Natürliche Geburt körperlich machbar?

Hallo zusammen,

nach einigen Komplikationen bin ich im der 31. SSW gelandet und mich gedanklich beschäftigt mich das Thema natürliche Geburt und Kaiserschnitt - da gibt es sicher keine allgemeine Antwort und letztendlich werde ich mich beraten lassen von meiner Ärztin und für mich entscheiden - aber vielleicht hat jemand einen Rat aus Erfahrung 🙂

Ich habe ehrlich gesagt vom Gefühl her gedacht eine natürliche Geburt soll es sein, auch wenn mir die Vorstellung mehr als Angst macht! Nun kamen seit SSW 20 viele Komplikationen dazu (Blutungen,Hämatom,...) die medizinisch nicht gegen eine natürliche Geburt sprechen, aber mich erst zur wochenlanger Bettruhe verdonnert haben und jetzt zur hauptsächlichen Schonung.

Nach wochenlangem Liegen ist meine sämtliche Muskelmasse quasi verschwunden, ich kann nur ein paar Minuten Laufen und nur ganz kurz stehen weil sonst der Kreislauf schlapp macht, ich bin körperlich in so einer schlechten Verfassung wie noch nie in meinem Leben und sämtliche Kraft ist echt raus.
Das macht mir so Angst was eine natürliche Geburt angeht, das ich das einfach körperlich nicht schaffe, weil ich nicht schaffe das wieder aufzubauen befürchte ich, einmal natürlich weil ich mich schonen soll und weil die Schwangerschaft in den nächsten Wochen natürlich körperlich durch Gewicht und Co nicht leichter wird.

Beim Kaiserschnitt habe ich vorallem Angst vor der Wunde und den körperlichen Einschränkungen (hatte mehrere Bauchspiegelung und kenne nur die kleinen Schnitte und die fand ich schon unangenehm). Gut daran finde ich die Planbarkeit, aufgrund der ganzen Komplikationen habe ich total Angst zuhause zu sitzen und abzuwarten bis es losgeht.

Habe Angst das ich es körperlich eh nicht schaffe und es dann während dem Versuch auf einen Kaiserschnitt hinausläuft, und da muss ich sagen dann würde ich mich "ärgern" mir den Weg dahin (Schmerzen, Unplanbarkeit) nicht gespart zu haben und gleichzeitig die Folgen vom Kaiserschnitt mitzunehmen - klingt vielleicht komisch 😅

Ich bin langsam echt etwas ängstlich, auch wenn sehr glücklich das das Thema Geburt überhaupt ein Thema ist nach dem vielen Zittern 🙂

Bearbeitet von Inii
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Kannst du jetzt schon wieder laufen? Geht es dir besser?
Dann würde ich mich nun regelmäßig bewegen, du hast bald ein Baby das auch noch getragen werden möchte, daher solltest du deine körperliche Verfassung in Gang bringen.

Ansonsten kannst du auch eine natürliche Geburt probieren und dich immer noch für einen Kaiserschnitt entscheiden. Wenn du es körperlich nicht mehr schaffst kommt es dann meistens eh zu einem Geburtsstillstand bzw Hebammen und Ärzte sehen auch wenn es keinen Sinn mehr machen sollte.

Geh am besten unvoreingenommen in die Geburt, meistens läuft es eh ganz anders als man vorher plant 🤣. Ich kenne so viele die meinten “ne Kaiserschnitt auf gar keinen Fall, das Kind kommt so raus”. Am Ende war es ein Kaiserschnitt, oder haben Schmerzmittel abgelehnt weil es geht ja auch ohne… dann blieb die Kraft zum pressen weg, usw.
Es ist gut dass du dich mit beiden Dingen vorher befasst und auch bei der Geburtsplanung im Krankenhaus deine Bedenken und Wünsche ansprichst, aber ich würde mit keinem klaren Ablauf rein gehen
(Außer natürlich es muss ein KS sein weil Kind zu groß/Becken zu klein/liegt falsch rum usw).

Alles Gute ☺️

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Die TE möchte ja aber eben nicht versuchen und dann immer noch einen Kaiserschnitt.. Ich kann das auch gut verstehen. Ich finde es macht einen unterschied, ob man eine vaginale Geburt versucht und sie dann nicht schafft. Oder ob man sich bewusst im Vorhinein für einen anderen Weg entschieden hat. Dieses „Nicht-Schaffen“ löst bei vielen Frauen ein Versagensgefühl aus. Die nicht beendete aber begonnene vaginale Geburt ist oft traumatisch.

Ich stelle es mir daher schon selbstbestimmter vor wenn man sich im Voraus für den Kaiserschnitt entschieden hat.

