Postpartale Blutung nach Uterusatonie- Erfahrungen?

Hallo alle zusammen🤗
Sonntag habe ich mein erstes Kind spontan zur Welt gebracht. 13h Wehen und die kleine war da. Auch die Schwangerschaft war bis auf 2 kleine Blutungen ohne Ursache unauffällig.
Nach der Entbindung gab es einige Komplikationen ich hab viel Blut verloren, mir wurde Oxytocin verabreicht auf das ich wohl nicht so gut reagiert habe, mein Kreislauf ist weg gesackt und ich wurde tachykard.

Wie das alles so genau abgelaufen ist weiß ich nicht mehr ich war ziemlich weggetreten und kann mich nur noch an Fetzen erinnern und das was mein Mann mir erzählt hat.
Auf einmal standen Ärzte im Raum ich habe unzählige Infusionen erhalten und mir wurden ein paar große Koagel ausgeräumt. Wirklich Unterricht von dem was vor sich ging und der Ursache dafür wurde ich nicht - auch danach nicht.
Ich habe mich selbst entlassen weil ich es dort einfach nicht mehr ausgehalten habe ich war 3 Tage wach, komplett von der Rolle und dann noch die kleine die die ganze Nacht wach war weil sie Hunger hatte und ich ihr nicht genug Milch geben konnte. Mir wurden immer wieder meine Braunülen gezogen und neue gelegt, warum auch immer🤷🏼‍♀️ Im Endeffekt hatte ich insgesamt 8 Zugänge innerhalb von 24h gelegt bekommen und bekam Medikamente bei denen ich nicht wusste wofür sie sind. Ich fühlte mich dort nicht gut betreut und beraten und hatte das Gefühl immer außen vor zu sein.
Vor Entlassung wollte mir die Ärztin nochmal eine Infusion oxytocin anhängen welche ich abgelehnt habe.
Mein HB wert lag bei 6,4 und vor Entlassung wurde mir noch eine Eiseninfusion gelegt.

Als ich zu Hause war konnte ich endlich ein bisschen schlafen während mein Mann sich um unsere Tochter gekümmert hat. Danach ging es mir schon viel besser und ich konnte so langsam sortieren was da vor sich gegangen ist und habe mir den anamnesebericht vom kh angeschaut und war doch ziemlich geschockt, bin ein bisschen in Panik verfallen und hab fürchterlich angefangen zu weinen weil ich Angst hatte, dass doch noch etwas passiert.

Mittlerweile geht es schon besser. Der Blutdruck ist immer noch niedrig und ich habe einen Ruhepuls von 119, ich schätze mal das liegt an der Anämie? Bin noch etwas schwach auf den Beinen und sehr vergesslich aber es wird von Tag zu Tag besser. Meine Hebamme kommt jeden Tag vorbei und auch der Uterus hat sich super wieder zusammen gezogen, ich brauche mir deshalb keine Sorgen mehr machen.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und wie ist es bei euch verlaufen?
Gab es hinterher noch Komplikationen?

Würde mich über Antworten/ Erfahrungen von euch freuen🤗

Liebe Grüße 💓

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Tut mir leid, dass es bei dir so lief.
Ich hatte ne Uterusatonie Grad III mit mehr als 3,5 L Blutverlust. Die Infusionen liefen über 3 Zugänge mit Druck rein und am 4. wurde ständig Blut genommen, soweit noch was kam für die Analytik. Hab zwischenzeitlich bei 3,1. Hab 2 Blutkonserven bekommen und wurde danach noch 2 h auf der Intensivstation überwacht.
Ich hab Eisentabletten genommen, bin anTag 3 mit Hb 6,7 entlassen worden, wobei mir da nochmal 2 Blutkonserven angeboten wurden (da war ich aber schon in der Jacke zum gehen, da hab ich abgelehnt). Naja, die ersten Tage waren kreislauftechnisch eine Herausforderung. Ich hab aber gleich noch meine FA angerufen und war eine Wiche nach der Geburt bei ihr zur Hb-Kontrolle. Da war der Wert schon wieder über 9. 3 Wochen später über 13. Ich hatte aber auch vorher nie Probleme mit dem Wert.

Ich hatte dann leider noch einen Plazentarest, der ca 6 Wochen nach der Geburt nochmal zu Blutungen für ca 3 Wochen geführt hat, kam aber um eine Ausschabung noch herum,er ist so abgeblutet.

Ich hatte dann den zuständigen Oberarzt (der übrigens am Tag nach der Geburt nach mit geschaut hat) angeschrieben und um ein Nachgespräch gebeten. Das hat auch stattgefunden: er hat mir nochmal genau erklärt, was passiert ist, was Risikofaktoren waren und was für eventuelle Folgegeburten, die natürlich möglich sind, zu beachten ist. Er hat auch angeboten, dass mein Mann sich bei Gesprächsbedarf gerne nochmal melden kann. Die Krankenakte habe ich auch angefordert und bekommen, da ist der Ablauf beschrieben und alle Medikamente aufgeführt. Gespräch ins Krankenakte haben mir sehr geholfen, das ganze zu verarbeiten.

Falls du merkst, dass es dich zu sehr beschäftigt: sich dir Hilfe!

Ich wünsche dir eine ganz tolle Kuschelzeit!!

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Oh man das kling schlimm, tut mir leid🥺

Dann hattest du ja einen netten Oberarzt, so ein Gespräch hilft im Nachhinein bestimmt enorm.
Das mit der Akte ist eine tolle Idee, ich werde die im kh anfordern. Ist bestimmt nochmal ganz interessant schwarz auf weiß zu haben was jetzt gewesen ist.🙈

Danke, dass du deine Erfahrung geteilt hast😘
Liebe Grüße 💓

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Mir ging es nach der 1. Geburt auch wie dir nach hohem blutverlust wegen atonie. Komplikationen sind keine mehr aufgetreten, ich hab mich aber noch monatelang schwach gefühlt und konnte nicht länger als 15min am stück auf den beinen sein.
Falls du noch ein zweites kind möchtest, solltest du das unbedingt angeben, damit man bei der geburt vorsorgen kann. Ich hab bei der 2 . Geburt ein kontraktionsmittel bekommen, damit sich danach die gebärmutter gleich zusammenzieht und hatte danach keine probleme :)

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Auch ich hatte, vor genau 4 Monaten, nach einer Spontangeburt dieses Horrorerlebnis. Zu der Uterusatonie kam bei mir noch ein geplatztes Gefäß am Muttermund, Blutkonserven, Ausschabung und Not-OP, Intensivstation, unzählige Medikamente und soviel schreckliche Angst. Nach 24 Std Intensivstation kann ich schnell auf die Beine. 5 Tage später durften wir nach Hause. Mein HB lag bei 5,3🥴, dafür ging's mir super 😄 Ich hatte noch paar Tage ab und an Probleme mit dem Kreislauf, aber ansonsten ging's mir super. Was blieb sind diese schrecklichen Bilder in meinem Kopf, die ich wahrscheinlich nie vergessen werde und momentan hab ich furchtbare Angst vor einer erneuten Schwangerschaft.