etwa. Die Mittagspause lasse ich ausfallen und esse zwischendrin mal ein paar Bissen. Um 17 Uhr bin ich etwa zu Hause. Dann hole ich meinen Sohn ab und es gibt auch bald schon Abendessen. Danach noch Haushalt usw. Wirklich viel Zeit bleibt nicht mehr.
Die Termine in der KiwuKlinik habe ich versucht entweder früh morgens oder so spät wie möglich zu legen. Dementsprechend bin ich dann später gekommen oder früher gegangen. Das musste ich dann wieder an den folgenden Tagen ausgleichen. Also noch mehr Überstunden. Am Tag der PU habe ich Schmerzmittel genommen und bin danach arbeiten. Trotz der schmerzhaften Überstimulation bin ich zwischen PU und Transfer arbeiten gegangen. In der Zeit habe ich dann die Infektion bekommen und war ich selbst mit hohem Fieber arbeiten. (Ja jetzt würde ich das auch als wirklich sehr dumm beschreiben). Meine FA Termine jetzt bekomme ich nicht anerkannt und muss dann wieder Überstunden machen .. ich versuche echt alles irgendwie zu schaffen aber diese langen Arbeitstage fressen mich richtig auf .. mein AG hat leider kein Verständnis. Sollte ich mich nochmal länger krank schreiben lassen muss ich wieder zum Amtsarzt. Durch das Mobbing war ich länger krank und dann wurde über den Amtsarzt geprüft ob ich Dienstfähig bin. (Ist bei Besmten etwas anders geregelt) Daher ist das keine Option aktuell. Urlaub darf ich mir auch keinen nehmen weil das Team den Urlaub schon geplant hatte und ich erst dazu gekommen bin. Bin einfach ratlos 😔

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Ohh man das tut mir mega leid, dein Arbeitsplatz klingt wenn ich ehrlich sein darf echt nach einem Albtraum. Es wird dir aber wirklich keiner Danken wenn du dich noch mehr kaputt machst dafür.
Achte lieber auf dich und deine Gesundheit du hast nur diese eine. ♥️
In meinem Berufsfeld ist auch extremer Personalmangel, ich habe mich da aber über die Jahre von distanziert mich für alles verantwortlich zu fühlen, weil ich sonst daran unter gegangen wäre.

Hoffe du findest die für dich richtige Lösung 🙃

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Hallo du,
Ich kann dir unglaublich gut nachempfinden. Ich habe auch immer ein schlechtes Gewissen gehabt. Aber seid paar Monaten bin ich nur noch enttäuscht. Mir ging es nach der ICSI auch sehr schlecht, dann noch ständige Blutungen...sprich ich habe seid 6 Monaten nicht arbeiten können. So und glaubst du es hätte in der Zeit mal jemand auch nur eine WhatsApp Nachricht geschrieben? Nicht mal meine Chefin hat sich gemeldet!!! Also bitte nimm das BV an, den kein Kollege dieser Welt ist es wert, dass Leben seines Kindes zu riskieren!
Alles Gute

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Bitte achte gut auf dich!!
Klingt fürchterlich, was du täglich auf dich nehmen musst. Ich würde das BV annehmen!
Alles Liebe für dich!
💐

PS: ich würde mir kein schlechtes Gewissen einreden bei einem Team, das mich mobbt, wie du oben erwähnt hast !!

Bearbeitet von Le1990
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Hey Sarah!

Ich würde das BV nehmen und nach der Entbindung eine Versetzung beantragen. Bzw habe ich das gemacht.

Ja, es klingt nach einem Alptraum.
Hab dir noch eine pn geschrieben.

Liebe Grüße
Schoko

Bearbeitet von schokofrosch
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Ich wurde innerhalb versetzt nachdem ich den Anwalt eingeschaltet hatte. Das Team an sich ist etwas netter aber auch stark unterbesetzt und daher ist sie Arbeit und der Stress nicht weniger geworden.
Wenn dann wäre nur ein Wechsel in eine Behörde eine Option

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Definitiv BV

Du und deine SS geht definitiv vor 👍

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Hallo Sarah,

ich kann aus eigener Erfahrung sprechen - schau auf dich und dein Baby denn die arbeitet dankt es dir nicht. Ich hatte eine Thrombose in der Schwangerschaft habe zu coronazeiten in einer Arztpraxis mit Coronakontakt arbeiten müssen Und wurde nicht ins BV geschickt. Ich habe mich dann ab dem 6. Monat durchgesetzt und beim Gyn endlich ein Teilbeschäftigung bekommen dass ich nicht mehr als 20h arbeiten muss in der Woche. Meine Arbeit hat mich auch fertig gemacht und wegen dem ganzen Stress hatte ich eine Frühgeburt in der 35. ssw. Fazit: egal was die Leute denken über dich, tu das was gut für dich ist denn danken tut es dir keiner
Lg