Auffälliger großer Blutzuckertest

Hallo ihr Lieben,

Ich melde mich auch mal wieder und suche Rat von Betroffenen.

Ich hatte einen auffälligen kleinen Zuckertest und leider war auch der große Test nicht in Ordnung

Werte waren:
Nüchtern 5,1 mmol
Nach 1 Stunde 9,3 mmol
Nach 2 Stunden 9,4 mmol

Meine FÄ hat mir zu den Werten nichts weiter gesagt, sondern mir diese mitgegeben mit der Überweisung zum Diabetologen. Am Montag hab ich Termin und werde dann sicher etwas schlauer sein.

Meine Frage: laut meiner FÄ ist nicht zu erwarten, dass ich spritzen muss, aber eben Diät halten und regelmäßig Zucker messen. Außerdem ist mein Risiko für Typ 2 Diabetes auch später erhöht. Ansonsten ist wohl für die Schwangerschaft erstmal nichts besonderes zu erwarten, außer häufige Kontrollen, vorausgesetzt natürlich, dass ich mich streng an die Diät halte.

Jetzt habe ich mich schon etwas belesen und neben der Ernährung auch einige andere Infos gefunden. Da Ärzte ja immer etwas allergisch auf das Google Studium reagieren wollte ich euch dazu befragen:
- Man liest viel von Einleitung oder Kaiserschnitt pauschal bei SS Diabetes. Ist das wirklich immer so oder kommt das nur darauf an ob das Kind tatsächlich größer ist?
- Kinder haben fallen wohl nach Geburt häufiger in den Unterzucker und haben Gelbsucht. Wie war es bei anderen Betroffenen?
- Wie sieht das Langzeitrisiko für unsere Tochter für Übergewicht und Diabetes aus? Wurde euch dort was gesagt?
- gibt es irgendwas was ich auf jeden Fall fragen sollte woran ich gerade nicht denke?
- was sagt es aus, dass der 3. wert höher als der 2. ist? Eigentlich sollte der ja niedriger sein?
- laut Internet gibt es verschiedene Aussagen zum nüchtern Zucker, aber 5,1 ist grenzwertig oder?

Danke für eure Erfahrungsberichte!

Viele Grüße,
Sue-Cake

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Hi, gehöre auch nicht hier ins Forum, habe deinen Threat aber gerade zufällig gesehen. Ich habe PCO und zum zweiten Mal eine Gestationsdiabetes, dieses Mal schon seit der 9. Woche diagnostiziert.

Zu deinen Fragen:

- Man liest viel von Einleitung oder Kaiserschnitt pauschal bei SS Diabetes. Ist das wirklich immer so oder kommt das nur darauf an ob das Kind tatsächlich größer ist?
Bei der ersten Schwangerschaft war ich rein diätisch eingestellt und hatte eine Hebammenvorsorge, heißt, ich war nur drei mal beim Ultraschall. Kind war immer in der Norm.
Ich hätte mit einer diätisch eingestellten Diabetes 7 Tage über ET gehen dürfen, dass ist aber von KH zu KH vorgegeben.

In dieser Schwangerschaft muss ich leider Insulin für den Nüchternwert spritzen, dass bedeutet automatisch, an ET eingeleitet zu werden. Dieses Mal ist Kind leider auch "zu groß" - bei Gestationsdiabetes bedeutet das, dass der Bauch größer ist als der Kopf. Mit einer strengen Ernährungsweise und Insulin hat sich das aber verändert und Kind ist so, wie es sein sollte.



- Kinder haben fallen wohl nach Geburt häufiger in den Unterzucker und haben Gelbsucht. Wie war es bei anderen Betroffenen?
Ja, das stimmt. Aber man muss schauen, was "häufiger" bedeutet. Die Gefahr ist da, darum sollte man mit einem insulinpflichtigen Diabetes auch in einem KH entbinden, die eine Level I Klinik ist. Aber das passiert nicht bei jeder Geburt, besonders nicht, wenn man gut eingestellt ist!
Unser Sohn hatte nach der letzten Geburt etwas Gelbsucht, genauso wie 1/3 der anderen Babys aus meinem GVK. Von denen hatte aber niemand einen Gestationsdiabetes.


