Mann bei Geburt dabei?

Wie habt ihr es vor, oder wie war es bei euch?
Eigentlich will mein Mann mich sehr gerne unterstützen und dabei sein, obwohl er Angst hat umzukippen oder Ähnliches 🙈
Nun hat ihm seine Mutter aber ordentlich Angst gemacht. Das der Anblick der ganzen Instrumente schon schrecklich ist und das er dann wirklich alles sehen könnte und bei so viel Blut würde er es bestimmt nicht aushalten. Ist es wirklich so? Ist es im Kreißsaal wirklich so beängstigend und schlimm?

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Was ist das denn für ne blöde Kuh??

Ich kann dazu nur sagen, WIR Frauen müssen da durch. Also kann der Mann es auch aushalten, dabei zu sein. Jeder erwachsene Mensch weiß, dass ne Entbindung kein Eisessen beim Lieblingsitaliener is

Ob er will/sie will, muss das Paar klären. Aber seine Mutter hätt ich mir zur Brust genommen.

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Ich glaube zwar nicht, dass sie es böse gemeint hat, aber fand es auch irgendwie doof. Sie meinte aber direkt, dass sie als ehemalige Krankenschwester besser mit solchen Situationen klarkommt und deswegen dabei sein wird. Aber ich dachte die Männer sitzen meistens am Kopf der Frau und sehen gar nicht was unten los ist

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... möchtest du denn auch, dass deine Schwiegermutter mit dabei ist?
Geburten funktionieren am Besten, wenn man sich fallen lassen kann und auch voll und ganz darauf konzentrieren kann. Gedämpftes Licht, seine Liebkingsmusik und möglichst wenig Störungen von außen. Kriegt sie das hin?
Bei meiner 1. Geburt im KH war mein Mann immer neben dem Bett und hat gar nicht so viel mitbekommen. Leider bin ich ziemlich stark gerissen und brauchte nen Dammschnitt. Während ich versorgt wurde hatte mein Mann den Kleinen auf dem Arm - und der Stuhl stand gegenüber von mir :-p

Geburt 2 war ne Hausgeburt (damit ich mich auch wirklich voll und ganz auf mich konzentrieren kann und mir wirklich wurscht is, was andere von mir denken). Mein Mann hat sich so drauf gefreut, aber letztlich ging es am Ende so schnell, dass er gar nix mitbekam, weil er zur Haustür gerannt is, um die Hebamme reinzulassen. Als sie beiden zurück kamen, war die Kleine da 😂

Alles Gute für die Geburt!

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Welche Instrumente meint die gute bitte? Da liegt ja nicht alles, was womöglich zum Einsatz kommt im Glaskasten zur Präsentation 🤣
Bei meiner ersten wurde ein dammschnitt gemacht. Der Arzt und das nötige Skalpell kamen erst kurz vorher auf die Bildfläche. Es hat danach auch nicht ausgesehen wie im Schlachthaus 😀 beim zweiten Kind kam kein einziges „Werkzeug“ zum Einsatz und trotz dammriss war nichts blutverschmiert. Es kommt häufig vor, dass sich beim pressen der Darm entleert, ist mir bei Nummer 2 auch passiert. Das machen die wunderbaren Hebammen aber ganz dezent und schnell weg.
Dein Mann kann sich natürlich frei bewegen, aber wenn er das Spektakel nicht aus der ersten Reihe anschauen will, kann er wie viele anderen Männer auch einfach an deiner Schulter und Dir beistehen. Dann sieht er nicht so wahnsinnig viel vom tatsächlichen Geburtsvorgang.
Lasst euch dieses Erlebnis nicht nehmen, wenn ihr beide es eigentlich wollt. Meinen Mann und mich haben die Geburten unheimlich tief berührt. Das ist eine gemeinsame Erfahrung, auf die wir nie im Leben verzichten wollen.

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Danke für deine Antwort! Habe deinen Text meinem Mann vorgelesen und er ist jetzt total beruhigt und sagt, dass er dabei sein möchte. Du hast uns jetzt beide die Angst genommen, danke dir ☺️

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Das freut mich sehr!

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Also ich finde dieses Angstmachen von der Mutter auch ziemlich daneben.

In unserem Bekanntenkreis gibt es jemanden, dem schon ganz anders wird, wenn nur von Knochbrüchen aus der Kindheit erzählt wird. Selbstverständlich war er trotzdem bei der Geburt dabei. Leider war es eine recht blutige Angelegenheit, aber er hat darauf geachtet sich das ganze Geschehen nicht so genau anzuschauen, sonder hat sich auf seine Frau am Kopfende des Bettes konzentriert. Er hat dann ein Mal aus Versehen einen Blick durch eine Spiegelung in der Glasscheibe auf die Blutung erhascht. Er musste sich dann zwar kurz sammeln, aber ist standhaft geblieben. Was ich damit sagen will: Bei beiden Eltern ist eine ordentliche Portion Adrenalin während der Geburt vorhanden und lässt einen im Zweifelsfall auch etwas mehr ertragen, als man es sonst tun würde 😉