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Liebe Inii, kann dir zwar keine Erfahrungen beitragen und auch daher leider keine Tipps geben, aber, wenn du dich nun ja wieder bewegen darfst, ist es doch super 👏🏼 wir haben leider auch einen ziemlich langen Weg und viele Komplikationen mitgenommen. Schonen muss ich mich von Anfang an, liegen tu ich seit der 19. SSW … um die Geburt selbst mach ich mir tatsächlich gar kein Gedanken. Das klappt schon und planen kann man das eh vermutlich selten (wird mein erstes Kind)

Ich „sorge“ mich eher um die Zeit danach. Werd bis zum Schluss noch liegen … ich berfürchte schon bei einem kleinen Spaziergang hinterher Muskelkater zu bekommen. Aber die Kleinen sind es wert. Das wird schon alles werden 🍀

cm89 mit ⭐️⭐️⭐️ und 🌈💖 31+5

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Für das danach musst du dir keine Sorgen machen. Der erste Spaziergang wird eh anstrengend. Am Anfang ist der Beckenboden einfach nicht fit. Aber ich würde dir nach der langen Lieferzeit raten insbesondere bei der Rückbildung fleißig zu sein. Also nicht nur halbherzig einen Rückbildungskurs machen. Da empfiehlt sich eh ein Kurs ohne Baby, da man sonst sich eh nicht drauf konzentrieren kann. Und danach noch mehr tuen um wieder fit zu werden.

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Ich hatte Wehen und einen sekundären KS wegen abfallender Herztöne im CTG, also von beiden etwas.

Ich fand die Wehen aushaltbar, ich habe eine PDA bekommen, als der Muttermund 4 cm offen war, danach hatte ich keine Schmerzen mehr.

Wie sich Presswehen anfühlen weiß ich nicht

Die Schmerzen des Schnittes im Nachhinein fand ich vergleichbar mit einer BS, und insgesamt die BS sogar schlimmer wegen des Gases.

Du schaffst das 💪

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Natürlich kann ich deine Bedenken nachvollziehen, aber ich denke du solltest da die nächsten Tage nochmal in dich hinein hören und vll Gespräche mit dem Frauenarzt/ der Geburtsklinik / der Hebamme oder ggf auch einer Externen Beratungsstelle führen. Ich glaube, dass der Körper einer Frau so ausgelegt ist, dass er auf jeden Fall in der Lage ist, da über sich hinaus zu wachsen und es zu schaffen.
Aber ich glaube auch, dass das nur machbar ist, wenn du selbst daran glaubst. Wenn du selbst mit Zweifel und Angst an die Sache ran gehst und es dir selbst nicht zutraust wird es glaube ich wahnsinnig schwer.
Umgekehrt möchte ich damit NICHT sagen, dass man nur ganz fest daran glauben muss und dann klappt das auch immer. Oder dass wenn es nicht natürlich klappt man nur zu wenig daran geglaubt hat. Ich denke aber, dass man durch Angst und Selbstzweifel sich selbst große Steine in den Weg legt. Deshalb würde ich da die nächsten Tage/ Wochen ganz genau in mich hinein spüren und mich ggf. Beraten lassen um zu einer Lösung zu kommen, die sich für dich und dein Baby richtig anfühlt. Ich wünsche dir Alles Gute. So oder so, werdet ihr das meistern :-)

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Hallo,

bei der Geburt meiner Tochter war ich 40 und habe die gesamte Schwangerschaft über wirklich seeeehhhhr viel gelegen.
Die Geburt dauerte dann 4 Stunden und alles lief vollkommen unproblematisch.
Ich war selber überrascht, was mein Körper da geschafft hat

Alles Gute

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Hallo,

während meiner ersten Schwangerschaft musste ich mich auch hauptsächlich schonen und lag länger im Krankenhaus. Ich fühlte mich irgendwann total unfit.
Ich würde jetzt aber, ganz behutsam und langsam steigernd, deine Muskeln wieder aufbauen. Weniger in Hinblick auf die Geburt - das ist unplanbar - mehr wegen der Zeit mit Baby danach. Jeden Tag kurze Spaziergänge, Yoga für Schwangere,... Kann deine Gyn oder Hausärztin dir zB Physiotherapie verschreiben, wenn du so Probleme hast?
Ich hatte übrigens eine lange, aber spontane Geburt mit PDA. Ich lag die meiste Zeit auf dem Kreisbett. Im Nachhinein denke ich, dass mehr Bewegung/Wechsel der Positionen das Ganze beschleunigt hätte.
Ja, freu dich v.a. dass du eine Geburt planst!! Du hältst bald ein Baby im Arm! Wie es am Ende in deine Arme kommt, spielt keine Rolle.