- Wie sieht das Langzeitrisiko für unsere Tochter für Übergewicht und Diabetes aus? Wurde euch dort was gesagt?
Es ist höher als bei anderen Kindern, dass stimmt. Für dich erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass du in den nächsten 10 Jahren an Typ II Diabetes erkrankt, um 50%.
Was dagegen hilft ist mindestens 6 Monate voll zu stillen. Ich habe 7 Monate voll gestillt (vorher waren keine Reifezeichen bei unserem Sohn zu sehen) und ihn so lange gestillt, bis er sich selbst abgestillt hat. Zucker (außer obst) gab es bei uns die ersten zwei Jahre nicht. Mittlerweile mal etwas. Er ist ein schmales Kind.
Alle meine Nachtests und auch mein Langzeitzucker sind völlig in Ordnung.


- gibt es irgendwas was ich auf jeden Fall fragen sollte woran ich gerade nicht denke?
Die meisten Ernährungsschulungen beim Diabetologen sind eine Katastrophe. Du musst selber schauen, was du verträgst und was nicht.
Was ich dir empfehlen kann, ist aber die 36. Woche Kolostrum mit spritzen zu gewinnen, einzufrieren und mit zur Geburt (in einer Kühltasche) zu nehmen. Sollte dein Kind unterzuckern, kann man ihr deine Vormilch geben und muss nicht auf künstliche Dinge zurückgreifen.


- was sagt es aus, dass der 3. wert höher als der 2. ist? Eigentlich sollte der ja niedriger sein?
Ja, sagt, dass dein Körper den Zucker nicht gut abbauen kann. Ich würde dir empfehlen, nach dem Essen auch den 2. Stundenwert zu messen, besonders nach fettigem Essen, da Fett den Blutzucker später ansteigen lässt. Kann also sein, dass du etwas isst, der ein Stundenwert ist perfekt, aber der 2 Stundenwert explodiert. Das ist schlecht fürs Kind.

- laut Internet gibt es verschiedene Aussagen zum nüchtern Zucker, aber 5,1 ist grenzwertig oder?

Ja. Sobald du einen Wert von 5,1 hast, hast du die Diagnose und musst eigentlich die Zuckerlösung nicht mehr trinken. Die meisten Schwangeren haben Probleme mit dem Nüchternwert, da dieser hormonell beeinflusst ist.

Wenn du Fragen hast, kannst du dich gerne melden. Ich kenne mittlerweile alle Tricks 😅

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Wow - vielen Dank für diese wirklich ausführliche Antwort! Das hat wirklich schon mal viele Fragen aufgelöst und etwas die Angst genommen. ☺️

Ich habe am Montag den Termin beim Diabetologen und wenn dort Fragen sind komme ich sehr gern auf dich zu. Vor allem das Thema Kolostrum interessiert mich auch, aber da will ich auch bei meiner Hebamme mal nachfragen.

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Kein Problem. Die Diagnose ist erstmal nicht leicht zu verdauen, aber es ist tatsächlich alles halb so wild, so lange man sich an die richtige Ernährung hält 😊

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Hallo, ich gehöre nicht mehr/noch nicht in dieses Forum, aber bin dennoch gerade auf deine Frage gestoßen.

Ich hatte Gestationsdiabetes.
Zunächst musste ich regelmäßig meinen Blutzucker messen und Diät halten. (Ich war immer schlank, hatte aber am Ende einen Bauchumfang von 115 cm, davon waren dank Gestationsdiabetes 20 cm Fruchtwasser)
Ich wurde dann Insulinpflichtig.
Unser Sohn wurde sehr groß und schwer geschätzt. Da wurde schon gesagt ich darf auf keinen Fall übertragen. Nur wenn das Gewicht gepasst hätte, wäre es vertretbar. Dazu kam es nicht bei mir, da ich aufgrund meiner Vorgeschichte einen geplanten KS durchführen lassen musste. Meine Fruchtblase ist jedoch bei 37+5 geplatzt und sie haben ihn direkt geholt. Alles andere war dem Chefarzt zu riskant. Er kam mit 3650 g und 53 cm auf die Welt.
Am Anfang hieß es noch kryokinder sind häufig größer und schwerer. 🤷🏼‍♀️
Unser Sohn wurde engmaschig kontrolliert. Mein Diabetes hat sich sofort nach Entbindung in Luft aufgelöst und unser Sohn war gesund und alle Werte unauffällig.
Mir wurde gesagt, wenn man insulinpflichtig ist, kann man nicht in jedem Krankenhaus entbinden. Da würde ich an deiner Stelle vorher einfach nachfragen. Auch wenn du kein Insulin bekommst.
Unser Sohn entwickelt sich, als wäre nie was gewesen. Wie das später ist, kann ich natürlich nicht sagen.
Nach der Schwangerschaft und zu Hause, sollte man ab und zu nochmal den BZ messen lassen. Denn JA es gibt ein erhöhtes Risiko für ein Typ 2 Diabetes. Aber das heißt nicht, dass man ihn definitiv bekommt.

