Wie lange schmerzen geburtsverletzungen?!

Hallo zusammen,

Ich habe Mitte Dezember mein erstes Kind zur Welt gebracht und hatte einen Dammriss-/Schnitt 2. Grades (wurde geschnitten und riss dann weiter auf).
An sich war das okay, also hab es nicht gespürt. Die Hebamme sagte danach bei der Kontrolle, dass die Naht super aussieht. Nun ist das ja schon 15 Wochen her, ich hab aber teilweise echt noch Beschwerden.

Ich muss zB Eisen nehmen, wodurch der Stuhl manchmal härter ist, beim abwischen habe ich dann Blut am Klopapier, das von der Naht kommt. Und die Naht am Scheideneingang tut auch als weh, so dass ich mir grad gar nicht vorstellen kann, wieder Sex zu haben. Ich massiere das manchmal ein bisschen, es brennt direkt. Wenn ich den Kleinen mal viel in der trage hatte, merke ich es am nächsten Morgen auch ordentlich in Form von Druck untenrum. Und wenn ich einfach den Beckenboden anspanne, fühlt es sich untenrum auch einfach unangenehm an mit leichten schmerzen.

Ist das denn normal, dass es so lange dauert? Ich meine, klar, man soll seinen Körper Zeit geben usw, aber die meisten die ich kenne haben auch in der Zeit schon wieder Sex gehabt und keine Beschwerden mehr, daher mache ich paar Gedanken. Hab etwas Angst, dass das so bleibt… vielleicht ging es jemandem ähnlich und kann mal berichten.

Danke für eure antworten ☺️

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Da ich sehr neugierig auf Erfahrungsberichte bin, aber selbst keine Ahnung hab, nur zwei Dinge.

Meine Mutter hat mir aus ihrer Erfahrung erzählt (und heutzutage ist es ja auch medizinischer konsens), dass ihr Dammschnitt bei Geburt Nr. 1 wesentlich länger zum heilen brauchte und wesentlich unangenehmer war als der Riss bei Geburt Nr. 2.

Ansonsten wäre es noch interessant, ob du in letzter Zeit nochmal Kontakt zur Hebamme oder zum Gynäkologen diesbezüglich aufgenommen hast? Ich denke, wenn ich so lange noch mit so akuten Beschwerden rumlaufen würde, würde ich mir da nochmal eine professionelle Meinung einholen. Ggf. von der Hebamme auch noch ein paar Tipps, ob du noch irgendwas tun kannst damit es endlich richtig heilt.
Ob das nun normal ist oder nicht, kann ich nicht einschätzen, aber es klingt jedenfalls nicht nach dem, was in Vorbereitungskursen und so erzählt wird, von wegen es wäre unkompliziert und heilt schnell...

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Hey, danke für deine Antwort!

Also ich hab es bei der Nachsorge beim Gyn angesprochen, was aber ja schon 6 Wochen nach der Geburt war. Eigentlich ist es jetzt noch genauso wie zu diesem Zeitpunkt. Er sagte, ich soll mir und meinem Körper 1 Jahr geben, um mich komplett zu regenerieren. Weiß aber nicht, ob er sich meinen Beschwerden überhaupt bewusst war, mehr als äußern kann ich sie in dem Moment nicht. Und mit der Hebamme hatte ich es auch darüber, vielleicht so nach 11 Wochen. Sie meinte nur, dass das schon sein kann und sie nach 2 Jahren noch einen „Druck“ im beckenboden spürt. Aber richtig geholfen ist mir mit diesen Aussagen eben nicht und wenn ich jetzt ungefähr anhand von Erfahrungen hier einschätzen kann, dass das jetzt wirklich weg sein müsste, nehme ich nochmal Kontakt mit der Hebamme auf und danach ggf mit dem Arzt.

Und ja stimmt, dass die Risse besser heilen sollen als die Schnitte, hab ich auch schon gehört.

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Hallo, also ich hatte Anfang November meine erste Geburt und hatte einen Riss 3. Grades.
Hab erstmal fast 4 Wochen gebraucht, bis ich wieder normal groß konnte ohne Schmerzen.
Hab dann noch etwas später manchmal die Fäden gespürt oder die Nähte, die sich halt aufgelöst haben, in Form von Jucken.
Also bei mir waren glaub ich die letzten „Beschwerden“ nach knapp 3 Monaten weg. Meinen Beckenboden allerdings spüre ich heute noch, dass er noch nicht wieder richtig fit ist.
Vllt hängt das auch damit Usancen bei dir?
Warst du schon bei deiner FA zur Kontrolle?

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Ich hatte einen kleineren Dammriss und nach entfernen der Fäden an Tag 3 oder 4 gar keine Beschwerden mehr diesbezüglich. Daher würde ich das noch einmal ansprechen. 15 Wochen mit Blut finde ich wirklich viel.

Einen Druck nach unten habe ich auch gespürt. Aber das hat ja weniger etwas mit Geburtsverletzungen wie einem Dammriss zu tun, sondern mit einem untrainierten Beckenboden.

