Kann das KH einen KS „ablehnen“?

Hallo

Morgen, bei 37+0, werde ich aufgrund von Bluthochdruck eingeleitet.

Eigentlich finde ich einen Kaiserschnitt „sicherer“, weil es mir das Gefühl gibt, dass da weniger schief laufen kann. Wobei ich mir da wiederum Sorgen um die Zeit danach mache, dass ich mich erstmal nicht selbstständig um das Baby kümmern kann etc.

Nichtsdestotrotz werde ich versuchen auf natürlichem Weg zu entbinden. Was mich beängstigt hat, waren die Worte von der Ärztin, mit der ich gestern nach der Kontrolle gesprochen habe. Sie sagte nämlich, dass ich ganz schön geduldig sein sollte weil es eben sein kann dass es mehrere Tage mit der Einleitung dauern kann. Nach der Aussage habe ich sie nochmal gefragt, ob ich denn, wenn es nicht geht, keinen Kaiserschnitt haben kann und daraufhin meinte sie, dass das nicht wünschenswert ist, es „normal“ klappen sollte, und ich mich wie gesagt gedulden muss.
Es sei denn, mir oder dem Baby geht es nicht gut, dann wird aufjedenfall eingegriffen.

Das hat mich jetzt aber total verunsichert, weil ich irgendwo die Sicherheit von dem KS hatte, falls ich es doch nicht schaffe. Könnte das KH mir den KS denn ablehnen? Wenn ich sage, dass ich es nicht mehr aushalten kann, auch wenn es uns gesundheitlich betrachtet gut geht?

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Die Einleitung kann ganz schnell gehen oder ein paar Tage dauern bis es richtig los geht. Was genau hälst du denn daran nicht aus?

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Ich habe Angst davor dass ich tagelang in Wehen liege, es sich aber trotzdem nichts tut

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Die Fälle, die ich kenne, da sind die Wehen einfach nicht losgegangen. ich habe ein paar Freundinnen, die eingeleitet worden sind. Bei allen war es so, dass sich einfach erstmal nichts getan hat trotz Einleitung. Wenn die Wehen so stark sind, dass du Gefahr läuft es nicht mehr auszuhalten, werden sie die Geburt auch vorantreiben. Bei meiner ersten Geburt ging die Geburt trotz starker Wehen sehr langsam voran. Nach 24 Stunden haben sie aber einen Kaiserschnitt gemacht. Von dieser Zeit hatte ich noch einige Stunden eine PDA. Es wird nicht so sein, dass du tagelang in den Wehen liegst!

So eine Geburt ist einfach unplanbar und macht dir deswegen verständlicherweise Angst. Es wird auch weh tun aber du bist in einem Krankenhaus umgeben von Menschen, die dir helfen wollen und können. Das wird schon! Und jetzt noch der Satz, den man nicht mehr hören kann: Das haben schon so viele Frauen vor dir geschafft!!

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Die haben den KS nicht abgelehnt, sondern machen den nur, wenn medizinisch notwendig - es dir oder dem Baby nicht gut geht. Ist doch genau richtig so. Und ich finde nicht, dass KS unbedingt der besserer oder sichererer Weg ist... die Anpassungsschwierigkeiten vom Kind und deine Heilungsphase ist beim KS deutlich länger... lass mal. Ich verstehe die Verunsicherheit, aber es gibt solche und solche Beispiele..ich hab mein Kind in 4 Stunden von der ersten zarten Wehe entbunden und das war damals mein erstes... jede Frau ist da anders.

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Du hast dein Kind ohne Einleitung bekommen, oder? :-) Schön, dass es bei dir so gut geklappt hat. Die Sprache bei einer Einleitung spricht anderes: Hierbei sind die Risiken sowohl für das Kind als auch die Mutter höher als bei einer normalen Entbindung. Die Risiken für das Kind sind annähernd wie bei einem KS! Als jemand der verdammt schlechte Erfahrungen mit einer Einleitung gemacht hat (die übrigens in den meisten Fällen weitere Interventionen notwendig macht), kann ich den Wunsch nach einem KS anstelle einer Einleitung sehr gut verstehen.