Ich wünsche euch alles Liebe.

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Ich hoffe es war jetzt nicht zu durcheinander. 🙊

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Huhu 😊

Nein war nicht durcheinander und auch für mich sehr hilfreich! Danke für deinen Erfahrungsbericht, gerade wenn du dich hier sonst gar nicht rumtreibst!

Es klingt auf jeden Fall schon mal beruhigend, dass es dir und deinem Sohn gut geht und ihr bisher keine Auffälligkeiten habt!

Wir haben in unserer Stadt ein Krankenhaus mit einem Perinatalzentrum Level 1, das soll wohl reichen, aber definitiv frage ich da noch mal nach wie die das auch handhaben und ob das alles so passt.

Ich hoffe ja, dass die Kleine nicht zu groß wird und ich normal entbinden kann, aber wichtiger ist, dass es ihr gut geht und die Geburt nicht mit unnötigen Risiken verbunden ist.

Ich danke dir auf jeden Fall ganz herzlich!

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Hallo,
ich gehöre nicht mehr hier her aber ein bisschen was kann ich dir beantworten.

Pauschal einleiten: Nein es kommt auch auf die Größe an. Ich durfte bis 41+0 gehen dann wurde eingeleitet.

Kinder fallen leichter in Unterzucker: Ja wurde mir auch so gesagt. Ich habe Vormilch ausgestrichen und eingefroren mit ins Krankenhaus genommen. Zuckerwerte von unserer Maus waren (vielleicht dadurch) immer gut. Frag am besten mal deine Hebamme.

Zu den Werten kann ich leider nichts sagen. Und ja das Risiko für Typ 2 ist erhöht wurde mir leider vom Diabetologen so gesagt.

Aber das mit der Diät ist gar nicht so schlimm. Klar sind es Einschränkungen aber wir hier haben so viel für unsere Wunder auf uns genommen das ist das kleinste im Gegensatz dazu.

Wenn du noch fragen hast melde dich gerne.

Lg Judith mit 🧒,👶und 5 ⭐

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Huhu,

Vielen Dank auch für deinen Bericht 🤗

Das mit der Vormilch ist auf jeden Fall ein guter Hinweis und da werde ich meine Hebamme definitiv zu befragen wie und wann ich das am besten machen. Weil aktuell habe ich da noch nichts. Bin jetzt 31+0, aber wenn es der Kleinen hilft umso besser!

Die Diät mache ich gern, wenn es dafür der Kleinen gut geht und wenn ich dabei auch bissl was an Gewicht verliere oder zumindest nicht weiter zunehme, hätte es noch einen netten Nebeneffekt 😉

Auch wenn unser Weg trotz allem noch relativ „einfach“ war ohne Sternchen und mit nur einer ICSI, sind wir unglaublich froh, dass wir überhaupt Eltern werden können (das war zwischendurch leider ungewiss aufgrund der Erstdiagnose Azoospermie) und werden alles dafür tun unser Wunder zu beschützen ☺️

