Geburtshaus

Hallo,
Ich überlege im Geburtshaus zu entbinden, aber ich frage mich was passiert, wenn etwas schief läuft? Oder ein Kaiserschnitt gemacht werden muss? Und und und.
Dort sind ja keine Ärzte.
Kann mich jemand aufklären? 🥰

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Für eine Geburt nach einer komplikationslosen Schwangerschaft braucht es erstmal keinen Arzt. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Notfall Eintritt, ist voraussichtlich sehr gering.

Nach den offiziellen Leitlinien braucht es aber eine Hebamme und die hättest du im Geburtshaus an deiner Seite. In der Regel sogar 2.
Da sie dich gut im Blick hat und dich auch schon während der Schwangerschaft gut kennengelernt hat, kann die Hebamme in der Regel sehr früh einschätzen, ob es nicht vielleicht doch besser wäre, ins KH zu fahren. So kann in aller Ruhe alles eingepackt werden und es muss auch nicht zwangsläufig ein Rettungswagen kommen.

Einen Notkaiserschnitt kann eine Hebamme natürlich nicht durchführen, aber es gibt auch Babys, die die Geburt im KH nicht überleben. Ein minimales Risiko besteht also immer.

Je weniger in den natürlichen Geburtsverlauf eingegriffen wird, desto weniger Folgeinterventionen werden sehr wahrscheinlich nötig. Dammschnitt, Saugglocke, Kaiserschnitt etc. werden am häufigsten bei Geburten angewendet, in die vorher schon durch Wehenmittel, Einleitung, PDA o.ä. eingegriffen wurde. Das wird aber ja im Geburtshaus gar nicht gemacht. Insofern stehen die Chancen auf eine normal verlaufende Geburt im Geburtshaus sehr hoch.

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Danke für deine Antwort. 🥰

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Ich dachte ein Wehencocktail oder eine Lösung der Fruchtblase (habe den Namen schon wieder vergessen) oder gar eine Sprengung ist das typische Hebammen-Vorgehen. Machen das Hebammen nur im Krankenhaus, aber im Geburtshaus nicht?

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Hallo Lalelu7,

soweit ich weiß, sind die Hebammen im Geburtshaus besonders geschult, dass sie, sollte es zu Komplikationen kommen, dies recht früh bemerken und die Geburt dann in einem Krankenhaus fortgesetzt wird.

Und man kann nur im Geburtshaus entbinden, wenn es keine Risikoschwangerschaft ist oder andere medizinische Probleme vorliegen.

Liebe Grüße

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Vielen Dank für deine Antwort. ♥️

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Ich hatte das damals auch überlegt und war sogar extra bei einem Info Abend im Geburtshaus, das könntest du dir ja auch mal überlegen denn da wurden alle möglichen Fragen beantwortet 😊👍
Ich hab mich dann aber dagegen entschieden weil ich denen mit meinem Ss Diabetes eigentlich schon zu „riskant“ war und weil ich den Gedanken, mitten unter der Geburt in ein Krankenhaus verlegt zu werden, welches auf mich ja garnicht vorbereitet ist, auch total schlimm fand. Denn ja, die gehen auf Nummer sicher und sollte das keine Bilderbuch Geburt werden so wird mal ins KH verlegt - die haben gesagt dass so also etwa 30-40% dann am Ende doch nicht im Geburtshsus entbinden können! Da war ich dann leider raus.
Hatte dann eine Ruck zuck Bilderbuch Geburt im Krankenhaus 😅😂👍

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Danke für deine Antwort! 🙈 ich glaube ich finde das Krankenhaus auch sicherer…🙈

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Ui, 30-40 % ist aber eine hohe Quote bzw. hört sich hoch an und hätte mich auch im ersten Moment abgeschreckt. Die Vorstellung, zwischendrin nochmal los zu fahren, klingt wirklich nicht berauschend. Aber letztlich fährt man ja bei einer geplanten Klinikgeburt auch mit Wehen mit dem Auto ins KH.
Meine Hebamme betreut mit 2 Kolleginnen zusammen um die 20 Haus- und Geburtshaus Geburten pro Monat und im Schnitt sind da etwa 2 Geburten dabei, die verlegt werden müssen.