Alles Gute
mavikelebek

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Huhu!
Ich hatte ab SSW 24/25 Bettruhe bis SSW 37, an 36+0 wurde mein Pessar entfernt und es hieß, ich kann langsam wieder Gas geben. Mein Sohn wurde 6 Tage später geboren und ich muss sagen, mir hat die Kraft nicht gefehlt. Meine Fruchtblase ging morgens um 3 Uhr zu Hause auf und um 18:44 Uhr kam er per sekundärer Sectio zur Welt. Ich hatte gute Wehen, aber bei 10cm einen stundenlangen Stillstand, die Austreibungsphase ging einfach nicht los. Plötzlich merkte man, dass er nicht richtig liegt und riet mir nach einer weiteren Stunde Galgenfrist zum Kaiserschnitt. Erst habe ich gedacht wie du, so nach dem Motto "Hätte ich mir alles sparen können", aber heute bin ich total glücklich über die Zeit im Kreißsaal. Ich habe den Wehenschmerz super im griff gehabt (Geburts-Tens!) und vor allem mein Sohn hatte die Zeit, sich anzupassen und zu merken, dass nun etwas passiert. ER hat seinen Geburtstag bestimmt, nicht der OP-Plan. Ich hätte sehr gern auf den KS verzichtet, ich fand den Schmerz danach abartig (viel schlimmer als die Wehen!) und habe lange damit zu kämpfen haben, die erste Stunde seines Lebens verpasst zu haben und mich auch danach nicht gleich um ihn kümmern konnte. Jede Geburt ist wundervoll und wertig, aber wenn ich dir einen Tipp geben darf: versuch es. Du hast die Kraft dafür, auch wenn du es nicht glaubst. Wie es ausgeht, ob geburtshindernde Umstände letztendlich doch zu einem KS führen, weiß man nicht. Aber vertrau in dich 😊🍀

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Huhu,
Für ein Baby ist es auf jedenfall besser, wenn der Kaiserschnitt unter Geburt passiert, da es dann nicht so erschrickt, sondern durch die Wehen auf die Geburt vorbereitet wurde. Außerdem entscheidet dann das Baby, wann es kommen darf. Das sollte man im Kopf behalten :)
Ansonsten hast du ja schon einige gute Antworten bekommen.
Liebe Grüße

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Hallo,

„Für ein Baby ist es auf jedenfalls besser, wenn der Kaiserschnitt unter Geburt passiert, da es dann nicht so erschrickt…“ Woher weißt du das?

Grüsse

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Mir hat das meine Hebamme so erklärt. Sieht man wohl an den apgar Werten.
Liebe Grüße

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Danke für eure ganzen Antworten! 🙂

Also mir geht's zwar besser von den Komplikationen her, aber muss mich hauptsächlich schonen zuhause bzw. aktuell im Krankenhaus. Ich kann zwar aufstehen für Bad und Co, aber so kurze Gänge zur Untersuchung bringen mich Kreislaufmäßig echt an die Belastungsgrenze 🙈 es wurde selbst schon das Herz und so gecheckt weil das so extrem ist bei mir, aber mich haben die Momente strenges Liegen einfach dermaßen ausgelaugt! Vor ein paar Monaten war ich noch fit wie ein Turnschuh und jetzt hängen mich meine Großeltern körperlich und konditionsmäßig um Längen ab 😅 daran muss man sich auch psychisch etwas gewöhnen!

Ich werde mich von der Ärztin die mich seitdem betreut nochmal beraten lassen und mir auch ihre Meinung dazu sagen lassen, sie ist sehr offen und direkt, ich denke sie kann das auch sehr gut einschätzen 🙂

Danke auf jeden Fall für euren Hinweis das man noch soviel planen kann, am Ende ist es eh eine Wundertüte und man weiß nicht was passiert bzw wie es abläuft! An den Gedanken muss ich mich noch gewöhnen 🙈

Bearbeitet von Inii
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Hey! Ich stand auch vor der Frage: KS oder natürliche Geburt. Ich habe mich mit Gynäkologin, Hebamme und Arzt sehr gut beraten, da hatte ich großes Vertrauen und Glück für so kompetente Fachleute. Letztlich haben alle 3 Experten meine Ängste und Befürchtungen bei einer normalen Geburt geteilt und verstanden und es wurde entschieden dass ich einen geplanten KS bekomme. Die Gründe: Mein Alter und dass ich eine geistig behinderte Schwester habe, deren Behinderung aller Wahrscheinlichkeit nach unter der Geburt entstanden ist (Sauerstoffmangel) - genau lässt sich das nicht mehr sagen, sie wurde in den 1970er Jahren geboren, da war eine Nachverfolgbarkeit kaum gegeben. Ich wäre wahrscheinlich ausgeflippt vor lauter Sorge, wäre es unter einer normalen Geburt bei mir zu einem Stillstand oder Problemen gekommen.

Der KS lief problemlos, mein Sohn war die ersten 45 Minuten bei seinem Papa in den besten Händen und ab dann in meinen :-). Ich habe generell eine gute Wundheilung - so dass ich ca 12 Stunden nach dem KS mit nur geringen Schmerzen wieder laufen konnte. Meinem Kind fehlte es an nichts.

Alles Gute Dir!