Natürliche Geburt nach Kaiserschnitt

Hallo,

ich liege gerade wach und beschäftige mich mit dem Thema Geburt nach Kaiserschnitt. Ich hatte am Montag mein Geburtsplanungsgespräch im KH und laut der Oberärztin steht einer natürlichen Geburt nichts im Wege. Über die Risiken wurde ich natürlich aufgeklärt.
Jetzt war ich heute mit einer Freundin frühstücken und natürlich kam das Thema auf. Sie meinte zu mir das ich bei einer natürlichen Geburt keine PDA bekommen kann, auch eine Einleitung wäre nicht möglich. Da die Gefahr einer Ruptur viel zu groß sei und sie könnte nicht verstehen das ich dieses Risko für das Kind und mich eingehe. Den Aufklärungsbogen die die PDA und evtl. Vollnarkose habe ich mit bekommen.

Habt ihr vielleicht Erfahrungen wie es wirklich ist?
Denke natürlich jetzt darüber nach ob ich nicht einen Fehler gemacht habe und lieber auf den Kaiserschnitt hätte bestehen sollen.

Meine erste "Geburt" war im Dezember 2019,also fast 4 Jahre hier. Meine Narbe macht die ganze Schwangerschaft über bisher auch noch keine Probleme, sie wurde aber auch noch nicht genauer angeschaut.

Liebe Grüße
Tatjana 36+4💙

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Viele Kliniken bieten bei spontaner Geburt nach KS keine PDA an, weil eine eventuelle Uterusruptur durch die Betäubung nicht sofort auffällt.

Ich habe im Bekanntenkreis einen solchen Fall mitbekommen, die Uterusruptur ist erst mehrere Stunden nach der Geburt aufgefallen, als die PDA nachgelassen hat und es der Frau sehr sehr schlecht ging. Sie wäre fast gestorben, hatte eine Not-OP und noch 2 weitere OPs.

Ich persönlich würde das Risiko einer spontanen Geburt nach KS daher überhaupt nicht eingehen, erst recht nicht mit PDA.

Ärzte, die trotzdem eine PDA legen, sind meiner Meinung nach fahrlässig.

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Hey,

du warst bei deinem Entbindungsteam und dort sieht man nichts, was gegen eine vaginale Entbindung spricht. Du möchtest es. Alles super!
Das tatsächliche Rupturrisiko liegt bei 0,2-0,8% wenn du von fähigen Fachleuten betreut wirst und min. 3/4 der Frauen können nach KS vaginal Entbinden.

Natürlich ist auch eine Einleitung möglich. Man wird nur - was grundsätzlich niemals verkehrt ist - sanfte Mittel wie Stäbchen oder Ballon zuerst versuchen. Auch eine PDA kannst du bekommen, das hat nichts mit schlechterer Überwachung bei einer Ruptur zu tun. Eher setzt man mit einer PDA weitere Maßnahmen in Gang, die oftmals in eine Interventionsspirale führen. Mit einer PDA greift man oftmals in die eigen Hormonausschüttung des Körpers ein, so dass die Wehen nachlassen. Dann muss man ein künstliches Wehenmittel geben, was mehr Stress für den Uterus sein kann. Es erhöht hier tatsächlich das Rupturrisiko wieder. Bewegungen werden u.U. eingeschränkt, was den Verlauf verzögert oder blockiert,…also etliche Gründe warum es besser ohne PDA zu versuchen wäre.

Ich hatte eine ganz wundervolle Geburt nach KS, lass dich nicht von Horrorgeschichten verunsichern, nutzt lieber Literatur zum Thema und lass dich von Fachleuten beraten.

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/?term=vaginal+birth+after+cesarean

Alles Gute🍀

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Deine Freundin hat recht.
Mit einer PDA merkt man nicht, wenn was nicht stimmt.
Wobei manche Ärzte es nicht mal ohne PDA merken.