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Wir planen eine Geburt im Geburtshaus und bisher bin ich damit sehr happy. Mit den beiden Hebammen, die meine Geburt begleiten werden, treffe ich mich seit Beginn der Schwangerschaft regelmäßig im Geburtshaus. Wir waren schon oft in den Geburtsräumen, haben dort Geburtsstellungen etc probiert und ich fühle mich dadurch richtig gut vorbereitet und geborgen und es ist einfach ein Vertrauensverhältnis da, was eine Klinik mir so nicht bieten könnte.
Wir haben ausführlich über alle möglichen Probleme und Lösungen geredet. Die Hebammen werden nicht auf Krampf versuchen, dass das Baby auf jeden Fall dort geboren wird. Sollte irgendetwas sein, zb wenn ich zu erschöpft werde oder etwas medizinisches ist, werde ich verlegt. Die Entweder ganz entspannt in Abstimmung und dann mit dem eigenen PKW, oder es wird der Krankenwagen gerufen. Die Klinik ist 10 Minuten entfernt. Die Hebammen dort sind entsprechend geschult, ich mache mir da wirklich keine Sorgen.
Ich würde da ganz nach deinem Bauchgefühl gehen. Wenn du dich in einer Klinik sicherer fühlst,mach das so. Oder du planst erstmal das Geburtshaus ein. Du kannst dich ja jederzeit dann doch für die Klinik entscheiden.
Ich gehe da ganz entspannt ran. Wenn es im Geburtshaus alles klappt super, wenn ich doch in die Klinik muss dann ist das halt so und auch kein Weltuntergang. Sollte es soweit kommen, wird es mir vermutlich auch sehr egal sein, dass ich in der Klinik noch nicht war, denn dann habe ich gewiss andere Probleme 😅
Übrigens ist auch eine Klinikgeburt ja nicht immer zu 100% planbar. Ich kenne zwei Frauen, die einen Monat vor ET irgendwo unterwegs waren und dann in irgendeinem Krankenhaus entfernt von Zuhause eine Frühgeburt hatten. Auch das kann passieren, und dann bringt es einem auch nichts, wenn man sich komplett auf eine bestimmte Klinik Zuhause eingeschossen hat.

LG Casa (37+1)

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Bei uns in der Stadt gibt es ein Geburtshaus direkt gegenüber der Level 1 Uniklinik, notfalls wird verlegt.

Wir wäre das trotzdem zu riskant.

Bei mir stand kurz vor der Geburt fest, dass ich nur in einer Level 1 Klinik entbinden kann (wollte ursprünglich zwar nicht in ein Geburtshaus, aber in ein kleines familiäres KH)

Dort habe ich auf der Wochenbettstation und der Neo genug gesehen, dass mich von einer weiteren Geburt woanders abhält.

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Huhu, ich war in einem Geburtshaus angemeldet. Du wirst vorab sehr sehr gut aufgeklärt über sämtliche Risiken. Die Damen hatten auch auf jede Frage eine Antwort 😊

Viele Risiken entstehen im Geburtshaus gar nicht erst. Risikogeburten werden gar nicht erst angenommen. Dinge, die im Krankenhaus oft gemacht werde, um die Geburt zu beschleunigen oder sonstwie zu steuern, aus denen Risiken entstehen können, werden nicht gemacht. Etc usw.

Letztendlich habe ich zu denen gehört, die dann doch wieder weggeschickt wurden - Kind lag in Beckenendlage. Ich bekam aber trotzdem eine tolle Unterstützung bei der Frage, wie es damit weitergeht.

Insgesamt bin ich froh, mich dort angemeldet zu haben. Eine so umfassende Aufklärung über Geburt und Risiken habe ich sonst nirgends bekommen. Auch nicht im Geburtsvorbereitungskurs. Der war eher ein "meistens geht es gut"-Kurs. Im Geburtshaus war eher "wenn was passiert, haben wir diese und jene Lösung für dich".