Die natürlich eingetretenen Wehen waren ein Klacks gegen die Einleitung. Da habe ich auch nix benötigt und es ging alles ganz easy. ;-)

Aber auch hier: Welche Information soll die TE aus deiner Aussage "jede Frau ist da anders" mitnehmen? Dass sich die TE nicht so anstellen soll? :-D

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Ich finde es nicht unbedingt richtig, nur dann einzugreifen wenn es uns nicht gut geht. Ich meine, es kann doch auch zu spät sein um einzugreifen?
Meine Mutter hat ihr erstes Baby unter der Geburt verloren, weil es die Nabelschnur um den Hals hatte. Das hat jetzt nichts mit der Einleitung zutun, aber ich finde es schon fast frech so auf eine natürliche Geburt zu bestehen. Auch wenn die Ärztin es wahrscheinlich nur gut meinte, sie hat mich auf alle Fälle ziemlich verunsichert.

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Ich hatte eine Geburt nach Einleitung und habe es nicht ausgehalten. Ich habe keinen KS bekommen.
Eine Freundin von mir wurde mit noch höheren Dosen desselben Präparats eingeleitet, Schmerzmittel haben nicht gewirkt, der KS wurde erst vorbereitet, als die Herztöne weg waren (hier war aber lediglich der Aufnehmer des CTGs verrutscht). Beide Einleitungen haben weitere Interventionen hervorgerufen.
Ich kann deine Befürchtungen verstehen und hätte bei meinem zweiten Kind keine Einleitung, sondern den KS gewollt. Und ich kann meinen Vorschreiberinnen nicht zustimmen, dass schon alles gut gehen wird und das Krankenhaus sich kümmern wird. Ja, das tun sie, wenn du Glück hast zu einem Zeitpunkt, an dem du es nicht mehr aushältst, wenn du "Pech" hast erst, wenn es deinem Kind schlecht geht. Dass die Ärztin auf deine Sorgen nicht eingeht wäre für mich eine Red Flag.

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Schade, dass du so schlechte Erfahrungen machen musstest. Vielleicht hast du irgendwann nochmal die Chance das aufzuarbeiten.

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Genau davor habe ich Angst! Ich möchte nicht in einem NotSectio landen, weil es mir und meinem Baby schlecht geht, oder es eventuell sogar zu spät ist!

Ich hatte vorher mit dem Chefarzt gesprochen, und er sagte, dass wir es mit der Einleitung versuchen, solange ich möchte und kann. Ansonsten gibt es einen Kaiserschnitt.
Aber die Ärztin die ich gestern gesprochen habe, scheint nicht derselben Meinung zu sein. Gut, ich habe ihr auch nicht erzählt, dass ich das mit dem Chefarzt so abgesprochen habe, aber ich fand es trotzdem etwas „frech“ von ihr, auch wenn sie es wahrscheinlich nur gut meint..

Ich werde es morgen vor der Einleitung klipp und klar sagen, dass ich einen Kaiserschnitt möchte, und zwar nicht nur dann wenn es uns schlecht geht sondern auch dann, wenn ich nicht mehr kann oder will.

Ich möchte eine natürliche Geburt nicht komplett ausschließen oder abblocken, ich möchte es zumindest versuchen und wenn es nicht geht dann geht es halt nicht.

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Hallo,

das Krankenhaus hat nur den Wunschkaiserschnitt ausgeschlossen bzw. abgelehnt, so wie ich das verstehe. Bei einer medizinischen Indikation werden sie einen Kaiserschnitt durchführen.

Ich bin bei 37+0 eingeleitet worden, weil die Fruchtblase offen war, aber von Wehen nichts zu sehen war. Nach 24 Stunden ohne Wehen gingen meine Entzündungswerte hoch.

Zwischen der Medikamentengabe und unsere Tochter war da lagen keine 3,5 Stunden. 30 Minuten nach der Einnahme begannen langsam die Wehen, die aber noch unregelmäßig und leicht waren. Nach 90 Minuten wurde sie regelmäßig, aber aushaltbar. Nach 180 Minuten ging es dann richtig los. Und nach 200 Minuten war unsere Tochter da.

Ich musste mich mit den Thema Kaiserschnitt intensiv auseinander setzten, da es ab der 30. SSW viele Probleme in meiner Schwangerschaft gab. Die möglichen Komplikationen und Risiken für nachfolgende Schwangerschaften habe ich als sehr viel gravierender empfunden, als die einer Einleitung.