Bearbeitet von RosarotesSchweinchen
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Druck nach unten ist ein Warnzeichen für beginnende Senkung! Unbedingt vermeiden.

Am besten in ein Beckenbodenzentrum um abzuklären ob wirklich gut genäht wurde. Und Rückbildung mit physio pelvica Physiotherapie.

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Guten Morgen!

Ich hatte beim 3. Kind einen Dammschnitt. Ich erinnere mich nicht mehr, wie lange es gedauert hat (ist bald 10 Jahre her), aber was ich fragen wollte: hast Du die Wunde nach der Geburt versorgt? Meine Hebamme hatte mir empfohlen, eine Spülung mit Calendula Essenz vermischt mit warmem Wasser zu machen (Dosierung steht drauf), ich weiß leider nicht mehr, ob 1 oder mehrmals am Tag, hinterher dann trocken föhnen (um Reizung durchs Handtuch zu vermeiden). Das hat super geholfen.
Ansonsten würde ich jetzt auch Kontakt zur Hebamme oder zum Arzt aufnehmen. Dass man dem Körper insgesamt ein Jahr Zeit geben sollte, stimmt zwar, aber ja nicht auf die Wundheilung bezogen.
Und Druck nach unten ist, wie schon jemand geschrieben hat, der Beckenboden.

Liebe Grüße und gute Besserung!

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Guten Morgen!

Ich hatte beim 3. Kind einen Dammschnitt. Ich erinnere mich nicht mehr, wie lange es gedauert hat (ist bald 10 Jahre her), aber was ich fragen wollte: hast Du die Wunde nach der Geburt versorgt? Meine Hebamme hatte mir empfohlen, eine Spülung mit Calendula Essenz vermischt mit warmem Wasser zu machen (Dosierung steht drauf), ich weiß leider nicht mehr, ob 1 oder mehrmals am Tag, hinterher dann trocken föhnen (um Reizung durchs Handtuch zu vermeiden). Das hat super geholfen
Ansonsten würde ich jetzt auch Kontakt zur Hebamme oder zum Arzt aufnehmen. Dass man dem Körper insgesamt ein Jahr Zeit geben sollte, stimmt zwar, aber ja nicht auf die Wundheilung bezogen.
Und Druck nach unten ist, wie schon jemand geschrieben hat, der Beckenboden.

Liebe Grüße und gute Besserung!

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Ich finde das doch schon etwas lange. Dass sich der Beckenboden nicht so anfühlt wie vor der Geburt ist das eine. Geburtsverletzungen sollten seit Dezember aber doch längst verheilt sein und dir keine Probleme mehr bereiten. Ich hatte im September einen Dammschnitt und grob geschätzt nach 6 Wochen war nichts mehr zu spüren.
Ich würde an deiner Stelle nochmal zum Gyn gehen und das abklären lassen.

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Ich hatte bei meiner ersten Geburt sehr viele verschiedene Geburtsverletzungen, unter anderem einen Dammschnitt.
Ich hatte noch bestimmt vier, fünf Monate später damit Probleme. Das kann einfach dauern. Und hängt einfach auch davon ab, wie genau das genäht wurde und wie die Wundheilung ist.
Was aber auffällt, ist, dass du von Beckenbodenproblemen sprichst.
Machst du schon täglich Rückbildung?
Die Sache ist natürlich die, dass wenn dein Beckenboden nicht gut trägt, dann ist da auch mehr Druck auf die Naht und diese braucht länger um zu heilen.
Beachtest du schon alles zur Entlastung des Beckenbodens? (Viel Entlastung, richtiges heben, wenig tragen, Übungen, ! Richtiges zur Toilette gehen (nicht pressen, Füße auf einen Hocker usw.)!)
Zum letzten Punkt und der Verstopfung:
Die ist sowohl für den Beckenboden gar nicht gut, als auch für die Dammnaht.
Hast du da schonmal versucht gegen zu steuern? Mit Flohsamenschslen, Vollkornprodukten, Balasstoffen oder zur Not etwas abführendes? Und viel trinken natürlich.


Ich kann nur den Tipp unterstützen, sich mal an Beckenbodenspezislisten (Physio mit Schwerpunkt Beckenboden) zu wenden. Die können dir genau sagen, was da los ist, wie du deinen Beckenboden stärken kannst usw.. denn ich denke schon, dass das mit den Schmerzen an der Naht zusammenhängt.

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Hallo,

Ich hatte einen Dammschnitt und absolut gar keine Probleme.
Entgegen aller Empfehlung saß ich nämlich die erste Woche im Schneidersitz auf einen relativ harten Stuhl auf der Säuglingsstation. Täglich mehrere Stunden.

Mir wurde danach gesagt Schneidersitz ganz schlecht… ich denke durch die Kompression von unten ist das gut verheilt.

Zum Thema Stuhlgang, da hat ich dann auch Probleme… nimmst du zusätzlich Magnesium, das macht ja den Stuhlgang weicher. Sonst noch Movicol oder mal ein MicroKlistier.

Alles gute 🍀