Symptome Beckenboden(ab)riss und Rückbildung

Meine Geburt ist erst 3 Wochen her, war aber recht heftig mit langer Austreibungsphase und Saugglocke.
Nun ist die Nachsorge bei der Frauenärztin erst 7 Wochen nach Geburt für mich und der Rückbildungskurs beginnt erst 9 Wochen danach.

Gibt es denn eine Chance jetzt bereits herauszufinden, wie schlimm die Verletzungen am Beckenboden wirklich sind? Was für Symptome hätte ich bei einem Abriss des Beckenbodens? Ich mache mir wirklich grosse Sorgen und würde eigentlich gerne schon mit leichten Rückbildungsübungen beginnen.

Ich war vorher sehr sportlich und weiss wie man den Beckenboden sanft und richtig trainiert. Allerdings weiss ich eben nicht ob es jetzt noch zu früh ist oder wie ich eine gröbere Verletzung erkennen kann.

Kann mich da jemand aufklären bzw. hat Erfahrung ?

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Es gibt Physiotherapeuten, die darauf spezialisiert sind. Vielleicht schaust du Mal, ob es da jemanden in deiner Nähe gibt. Kannst du deinen Beckenboden den ansprechen?

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Ja ich kann den Beckenboden ansteuern. Wollte bei der Frauenärztin bei der Nachsorge dann nach einem Physio Rezept fragen. Aber das ist halt noch über ein Monat hin...

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Woher kommt die Angst?
Ich kenne das, habe aber schlechte Erfahrungen bei 2 von 3 Geburten und weiß heute, dass ich großes Glück hatte, keine schwerwiegenderen Verletzungen davon getragen zu haben. Nichtsdestotrotz wird Geburt 4 eine geplante Sectio in drei Wochen.

Ich habe mich nach meiner letzten Geburt viel damit beschäftigt.
Wenn du Erfahrungsberichte liest, von Frauen, die tatsächlich einen (Teil-)abriss hatten, haben sie meist mit Harn-/oder Stuhlinkontinenz zu tun, können ihren Beckenboden gar nicht ansteuern, haben permanent das Gefühl, als fielen gleich alle Organe heraus.
Man kann wohl wirklich zu früh anfangen, den Beckenboden anzusteuern. Dann ist auch die Gefahr eines hypotonen (also dauerhaft angespannten Beckenboden gegeben). Deswegen würde ich tatsächlich mindestens 6 Wochen gar nichts machen.

Deine Frauenärztin ist übrigens nicht unbedingt die richtige Adresse zur Diagnose von Beckenbodenschäden.
Ich persönlich empfehle einen Check-Up bei einer spezialisierten Therapeutin, die auch palpieren (also tasten) darf oder gleich im Beckenbodenzentrum.
Bei mir wurde das damals von mamath (in HH ansässig) gemacht. Sie hat eine Tastuntersuchung gemacht, die Stärke der Muskulatur gemessen und einen Ultraschall gemacht - letzteren braucht es zwingend, um einen Abriss diagnostizieren zu können.
Damit wurden mir viele Ängste genommen, ich war 4 Monate nach der Geburt dort. Google mal - Sie hat eine gute Homepage und ist auch bei Instagram aktiv. Ansonsten gibt es auch eine Liste über Beckenbodentherapeuten - da solltest du jemanden aus deiner Region finden.

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Lt Statistik passieren so gut wie alle Abrisse bei der ersten Geburt.. danach ist der Prozentsatz minimalst..
Darf ich fragen ob die Angst vor der Bebo Verletzung maßgeblich war für die Entscheidung KS?

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Klar darfst du, du hattest mir ja seinerzeit so lieb geantwortet. Ja, das spielte auch mit rein. Aber gerade jetzt in den letzten Wochen, wo man sich mental und körperlich auf die Geburt einstimmt, wurde mir zunehmend unwohler. Vor der letzten Geburt habe ich voller Überzeugung, ja sogar Freude würde ich sagen, Heublumendampfbäder gemacht, Dammmassage, Hypnobirthing und war voller Zuversicht, dass alles gut klappen würde. Jetzt, wenn ich an diese Sachen nur dachte, fühlte ich mich wie innerlich blockiert. Ganz stark war natürlich auch der Gedanke "bringt ja ohnehin alles nichts, sie schneiden sowieso wieder, wenn sie es für nötig halten, egal was du sagst". Und dann begann das Gedankenkarussell: wochenlang Probleme mit den eiternden Fäden, mit Tränen auf der Toilette sitzen, nichtmals mit meinem Baby spazieren gehen können, weil der Druck auf dem Damm zu groß ist...Ich denke, da erkennt man das ganze Ausmaß des Traumas. Ich habe keinerlei Vertrauen mehr in meinen Körper und die Vorgänge im Kreißsaal. Woche für Woche habe ich gehofft, dass die Lütte in BEL liegt, um einen KS einfach nicht diskutieren zu müssen - bis mir auffiel, wie bescheuert das ist. Ich bin ein mündiger Mensch und kann mich einfach dafür entscheiden.
Ich kann gar nicht sagen, wie erleichtert ich war, als ich dann von zwei Kliniken im direkten Umkreis die Zusicherung bekam, diesen Weg mit zu gehen. Da ist eine tonnenschwere Last abgefallen. Rückendeckung von meiner Hebamme gab es dann auch.

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