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Ich war dabei, als meine Partnerin unsere Kinder bekommen hat. Erstmal geht es ja um Beistand während meist stundenlanger Wehentätigkeit. Bis auf einen Bauchgurt mit mobilem CTG waren da eigentlich keine Instrumente involviert. Der Kreissaal war groß, hell und freundlich. Meiner Partnerin hat es sehr geholfen, wenn ich mit ihr zusammen geatmet habe und außerdem hat ihr während den Wehen ein Druck mit der Hand auf dem unteren Ende der Wirbelsäule geholfen (hat mir die Hebamme gezeigt) und ich habe dafür gesorgt, dass sie genug trinkt. Das war wirklich nicht beängstigend. Instrumente waren erst nötig, als es am Ende Komplikationen gab und da hatten wir wirklich andere Sorgen, als die Instrumente zu betrachten. Da geht es darum, wichtige Entscheidungen über mögliche Interventionen zu treffen und ich finde es eigentlich schon sinnvoll, wenn der Partner da dabei ist. Die Gebärende hat Schmerzen und sollte nicht auch noch alleine Entscheidungen treffen müssen. Ohne die Komplikationen sind ja auch keine besonderen Instrumente nötig, oder?
Wenn man irgendwelche Details oder Instrumente wirklich nicht sehen möchte, kann man sich ja am Kopf der Partnerin platzieren und auf ihr Gesicht konzentrieren.
Wirklich unschöne Details und Mengen an Blut gab es bei einer der Geburten leider beim Nähen zu sehen, aber da wurde ich vorgewarnt und hätte ja auch nicht dabei sein müssen. Ich bin aber lieber geblieben und habe darauf geachtet, dass meiner Partnerin bei all dem Blutverlust nicht aus Versehen das Baby aus dem Arm rollt.
Wenn ich mich gemeinsam mit jemandem für ein Kind entscheide, würde ich auch erwarten, dass sich derjenige über die Geburt informiert und so viel wie möglich unterstützt. Ab und zu hört man von Frauen, die bei der Geburt lieber ihre Mutter dabei haben wollen. Das kann ich auch total nachvollziehen. Ich finde aber es sollte die Entscheidung der Gebärenden sein. Für den Geburtsverlauf ist es extrem wichtig, dass diese sich möglichst wohl fühlt und der Job ist hart genug.

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Zu allererst der Mann meiner Freundin kann mein Blut sehen wirklich nicht. Eine Schnittverletzung ist schon ne schwere Sache.... Er war bei beiden KS dabei. Gut er hat erstmal dem Arzt erklärt dass er das Tuch etwas höher machen soll 😂weil er ist sehr gross und sah alles was er nicht wollte. Aber dann alles Roger. Er ist stolz und hatte das nicht verpassen wollen.

Und ich bin auch der Meinung mich hat auch keiner gefragt ob ich kurz raus will. Gut mein Mann ist da schwerzfrei. Kind Nr2 Hebamme wartet auf Nachgeburt zieht bissl an der Nabelschnur .... Explosionsartig schiesst die Nachgeburt raus..... Riesen Sauerei er meinte noch zu den Hebammen ob er kurz rüber wischen soll.... :-)
Gleiche Geburt etwas früher es wird ein Blasenkatheter gelegt und die Ärztin auch ob er wirklich nicht lieber raus will.

Ja man sieht da schon so einiges aber wenn es ernst wird war er oben an meinem Kopf bzw Hand da war bei mir untenrum schlicht zuviel Personal :-)

Die achten da schon darauf und wenn man evtl vorab sagt dass Blut nicht so daß seine ist dann passt das schon.

Ich war so froh dass mein Mann 3* dabei war. Und wenn es nur die stoische Ruhe war die er selbst nach 2 Tagen Wehen und KS ausstrahlte (während er mit mir atmete hatte er noch eine Zeitschrift in der Hand) :-) das hat mir viel gebracht jemand vertrautes bei mir zu haben.

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Auch ich frage mich, welche ganzen Instrumente sie meint? Bei mir gab es ein Ctg Gerät und ein Wehentropf, also nichts was einen aus der Fassung bringt. Auch wenn ich an andere Geräte denke, die benutzt werden könnten, ist das doch nichts was einen derartig schockiert, dass man Angst bekommt?! Mein Mann hat übrigens überhaupt nichts gesehen, er war immer an meinem Kopf. Selbst beim nähen stand er nicht an meinem Intimbereich 😉
Auch Männer bekommen übrigens einen Hormonellen Schub während der Geburt, mein Mann fand die Vorstellung die Nabelschnur durch zu schneiden extrem eklig und Rate mal, wer als erstes „Ich“ geschrien hat, als die Hebamme gefragt hat.
Wenn du dir wünschst, dass dein Mann dabei sein soll, dann spreche mit ihm und erkläre ihn, dass auch du sicherlich Angst hast, du aber nicht während der Geburt alleine sein willst.