Danke dir auf jeden Fall ganz herzlich und alles Gute für dich! 🤗

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Hallo,
Wir sind fast gleich weit, ich bin heute bei 32+3 und weiß von meinem Diabetes bereits seid der 10 ssw.
Da ich PCO habe und vorher schon eine Insulin Resistenz.
Auch mütterlich seit haben alle Diabetes Typ 2 bekommen.
Also werde ich es so oder so bekommen und meine Tochter , vermutlich auch irgendwann mal.
Meine Werte sind nicht optimal, zumindest der erste nach dem Essen und ich brauch wirklich große essenspause um wieder einen vernünftigen nüchternwert zu haben.
Aber meine kleine ist bestens entwickelt bisher , nicht zu groß , nicht zu dick , fruchtwasser ist in Ordnung.
Die Klinik in der ich entbinden werde , leitet bei Diabetes wohl ab entbindungstermin ein.
Aber genaueres erfahre ich am 19.04 beim geburtsplanungsgespräch.
Diese Woche bei der Vorsorge wurde meine kleine bei 32+1 auf 2100 gramm und 43 cm geschätzt.
Allerdings wurde eine plazenta verkalkung grad 2 festgestellt.
Ich hätte nichts dagegen 1 oder 2 Wochen vor Termin eingeleitet zu werden.

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Huhu,
Ach schön da haben wir ja wirklich einen guten Vergleich. ☺️
Wenn sie etwas eher kommt, fände ich das auch nicht so schlimm, aber man hört halt viel über Einleitungen und dass das nicht so toll sein soll.

Du kannst ja gern mal berichten was am 19.04. bei dir rausgekommen ist!

Ich habe leider erst am 19.04. wieder generell eine Kontrolle und gehe mal davon aus, dass die Kleine dann auch noch mal gemessen wird. Keine Ahnung ob ich dann schon was für die Geburtsanmeldung bekomme 🤷🏻‍♀️ Sonst könnte ich ja auch im örtlichen Krankenhaus dann nachfragen wie die es handhaben.

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Achso mein erster Selbstzahlerbluttest war tatsächlich unauffällig, das kam jetzt wirklich erst mit dem 2. Test und bei mir ist „nur“ meine Papa der Diabetes Typ 2 hat

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Juhu..

Meine 3. Es war leider auch mit Diabetes behaftet
Am Ende habe ich Insulin am Abend,und zu jeder Mahlzeit gespritzt (was ich übrigens null schlimm fand,es war sogar eine Erleichterung ,weil ich dadurch doch ein bisschen besser essen konnte.)
Nur über Ernährung ging es bei mir leider nicht.
Der Nüchternwert war immer zu hoch ...zwar nur knapp,aber zu hoch (mit Ernährung kaum zu stemmen) und auch nach dem Essen war es immer nicht so dolle.habe auf fast alles reagiert ..nur auf Zucker nicht 🤣

Naja.
Bei mir musste tatsächlich bei 38+2 eingeleitet werden,da ich sonst definitiv ein KS hätte haben müssen ,weil der liebe Kerl zu groß war 😅

Problem war vor allem,dass der Bauch dicker wurde als der kopf.da besteht immer die Gefahr,dass das Baby stecke bleibt .

Also kam er nach 2 Tagen Einleitung mit 3990g und einem KU von 37cm und 54 cm auf die Welt
(Geschätzt auf 4100g,also gut getroffen )

Hebi sagte auch,mehr wäre bei mir vaginal nicht gegangen .

Klar,die Einleitung war meine Entscheidung,hatte halt die Wahl zwischen Einleitung und KS

Muss sagen,es war meine schönste Geburt von allen 3en 🥰

Zu ihm : er hatte tatsächlich 2 Tage ein Problem mit seinem Zucker ..er unterzuckerte oft.aber alles noch im Rahmen. Auch Gelbsucht hatte er. Aber das hatten alle meine Kids 👍

Hoffe,ich konnte dir was das angeht,ein we in helfen

Bei Fragen gerne fragen.

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Huhu,

Vielen Dank für deinen Bericht! Ich habe jetzt schon den ersten Tag messen hinter mir. Der Wert lag 1h nach dem Essen bei 6,1-6,5. Ich denke das passt so, allerdings war mein nüchtern wert mit trinken gestern bei 5,1 und heute ohne trinken auch bei 5,1.

Wie hoch war denn dein Wert gewesen?

Ich habe jetzt auch mal meinen Mutterpass durchstöbert und festgestellt, dass der Nüchternwert schon beim ersten Test 5,1 war und da hieß es, es wäre alles in Ordnung. Die Ernährung habe ich seit Donnerstag schon angepasst und Süßigkeiten und Softgetränke weggelassen und auf dunkle Brötchen umgestiegen.