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Bin auch im Geburtshaus angemeldet und meinem Mann seine größte Sorge war auch , dass was ist und wie es dann weiter geht!

Wir wurden umfassend aufgeklärt und sie schicken im Jahr notfallmässig nur 1-2 Frauen mit Notarzt ins Krankenhaus !

Es wird vorher extrem „ausgesiebt“ nur ohne Risikofaktoren ( falsche Lage , Diabetes , blasensprung bis 24h , ….) darf man überhaupt kommen
Sollte , während man im Geburtshaus ist , etwas beunruhigendes passieren bringen sie einen lieber gleich „geordnet“ ins Krankenhaus , sie besprechen auch währenddessen immer die Lage mit einem und entscheiden nix einfach unerwartet was ich sehr gut finde :-)

Es sind außerdem 2 Hebammen bei der Entbindung dabei

Ich bin gespannt wie es läuft ♥️

Seit Dezember (12. Woche) war ich regelmäßig im Geburtshaus , zu Gesprächen zum kennenlernen ! Kenne jetzt jede der möglichen Hebammen ( Team sind 5 Frauen )
Ich kann während der Geburt oder auch davor jederzeit sagen , sorry Mädels will jetzt lieber doch ins Krankenhaus! Man ist dort angemeldet aber es besteht kein Zwang !

ET ist in 28 Tagen in 7 darf ich kommen 😅 dann ist Madam kein Frühchen mehr

Bearbeitet von cecilia33
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Wenn etwas wirklich schief läuft wirst du dir vermutlich Vorwürfe machen, wieso du nicht im Krankenhaus entbunden hast.
In der Regel wirst du aber frühzeitig verlegt und die Hebammen behalten wirklich nur die unkomplizierten Entbindungen dort und die verlaufen eben unkompliziert. Das Risiko ist schon gering, die Wahrscheinlichkeit, dass du dort gar nicht erst entbinden kannst, ist größer als, dass es dort schief läuft. Allerdings: Im Falle aller Fälle würde ich die Gesundheit und das Leben meines Kindes wegen einigen Minuten Fahrtweg risikofrei wollen. Zwar fährt man bei einer normalen Entbindung auch mit Wehen ins Krankenhaus, aber bei einer Geburt die im Geburtshaus gestartet ist, ist man eben schon weiter als man es bei einer Entbindung ist. Die von vornherein im Krankenhaus geplant war.

Die Vorteile, die manche bei Hausgeburten oder im Geburtshaus sehen, gibt es auch in Krankenhäusern. Dort kannst du auch jeder Intervention widersprechen und eine genauso selbst bestimmte Entbindung haben wie in einem Geburtshaus oder als Hausgeburt.

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Das Baby meiner Nachbarin starb bei der Krankenhausgeburt. Sie hat sich schon oft gefragt, wie es wohl zuhause gelaufen wäre, wenn sie in ihrem eigenen Tempo hätte entbinden können.
Es ist nicht alles schwarz-weiß.

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Das kommt dann wohl darauf an, warum das Baby gestorben ist. Es gibt leider absolut unvorhersehbare Dinge, die man weder im KH noch sonst irgendwo abschätzen oder gar verhindern kann. Das Tempo spielt tatsächlich eine Rolle, aber nicht nur in die eine Richtung…

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Ich glaube bei einer von 5 Entbindungen im Geburtshaus wird die schwangere mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht, weil es nicht so läuft wie es soll. Also das Risiko ist schon sehr hoch wie ich finde.

Hier ist es schön wissenschaftlich erklärt: https://www.zdf.de/show/mai-think-x-die-show/maithink-x-folge-24-100.html

Die Natur macht nicht immer alles gut, bei der menschlichen Evolution gab es verschiedene Gegenspieler, z.B. aufrechter Gang und großes Gehirn = großer Kopf, machen eine Geburt sehr viel gefährlicher als bei anderen Säugetieren und sind so der Trad-Off unserer Spezies, sozusagen.

Ich kann den Gedanken Geburtshaus sehr verstehen und habe anfangs auf geliebäugelt, aber das Video oben fand ich dann doch sehr einleuchtend.

Liebe Grüße