LG Morgain

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Das hört sich echt gut an. Ich hoffe dass es bei uns auch so schnell klappt.

Ich möchte es sowieso auf natürlichem Weg versuchen, aber wenn mir die Kaiserschnitt Option weggenommen wird, fühle ich mich wie ins kalte Wasser geschmissen. Ich hätte gerne die gewisse Sicherheit, dass ich darauf zurückgreifen kann, wenn ich nicht mehr kann.

Natürlich ist ein KS nicht ohne, selbst wenn man nur an die Schmerzen im nachhinein denkt, dass man sich eventuell nicht selbstständig um das Baby kümmern kann etc. ist es schon abschreckend. Aber als Option hätte ich es trotzdem gerne, und das nicht nur im Notfall, wenn es eventuell sogar zu spät ist. Sondern auch dann, wenn ich nicht mehr in der Lage bin normal zu entbinden, sei es mental oder körperlich..

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Ich hatte einen sogenannten 'Wunschkaiserschnitt', aber eigentlich wünscht man sich das ja nicht, es ist halt einfach eine psychische Indikation vorhanden. Das wird heute von den meisten Ärzten akzeptiert, du musst es halt einfach einfordern.
Auf jeden Fall finde ich wichtig, dass du dich damit auseinandersetzt, was du möchtest. Und ich hoffe, dass deine Wünsche respektiert werden. Wenn du genug hast während der Einleitung und einen KS willst, äussere das klipp und klar und dann hoffe ich, wird auf dich gehört und gemacht, was du möchtest... Was ich bei Einleitungen schon gehört habe, war, dass die Frauen KS verlangten und die Ärzte dann einfach auf die Frauen eingeredet haben und die dann weiter probiert haben, bis es dann halt ging... Ist halt auch schwierig unter Schmerzen solche Entscheidungen zu treffen... Darum überlegt es dir gut im Voraus...und falls du von Anfang an einen KS willst, besteh darauf. Viel Glück 🍀

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Vielen Dank 🙏🏻 ich werde es morgen aufjedenfall nochmal vor der Einleitung ansprechen und darauf bestehen, dass man auf mich eingeht und nicht versucht mich zu überreden bis ich nachher kraftlos da liege, es meinem Baby eventuell schlecht geht und wir nachher im Not Kaiserschnitt landen.

Eigentlich hatte ich vorher bei der Geburtsplanung mit dem Chefarzt gesprochen und er sagte, dass wir es mit der Einleitung versuchen solange ich das möchte und mitmache bzw mitmachen kann, was ich auch richtig finde. Ein KS ist auch nicht ohne, vielleicht hat man im nachhinein sogar schlimmere Schmerzen aber es gibt mir persönlich halt die gewisse Sicherheit.

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Ich finde es sehr gut, dass du es nochmal ansprichst!
Der Chefarzt klingt offen gegenüber allen Optionen. Wird bestimmt alles gut gehen ☺️
Mein KS war für mich auch im Nachhinein die richtige Entscheidung. Die Schmerzen waren absolut aushaltbar und ich war am Nachmittag schon wieder auf den Beinen. Du musst also keine Angst vor einem KS haben 🙂
Das wichtigste bei der Geburt ist einfach, dass sie selbstbestimmt abläuft. Das wird klappen.

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Bei mir war es tatsächlich so, dass ich 3 Tage lang heftige Wehen hatte, sich aber der Muttermund einfach nicht öffnen wollte.. am dritten Tag und mit nur 4 Stunden Schlaf, dank opiate habe ich dann eine PDA und einen wehentropf bekommen.. damit war es aushaltbar.. am Ende waren wir bei 9,5 cm Muttermund aber die kleine hat sich falsch ins Becken gedreht und kam nicht raus.. die Herztöne und die sauerstoffsättigung sind bei ihr abgefallen, weshalb dann ein notkaiserschnitt folgte.. trotz der ewig langen Schmerzen und dem extrem wenigen Schlaf hätte ich mir am Ende gewünscht, sie natürlich zu entbinden.. der Kaiserschnitt war das schlimmste, dass ich je gespürt habe, trotz, dass man keine Schmerzen spürt.. das Gefühl möchte ich nie wieder erleben und bin heute ein bisschen traurig, dass es nicht auf normalem Wege ging