Eine Bekannte hatte fürchterliche Schmerzen, Uterusruptur und der Arzte meinte noch blöd, das ist normal, sie würde das ja nicht kennen da sie einen KS hatte.
Ende vom Lied kennt ja nun jeder…

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Ich würde das Ganze auf mich zukommen lassen und eine Klinik wählen, in der du dich gut fühlst und wo du den Ärzten vertraust. Du kannst es vaginal probieren und wenn dich die Schmerzen überfordern, und du eine pda wollen würdest, immernoch auf einen geordneten Kaiserschnitt umschwenken.

Ich hatte 2 Jahre nach einem KS eine vaginale Geburt und brauchte anders als bei den Wehen der ersten Geburt garkein nennenswertes Schmerzmittel. Ich war entspannt, es wurde mehrfach die Narbe geschallt und wir haben das Ganze sehr ruhig und professionell "abgearbeitet".

Alles Gute!!!

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Ich hatte eine Spontangeburt, 3 Jahre nach dem KS.

Ich habe mich vorher nicht angemeldet im Krankenhaus und somit auch kein Geburtsvorbereitungsgespräch (Geburtsvorbereitungskurs habe ich ebenfalls nicht gemacht).

Meine Narbe wurde auch die gesamte SS nicht angeschaut oder vermessen oder irgendwas.

Ich bin dann einfach mit Wehen in‘s Krankenhaus, hab dann auch gesagt dass ich beim ersten Mal einen KS hatte. Die meinten das macht nix. PDA habe ich keine bekommen weil es zu spät war.😂 der MM war bereits 8 cm auf als ich im Kreißsaal ankam und 30 Minuten später war mein Sohn auch da.

Ich fand das war die aller aller beste Entscheidung, auch weil ich mir vorher überhaupt keine Gedanken gemacht habe, mich nicht angemeldet habe zur Geburt oder sonst was.😅

Ich würde es jederzeit wieder so machen…

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Ich hatte gut 3 Jahre nach meinem KS eine spontane Geburt mit PDA, wusste nicht, dass ich mir hätte Gedanken machen müssen :-D

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Mein erstes Kind kam 12/19 per Kaiserschnitt zur Welt, mein zweites im Sommer 2021 auf natürlichem Wege. Ich hatte eine sehr lange Austreibungsphase, da es ein Sternengucker war und dennoch ist alles gut gegangen. Eine PDA hätte ich durchaus bekommen können. Die Wahrscheinlichkeit für eine Uterusruptur ist nach vier Jahren wirklich klein. Dennoch natürlich nicht unmöglich. Es gibt aber sehr viele tragische Optionen mit geringen Wahrscheinlichkeiten... Wenn man alle ausschließen möchte, wäre die Vermeidung einer Schwangerschaft die einzige Option.
Letztlich geht es wohl darum, womit du dich okay fühlst. Wenn du deiner Freundin mehr vertraust als ÄrztInnen und nun sehr angstvoll in die Geburt starten würdest, dann würde ich vielleicht nochmal überlegen. Es ist deine Geburtserfahrung... Nicht die deiner Freundin oder von sonstwem.

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Ich hatte eine tolle Geburt nach KS mit PDA. Einleitung wurde mir ebenfalls von abgebraten, war auch Gott sei Dank nicht nötig. Meine Geburt ging super lang, aber trotzdem würde ich es immer immer wieder so machen. Das Erlebnis war einfach toll und das trotz 42 krasser Wehen im Kreissaal. Ich konnte trotz pda laufen (wenn auch nur mit Unterstützung) und habe das einsetzen der presswehen gut gespürt aber hatte dennoch während der presswehen keine großartigen Schmerzen dank der pda. Wenn ich allerdings keine 42 h gebraucht hätte, wäre er vllt auch ohne pda gekommen, die hab ich erst nach 30 h in Anspruch genommen. 🍀 wenn dein KS nicht frisch ist würde ich es versuchen. Sollte es allerdings noch keine 1,5 Jahre her sein würde ich es auch nicht riskieren. Man hat meine Narbe vorher ausgemessen und sie war nicht sehr dünn, daher hatte ich das Go.

Hier mein ausführlicher Bericht ☺️

https://www.eltern.de/schwangerschaft/geburt/geburtsbericht--ein-traum-geht-in-erfuellung---spontangeburt-nach-kaiserschnitt-13504540.html

Bearbeitet von neulingjana